Hiob Flashcards
Die zentrale Frage des Buches (Hiob
- Narrativer Rahmen: 2 Perspektiven 2 zentrale Fragen
o Charaktere: Leiden des Gerechten (für Leser geklärt)
o Leser: Ist Hiob umsonst gottesfürchtig? (1,9) - Satan stellt Hiobs Motive in Frage
o Kann Tatsachen nicht leugnen - Zentrale Frage im Kontext AvO: Stimmt die Theologie des AvO?
o Geben und Nehmen von Gott und Mensch - Zentrale Frage im Kontext AT: TEZ?
o Inwiefern gilt der TEZ?
o Ist Gott an den TEZ gebunden? - Kern: Frage nach dem Wesen Gottes & echter Frömmigkeit
o Satan klagt eigentlich Gott an
Muss Gott sich Anbeter erkaufen?
o Ist Gott es wert, um seiner selbst willen angebetet zu werden?
Frage nach dem Wesen/Handeln Gottes & dem Wesen echter Frömmigkeit
Zusammenfassung die drei Rederunden (HIOB)
- kein wirklicher Gedankenfortschritt
- Verhärtung auf allen Fronten
- erst allg. Ratschläge, dann Anschuldigungen (am Ende wird Hiob konkreter, aber vermeintlicher Sünden bezichtigt)
- Abbruch der Gespräche
Zusammenfassung die drei Freunde (Hiob)
- kommen mit der ehrlichen Absicht, Hiob zu trösten + glauben an einen souveränen & gerechten Gott
- TEZ an sich ist biblisch (für sie ist der TEZ ein Gesetz, das über Gott steht => Sünde muss Ursache für Hiobs Leid sein!) - Lösung: Hiob soll pauschal seine Sünden bekennen, damit Gott wieder segnet
- angeborene Sündhaftigkeit des Menschen
- erhoffte Folge: Beschwichtigung Gottes
- Freunde sind Repräsentanten der traditionellen Weisheit des AvO
- treiben unbewusst den Fall Satans voran
- Wenn Hiob auf sie gehört hätte => Gott würde auf das Niveau jeder anderen AvO-Gottheit reduziert.
Zusammenfassung von Hiob
- kontert die Verallgemeinerungen und falschen Schlussfolgerungen der Freude
- beteuert immer wieder seine Unschuld
- lehnt die Lösungsvorschläge der Freunde kategorisch ab
- zunehmende Frustration & Ärger über seinen Zustand und seine Freunde
- vereinzelte Anzeichen von Hoffnung
- stellt zunehmend Gottes Gerechtigkeit in Frage
- verflucht nirgends Gott
Grundanliegen Elihus
- Gott handelt gerecht und souverän => ohne Ausnahme!
- Das Leid hat (manchmal) eine pädagogische Funktion
- nicht nur Strafe für Vergangenheit, sondern auch für Umkehr / Bewahrung von Sünden der Gegenwart oder Zukunft. - Ausdruck der lehrenden Gnade als des richtenden Zornes Gottes.
Kern der Diskussion der Freunde (Hiob)
Kern der Diskussion Freunde:
- verteidigen TEZ
- halten an Gottes Wesen fest => hinterfragen Hiobs Rechtschaffenheit
Hiob:
verteidigt seine Gerechtigkeit
- hält am TEZ fest => hinterfragt
Gottes Gerechtigkeit
Elihu:
- verteidigt Gottes Wesen/ Gerechtigkeit
- modifiziert TEZ (Zweck: Züchtigung z. Besseren)
- modifiziert Hiobs Rechtschaffenheit
Wesen Gottes (Hiob
- Gott ist es wert, um seiner selbst willen angebetet, verehrt und geliebt zu werden
- Gott ist größer, vollkommener, erhabener, weiser, souveräner, allmächtiger, fürsorglicher, gnädiger und schöner als wir es uns vorstellen können - Gott steht souverän über allem
- Gott hat Gutes mit der Schöpfung im Sinn
- Gottes Wege sind nicht zu fassen.
