Psalmen, Sprüche Flashcards

1
Q

Poesie im AT

A
  • 25% des ATs ist Poesie​
  • häufig befinden sich poetische Elemente in Prosatexten.​
  • Poetische Bücher: Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger, Hohelied​

  1. Poetische Sprache besteht aus: bildlicher Sprache (Metaphorik) und Stilfiguren​
  2. Metrik => hebräische Poesie besitzt keine Metrik (Lehre von den Gesetzen des Versbaus) in unserem Sinn. Versuche, Metrik zu finden, sind deshalb sehr künstlich. Denn hebr. Poesie lebt mehr von einer Art Gedankenreim, dem sog. Parallelismus.​
  3. Parallelismen („Gedankenreim“)​

= zwei inhaltlich stark aufeinander bezogene Verszeilen: (Kolon, Bikolon, Trikolon) Parallelismus membrorum (Glied):​

  1. der Synonyme Parallelismus: inhaltlich Ähnliches ohne wesentlich neue Informationen​
  2. der Antithetische Parallelismus: inhaltlich Gegensätzliches (Hinweiswort: « aber »)​
  3. der Synthetische Parallelismus: für das Verständnis wesentliche Ergänzung in 2. Kolon Neuere Forschung ergänzt dies durch:​
  4. den Klimaktischen Parallelismus: der 2. Kolon wiederholt & ergänzt den ersten, unvollständigen Kolon.​
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2
Q

Literarische Formen und Stilfiguren​

A
  1. Chiasmus: kreuzförmige Anordnung der Aussagen​

=> verleiht der Aussage größere Ausdruckskraft, wirkt der Gefahr der Eintönigkeit entgegen.​

  1. Inklusio (lat. Einschließung): Wort/-gruppe am Anfang und am Ende eines Abschnittes​

=> beinhaltet oft das Textthema des Abschnitts, hebt Hauptgedanken hervor.​

  1. Akrostichon: Anfangsbuchstaben der Zeilen/Verse = 22 Buchstaben des hebr. Alphabets​

=> Funktion = Fülle und Totalität zum Ausdruck bringen. Und Erinnerungshilfe.​

Stilfiguren​

= Abweichung vom normalen Sprachgebrauch​

  1. Merismus: das Ganze wird durch zwei entgegenstehende Ausdrücke bezeichnet („alt und jung“ steht für: alle)​
  2. Euphemismus: beschönigender Ausdruck für etwas Anstößiges​
  3. Hyperbel: Übertreibung, aber nicht aus Unkenntnis oder fahrlässiger Täuschung​
  4. Simile: Vergleich mit „wie“​
  5. Metapher: Vergleich ohne „wie“ (engere Verbindung der Vergleichselemente als bei der Simile)​
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3
Q

Was ist Prosa und was ist Poesie​

A

Prosa = Alltagssprache (ungereimte Sprache ohne Verse)​

Poesie = Kunstvoll gestaltete Sprache (Dichtung, Versdichtung)​

Bei der Prosa steht die Sachinformation im Vordergrund, bei der Poesie der Ausdruck von Gefühlen.​

Poesie: leichter auswendig zu lernen; didaktische Funktion; geeigneter für eine vorwiegend mündliche Überlieferung wie im Avo.​

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4
Q

Einleitung Psalm​

A
  • deutsch: Psalme/ Psalter​

  • griechisch: psaltärion/ psalmoi = Saiteninstrument/ Lieder mit Instrumentalbegleitung ​

  • hebräisch: sepher tehillim = Buch der Gesänge​

  • Psalter = das erste Buch im dritten Teil der Ketubim (Schriften)​
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5
Q

Autorenschaft der Psalmen

A
  • 100 Psalmen haben Verfasserangabe, restliche 50 gelten als anonym​
  • David (73 Psalmen) > hebr. „le david“ = von David (nicht: für oder über David)​
  1. einige Psalmen knüpfen an historische Ereignisse im Leben Davids an (> nur er kennt seine Empfindungen)​
  2. Chorleiter => „von David für den Chorleiter“ naheliegend, weil der Chorleiter für die Umsetzung verantwortlich war​
  3. manche Psalmen mit der Überschrift „le david“ werden im NT David zugeschrieben.​

  • Salomo: Argumentation gegen die Glaubwürdigkeit der Autorenangabe bei Ps 127 =​
  1. Autorenangabe & Verwendungszweck werden von vielen Auslegern nicht ernst genommen​
  2. ABER: Überschriften gehören mit zum Wort Gottes und wurden nicht erst später hinzugefügt ​

