Psychologische und kognitive Grundlagen (Vorlesung II) Flashcards

1
Q

Prozess der Gestaltung von Benutzeroberflächen

A
  1. Wahrnehmung bei Menschen
    - Zusammenspiel VA-Wahrnehmungen
    - Metaphern
  2. Informationsverarbeitung
    - Lern- und Denkprozesse
    - begrenztes Vorhandensein der Ressourcen Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis

==========>

  1. Hinweise zur Gestaltung von Benutzungsoberflächen
    - Metaphern und mentale Modelle
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2
Q

Struktur des menschlichen Speichers (Multispeichermodell)

A
  1. Sensorischer Speicher (SS)
    - hohe Kapazität
    - geringe Dauer ( Erinnerungshinweise)
  2. Arbeitsgedächtnis (AG)
    - begrenzte Kapazität
    - mittlere Dauer (15-30s)
    - symbolische Information
  3. Langzeitgedächtnis (LZG)
    - unbegrenzte Kapazität
    - unbegrenzte Dauer
    - semantische und episodische Information

SS -> LZG (Mustererkennung)
AG LZG

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3
Q

Wie kann man hinsichtlich des menschlichen Speichers Informationen geschickt gestalten?

A
  • AG:
    • wenige Inhalte (heute 3-4), Superzeichenbildung
    • “Reduce Short-Term Memory Load”, Keep it Simple
  • LZG:
    • Inhaltsadressierter Speicher
    • Informationen assoziativ verknüpft

Tipps:

  • geschickte Gruppierung
  • Erinnerungshinweise
  • flexible Benennung von Objekten (adaptierbar)
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4
Q

Was sind Superzeichen?

A

Bildung größerer Informationseinheiten aus einzelnen Zeichen.

Auch “chunking” genannt.

Bsp.:

  • Schachspielbrett
  • Zusammengefasste Codierung von Daten (Hexadezimalzahlen: 0011 0100 …)
  • Symbolische Namen: Telefonnummern, die Wörtern aus der Handytastatur entsprechen

Fähigkeit abhängig von der Domäne, trainierbar.

Gute, bekannte Chunks nutzen!

-> Primacy Effekt, Recency Effekt

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5
Q

Wie kann man dem rapiden Verfall von Wahrnehmungen entgegenwirken?

A
  • Interaktion so gestalten, sodass die Information möglichst sofort konsumiert werden kann.
  • Schnelle Antwortzeiten, sonst vergisst der Nutzer sein Ziel -> Nutzer denkt dann länger nach, wird noch langsamer.
  • Recognition (Erkennen) vs Recall (Erinnern) -> Hinweise MIT Informationen anstatt den Nutzer zwingen sich an die Infos zu erinnern (Vorhersagen: URL, Telefonnummer…)
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6
Q

Was ist bei der Speicherung von Informationen im Langzeitgedächtnis entscheidend?

A

Nicht die Häufigkeit, sondern die Tiefe der Verarbeitung (semantische Verarbeitung).

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7
Q

Auf welche Leistungen beruht die enorme Abstraktionsfähigkeit der Menschen?

A
  • Merkmale erkennen.

* Kontextbetrachtungen.

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8
Q

Welche menschlichen Sinnen gibt es?

A
  • Tastsinn
  • Gleichgewichtssinn
  • Wärmeempfinden
  • Geruchssinn
  • Geschmackssinn
  • Hörsinn
  • Sehsinn
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9
Q

Kann man Informationen an den Anwenders eines Programms über die Höhe des generierten Tons geben?

A

Nur in sehr einfachen Fällen, da nur die wenigsten Menschen Töne absolut unterscheiden können.

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10
Q

Wie erfolgt die horizontale Orientierung mithilfe des Gehörs?

A

Mithilfe der asymmetrisch geformten Ohrmuscheln kann man Töne zwischen 500 Hz und 5 000 Hz horizontal orten.

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11
Q

Kann man auch vertikal Objekte orten?

A

Ja, aber wesentlich schlechter als horizontal.

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12
Q

Wie viele Schallquellen und in wie vielen Ausprägungen kann das ungeschulte Ohr unterscheiden?

A

ca. 5 Quellen mit jeweils 3-5 Ausprägungen.

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13
Q

Warum ist Hörsinn so wichtig?

A

Hörstörungen können nicht von selbst beseitigt werden. Ohre können nicht geschlossen werden.

Plötzliche Schallsignale lenken die Aufmerksamkeit auf sich.

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14
Q

Was ist der sensorische Speicher bei dem Sehsinn?

A

Das ikonische Register.

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15
Q

Welche Formen des Sehens gibt es?

