Geschichtsbücher, Josua, Richter, Rut Flashcards
Es gibt keine objektive Geschichtsschreibung
1 Ideologisch orientiert
2 Absicht
3 Ausschnitt der Wirklichkeit
4 Auswahl der Fakten
Ideologisch orientiert
- Autor geht mit einem bestimmten Vorverständnis an die Geschichte heran.
- Geschichtsschreibung der Bibel ist theologisch orientiert, d.h. aus theologischer Sicht gedeutet (Bsp: Gute Hand Gottes war über Esra)
Absicht
- Jeder Autor verfolgt eine Absicht (Lk 1,1-3)
- Flavius Josephus:
o Redegewandtheit leuchten lassen
o Um den beschriebenen zu gefallen
o Ereignisse vor Vergessenheit bewahren
o Verborgene Tatsachen zum Vorschein bringen, zum Wohl aller - Lukas: Damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst
- Johannes: Damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes
Ausschnitt der Wirklichkeit
- Nichts hinzufügen!
- Nichts weglassen! aber das funktioniert nicht im Detail.
o Johannes: „Es gibt aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat…“
Auswahl der Fakten
- Autor trifft immer eine Auswahl aus den Fakten der Geschichte, die seiner Meinung nach entscheidend für den Leser sind
- Er beruft sich auf Quellen und muss diese deuten.
Eroberung Jerichos
- Erforderte großen Glauben
o Noch nie eine Stadt so eingenommen - 6 Tage lang still um die Stadt ziehen
- Am siebten Tag siebenmal um die Stadt ziehen und dann lautes Kriegsgeschrei
- Mauern Jerichos stürzen ein – außer der Wohnung Rahabs
- Bann
o Tötung aller Einwohner Jerichos, einschließlich Vieh
o Niemand soll sich an der Beute bereichern
Datierungsfrage Eroberung Jerichos
- Entwicklung in der Ausgrabungsgeschichte Jerichos sehr wild viele unterschiedliche Ergebnisse
- Einige kommen auf 15.Jhd. entspricht der Bibel
o Keramikdatierung (Kenyon, aufgrund nicht vorhandener Keramiken)
o Stratigrafische Erwägungen (in Jericho ca. 20 Zerstörungsschichten)
o Skarabäen-Funde
o Radiokarbon-Datierung
o Weizenfunde
Chronologie der Richterzeit
Dauer höchstens 350 Jahre
Summe der Wirkung der Richterzeit = 407 Jahre
Lösung: parallele Wirkungszeit
* Richter wirkten in unterschiedlichen Gegenden
* Wir wissen nur von wenigen Richtern eine Datierung
Deborah und Barak (Ri 4-5)
- Israel unterdrückt von Jabin (König von Hazor im Norden Kanaans)
o Schlüsselposition König Kanaans
o Militärische Stärke: 900 eiserne Streitwagen - 20 Jahre Unterdrückung Israel schreit zu JHWH
- Gott schenkt Deborah (Frau des Lappidot)
o Prophetin und Richterin
o Unter der Deborah-Palme zwischen Rama und Bethel - Deborah hat nicht militärischen Part, sondern Sprachrohr Gottes
o Ermutigt Barak von Kedesch zum Militärschlag am Berg Tabor
Barak will nur mit Deborah in den Kampf ziehen
- Unterschiedliche Deutungen
o Ängstlicher und zögerlicher Barak – sagt der Text nicht
o Ausdruck seiner Abhängigkeit von Gott - Ruhm wird nicht Barak zufallen, sondern einer Frau (Jael)
- Barak, Deborah und 10.000 Mann ziehen in den Krieg
Gott holt den Sieg
- Gott stiftet Verwirrung im Heer Siseras
- Großer Regenguss Streitwagen bleiben in Bach Kischon stecken, der reißender Fluss wird.
- Sisera flieht zu Eber und Jael Jael schlägt Zeltpflock durch seine Schläfe, während er schläft
Segenslied von Deborah und Barak
- Deborah = Mutter in Israel
o Fürsorge und motivierende Autorität - Deborah sollte singen, Barak sollte kämpfen
Homiletische Anmerkungen Deborah und Barak
- Geistliche Ermutiger und praktische Arbeiter sind ein gutes Team (5,12)
- Männer und Frauen haben unterschiedliche Aufgaben in der Gemeinde (5,12)
- Danken wir Gott nach gelungenen „Schlachten“? (5,2)
Gideon Richter 6-8
- Israel böse Gott lässt 7 Jahre Unterdrückung durch Midianiter kommen
o Plündern in Erntezeit das Getreide - Israel schreit zu Gott Prophet erklärt die Folge des Götzendienstes
o Anschließend Berufungsgeschichte Gideons
Berufung Gideons
- Engel JHWHs kommt während Gideon Weizen in Kelter drischt ( Angst?)
o Gideon erkennt ihn nicht – 4 Anzeichen
Allgemeine Anrede „mein Herr“
Denkt, dass JHWH ihn verlassen hat
Fordert ein Zeichen zur Identifikation
Erkennt ihn erst nach dem Zeichen - Betonung der Berufung: Geist JHWHs zog Gideon an (Ri 6,34)
o Aktive Rolle des Geistes Gottes
Zweifel Gideons
- Aktuelle Misere Gott hat sein Volk verlassen (6,13a)
- Wunder nur in der Vergangenheit (6,13b)
- Zahl der Unterstützer ist zu klein (6,15a)
- Eigene Kraft ist zu klein (6,15b)
Reaktion und Hilfe Gottes auf Zweifel
Hilfe Gottes – immer gleich!
