Rheumatologie Flashcards

1
Q

Was Ursachen für den Entstehungsprozess der rheumatischen Erkrankungen?

A

1) Autoimmunerkrankungen —> Fehlregulation d. Immunsystems
- Verlust der physiologischen Immuntoleranz
- körpereigene Antikörper werden als „fremd“ (Autoantigen) angesehen
- Autoantigene dauerhaft präsent = chron. Enntzündungsreaktion

2) Zusammenspiel: genetische Disposition + exogenen Auslösern (Infektionen, Umweltbelastung, Medis, hormonelle Faktoren)

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2
Q

Was versteht man unter einer rheumatoiden Arthritis?

A

Chronisch entzündlichliche Systemerkrankung, deren wesentliches Charakteristikum eine chronisch destruierende Synovialitis mit Entwicklung von Arthritis, Bursitis u. Tendovaginitis ist
—> extraartikuläre Organmanifestation möglich

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3
Q

Welche Symptome treten im Verlauf bei einer rheumatoiden Arthritis auf?

A

1) Befall größerer Gelenke
2) Karpaltunnelsyndrom —> Hand: Weichteilschwellung + Synovitis N.medianus im Lig. carpi transversum bedrängt
3) rezidivierende Gelenkergüsse —> Bakerzyste
4) Muskelatrophie
5) Gelenkfehlstellungen + Funktionseinbußen

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4
Q

Welches sind die klinischen Leitsymptome einer rheumatoiden Arthritis?

A

1) schmerzhafte, symmetrische Polyarthritis V.a. kleinen Gelenken
2) Entzündungszeichen + Gelenkergüsse im akuten Schub
3) „Gänslen-Zeichen“ = schmerzhafter Händedruck + Kraftminderung
4) Morgensteifigkeit in Fingern + Vorfüßen
—> DD: Anlaufschmerz bei Arthrose i.d. Anamnese
5) Störungen d. AZ: Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, subfibrile Temperaturen, Schlaflosigkeit, Nachtschweiß

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5
Q

Welche typischen Fehlstellungen treten bei einer fortgeschrittenen rheumatoiden Arthritis auf?

A

1) Schwanenhalsdeformität: überstrecktes PIP, gebeugtes DIP
2) Knopflochdeformität: gebeugtes PIP, überstrecktes DIP
3) Schusterdaumen: Z-Daumen, 90/90° Deformität
4) Ulnardeviation: Zerstörung HWK mit Sublux der MCP
5) Krallen u.o. Hammerzehen: Abweichen d. MTP n. lateral/cranial

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6
Q

Wo kann eine extraartikuläre Manifestation bei der rheumatoiden Arthritis auftreten?

A

1) Rheumaknoten: subcutan, periartikulär, innere Organe z.B. Herz
2) Lymphsystem/Milz: Splenomegalie, Lymphadenopathie
3) Haut: Ulzera, Pyoderma gangränosum
4) Muskulatur: Myositis, Atrophie
5) Herz: Perikarditis, Myokarditis, Pankarditis
6) Lunge/ Pleura: Pleuritis, Lungenfibrose, interstitielle Pneumonie
7) Auge: Keratokonjunktivitis sicca, Episkleritis, Skleromalazie
8) Niere: Amyloid- Glumerulopathie (selten)
9) Gefäße: rheumatoide Vaskulitis (nicht nekrotisierend/ nekrotisierend)

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7
Q

Was fällt bei der Anamnese bei einer rheumatoiden Arthritis auf?

A

1) Morgensteife über 60min
2) richtungsweisend >2 betroffene Gelenke
3) Schmerz, Schwellung
4) seit über 6 Wochen
5) allgemeines Krankheitsgefühl

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8
Q

Was fällt bei einer klinischen Untersuchung mit Verdacht auf RA auf?

A

1) symmetrische Verteilungsmuster des Gelenkbefalls
2) Schwellung bzw. knöcherne Auftreibung
3) Bewegungseinschränkung
4) extraartikuläre Manifestation (z.B. Rheumaknoten)

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9
Q

Wie äußert sich eine RA im Labor/ Bildgebung?

