Psychoanalyse Flashcards

1
Q

Allgemeine Erklärungsansätze zur Entstehung von psychischen Störungen

A

-medizinische Risikofaktorenkonzept
-Diathese-StressModell
-Life-Event-Modell
-Giving-up-given-upModell
-Social-Drift-Modell
-Salutogenese-Model
-Bio-Psycho-Soziales
Krankheitsmodell

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2
Q

Was ist das medizinische
Risikofaktorenkonzept?

A

Charakteristika von Personen oder Bevölkerungsgruppen, die
die Wahrscheinlichkeit, dass diese in einem definierten
Zeitraum an einer bestimmten Störung erkranken, signifikant erhöht (Rauchen,
Alkohol -> Diabetes, koronare Herzerkrankung)

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3
Q

Was ist das Diathese-StressModell

A

Multifaktorielles Modell. Zusammenwirken
von biologischen Faktoren und lerngeschichtlichen Dispositionen auf der einen
und umweltbedingter Stressoren auf der anderen Seite erklärt. Überschreitet
die Interaktion aller Faktoren einen Schwellenwert, kommt es zu einer
Symptombildung.

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4
Q

Was ist das Life-Event-Modell

A

Psychosoziales Stressmodell, welches den Zusammenhang von kritischen
Lebensereignissen und dem Ausbruch von Erkrankungen untersucht.

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5
Q

Was ist das Giving-up-given-upModell

A

Körperliche Erkrankungen entstehen infolge von fantasierten oder
realen Verlusterlebnissen und der daraus resultierenden Hoffnungslosigkeit der
Betroffenen.
Die Phase des Aufgebens (giving up) markiert dabei ein
Versagen der zur Verfügung stehenden Abwehr-, Coping, - und
Befriedigungsmechanismen. Die darauf folgende Phase des Aufgegeben
und -haben (given up) ist charakterisiert durch die Einsicht in die
Unwiderruflichkeit des Befriedigungsverlustes für eine längere Zeitspanne
(erlernte Hilflosigkeit).

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6
Q

Was ist das Social-Drift-Modell

A

psychisch Erkrankte infolge ihrer
Erkrankung sozial absteigen. Das entgegengesetzte soziogene Modell geht
davon aus, dass vielmehr die soziale Schichtzugehörigkeit für die Entstehung
von psychischen Erkrankungen wesentlich mitverantwortlich ist

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7
Q

Was ist das Salutogenese-Modell

A

Modell nach Antonovsky, welches nicht nach der Entstehung von Krankheit,
sondern nach der Entstehung von Erhaltung von Gesundheit fragt. Hauptfaktor:
„sense of coherence”
1) Verstehbarkeit (sense of comprehensibility): Vertrauen darin, dass die Stimuli, die sich im
Verlauf des Lebens aus der Um- und Innenwelt ergeben, erklärbar sind
2) Handhabbarkeit (sense of manageability): Vertrauen darin, dass Ressourcen zur Verfügung
stehen, um den Anforderungen erfolgreich begegnen zu können, die diese Stimuli stellen
3) Bedeutsamkeit bzw. Sinnhaftigkeit (sense of meaningfulness): Vertrauen darin, dass diese
Anforderungen Herausforderungen sind, die letztendlich Anstrengung und Engagement lohnen.

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8
Q

Was ist das Bio-Psycho-Soziales
Krankheitsmodell

A

multifaktorielles Modell in Abgrenzung zum klassischen biomedizinischen
Krankheitsmodell. Die Erklärung und Aufrechterhaltung von Krankheiten basiert
auf einer Interaktion von biologischen, sozialen und psychischen Faktoren

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9
Q

Wie lauten die beiden Psychodynamische Verfahren

A
  • Psychoanalyse
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
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10
Q

Erläutere die Psychoanalyse nach Freud

A

Psychoanalyse (Freud)
Konfliktbearbeitung durch Konfliktbewältigung und führt
zu einer Nachreifung der Persönlichkeit, die mit einer strukturellen
und dauerhaften Umstrukturierung der Persönlichkeit verbunden
ist
* Nicht nur die Symptome, sondern die Störung selbst wird behandelt
* Couch-Sessel-Arrangement (Analytikerin sitzt außerhalb des
Blickfeldes der Patient
innen), bis zu 300 Stunden und 1-3 Sitzungen
in der Woche
* Stützt sich insbesondere auf die Erkenntnisse aus
− Säuglingsforschung
− Bindungstheorie
− Neurowissenschaften

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11
Q

Stufenmodell der psychosexuellen Entwicklung (Freud)

A

Entwicklung der menschlichen Grundbedürfnisse in mehreren
Entwicklungsphasen, die jeder Mensch durchläuft
* Traumatisierungen in den einzelnen Phasen führen zu
psychischen Störungen
− Orale Phase (1. Lj.)
− Anale Phase (2.-3. Lj.)
− Phallisch-Ödipale Phase (4.-5. Lj.)
− Latenzphase (6. Lj. bis 12. Lj.)
− Pubertät (12.-16. Lj.)