* Ich werde mit dir sein (6,16)
3 Herausforderungen/Aufgaben
1 Baal-Altar & Aschera seines Vaters zerstören, JHWH-Altar bauen, Stier opfern mit Aschera als Feuerholz
2 Kampf gegen Midian und Amalek im Tal Jesreel
3 Er soll mit 300 Mann kämpfen
1 Baal-Altar & Aschera seines Vaters zerstören, JHWH-Altar bauen, Stier opfern mit Aschera als Feuerholz
- Reaktion Gideons: Tat es bei Nacht, weil er sich fürchtete
- Reaktion seines Vaters: Beschützt ihn
Vorbereitung für seinen eigentlichen Befreiungsdienst
2 Kampf gegen Midian und Amalek im Tal Jesreel
- Reaktion Gideons: Fordert 2 Zeichen – Unglaube
- Reaktion Gottes: Gibt 2 Zeichen (kommt ihm entgegen)
Gideons Unglaube wird auch durch Zeichen nicht besser
3 Er soll mit 300 Mann kämpfen
- Reaktion Gideons: Fürchtet sich
- Reaktion Gottes: Lässt ihn die Gegner belauschen
Ermutigung für den Kampf – Traum von Sieg Gideons - Reduktion der 32.000 Soldaten in 2 Schritten
o Ängstliche sollen gehen (außer Gideon): 10.000 bleiben
o Trinktest: 300 bleiben militärisch unsinnig
Kampf gegen Midianiter
- 3 Gruppen: Krüge zerschlagen, ins Horn stoßen und mit Fackeln und Geschrei ins Lager rennen
- Große Verwirrung unter den Midianitern kämpfen gegen sich selbst
- Keine Waffen der Israeliten nötig
- Anschließende Verfolgung mit Hilfe der Ephraimiter (zunächst beleidigt, dann aber besänftigt durch Gideon)
- Sukkot und Pnuel verweigern Hilfe werden bei Rückkehr vernichtet
- Gideon erschlägt Sebach und Zalmunna (Könige der Midianiter) höchstpersönlich
Gideons Ende
- Volk will Gideon zum König machen er lehnt ab, auch sein Sohn soll kein König sein, sonden JHWH.
- Macht Efod aus (ca. 21 kg) goldenen Ringen wird zum Götzen Israels
- Viele Frauen (8,30) negativ
- Nennt seinen Sohn Abimelech = Mein Vater ist König
Homiletische Anmerkungen Gideon
- Gott kann auch ängstliche Menschen gebrauchen (6,12)
- Der Dienst für Gott beginnt mit einer geistlichen Erneuerung (6,25-32)
- Fordere keine Zeichen bei klaren Anweisungen Gottes (6,36-37)
- Von Gott geforderte Zeichen bringen oft keine Entscheidungssicherheit (6,36-40)
- Gott kommt häufig mit einem kleinen Heer zu großen Zielen (7,1-8)
- Wenn Gott uns ermutigt, sollte uns das zur Anbetung führen (7,15)
- Erfolge in der Nachfolge dürfen nicht zur Selbstüberschätzung führen LFW (8,31)
Autor und Abfassung Rut
- Verfasser unbekannt
o Talmud: Samuel - Buch gehört zu den vorderen Propheten
Stellung im Kanon
- Ketuvim (Schriften)
- Teil der Festrollen (Megillot)
o Vermutlich am Pfingst/Erntefest vorgelesen
Absicht Rut
Gegenentwurf zum Richterbuch
- Treue, Reinheit
- Hingabe
- Anbetung Gottes
- Liebe
- Frieden
- Gehorsam-> Segen
- Geistliche Klarheit
Absicht Richterbuch
- Unreinheit
- Götzendienst
- Niedergang, Abtrünnigkeit
- Begierde, Lust
- Kampf und Krieg
- Grausamkeit
- Ungehorsam-> Gericht
- Geistliche Dunkelheit
Themen Buch Rut
- Schlüsselvers: 1,6
o Rut wendet sich vom Alten ab und zum Neuen (Volk und Gott) hin - Schlüsselbegriff: Umkehren/Zurückkehren
- 2 Theologische Themen nach Wünch
o Treue und Loyalität von Menschen, die zu Gott gehören (חֶסֶד chäsäd)
o Zusammenhang zwischen menschlichen Zufälligkeiten sowie Planen und göttlicher Führung - Löser
o Durch Armut verlorengegangener Besitz konnte durch einen Verwandten zurückgekauft werden
o Schwagerehe nicht inbegriffen
Aufbau Buch Rut
1 Umkehr: Rut kommt mit Naemi nach Israel
* „umkehren/zurückkehren“
2 Ernte: Rut lernt Boas kennen
* „sammeln“
3 Ruhe: Ruts Heiratsantrag
* „sich niederlegen“
4 Erlösung: Rut wird Boas Frau
* „lösen“