A

Labor
1) CRP erhöht im akuten Schub
2) Nachweis des Rheumafaktors
Bildgebung
3) Frühstadium: periartikuläre Weichteilschwellung, Zerstörung d. Grenzlamelle, gelenknahe Osteoporose
4) fortgeschritten:
— durch Knorpelabbau konzentrische Gelenkspaltverschmälerung
— durch Knochendestruktion ossäre Arrosionen,
— Usuren an d. Rändern d. Gelenkflächen
— Zystchen
5) Endstadium: fixierte Fehlstellungen, sekundäre Arthrose, Ankylosen

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10
Q

Wie therapiert man eine rheumatoide Arthritis?

A

1) Medikamentöse Therapie
2) krankheitsmodifizierte Basistherapie: Analgesie + Reduktion d. klinischen Aktivität
3) Physikalische Therapie
4) Physio:
- Kontrakturenprophylaxe
- Vorbeugung v. Muskelatrophien
- Akuter Schub: passives Durchbewegen
- entzündungsfrei: aktive Bewegungsübungen
5) Ergotherapie: Bereitstellung v. Hilfsmitteln zum Funktionserhalt + Gelenkschonung

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11
Q

Was versteht man unter Spondylarthritiden?

A

Gruppe rheumatisch- entzündlicher Erkrankungen
—> klinisch + radiologisch nachweisbare Beteilung des Achsenskeletts mit entzündlichen Befall d. Iliosacralgelenks (Sakroiliitis) + WS (Spondylitis, Syndesmophyten)
—> periphere Arthritis mit asymmetrischem Verteilungsmuster insb. untere Extremitäten

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12
Q

Definieren Sie Ankylosierende Spondylitis (AS)!

A

1) syn: M.bechhterew
2) chronisch -entzündliche Systemerkrankung, die zu destruktiven u. ankylosierenden Veränderungen am Achsenskelett (Spondylitis) u. den Iliosakralgelenken (Sakroiliitis) führt u. mit ausgeprägten Bewegungseinschränkungen einhergehen kann
—> häufig: + periphere Arthritiden u. Enthesiopathien (Muskelansatzschmerzen)

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13
Q

Was sind die Leitsymptome einer AS?

A

1) tiefsitzender entzündliicher Rückenschmerz (—> Sacroiliitis)
2) nächtliche Schmerzen mit Aufwachen u. Morgensteifigkeit
3) Verbesserte Beweglichkeit bei Bewegung u. im Tagesverlauf
4) Bewegungseinschränkungen im thorakolumballen Übergang

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14
Q

Wie sieht der verlauf bei einer AS aus?

A

1) entzündliche Veränderungen —> zunehmende Ankylosierung, die zu einer progredienten WS- Versteifung führt
2) Endstadium: fixierte BWS- Hyperkyphose mit HWS-Hyperlordose ca. 40%
3) eingesteifte WS -> Überlastungssyndrom -> Einschränkung d. Blickfeldes, d. Nahrungsaufnahme u. Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
4) Patient kann Blick nicht mehr über die horizontale Achse heben
5) Befall des knöchernen Thorax: behinderte Brustatmung => Einschränkung d. Vitalkkapazität
6) Kompl: zervikale Myelopathie, Cauda equina Syndrom

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15
Q

Wie wird eine AS diagnostiziert?

A

1) Hinweis auf typisch entzündlichen Rückenschmerz
2) Überprüfung d. WS- Mobilität
3) Beurteilung d. Krankheitsaktivität u. Funktionlität
4) Nachweis des immungenetischen Merkmals HLA- B27
5) Bildgebung

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16
Q

Wie sieht die Therapie bei einer AS aus?

A

1) Physio: intensive Bewegungsübungen + physikalische Maßnahmen
2) Medis: NSAR + weitere

17
Q

Wie steht es mit der Prognose und dem Verlauf bei der AS?

A

1) sehr variabel, meist schubförmig
2) meist deutliche Einschränkung der Lebensqualität
3) Ausmaß der Funktionsminderung ist abhängig von Krankheitsdauer u. Strukturschäden
4) m>w
5) eingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben bis hin zur Pflegebedürftigkeit

18
Q

Was versteht man unter „Fibromyalgie“?

