7 Flashcards

1
Q

Systemische Therapie

A
  • Fokus auf den sozialen Kontext psychischer Störungen
    – Patientin = Symptomträgerin (Indexperson)
    – Einbezug von Personen, die in relevanten Beziehungen zu Patient*in stehen
  • Nicht Patientin ist „krank“, sondern es gibt fehlerhafte
    – Interaktionen mit Mitgliedern des Bezugssystems (z.B. Familie, Freunde,
    Kolleg
    innen, etc.)
    – Beziehungsstrukturen innerhalb des Systems
  • → Struktur und Kommunikation innerhalb des Bezugssystems verursachen
    Symptome
    Herausarbeiten der Interaktion von Personen (Rollenverteilung,
    Kommunikationsmuster, etc.)
  • Betrachtung von
    – Auswirkungen der Interaktion auf Symptome
    – Bedeutung der Symptome für das System
  • Interventionen zielen darauf ab, die Kommunikation und damit die Struktur
    des Systems zu verändern
    – Kein Fokus auf das Aufdecken der zurückliegenden Ursachen für Symptome
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Zentrale Funktionen familiärer Systeme

A
  • Alltagsbewältigung und Aufgabenerfüllung
  • Intimität
    – Nähe und Bindung zwischen Mitgliedern
  • Entwicklung des Einzelnen bei Aufrechterhaltung des Ganzen
    – Gemeinsamkeit/Miteinander und Individualität möglich
  • Emotionalität
    – Umgang mit emotionalen Prozessen als wichtiger Aspekt des Erlebens und
    Verhaltens
  • Rollenverhalten
  • Kohäsion
    – Zusammenhalt und Zugehörigkeitsgefühl
  • Kommunikation
  • Kontrolle
    – z. B. durch klare Grenzen und Regeln innerhalb des Systems
  • Konzept der System-Umwelt-Grenzen
    – Welche Grenzen hat das System nach außen?
    – Überprüfung der Grenzen und ihrer Angemessenheit im Rahmen der
    systemischen Therapie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Settingvarianten systemischer Therapie

A

Familien-/Paarsetting häufig, da Familie oder Partnerinnen oft den
Bezugsrahmen von Patient
innen darstellen
* Einbezug anderer Bezugssysteme (z.B. berufliches Umfeld)
* Systemische Einzeltherapie
– Verhalten und Denken der abwesenden Bezugspersonen wird hypothetisch
erfragt und in die Therapie einbezogen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Therapie in der Praxis

A

Therapeutin muss sensibel sein für das Auftragsgeflecht
– → Wer – will was – von wem – wann – in welchem Umfang – zu welchem Ziel?
* Frage nach „verdeckten“ Auftraggeber
innen
– Wer könnte ein besonderes Interesse an dem (positiven oder negativen) Verlauf der
Therapie haben?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Diagnostik und Therapie – eine Einheit

A

Keine strikte Unterscheidung zwischen Explorations- und Interventionsphase
– Methoden zur Diagnostik haben neben dem Ziel der Informationsgewinnung
auch bereits therapeutische Wirkung
* Fragen zur Diagnose von Familien- und Paarstrukturen
– Wie werden Emotionen und Konflikte thematisiert?
– Wie ist das Verhalten der einzelnen Personen in einer typischen
Konfliktsituation?
– Was sind typische Kommunikationsmuster, wenn es um die Bereiche Sexualität,
Emotionen, Regeln und Grenzen, Pflichterfüllung etc. geht?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Zirkuläres Fragen

