Prophylaxe Flashcards

1
Q

Was sind die Kriterien eines eugnathen Gebisses? (11P)

A

• neutrale Okklusion mit einer ein-Zahn-zu-zwei-Zahn-Beziehung
• ungehinderte statische und dynamische Okklusion
• volle Zahnzahl (d.h. keine Nichtanlagen / Überzahl)
• normale Zahnformen (keine Kümmerformen, Übergrößen, Doppel-bzw.
Fehlbildungen)
• kein Engstand, keine Lücken (Ausnahme im Milch-und Wechselgebiss)
• keine Einzelzahnabweichungen (Torsion, Kippung, Außenstand, etc.)
• gut ausgeformte Zahnbögen (OK: Ellipse; UK: Parabel; Milchgebiss: Halbkreis)
• korrekte Größe der Kieferbasen mit bukkalem Überbiss der oberen Zähne
• Physiologische Frontzahnbeziehung (Overjet: 2mm; Overbite: 2-3mm)
• korrekte Einlagerung der Kieferbasen in den Schädel
• Übereinstimmung von Zahn-bzw. Kiefermitten im Ober- und Unterkiefer

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2
Q

Welche Dysgnathien/ Fehlstellungen kennen Sie? (16P)

A
  • Einzelzahnabweichungen
  • Infraokklusionen
  • Engstände
  • Sagittale Enge
  • Retention/ Verlagerung
  • Unterminierende Resorption
  • Frontzahnverlust
  • Nichtanlagen
  • Diastema mediale
  • Klasse II
  • Klasse III (Progener Formenkreis)
  • Transversale Enge/ Kreuzbisse
  • Bukkal-/ Lingualokklusion
  • Laterognathie
  • Tiefer Biss
  • Offener Biss
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3
Q

Wodurch kommen diese dentalen und skelettalen Abweichungen zustande?

A
Erbanalgen
• Wachstum
• Konstitution
• Funktion und Muskulatur
• innere Sekretion
• exogene Einflüsse
• Habits
• Karies
• Ernährung
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4
Q

Einteilung nach Hotz

A
> angeborene Anomalien :
LKGS
Syndrome
anomalien der Zahnzahl
anomalien der Kieferform
> Vererbte Anomalien:
LKGS
Progenie
Deckbiss
echtes Diastema
Über und Unterzahl von Zähnen
V/R
Missverhältnis zwischen Zahn-Kiefergröße
Prognathie
Genuiner Distalbiss = Retrogenie
> Erworbene Anomalien
Brust- Flaschenernährung
Rachitis -> skelettal offener Biss
schlaflage ?
Frühzeitiger Milchzahnverlust
Verlust permanenter Zähne
Unfälle 
Habits ( Lutschen/ Nuckeln/ LIppenbeißen/ Zungenhabits/ anomales Schlucken/ habituelle Mundatmung)
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5
Q

Warum sollten wir prophylaktisch eingreifen?

A

Wachstumsbeeinträchtigung vermeiden
• Kariesprophylaxe (Engstand  erhöhtes Kariesrisiko)
• Parodontalprophylaxe (Über-und Fehlbelastungen  parodontale Schäden)
• Verbesserung der Kau- und Abbeißfunktion
• Verhütung von Kiefergelenksschäden (Funktionsstörungen  irreparable Schädigung
des KG)
• Verbesserung der Phonetik (Fehlstellungen im Frontbereich  Sigmatismus)
• Korrektur entstellender Anomalien (physiognomische Gründe)
(sichtbare Fehlstellungenpsychische Beeinträchtigung)
• allgemeingesundheitliche Gründe
(optimale Nahungsaufnahme / Umstellung von Mund- auf Nasenatmung)
• Traumagefahr reduzieren
• Psychische Belastung reduzieren (Behandlungszeit, Behandlungsaufwand)

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6
Q

Pränatale Prophylaxe

A

Virusinfektionen, wie Röteln, Poliomyeltitis, Hepatitis
• Mangelernährung
• Sauerstoffmangel
• Strahlenwirkungen
• Giftstoffe (auch einige Medikamente Thalidomid=”Contergan”)
• Rauchen