Wahre Frömmigkeit (Hiob
- glaubt umsonst - ohne Gegenleistung
- hält beharrlich an Gott fest - selbst wenn er unverständlich und weit weg erscheint
- ist so ehrlich und offen vor Gott wie nur möglich
- lässt Zweifel und Klage zu
- lebt mit offenen Fragen - manchmal bis ans Lebensende
- findet in der Weisheit Gottes ihre Ruhe
Weisheit und Einsicht des Lebens (Hiob
- der Mensch kann Weisheit von sich aus nicht erlangen - Gott ist zu groß und der Kosmos zu komplex
- Gott hat den Kosmos durch seine vollkommene Weisheit erschaffen => der Mensch kann Gottes Weisheit in der Schöpfung wahrnehmen - wahre Weisheit findet der Mensch nur, indem er Gott fürchtet.
TEZ (HIOB
- ≠ Fundament, nach dem der Kosmos funktioniert ≠ Grundlage von Gottes Handeln (sondern Gottes Weisheit) - kein absoluter Automatismus
- „zwingt“ Gott nicht, auf eine bestimmte Art und Weise handeln zu müssen - Gott kann nicht auf ein Prinzip reduziert werden
- wird im Buch nicht verworfen, sondern nur die falsche Anwendung des TEZ
Leid (hiob
- wird nicht erklärt, aber eine biblische Perspektive wird geboten
- gehört zum Leben in einer gefallenen Welt dazu; hat auch positive Aspekte - ist für den Menschen häufig unerklärlich
- ist in Gottes Fürsorge und Souveränität für die Schöpfung eingeschlossen
Biblische Einordnung des TEZ
- wird nicht erklärt, aber eine biblische Perspektive wird geboten
- gehört zum Leben in einer gefallenen Welt dazu; hat auch positive Aspekte - ist für den Menschen häufig unerklärlich
- ist in Gottes Fürsorge und Souveränität für die Schöpfung eingeschlossen
Prediger ein herausforderndes Buch
1 Viele Aussagen schwer zu verstehen & scheinbar widersprüchlich zum Rest der Heiligen Schrift
2 Aussagen des Predigers = Aussagen des inspirierten Verfassers
3 Prediger ist gläubiger Mensch
4 Große Unterschiede im grundsätzlichen Verständnis
* Pessimistisch: Betonung der Motto- und Rahmenverse Nichtigkeitsaussagen
* Optimistisch: Betonung des refrainartigen Aufrufs zur Freude
Beides wird betont! Verstehen viele nicht und lassen es außen vor!
Prediger ein verständliches Buch
Der epistemologische Ausgangspunkt des Predigers: empirische Beobachtung
= empirisch beobachtete Lebenswirklichkeit
- Erkenntnisquelle = beobachtetes Leben (Lebenswirklichkeit); trotzdem: vollkommen inspiriertes Wort Gottes
- typisch für Weisheitsliteratur im AvO und AT
- Ausgangspunkt = der Mensch bzw. seine eigenen Erfahrungen, Beobachtungen, Reflexionen
-Methode = beobachten, nachdenken, erforschen, meditieren, prüfen, bewerten, evaluieren, schlussfolgern Wahrnehmungs-Verben kommen oft vor
Inspiration = WAS und WIE der Offenbarung (Gott hat für die Offenbarung eines bestimmten Inhaltes auch eine bestimmte Art und Weise gewählt)
hermeneutisch: es gibt einen wichtigen Unterschied. Aussagen des Predigers:
beschreibende Aussagen über das beobachtete Leben
beschreiben nur einen Teil der Lebenswirklichkeit unter der bestimmten Perspektive
beobachtete Weisheiten‘ (> vermitteln Prinzipien!) und nicht ‚absolute Wahrheiten‘ - Prinzip ist bindend, die Lebenswirklichkeit nicht
Fazit: epistemologischer Ausgangspunkt des Predigerbuches ist die empirisch beobachtete Lebenswirklichkeit.
Prediger “Unter der Sonne”
- betrachtet das Leben aus dem menschlichen, auf das Irdische und Sichtbare begrenzten Blickwinkel
- ‚unter der Sonne‘ kommt 29 x im Buch vor (Teil der zentralen Frage)
- Bedeutung:
- kennzeichnet den Gegensatz zwischen Himmel und Erde (Transzendenz und Immanenz)
- kennzeichnet die Beschränkung auf die jetzige Zeit (das Leben)
- kennzeichnet gleichzeitig die universale Reichweite (alles unter der Sonne)
- anthropologischer Fragehorizont (= Perspektive des Menschen, typisch für atl. Weisheit)
—»> Fazit: Prediger betont immer wieder die Perspektive und reflektiert das Leben aus der jetzigen, menschlichen Perspektive - nicht Perspektive eines Ungläubigen, sondern Perspektive des Menschen.