A

Alle Fragen sind gleichzeitig Interventionsmethoden und Instrumente, um
gemeinsam mit der Familie neue Perspektiven zu erarbeiten
– Was Personen sagen und tun ist gleichzeitig Selbstausdruck und Ausdruck der
Kommunikation in der Beziehung zu anderen
* Durch „um die Ecke fragen“ wird ein Angebot gemacht, die familiäre
Wirklichkeit anders zu sehen als gewohnt
– → Infragestellung der gewohnten Beschreibung eines Systems, da
verschiedenen Wirklichkeitsbeschreibungen gegenübergestellt werden
-Dritte Person soll die kommunikative Wirkung eines Verhaltens einer Person
auf andere beschreiben
-Fragen nach Unterschieden in möglichen Beschreibungen
Wenn jemand in der Familie die Entscheidung Ihres Sohnes, nicht mehr zu essen, auch
als eine Art von Protest ansehen würde – wer in der Familie könnte das sein?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Genogramm

A

Grafische Darstellung der Familienstruktur eines Indexpatienten (mit Konflikten,
Allianzen etc.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Therapeutische Haltung

A

Respektvolles Verhalten gegenüber den einzelnen Systemmitgliedern
– Aber gewisse Respektlosigkeit gegenüber pathogenen Ideen
* Anspruch der Allparteilichkeit
– Unabhängige Perspektive wahren
– Vorgänge und Interaktionen innerhalb des Systems nicht bewerten
Ressourcenorientierung, Annahmen:
– Alle benötigten Ressourcen, die zur Lösung des Problems nötig sind, sind
bereits bei Patient*in und System vorhanden → Nutzbarmachung in Therapie
* z.B. funktionale Beziehungen, Unterstützung, Kompromissfähigkeit, Zugehörigkeit,
materielle Sicherheit
– Potentielle Ressourcen werden oft nicht wahrgenommen oder genutzt, z.B.
* Ein Mann, der die Hilfe seiner Frau zwar braucht, aber nicht annehmen/einfordern
kann, weil ihn dies in seiner „Männlichkeit“ verletzen würde
* Eine Familie, die verfügbare therapeutische Angebote nicht nutzt, weil die
Familienmitglieder Angst vor Stigmatisierung haben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

wiksamkeit

A

Viele Untersuchungen und Metaanalysen belegen die Wirksamkeit
systemischer Therapie für verschiedene Störungen, besonders durch starken
Fokus auf Ressourcenorientierung
– Bei Erwachsenen u.a. bei
* Affektiven Störungen, Essstörungen, psychischen und sozialen Faktoren bei
somatischen Krankheiten, Abhängigkeit und Missbrauch, Schizophrenie
– Bei Kindern und Jugendlichen u.a. bei
* Affektiven Störungen und Belastungsstörungen, Essstörungen und anderen
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen, Verhaltensstörungen mit Beginn
in der Kindheit und Jugend und Tic-Störungen, Persönlichkeits- und
Verhaltensstörungen, Störungen der Impulskontrolle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Affektive Störungen beispiel

A

Depression
– Manie und bipolare Störungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Affektive Störungen

A

Viele körperliche und seelische Störungen gehen mit veränderten
Stimmungslagen einher
→ ≠ affektive Störung
* Bei affektive Störungen ist das vorranginge Symptom die veränderte
Stimmungslage
* Depressive Erkrankungen werden den affektiven Störungen zugeordnet
* Lateinisch: deprimere = herunterdrücken, niederdrücken
* Man unterscheidet innerhalb der affektiven Störungen
− Depressive Zustände: eher gedrückte Stimmung
− Manische Zustände: pathologisch gehobene Stimmu

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Allg. Kriterien für eine depressive Episode (nach ICD10):

A
  1. Die depressive Episode sollte mindestens zwei Wochen dauern.
  2. In der Anamnese keine manischen oder hypomanischen Symptome.
  3. Ausschlussvorbehalt: Die Episode ist nicht auf einen Missbrauch psychotroper Substanzen oder auf
    eine organische psychische Störung zurückzuführen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Diagnose einer leichten depressiven Episode (nach ICD10)

A

A. Die allgemeinen Kriterien für eine depressive Episode sind erfüllt.
B. Mindestens zwei der folgenden drei Symptome liegen vor:
A. depressive Stimmung, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im Wesentlichen unbeeinflusst
von den Umständen.
B. Interessen- oder Freudeverlust an Aktivitäten, die normalerweise angenehm waren.
C. verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Diagnose einer leichten depressiven Episode (nach ICD10) c