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12
Q

Was ist das Strukturmodell der Seele (Freud)

A
  • Es: Beinhaltet Triebimpulse
  • Ich: Entscheidungsinstanz nach dem Realitätsprinzip
  • Über-Ich: moralische und elterliche Instanz
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13
Q

Krankheitsmodell: Psychoanalyse

A

Psychische Störungen entstehen durch die
Reaktivierung ungelöster frühkindlicher
Konflikte, die unbewusst und verdrängt sind
− Symptome entsprechen Lösungsversuchen bzw.
misslungenen Verarbeitungsversuchen dieser
Konflikte

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14
Q

Krankheitsmodell: Psychoanalyse konflikt

A

der innere Widerstreit gegensätzlicher Motive,
Wünsche, Bedürfnisse, Werte und Vorstellungen sind
für den Menschen konstitutiv. Ursprünglich
zwischenmenschliche Konflikte werden im Laufe der
Biografie zu inneren Konflikten. Diese können später
wieder im sozialen Kontext reexternalisiert und
inszeniert werden.

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15
Q

Lösungsversuchen

A
  1. Auslösende Situation (Versuchungs- und Versagenssituation)
  2. aktueller Konflikt
  3. Reaktualisierung eines infantilen Konfliktes (=unbewusster, innerer Konflikt)
  4. Abwehr
  5. Kompromissbildung zwischen Wunsch und Abwehr
  6. Symptom (Angstreduktion, derzeit beste Organisationsform eines psychischen Konflikts)
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16
Q

Psychoanalyse
wichtige Konzepte

A

Übertragung & Gegenübertragung, Widerstand, Abwehr

17
Q

Übertragung

A

ede wichtige zwischenmenschlichen Beziehung ist durch Gefühle
Gedanken, Erwartungen und Fantasien beeinflusst, die nicht allein aus der aktuellen
Interaktion stammen, sondern vielmehr aus früheren wichtigen Beziehungen stammen
und nun wiederholt werden. So können auch unbewusste Erwartungen an das
Gegenüber gerichtet werden, die aus früheren Erfahrungen mit Bezugspersonen
stammen

18
Q

Widerstand

A

Alle Phänomene im Therapieprozess, die sich dem Erreichen des
Therapieziels entgegensetzen und das Bearbeiten eines aktuellen Konflikts
behindern
* Widerstände blockieren eine effektive therapeutische
Arbeit, sofern sie nicht aufgedeckt und geklärt werden
– Bsp.: Abschweifen, sich unklar ausdrücken, in Klischees oder
Fachwörtern ausdrücken, ständiges zu spät kommen

19
Q

Gegenübertragung

A

Gegenübertragung: Die Gesamtheit aller emotionalen Reaktionen, die im Kontakt mit
Patientinnen auf Seite der Therapeutinnen entstehen (Emotionen, Gedanken,
Fantasien und Handlungsimpulse)
* → Therapeut*innen erkennen Übertragung und Gegenübertragung und arbeiten gezielt
damit

20
Q

Abwehr

A

Ein unbewusst durchgeführtes, selbsttäuschendes Verhalten mit dem Ziel
der Unlustvermeidung und des Schutzes des Selbstbildes
* Abwehrmechanismen bzw. Schutzmechanismen: Mechanismen denen
sich der Abwehrvorgang bedient

21
Q

Abwehrmechanismen

A

Verdrängung (Unbeabsichtigter Ausschluss von Gedanken und Gefühlen
aus dem Bewusstsein)

  • Spaltung (Undifferenziertes „nur gut“ vs. „nur böse“, Idealisierung und
    Entwertung)
  • Wendung gegen das Selbst (Aggressionen, die einer anderen Person
    gelten, werden stattdessen gegen sich selbst gerichtet)
  • Reaktionsbildung (Statt eines ursprünglichen nicht akzeptablen Impulses,
    Gefühls oder Gedankens wird genau das entgegengesetzte Denken, Fühlen
    oder Handeln gezeigt)
22
Q

Abwehrmechanismen 2

A

Rationalisierung (Flucht aus der Welt der Emotionen in die Welt der
Zweckrationalität)
* Intellektualisierung (Flucht vor Emotionen durch fachlich qualitative
Benennung dieser)
* Affektisolierung (angemessener Affekt zum gesagten Inhalt fehlt)
* Projektion (Eigener unbewusster Affekt wird auf jemand anderen projiziert)
* Somatisierung (Innere Konflikte werden nicht wahrgenommen, sondern
unbewusst auf den Körper verschoben)