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7
Q

Postnatale Prophylaxe

A

Brust-/ Flaschenernährung  UK-Rücklage, Zungenfehlfunktoin
• Rachitisprophylaxe  Vitamin D Substitution
• Präventive Maßnahmen zum Stützzonenerhalt
• Kariesprophylaxe
• Konservierende Versorgung kariöser Milchzähne (z.B. konfektionierte
Stahlkronen)
• Lückenhalter
• Apparative KFO-Behandlung
• Abstellen von Habits
• Einschleifen von Milchzähnen

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8
Q

Einschleifen von Milchzähnen

A

Zur Beseitigung von Okklusionsstörungen
• Beim Zwangsbiss (im Anfangsstadium der Anomalie)
(sind permanente Zähne beteiligt, ergibt sich die Notwendigkeit einer
aktiven KFO-Therapie!!!!
• Zur Platzbeschaffung permanenter Nachfolger (z.B. bei unterminierender Resorption)
• bei ungünstiger Durchbruchsreihenfolge permanenter Zähne zur Vermeidung einer
sagittalen Enge

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9
Q

Abstellen von Habits

A

Lutschen (Daumen / Finger / Beruhigungssauger /Lippen / Gegenstände) Sonnen-Regen-Karte + MVP
• Lippenhabits: Lippensaugen / Lippenbeißen MVP
• Zungenhabits: Zungenpressen / Zungenbeißen
 MVP mit Zungengitter oder Platte mit Zungengitter + Myofunktionelle Übungen
• Anomales Schlucken
 MVP mit Zungengitter oder Platte mit Zungengitter + Myofunktionelle Übungen
• Nägelkauen
 Sonnen-Regen-Karte
• Habituelle Mundatmung
MVP+ Myofunktionelle Übungen zum Lippenschluss
• Fehlerhafte Sprachlautbildung Myofunktionelle Übungen + Logopädie

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10
Q

Mundvorhofplatte

A
• Indikation:
• Lutschhabits
• Lippenbeißen
• Lippensaugen
• Habituelle Mundatmung
• Zungeneinlagerung
• Zur Stärkung des Lippenmuskulatur / Lippentraining
• Kontraindikation:
• bei behinderter Nasenatmung
• Vorrausetzung:
• Gute Mitarbeit
• Regelmäßige Kontrollen
Vorlesung im Wintersemester des 7./ 8. Fachsemesters Kieferorthopädische Prophylaxe
D. Krüger
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11
Q

Schluckmuster

A

Kleinkindalter:
Fortbestehen nach dem 4.Lj., dann:
“anomales Schlucken”, bzw.”anteriore Zungenposition” Besonders Daumenlutscher versäumen die Umstellung häufig, da sie im Wechselgebiss durch die Ausbildung eines frontal offenen Bisses als Zungenpresser auffallen!!!

  1. Mimische Muskulatur (Mentalis u. Orbicularis oris) sind intensiv beteiligt / transportieren den Speisebrei nach posterior (Kaumuskulatur wird anfangs kaum eingesetzt).
  2. Zunge stößt zwischen die Frontzahnreihen zum Abdichten

Erwachsener
Umstellung erfolgt ab dem 2.Lj an.
Mit 8 Jahren haben 60% der Kinder ein adultes Schluckmuster.

  1. Zahnreihen werden durch die Kaumuskulatur in Schluss- bisstellung gebracht (posteriorer Zahnkontakt)
  2. Zunge liegt hinter den Frontzähnen dem Gaumen an
  3. Lippenmuskulatur ist entspannt
  4. weicher Gaumen schließt
    Nasopharynx ab
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12
Q

Stützzonenerhalt

A
• Einteilung
• erhalten
• versehrt
• eingebrochen
• Aufgaben der Stützzone
• Platzhalterfunktion in der Sagittalen
• Vertikale Abstützung der Antagonisten
• Mögliche Folgen des vorzeitigen Milchzahnverlusts bzw. kariöser Zerstörung von
Milchzähnen
• Verlust der sagittalen Abstützung (Stützzoneneinbruch / Symptome des
 Mesialstandes)
• Verlust der vertikalen Abstützung
• Beeinflussung des Durchbruchs permanenter Nachfolger
• Lokale Wachstumshemmung
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13
Q

