Frontzahntrauma/ Frontzahnverlust Flashcards
allg. Konkussion
- Erschütterung/Stauchung PAL
- berührungs- u. perkussionsempfindlich
- keine Lageveränderung
- keine erhöhte Mobilität
- Sensibilitätstest +
- keine röntg. Auffälligkeiten
Konkussion Therapie
- normalerweise kein Therapiebedarf
- Instr.: weiche Nahrung/1 W, weiche Zahnbürste, CHX-Spülung
- Kontrolle (klin. u. röntg.) nach 4 W, 6-8 W und 1 J
allg. Subluxation
- berührungs- u. perkussionsempfindlich
- erhöhte Mobilität
- Blutaustritt Sulkus
- Sensibilität kann vorübergehend neg. sein (wegen Ödem)
Subluxation Therapie
- normalerweise kein Therapiebedarf
- regelmäßige Verlaufskontrollen u. Sensibilitätsprüfungen
- flexible Schiene 2 Wochen (Patientenkomfort)
- Instr.: weiche Nahrung/1 W, weiche Zahnbürste, CHX-Spülung
- Kontrolle (klin. u. röntg.) nach 4 W, 6-8 W und 1 J
allg. Extrusion
- Verschiebung Zahnes aus Alveole
- partielle oder totale Abtrennung PAL
- Zahnlockerung
- Alveolarknochen intakt (DD: laterale Luxation)
- häufig auch protrudiert o. retrudiert
Extrusion Therapie
- Wurzeloberfläche reinigen (NaCl)
- Zahn vorsichtig repositionieren (axialer Fingerdruck mit steigender Kraft)
- normalerweise keine LA notwenig
- flexible Schiene 2 W
- Instr.: weiche Nahrung/1 W, gute MH, weiche ZB, CHX-Spülung
- Kontrolle (klin. u. röntg.) nach 4 W, 6-8 W und 1 J
Extrusion Wurzelwachstum abgeschlossen ja/nein
ja: ein andauernder Mangel an Pulpavitalität ist ein Beweis für Pulpanekrose und Zahnkronenverfärbung
nein: die Revaskularisierung kann röntg. und klin. bestätigt werden
allg. laterale Luxation
- Achsabweichung nach labial o. palatinal
- starke Dislokation führt zu Abriss des apikalen Gefäßnervenstrangs
- Sensibilität -
- i.d.R. Fraktur des Alveolarfortsatzes
- Verkeilung der an der Wurzel gestielten Knochenteile
- metallisches Perkussionsgeräusch
laterale Luxation Therapie
- Repositionierung und Schienung vom luxierten Zahn zum Erleichtern des Pulpen- und Parodontalheilungsprozesses
- Wurzeloberfläche reinigen (NaCl)
- Anwendung LA
- Reposition (manuell o. mit Zange)
- flexible Schiene 4 W
Überwachung Pulpazustand um Wurzelresorption diagnostizieren zu können - WKB wenn Pulpanekrose
- Instr.: weiche Nahrung/1 W, gute MH, weiche ZB, CHX-Spülung
- Kontrolle (klin. u. röntg.) nach 2 W, 4 W, 6-8 W, 1 J und 5 J
laterale Luxation Wurzelwachstum abgeschlossen ja/nein
ja: andauernder Mangel an Pulpavitalität (i.d.R. >3 M), periapikale Aufhellung und Zahnkronenverfärbung sind Beweis für Pulpanekrose
nein: röntg. Nachweis von Revaskularisierung durch Wurzelkontinuität, Wurzelkanalobliteration u. Vitalitätstest
allg. Intrusion (intrusive Luxation)
- axiale Bewegung in die Tiefe der Alveole
- Immobilität
- Kompressionsschädigung des PAL und des apikalen Gefäßnervenstrangs
Intrusion Therapie
Instr.: weiche Nahrung/1 W, gute MH, weiche ZB, CHX-Spülung
- Kontrolle nach 2 W, 4 W, 6-8 W, 6 M, 1 J und 5 J
WW abgeschl.:
- chir. Reposition
- flexible Schiene 4 W
- Trepanation
- Entfernung Pulpagewebe
- med. Einlage
WW nicht abgeschl.:
<3mm: Spontaneruption für einige Wochen abwarten ansonsten KfO Extrusion
>7mm: chir./KfO Repositionierung
allg. Avulsion
- Zahn komplett aus Alveole
- Alveole leer oder voll mit Koagulum
Klassifikation/Stufen Avulsion
- sofortige Replantation des Zahnes (Zellen des PDL höchstwahrscheinlich vital)
- <60min. extraoral und dann Lagerung in Nährmedium (Zellen des PDL vital aber in kompromittierten Zustand)
- > 60min. extraoral trocken oder in unphysiolog. Medium (Zellen des PDL devital)
Therapie Avulsion (sofortige Replantation)
- klin. u. röntg. Kontrolle
- flexible Schienung 2 W
- Antibiose 7 Tage (12+ LJ.: Tetracyclin; unter 12 LJ.:Penicilin V o. Amoxycillin)
- Tetanus
- WKB 7 Tage nach Replantation und vor Schienenentfernung
- Calciumhydroxid als med. Einlage für 4 W
- Schienenentfernung und Kontrolle nach 2 W, 4 W, 3 M, 6 M und 1 J
AUSNAHME: wenn WW nicht abgeschlossen dann nur WKB falls Revaskularisierung nicht nachweisbar
Therapie Avulsion (<60min)
- Zahn reinigen (NaCl)
- LA
- Kontrolle Alveole
- Replantation
- weiter wie bei sofortige Replantation
[- klin. u. röntg. Kontrolle - flexible Schienung 2 W