Mose: Ps 90 wohl der älteste Psalm (Mose starb 1406 v. Chr.)​

Asaph = Levit & Oberster der Tempelsänger zur Zeit Davids; Seher​

Söhne Korach: starben nicht (im Aufstand von Korach) und waren Tempelmusiker – ​

Heman: einer der Söhne Korach 11 Psalme = ; war Sänger; lebte zur Zeit Davids​

Ethan : Esrachiter, dessen Identität nicht genau bestimmt werden kann​

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6
Q

Abfassungszeit

A
  • ältester Psalm: Ps 90 von Mose​

  • jüngster Psalm: Ps 126 spricht von der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft (>Zeitraum von 800 Jahren, also etwa zw. 1406 und 606 vChr) ​

  • kritische Wissenschaft: Großteil in der Makkabäerzeit (2. Jh. vChr) (> Grundannahme: Überschriften unglaubwürdig)
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7
Q

Absicht der Psalmen

A
  • „Sitz im Leben“ => Beweggrund für die Abfassung bzw. liturgische Verwendung.​

Wenn auch schwierig aufgrund der Vielfalt, kann man zwei Hauptabsichten formulieren:​

  1. Verwirklichung der Anbetung Gottes => ‘Liederbuch’ des atl. Gottesdienstes > singen ​
  2. Bekennen konkreter Gotteserfahrungen > sagen ​

  • Gotteserfahrungen sind in die Psalmen eingeflossen und haben zur Entstehung beigetragen​

-Psalmen haben Menschen in Nöten & Freuden begleitet und zu neuen Gotteserfahrungen angestiftet (bis heute) -hohe Bedeutung für die Gebetspraxis der Gemeinde bzw. des ntl. Gläubigen:​

Jesus betete Psalmtexte​

die frühe Gemeinde betete Psalmtexte​

Gemeinden sollen Psalmen im Gottesdienst nutzen​

Gläubige sollen Psalmen im persönlichen Gebet nutzen​

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8
Q

Überschriften der Psalmen

A
  • werden manchmal als nicht ursprünglich angesehen​

  1. Angaben über den Verfasser​
  2. musikalische Informationen maskil = Unterweisung/ Lehrgedicht​
  3. liturgische Informationen sela = Pause, Zwischenspiel​
  4. weitgehend unbekannte Anweisungen​
  5. geschichtliche und persönliche Ereignisse​
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9
Q

Was ist Biblische Weisheit

A
  • Definition: „Biblische Weisheit ist die gottgeschenkte und eingeübte Fähigkeit, in jeder Lebenssituation herauszufinden und zu tun, was Gott gefällt und den Menschen dient.“​

  • „danach zu fragen, zu erkennen und zu tun, was Gott will“​

  • „Weisheit ist die Übung, dass man im Licht der Erfahrung Wahrheit auf sein Leben anwendet.“​
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10
Q

Der Tun Ergehen Zusammenhang

A
  • jedes Tun steht nicht isoliert im Raum, sondern zieht ein entsprechendes Ergehen beim Täter nach sich ​
  • im AvO weit verbreitet:​
  • gerechter Lebenswandel => gutes Leben​
  • schlechte Lebensweise => schlechte Auswirkungen​
  • Weisheit untersucht den Zshang zw. dem Tun eines Menschen u seinem Geschick - Bibel erkennt den TEZ als gültig an, aber beleuchtet ihn unterschiedlich:​

Hiob > pessimistisch ​

Prediger > realistisch ​

Sprüche > optimistisch

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11
Q

TEZ Verstehenshilfe in der Praxis

A
  • biblisches Prinzip, aber kein sofortiger Automatismus (Gehorsam => Segen; Ungehorsam => Fluch)​
  • lassen sich nicht immer sofort im Leben beobachten => Theodizee-Frage (Gerechtigkeit Gottes?)​
  • Theodizee > lohnt es sich überhaupt, für Gott zu leben? („Krise der Weisheit“) > ist nur durch die Person Gottes zu lösen ​
  • es bleibt Gottes Weisheit überlassen, wie er mit Gerechten und Ungerechten umgeht​

=> ABER: Ewigkeitsperspektive (Folge: ein langer Atem für ein gehorsames Leben)​

  1. „denn Gott wird jedes Leben richten“ (Pred 12)​
  2. „so dass niemand Gottes Ratschluss in diesem Weltlauf begreifen kann“ (Hiob 38-42)​
  • Steinberg gibt folgende Verstehenshilfen zum TEZ:​
  • Bibel kennt den TEZ => sagt nur, dass sich ethisch gutes Handeln lohnt​
  • TEZ ist kein Gesetz einer heilen Welt, sondern der Wille eines souveränen Gottes​
  • Gott denkt anders als Menschen => sein Wille geht manchmal über den TEZ hinaus * Weisheit ist immer in der Furcht Gottes begründet.​
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