23
Q

Allgemeine Interventionsformen der Psychoanalyse

A
  • Konfrontation
  • Klärung
  • Deutung
  • Durcharbeiten
  • Konstruktion
24
Q

Konfrontation

A

Macht Patient*innen darauf aufmerksam, dass sie etwas bestimmtes in einer bestimmten Weise
tun:
– „Sie haben gerade den Traum erzählt, in dem es um Ihren verpassten Sieg im
Autorennen geht. Dann versuchte ich etwas dazu zu sagen, aber Sie haben mich fast unterbrochen und
von Ihrer Freundin erzählt. Ich verstehe, dass Sie das beschäftigt, aber zugleich gewann ich den Eindruck,
dass Sie eigentlich nicht hören wollten, ob ich etwas dazu zu sagen habe

24
Q

Klärung

A

„Scharfeinstellung“ des in Frage stehenden Verhaltens, Erlebens, Wahrnehmens, Verarbeitens:
– „Wollen wir die Situation noch einmal zusammen durchgehen? Ihre letzten Worte in dem Bericht des
Traums waren:
`Dann platzte mein Reifen und ich wurde aus der Bahn geschleudert. Ich sah den anderen noch an mir vor
beipreschen.´ Erinnern sie sich noch, wie sie sich dabei fühlten? Waren da bestimmte Empfindungen?“

24
Q

Deutung

A

Bezug auf das Unbewusste wird hergestellt:
– „Als Sie nach dem Erzählen des Traums sofort das Thema wechselten, fürchteten Sie,
ich könnte etwas für Sie Unangenehmes sagen. Diese Befürchtung ließ ihnen den
Traum so unwichtig und die Begebenheit mit Ihrer Freundin so wichtig erscheinen.“
(Abwehrdeutung, noch nicht inhaltlich)
– „Sie wechselten nach dem Erzählen des Traums sofort das Thema, weil Sie eigentlich
fürchteten, dass Ihr Ärger und Ihre Wut, die Sie dem siegreichen Rivalen gegenüber
verspürten, hier deutlich werden könnten“
(Inhaltsdeutung mit Benennung des Abgewehrten)
– „Es ist Ihnen ja eher unangenehm, wenn ich auf die Beziehung zwischen uns beiden
zu sprechen komme. Aber könnte es sich nicht so verhalten, dass Ihr Ärger und
Ihre Wut, die Sie dem siegreichen Rivalen gegenüber verspürten, doch etwas mit
Ihren Empfindung mir gegenüber zu tun haben?“ (Übertragungsdeutung)

24
Q

Durcharbeiten

A

Der Vorgang, der erfordert, den Patient*innen den
gleichen Sachverhalt wieder und wieder zu zeigen, zu
unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Zusammenhängen

24
Q

Konstruktion

A

z.B. biographische Rekonstruktion mit dem Ziel, die
Frage zu klären „wie war das wirklich?“
* Zweck: innere Sinngebung, Erarbeiten einer subjektiven Wirklichkeit

24
Q

Psychoanalyse
Indikation

A

Bei chronifizierten Erkrankungen oder Erkrankungen ohne klaren
Auslöser, z.B.
o Neurotischen Erkrankungen (Bsp.: Angststörungen, Zwangsstörungen)
o Affektiven Störungen
o Persönlichkeitsstörungen
* Bei Patient*innen mit ausgeprägtem Leidensdruck, hoher
Therapiemotivation, ausreichender Introspektionsfähigkeit und Ich-Stärke
o Ich-Stärke bezeichnet das Ausmaß, in dem das Ich die Kontrolle über Triebregungen
ausübt und eine Anpassung an Erfordernisse der Realität, auch gegen innere oder
äußere Widerstände, zu leisten vermag

24
Q

Konstruktion

A

z.B. biographische Rekonstruktion mit dem Ziel, die
Frage zu klären „wie war das wirklich?“
* Zweck: innere Sinngebung, Erarbeiten einer subjektiven Wirklichkeit

24
Q

Psychoanalyse
Prinzip

A

Konfliktbehaftete Beziehungserfahrungen werden von Patientinnen in der
gegenwärtigen therapeutischen Beziehung reinszeniert
* Dabei werde infantile Gefühle im Rahmen der Übertragung auf die
Analytiker
innen projiziert
* → Kernelemente der Psychoanalyse
− Widerstands-/ Abwehranalyse
− Übertragungsanalyse