A

C. Eins oder mehrere zusätzliche der folgenden Symptome, so dass die Gesamtzahl aus B.
und C. mindestens vier oder auch fünf ergibt:
A. Verlust des Selbstvertrauens
B. unbegründete Selbstvorwürfe oder unangemessene Schuldgefühle
C. wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid
D. Klagen über oder Nachweis eines vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögens,
Unschlüssigkeit oder Unentschlossenheit
E. psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung
F. Schlafstörungen jeder Art
G. Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechenden Gewichtsveränderungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Diagnosekriterien

A

mittelgradige depressive Episode 6-7 Symptome
* schwere depressive Episode mindestens 8
Symptome (alle 3 unter B.)
– Unterscheidung ohne/mit psychotische
Symptome bei schwerer Depression
* Tritt eine Depression erstmalig auf, spricht man
von einer depressiven Episode.
* Treten mehr als eine Episode auf, spricht man
von einer rezidivierenden depressiven Störung.
* Chronische depressive Verstimmungen über
Jahre werden als Dysthymie bezeichnet.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Depression
Risikofaktoren

A
  • Weibliches Geschlecht
  • Lebensalter (zw. 18. und 25. LJ)
  • Sozio-ökonomische Faktoren
    – getrennte/geschiedene Personen und solche ohne vertraute Personen
    – niedriger Bildungsstand
    – keine oder unsicher Anstellung
    – Wohn- und Lebensraum in großstädtischer Umgebung
  • Stressreiche Belastungen
  • Familiäre Belastungen
  • Angehörige unipolarer depressiv Erkrankter weisen ein Erkrankungsrisiko von 20%
    auf
17
Q

Depression
Schutzfaktoren

A
  • Partnerschaft/Vorhandensein einer vertrauensvollen persönlichen Beziehung
  • höhere Bildung
  • sichere Anstellung
  • ländliche-kleinstädtische Umgebung
18
Q

Depression
Ätiologie
Biologische Faktoren

A

Biologische Faktoren
Genetische Faktoren:
* Höhere Erkrankungszahlen bei Verwandten 1. Grades und
Zwillingsstudien (eineiig = 50%, zweieiig = 15-20%)
Monoaminmangelhypothese
* Ein Mangel an den Neurotransmittern Noradrenalin, Serotonin
und/oder Dopamin im synaptischen Spalt sorgt für depressive
Symptome
* Konnte nie eindeutig bestätigt noch widerlegt werden
* Hierfür spricht die Wirksamkeit von Antidepressiva, die die
Konzentration der Amine im synaptischen Spalt erhöhen

19
Q

Depression
Ätiologie
Psychosoziale Faktoren

A

Belastende Lebensereignisse wie z.B. Verlust, Überforderung,
Kränkungen, usw. können eine depressive Entwicklung auslösen und
fördern
− Modell von Brown und Harris (1978): Folgende zentrale
Vulnerabilitäten können in Abhängigkeit vom Selbstwert, akuten
Belastungen und Bewältigungskompetenzen zu einer depressiven
Entwicklung führen
1. Früher Verlust einer primären Bezugsperson
2. Fehlen einer unterstützenden Beziehung
3. Mehr als drei zu versorgende Kinder unter 14 J.
4. Arbeitslosigkeit

20
Q

Depression
Ätiologie
Lerntheoretische Faktoren

A

Theorie der erlernten Hilflosigkeit (Seligman, 1975):
* Unkontrollierbare Stromstöße bei Hunden führen nach einer Weile
dazu, dass diese sich passiv in ihr Schicksal fügten und sich später
ergebende Vermeidungsmöglichkeiten nicht entdecken und nutzen
konnten
* Ähnlichkeit der von Hunden gezeigten Symptome mit depressiven
Symptomen (Passivität, massive Beeinträchtigung der
Lernfähigkeit,…)
* Depression als Folge einer erlernten Hilflosigkeit, wenn keine
Kontingenz zwischen eigenem Verhalten und Ereignissen in der
Umwelt erkannt werden kann

