Rechtspluralismus/Globalisierung Flashcards
Rechtspluralismus
Gleichzeitigkeit von Geltungsansprüchen zweier oder mehrerer Rechtsordnung innerhalb der selben gesellschaftlichen Einheit, ohne dass im Konfliktfall Vorrang durch eine Metanorm bestimmt wird.
Gründe für Rechtspluralismus
- Grösse der Gesellschaft
- Migration
- historische Gründe
- Liberalität der Aufnahmegesellschaft
Rechtspluralismus als Rechtsproblem (fliessend)
- Konflikt zwischen Rechtsnormen
- Ausnahmen von allg. Rechtsnorm: bspw. Helmtragepflicht für Turbanträger
- Durchsetzung allg. Rechtsnormen: bspw. Scheidung => verschiedene Dursetzungsinstanzen
Gegensatz: Rechtszentralismus
- Rechtsgleichheit
- Einheitsprinzip: Rechtshirarchie (möglichst widerspruchslos)
- zentraler Gesetzgeber
Globalisierung
Prozess der weltumspannenden wechselseitigen Durchdringung und Beeinflussung in Staaten in Wirtschaft Politik, Kultur, Wissenschaft und Sport bei stetig nachlassender Bedeutung staatlicher Grenzen, nationaler Eigenarten und kultureller Identitäten
=> Methaprozess, der Pluralismus begünstigt
Momentan eher Tendenz zur Eingrenzung?
Folgen der Globalisierung
Staat immer weniger Einfluss auf der Basis seiner territorialen, souveränen Zwangsgewalt
Recht:
- Bedeutungszuwachs Grundrechte als Minderheitsrechte
- Entstehung funktionsspezifischer, transnationaler Teilrechtsordnungen (bspw. Olympisches Komitee)
- Ausdifferenzierung Völkerrechts
Lösungen für “Global Disorder of Normative Orders”
- partielle globale Rechtsstandarts (bspw. ius cogens)
- juristischer Dialog (eher Transnational momentan)
- Eindämmung von Rationalitätskonflikten mit Recht als Kollisions-Managements-Instrument (eher schwache Leistung des Rechts)