Psychodynamische Kurzzeit- und Fokaltherapie Flashcards
(32 cards)
Geschichte der psychoanalytischen Kurzzeitherapien
- Freud: mehrere Kurzzeittherapien, u.a. Gustav Mahlers Potenzstörungen; Lehranalysen häufig kurz
- Ferrenczi, Rank (1924): „aktive Therapie“; emotionale, korrigierende Erfahrung im „Hier und Jetzt“
- Alexander, French: emotionale Situation soll konträr zu frühen Erfahrungen sein
- Bekannte Kurzzeitherapie-Konzepte, u.a. von Balint, Mann, Malan, Klüwer und Lachauer
Kurztherapie
Zur Krisenintervention, Indikationsprüfung, Kurzbehandlung
Abgrenzbarer aktueller neurotischer Konflikt mit definierbarer neurotischer Psychodynamik
Fokaltherapie
Fokusbildung (Klüwer, Lachauer): Symptomatik mit unbewusster Bedeutung verbinden:
„Ich fühle mich wertlos, weil ich auf diese Weise aggressiver Konkurrenz aus dem Weg gehen kann.“
Dynamische Psychotherapie
Entwickelt für die Arbeit mit „ich-schwachen“ PatientInnen
Niederfrequente Therapie in einer
längerfristigen, Halt gewährenden therapeutischen Beziehung
•
• Ich-strukturell gestörte Patienten mit einem supportiven Schwerpunkt
Behandlungsrahmen
1• Psychotherapeutische Sprechstunde:
• feste Zeit, offen oder mit Terminvergabe, bis 150 Minuten (Kinder und Jugendliche: 250 Minuten):
• Diagnostik, liegt eine behandlungsbedürftige Störung vor?
• Mindestens 50 Min/Woche/0,5 Sitz
2• Probatorische Sitzungen: 2-4 x 50Min, Klärung der Therapieindikation
3• Akutbehandlung: 12x50 Min oder 24x50 Min.
• Anzeige-, aber nicht Antragspflicht
4• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Kurzzeittherapie (KZT1,2)
• Antragspflichtig, 12+12 Stunden, nach 20h Antrag ggf. auf Umwandlung in Langzeittherapie
5• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Langzeittherapie
• Bewilligungsschritte: bei Einzeltherapie bis 60h, bei Gruppentherapie bis 60 Doppelstunden,
Höchstgrenze: bei Einzeltherapie 100h, bei Gruppentherapie 80 Doppelstunden
6• Rezidivprophylaxe
1• Psychotherapeutische Sprechstunde:
- feste Zeit, offen oder mit Terminvergabe, bis 150 Minuten (Kinder und Jugendliche: 250 Minuten):
- Diagnostik, liegt eine behandlungsbedürftige Störung vor?
- Mindestens 50 Min/Woche/0,5 Sitz
2• Probatorische Sitzungen:
2-4 x 50Min, Klärung der Therapieindikation
3• Akutbehandlung:
12x50 Min oder 24x50 Min.
• Anzeige-, aber nicht Antragspflicht
4• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Kurzzeittherapie (KZT1,2)
• Antragspflichtig, 12+12 Stunden, nach 20h Antrag ggf. auf Umwandlung in Langzeittherapie
5• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Langzeittherapie
• Bewilligungsschritte: bei Einzeltherapie bis 60h, bei Gruppentherapie bis 60 Doppelstunden,
Höchstgrenze: bei Einzeltherapie 100h, bei Gruppentherapie 80 Doppelstunden
Psychoanalytische Kurz- und Fokaltherapie (KZT)
• Üblicherweise etwa 25 Sitzungen • Fokusbildung zu Beginn der Therapie (aktueller Konflikt und sein Zusammenhang mit unbewusstem Hintergrund) • Fokus somit als Hypothese über die den Symptomen zugrunde liegende unbewusste Dynamik • Behandlung auf den im Fokus formulierten Kernkonflikt begrenzt
Indikationsstellung uzt
- Gute Prognose
- aktueller Konflikt, situativ verständlich
- gute Ich-Stärke
- gute Objektbeziehungserfahrungen
- gute Intelligenz
- psychological mindedness, Introspektionsfähigkeit
- Fähigkeit zur Priorisierung
- Fähigkeit sich in ein Beziehung zu begeben und ein Beziehung wieder zu lösen
Kontraindikation kzt
- Schwere strukturelle Defizite
- Wenig Bezug zu auslösender Situa4on
- chronifizierte Störungen
- Keine Fokusbildung möglich
- Persönlichkeitsstörungen
- Abhängigkeitserkrankungen