A

Chronische Schmerzerkrankung, die durch generalisierte Schmerzen im muskuloskeletalen System gekennzeichnet ist

  • erhöhte Druckempfindlichkeit
  • im Bereich der Sehneninsertionen
  • psychopathologische Veränderungen
  • klinischer Symptomenkomplex
19
Q

Wie kommt eine Fibromyalgie (FMS) zustande?

A
  • vermutet wird eine polyätiologiche Genese mit Beteiligung somatischer und psychischer Faktoren
  • w>m 9:1
  • zw. 30. - 60. Lj.
20
Q

Welcher Zusammenhang wird zwischen dem emotionalen Schmerzzentrum und dem Fibromyalgie Syndrom (FMS) hergestellt?

A

1) Patienten mit FMS reagieren auf Umgebungsreize deutlich empfindlicher u. nachhaltiger
2) bei Sresssituation ist der Muskeltonus schneller erhöht und reguliert sich langsamer

21
Q

Was kann zur Entstehung eines Fibromyalgie Syndroms (FMS) führen?

A

1) entzündlich rheumatische Erkrankungen
2) bestimmte Genpolymorphismen
3) Rauchen
4) Adipositas
5) verminderte körperliche Aktivität
6) psychische/ körperliche Faktoren
7) Misshandlung/ Missbrauch
8) Stress am Arbeitsplatz

22
Q

Was für vegetativen Symptome treten bei einem Fibromyalgie Syndrom(FMS) auf?

A

1) Kalte Akren (Hände)
2) trockener Mund
3) Hyperhidrosis (Hände)
4) Dermographismus
5) Orthostatische Beschwerden (Lage- Lagewechselabhängiger Schwindel)
6) Respiratorische Arrhythmie
7) Tremor (Hände)

23
Q

Was für funktionelle Symptome treten bei einem Fibromyalgie Syndrom(FMS) auf?

A

1) Schlafstörungen
2) Gastroinstestinale Beschwerden (Obstipation, Diarrhoe)
3) Globusgefühl
4) Funktionelle Atembeschwerden
5) Parästhesien, Dysästhesien
6) funktionelle, kardiale Beschwerden
7) Dysurie u.o. Dysmenorrhoe

24
Q

Was sind die Ziele einer Behandlung bei Fibromyalgie?

A

1) Analgesie
2) Muskel entspannen
3) Durchblutung verbessern
4) Bindegewebe auflockern
5) funktionen verbessern
6) Fehl -u. Schonhaltungen beseitigen
7) Prophylaxe vor Überlastung

25
Q

Welche Maßnahmen gibt es zur Behandlung bei Fibromyalgie?

A

1) Kontakt- u. Patientenführung wichtig
2) Schmerzen nicht in Frage stellen
3) langsamer Belastungsaufbau
4) Konditionsstraining
5) KG zur allgemeinen Aktivierung
6) BGM statt Massage
7) Lymphdrainage wird als angenehm empfunden
8) Entspannung

26
Q

Welche Vorteile hat eine Therapie am Gerät (KG- Gerät)?

A

1) milde funktionelle Therapie zu Mobilisation, Schulung der Körperwahrnehmung für Belastung und Dosierung
2) Zutrauen der Belastungsfähigkeit
3) funktioneller Muskelaufbau Richtung uneingeschränkte Funktionsfähigkeit
4) eigenständiges Training durchführen und Alltagsbelastbarkeit steuern

27
Q

Welche Therapien in der Physio sind evidenzbasiert (a) und welche nicht (b) ?

A

(a)
1) Ausdauertraining
2) Krafttraining
3) meditative Bewegungstherapie, Funktionstraining
4) Physikalische Maßnahmen
5) Dehnung, Stretching

(b)
1) aktive u. passive Maßnahmen
2) Kraniosacrale Therapie
3) manuelle Lymphdrainage
4) Stangerbäder
5) Atemtherapie
6) Ergotherapie
7) Fußreflexzonenmassage
8) Heilfasten/ vegetarische Kost

28
Q

Welche Therapien werden nicht empfohlen?

A

1) Chirotherapie
2) Kältekammer
3) Lasertherapie
4) Magnetfeldtherapie
5) Massagetherapie
6) Sauerstofftherapie