21
Q

Depression
Ätiologie

A

Psychodynamische Faktoren
Unbewusste Fantasie vom Verlust:
* Der/dem depressiven Patient*in schwebt vor, dass früher etwas
gutes vorhanden war, das jetzt verschwunden ist
* Oft auch realer Verlust von Bezugspersonen in der frühen
Kindheit
* Versuch, sich vorm realen oder fantasierten Verlust zu schützen
durch verschiedene Kompensations- bzw.
Abwehrmechanismen…

22
Q

Depression
Ätiologie 2

A

Psychodynamische Faktoren
Unbewusste Fantasie vom Verlust: Abwehrmechanismen
Herstellung ausgeprägter Abhängigkeitsbeziehungen
* Annahme, dass eine andere Person ihnen geben könnte, was
sie vermissen → anklammern an Partner
in → Häufige Folge
Verlust der Partnerschaft → Selbstentwertung und soziale
Isolation
*Ausbildung unbewusster Größenfantasien
* Größenfantasien spenden Trost für erlebte Frustrationen →
keine Wahrnehmung des eigenen klein und ersetzbar seins
→ mit ansteigenden Erwartungen werden auch die
Verletzungen größer

23
Q

Depression
Ätiologie 3

A

Psychodynamische Faktoren
Unbewusste Fantasie vom Verlust: Abwehrmechanismen
*Beide Mechanismen führen zu weiteren Frustrationen.
Auftretenden Aggressionen dürfen nicht gegen andere Personen
gehen (Angst vor Verlust) daher kommt es zur (pathologischen!)
Konfliktlösung: der Wendung der Aggression gegen das Selbst
* Verhinderung von Konflikten und Beschwichtigung von
Schuldgefühlen
* Entwicklung von Selbstwerteinbrüchen und depressiven
Verstimmungen
*Abgewehrte Aggressionen spürt oft das Gegenüber in der
Gegenübertragung (→ weitere Ablehnung)

24
Q

Depression
Stationäre Therapie

A

– Wichtige Fragen zur Entscheidung:
– Besteht Suizidalität?
– Schwere familiäre Konflikte, bei denen eine räumliche
Trennung ratsam ist? → Entlastung
– Patient*innen erleben eine stationäre Aufnahme häufig als
Entlastung wegen der vorübergehenden Entbindung von
privaten und beruflichen Pflichten

25
Q

Depression
Pharmakotherapie

A

Akuttherapie:
Erhaltungstherapie

26
Q

Akuttherapie:

A

Verzögerter Wirkungseintritt (Besserung erst nach 2-3 Wochen)
* In etwa 70% kann eine Besserung erzielt werden
* Voller Wirkungseffekt nach ca. 6 Wochen

27
Q

Erhaltungstherapie

A
  • Beim Nachlassen der Symptomatik darf die Medikation nicht
    direkt abgesetzt werden
  • Bei erfolgter Remission noch weitere 6 Monate
  • Danach kann langsames Ausschleichen beginnen
28
Q

Nachteile der Pharmakotherapie

A
  • Einsetzen der Wirkung erst nach mehreren Wochen
  • erheblicher Anteil von Nonrespondern (v.a. bei erstmaliger Behandlung)
  • Nebenwirkungen, die zu Noncompliance und Abbruch führen können
  • Manche (alte) Antidepressiva können zu Suizidhandlungen eingesetzt
    werden (in hohen Dosen lethal)
29
Q

Depression
Psychotherapie

A

Verhaltenstherapie
Patientinnen lernen Strategien, um mit scheinbar
unlösbaren Problemen umzugehen
*Kognitive Umstrukturierung: Infrage stellen
dysfunktionaler Kognitionen
*Aktivitätsaufbau: Positive Aktivitäten sollen schrittweise
wieder eigeninitiativ aufgenommen werden
*Soziales Kompetenztraining: da soziale Defizite sowohl
als Folge als auch als Ursache von Depressionen auftreten
können