Fokusformulierung
- Kurze Dauer erfordert die Fokussierung des Konfliktes
- Dieser wird kann explizit benannt werden, in der Sprache des Patienten
- Strukturierungshilfe, Therapieziel
- Begrenzung der Therapie
- Unterschiedliche Referenzsysteme in unterschiedlichen Fokusmodellen
- suppor^v-expressive Therapie nach Luborsky: zentrales Beziehungs-Konflikt-Thema (ZBKT)
- zeitbegrenzte dynamische Psychotherapie nach Strupp und Binder: zyklisch- maladap^ves Muster (cmp)
- Hierbei kann ein Fokus nach OPD-2 bes4mmt werden (Beziehung, Konflikt, unter besonderen Umständen Struktur)
Behandlungstechnik KZT
- Analytische Grundregel beschränkt; innerhalb des Fokus erhalten
- weniger abwarten, rascher aktiver deuten
- Realitätsorientiertes Eingreifen nicht zu vermeiden, supportive Maßnahmen müssen im Beziehungsgeschehen reflektiert werden
- Durcharbeiten konzentriert sich auf die Widerstände und Übertragungen, die den Fokus betreffen
- Frühzeitiger, bewusster Umgang mit dem Therapieende
Übertragungsdeutung:
Beziehung zwischen Phänomenen der therapeutischen Beziehung- Wünschen, Affekten oder Erwartungen- und einer wichigen Person in der Vergangenheit her.
Widerstandsdeutung:
Abwehr des P. in der therapeutischen Situation Art des Widerstands und Grund für Abwehr und das Abgewehrte
Abwehrdeutung:
Verknüpfung eines Wunsches, Impulses oder eines Affekts mit dem Abwehrvorgang, der dazu beiträgt die ängstigenden Inhalte vom Bewusstsein fernzuhalten.
Durcharbeiten
• Ermöglicht es dem P von emotionaler Einsicht oder neuartigerBeziehungserfahrung zu realen Veränderungen im Leben zu gelangen
• Freud (1914): gemeinsame Arbeit von T und P zur Überwindung von
Widerständen gegenüber Veränderungen- eine „beschwerliche Aufgabe“
• Geduldiges, wiederholtes Klären, Konfrontieren, Deuten in unterschiedlichsten Varianten bis P selbständig dazu in er Lage
• Deutungen erweitern, verfeinern, vertiefen (Greenson, 1965)
• Aus durchgearbeiteten Einsichten resultierende Verhaltensmuster einüben
Supportiv-expressive Therapie
- empirisch gut erforschtes psychodynamisches Therapiemanual: u.a. für Depression, generalisierte Angsstörung, Bulimie, Abhängigkeitsstörungen, soziale Phobie (Leichsenring und Leibing, 2007)
- Als KZT 6 bis 26h mit 1-2 Behandlungsstunden pro Woche, LZT auch möglich
Merkmale
1• Operationalisierung der Übertragung im zentralen Beziehungskonfliktthema
2. (manualisierte) Verbindung der aktiv unterstützenden Beziehung als stützendes und der Förderung von Einsicht als aufdeckendes Element
SupporLv-expressive Therapie- Störungsmodell
• Intrapsychische und interpersonelle Konflikte als Grundlage psychischer Symptome
• Berücksichtigung von konfliktbezogenen und strukturbezogenen Aspekten
supportives expressives kontinuum
Verfahrensspezifische Diagnostik: Supportiv-expressive Therapie
Zentrales Beziehungskonfliktthema
Behandlungsleitfaden Supportiv-expressive Therapie
1• Anleitung zur Problembenennung und Ordnung nach Bedeutung (i.S. der Fokussierung)
2• Verfahren erläutern: Grundregel der freien Assozia^on
3• Klare Behandlungsabsprachen: Sitzungen, Termine, Ausfallregelungen..
4• Aufbau vertrauensvolle und tragfähige Arbeitsbeziehung
5• „Einstieg in das Verstehen“: Formulierungen zur Verbindung von Beziehungsproblemen und Symptomen —> Exploration der ZBKTs: P wiederholt anleiten Probleme in Form von Erwartungen an und Reaktionen auf andere Menschen zu schildern.
6• Supportive therapeutische Beziehung und expressive Behandlungstechnik, in Abhängigkeit von P, Störung, Behandlungsphase
7• Therapieende: Abgleich von Erreichtem mit Therapiezielen, frühzeitige Thematisierung,