A
  • Foveales Sehen (schafes Sehen nur in einem kleinen Bereich, 1-2 Grad, erweitert durch sakkadische Augenbewegungen)
  • Peripheres Sehen (Groborientierung)
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16
Q

Welche sind die Kriterien für die präatentive Wahrnehmung?

A
  • Vorhandensein von Objekten mit bestimmten Merkmalen. Sie werden auch bei kurzer Reizdarbietung wahrgenommen.
  • Wahrnehmung von dem bestimmten Objekt unabhängig von # normaler Objekte.
17
Q

Wie wird präatentiv Wahrgenommen?

A

Feature Integration Theorie

Feature -> Feature Map im Gehirn

  • wenn man das Objekt im Feature Map gleich erkennt -> präatentive Wahrnehmung
  • Voraussetzungen: Unterschiede sehr deutig, Vorhandensein der Unterschiede und nicht Fehlen!
  • sonst serielle Verarbeitung -> attentive Wahrnehmung
18
Q

Was ist präatentive Wahrnehmung?

A

Bei bestimmter Wahl der Visualisierungsattribute erfolgt die Wahrnehmung:

  • extrem schnell
  • mit geringem kongnitiven Aufwand
  • ohne Fokuswechsel.
19
Q

Nennen Sie Anwendungsbereiche der präatentiven Wahrnehmung bei interaktiven Systemen.

A
  • Rechtschreibprüfung

* Syntax Highlighting

20
Q

Farbe erscheint auf einem dunkleren oder helleren Hintergrund weniger gesättigt?

A

Dunkel.

21
Q

Was beeinflusst der Farbkontrast zwischen Vordergrund und Hintergrund?

A

Die wahrgenommene Größe.

22
Q

Wie kann die wahrgenommene Entfernung von Objekten vom Betrachter anhand von Farben beeinflusst werden?

A

Helle, starke Farben scheinen vorne zu liegen, dunkle, weniger gesättigte Farben - hinten.

23
Q

Nennen Sie Anwendungsfälle für die Gestaltgesetze der Nähe und Ähnlichkeit bei einem interaktiven System.

A
  • Verbesserung von Wahrnehmbarkeit
  • Erleichtern von Erkennung und Suchen von Daten
  • Entstehen eines ausgewogenen, symmentrischen Layouts
  • Hervorhebung von Zusammenhängen/Vermeidung von fälschlicherweise wahrgenommenen Zusammenhängen.
24
Q

Nennen Sie die Gestaltgesetze nach Wertheheimer.

A
  • Gesetz der guten Gestalt
    Figuren werden so wahrgenommen, dass sie in einer möglichst einfachen Struktur resultirert.
  • Gesetz der Nähe
    Elemente mit geringer Abstand als zusammengehörig wahrgenommen.
  • Gesetz der Ähnlichkeit
  • Gesetz der Kontinuität
    Reize, die Fortsetzung angehöriger Reize zu sein scheinen, werden als zusammengehörig wahrgenommen.
  • Gesetz der Geschlossenheit
    Objekte, die zusammengeschlossen werden als Einheit wahrgenommen.
  • Gesetz der gemeinsamen Bewegung
  • Gesetz der fortgesetzt durchgehenden Linie
    Linien werden so angesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg.
25
Q

Werden Bewegungen präatentiv wahrgenommen?

A

ja

26
Q

Wie viele gleichzeitig stattfindenden Bewegungen können wahrgenommen werden?

A

Bis zu 5.

27
Q

Wie nennt sich der sensorische Speicher des Hörsinns?

A

Echo-Speicher. Symbole: Phoneme.

28
Q

Arm-Hand-Finger-System

A

Selektionsaufgaben werden in 3 Schritten unterteilt:

  1. Suche des Zielobjektes
  2. Vorbereiten einer Bewegung zum Ziel
    t = b log_2(n+1)
  3. Durchführung der Bewegung
    – Fitt’s Law –
    Nur für eindimensionale Ziele!
    t = a + b log_2 (d/s + 1)
    Anfangsdistanz d, Ausdehnung des Zielobjektes s, a Zeit zur Aufnahme des Geräts, b Leistung/Geschwindigkeit des Eingabegeräts
29
Q

Welche Voraussetzungen müssen für Fitt’s Law erfüllt werden?

A
  • Lineares Verhältnis zw. Maus und Kursorbewegung, keine Cursorbeschleunigung
  • Anwendung für erfahrene Benutzer
  • a = 50 ms, b = 150 typische Werte Maus
30
Q

Wie kann die Zeit zur Durchführung der Bewegung minimiert werden?

A
  • Ziel am Rand platzieren.
  • Ziel vergrößern in Cursornähe (Mac OS X Dock)
  • Ziel breiter machen.