30
Q

Psychoanalytische und Tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie

A

*Bearbeitung der Ängste vor Aggressivität und der Sorge,
andere durch eigene Aggressionen schädigen zu können
Bearbeitung der Themen Scham, Selbstzweifel,
Idealisierung
* → Aushalten von Mittelmäßigkeit („Entidealisierung“
der/des Therapeut
in ohne Beziehungsabbruch)

31
Q

Affektive Störungen

A

Manie oder Hypomanie

32
Q

Diagnose einer Manie:

A

A. gehobene oder gereizte Stimmung mindestens eine Woche
B. Mindestens 3 Merkmale müssen vorliegen und eine schwere Störung der
alltäglichen Lebensführung verursachen:
A. gesteigerter Antrieb oder motorische Ruhelosigkeit
B. gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
C.Ideenflut, Gedankenrasen
D.Verlust normaler sozialer Hemmung
E. vermindertes Schlafbedürfnis
F. überhöhte Selbsteinschätzung
G.andauernder Wechsel von Aktivitäten und Plänen
H.tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten

33
Q

Bipolare Störungen
Diagnosekriterien

A
  • Bipolare Störung I
    – Wiederholte manische oder gemischte Episoden, die sich mit depressiven
    Episoden abwechseln.
  • Bipolare Störung II
    – Wiederholte hypomanische oder gemischte Episoden, die sich mit depressiven
    Episoden abwechseln.
  • Zyklothyme Störung
    – Chronische Störung der Stimmung über mind. 2 Jahre, in denen deutliche
    Schwankungen vorkommen.
    – Ausschluss: keine manische oder mittelgradige/schwere depressive Episode
34
Q

Potentielle Folgen der Manie

A
  • Erhöhte Suizidrate
  • Erhöhte Trennungsrate
  • Finanzielle Probleme
  • Arbeitsplatzverlust
  • Straftaten
  • Substanzmissbrauch
35
Q

Bipolare Störungen
Prävalenz

A
  • Lebenszeitprävalenz 1-5%
  • keine Geschlechtsunterschiede
  • Manifestation der Störung zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr
  • erste Behandlung oft 5-10 Jahre nach Erstmanifestation
  • hohe Wiedererkrankungsrate
  • hohe Varianz im Verlauf und Symptomatik
  • Sehr hohes Suizidrisiko: 15-30% (höchstes Risiko aller psychischen
    Erkrankungen)
36
Q

Bipolare Störungen
Krankheitsbild

A
  • Oft keinerlei Krankheitseinsicht, kein subj. Krankheitsgefühl
  • Plötzliches Umschlagen in Aggressivität/ Reizbarkeit bei
    Begrenzungen / Widerstand möglich
  • Bei Selbst- oder Fremdgefährdung ggf. Unterbringung
    erforderlich (z.B. Aggressivität, schnelles Autofahren)
  • Verwandte leiden oft erheblich, z.B. durch Umtriebigkeit,
    Kaufrausch, .
37
Q

Bipolare Störungen
Verlauf

A

Manien sind selten unipolar!
* Dauer der manischen Episode ohne Behandlung: Tage bis Monate (im
Durchschnitt 3 Monate)
* Dauer der depressiven Episode ohne Behandlung: Wochen bis Monate (im
Durchschnitt 9 Monate)
ABER
* Depressive Phasen sind bei bipolaren Störungen häufig kürzer
* Depressive Phasen sind 3-mal so häufig wie manische Phasen

38
Q

Risikofaktoren für einen schweren Verlauf mit häufig
wiederkehrende Episoden:

A

– Junges Ersterkrankungsalter
– Weibliches Geschlecht
– Gemischte Episoden
– Schwerwiegende Lebensereignisse
– Psychotische Symptome
– Insuffizientes Ansprechen auf die phasenprophylaktische Therapie
– Rapid Cycling