Risiken einer kieferorthopädischen Therapie

A
Karies, Entkalkungen (White spots)
• Wurzelresorptionen
• Parodontale Veränderungen, Rezessionen
• Lockerung der Zähne
• Überempfindlichkeiten
• Rezidive
• Funktionsstörungen
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14
Q

Karies, Entkalkung ( White Spots)

A

Erschwerte Mundhygiene durch kieferorthopädische festsitzende Apparaturen
• Gezieltes Mundhygienetraining vor während der Behandlung
• Professionelle Zahnreinigungen
• Individualprophylaxen (IP 1, 2, 4, 5)
• Bracketumfeldversiegelung
• Festsitzende Behandlungsphase möglichst kurz halten
• Regelmäßige Fluoridierung
• Ernährungslenkung
• Bracketauswahl

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15
Q

Wurzelresorptionen

A

Ausführliche Diagnostik und Planung
• Erkennen von Risikopatienten
• Low force!!!
• Beachten der Bewegungsrichtung ( Intrusion, Torque)
• Evtl. aktive Behandlungspause nach 6 Monaten
• Evtl Kompromissergebnis

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16
Q

Parodontale Veränderungen, Rezessionen

A
Ausführliche Diagnostik und Planung
• Erkennen von Risikopatienten
• Gingivatyp bestimmen
• Keine starke Anteinklination der Fronten – evtl. eher Ex-Entscheidung
• PA-Therapie muss abgeschlossen sein
• Leichte Kräfte
17
Q

Lockerung der Zähne

A
PA-Diagnostik
• Knochenniveau
• Leichte Kräfte
• Evtl Behandlungspause
• Generell physiologisch während der KFO-Behandlung (bis zu einem gewissen Maße)
18
Q

Überempfindlichkeit

A
Ursache ausfindig machen
• Mundhygiene
• Gingivitis
• Karies
• Kraftapplikation
• Empfindlichkeit des Patienten
Dentaler oder Parodontaler Schmerz
Gute Aufklärung über gewisse Schmerzen (nach MB ins; GNE; etc.) Leichte Kräfte (Materialwahl)
19
Q

Rezidive

A

Erhöht bei hereditärer Ätiologie
• Abstellen von Funktionsstörungen, Habits
• Gute, gesicherte Verzahnung einstellen (Klasse I)
• Abstützung in der Front bei Deckbissen
• Vergrößerter Overbite bei Klasse III
• Festsitzender Retainer
• FKO als Retentionsgerät (reduzierte Tragezeit und optimal in Verbindung mit
festsitzendem Retainer)

20
Q

Funktionsstörung

A

Geeignete Behandlungsplanung im Artikulator
• Keine forcierte Retrusion des Unterkiefers
• Klasse II-Korrektur
• Gesicherte Okklusion in zentrischer Kondylenposition
• Keine mesialen Vorkontakte
• Keine Zwangsbissführung

21
Q

Kieferorthopädische Behandlungsindikation

A
Präventive, nicht aktive kieferorthopädische Maßnahmen gehen immer, auch ohne beantragter Kassengenehmigung
• Logopädie
• Mundvorhofplatte
• Einschleifen der Zähne
• Platzhalter (auch mit transversaler Schraube um Wachstumsbehinderung zu
verhindern)
• Eine aktive kieferorthopädische Frühbehandlung soll nicht vor dem 4. Lebensjahr
 begonnen werden
• D5 
• K3, K4 
• B4 
• M4, M5 
• P3, P4 
sagittale Frontzahnstufe > 9mm
einseitiger und beidseitiger Kreuzbiss
bukkale/ linguale Nonokklusion
frontaler Kopfbiss, frontaler Kreuzbiss (0-3mm; >3mm) Platzmangel in der Stützzone (> 3mm; > 4mm)