- Abtibiose 7 Tage (12+ LJ.: Tetracyclin; unter 12 LJ.:Penicilin V o. Amoxycillin)
- Tetanus
- WKB 7 Tage nach Replantation und vor Schienenentfernung
- Calciumhydroxid als med. Einlage für 4 W
- Schienenentfernung und Kontrolle nach 2 W, 4 W, 3 M, 6 M und 1 J]
Therapie Avulsion (>60min)
- wie bei sofortiger Replantation:
[- klin. u. röntg. Kontrolle - ÄNDERUNG: flexible Schienung 4 Wochen (statt 2W)
- Abtibiose 7 Tage (12+ LJ.: Tetracyclin; unter 12 LJ.:Penicilin V o. Amoxycillin)
- Tetanus
- WKB 7 Tage nach Replantation und vor Schienenentfernung
- Calciumhydroxid als med. Einlage für 4 W
- Schienenentfernung und Kontrolle nach 2 W, 4 W, 3 M, 6 M und 1 J]
- Schlechte Prognose wegen Ankylose und Resorption
- Knochenerhalt
Kategorien der Kronenfraktur
- Kategorie I: beschränkt auf Schmelzbereich (57,5%)
- Kategorie II: Dentinwunde (40,0%)
- Kategorie III: Eröffnung der Pulpa (2,5%)
allg. Schmelzinfraktur
- eine unvollständige Fraktur in der Schmelzschicht
- ohne Verlust von ZHS
Schmelzinfraktur Therapie
- Schmelzschicht ätzen und versiegeln um eine Verfärbung der Zahnkrone zu vermeiden
- keine weitere Therapie notwendig
- keine Verlaufskontrolle notwendig
allg. Schmelzfraktur
- Fraktur in Schmelzschicht mit Verlust von ZHS
- Zahn ist symptomlos
- keine Farbänderung
- aufgeraute Kanten
Schmelzfraktur Therapie
- Zahnfragment kleben wenn auffindbar
- Füllung zur Abdeckung der Dentinschicht mit GIZ/KST
- röntg. Kontrolle um Wurzelfraktur und evtl. Luxationsschäden auszuschließen
- Kontrolle nach 6-8 W und 1 J
allg. Schmelz-Dentin Fraktur (ohne Pulpenbeteiligung)
- Frakturlinienverlauf durch Schmelz- und Dentinschicht
- mit Verlust von ZHS
- Empfindlichkeit auf Berührung und Luftzug
- Füllungstherapie
Schmelz-Dentin Fraktur (ohne Pulpenbeteiligung) Therapie
- Zahnfragment kleben wenn auffindbar
- PV mit GIZ/KST
- def. Restauration nach Ausschluss Wurzelluxation/ Wurzelfraktur
- Verlaufskontrolle: 6-8 W und 1 J
allg. Schmelz-Dentin Fraktur (mit Pulpenbeteiligung)
- mit Verlust ZHS
- Frakturlinienverlauf durch die Schmelz-, Dentin- und Pulpaschicht
Schmelz-Dentin Fraktur (mit Pulpenbeteiligung) Therapie
- Pulpenüberkappung o. partielle Pulpektomie (Versuch Vitalität zu erhalten) mit Calciumhydroxid oder MTA
- abgeschl. WW und Luxationsschäden: WKB
Kontrolle: 6-8 W und 1 J
allg. Kronen-Wurzel Fraktur ohne Pulpaeröffnung
- mit Verlust von ZHS
- ohne Pulpenbeteiligung
Kronen-Wurzel Fraktur ohne Pulpaeröffnung Therapie
- Frakturlinienverlauf in horizontaler oder diagonaler Richtung (röntg. nur im Kronenbereich gut sichtbar)
- DVT
- Notfalltherapie: prov. Befestigung losen Segments
- def. Therapie: abhängig vom klin. Befund
a) Entf. des Zahnsegment
b) Entf. des oberfl. Kronen-Wurzelsegment und Abdeckung freil. Dentin
c) Entf. des Zahnsegment und Gingivektomie (ggf. Osteotomie)
d) Entf. des Kronensegment mit anschließender WKB und Überkronung
kieferorthopädische Extrusion des Wurzelsegment: - Entf. Kronensegment
- WKB
- Extrusion des Wurzelrestes
chirurgische Extrusion: - Entf. des beweglichen frakturierten Segmentes
- chir. Wurzelreposition i.S. einer intraalveolären Transposition
- hierzu Wurzel extrahiert (ggf. drehen um 90° o. 180°), replantiert u. in weiter koronal gelegenen Position geschient
- günstige Prognose
Dekoronation: - bei einer späteren Implantation (Wurzelsegment belassen)
Kronen-Wurzel Fraktur ohne Pulpaeröffnung Therapie 2/2
kieferorthopädische Extrusion des Wurzelsegment:
- Entf. Kronensegment
- WKB
- Extrusion des Wurzelrestes
chirurgische Extrusion:
- Entf. des beweglichen frakturierten Segmentes
- chir. Wurzelreposition i.S. einer intraalveolären Transposition
- hierzu Wurzel extrahiert (ggf. drehen um 90° o. 180°), replantiert u. in weiter koronal gelegenen Position geschient
- günstige Prognose
Dekoronation:
- bei einer späteren Implantation (Wurzelsegment belassen)
allg. Kronen-Wurzel Fraktur mit Pulpaeröffnung
- die Frakturlinie verläuft durch die Schmelz-, Dentin- und Zementschicht
- mit Verlust von ZHS
Kronen-Wurzel Fraktur mit Pulpabeteiligung Therapie
- Entfernung des abgebrochenen Segments und Gingivektomie (ggf. Osteotomie)
- KFO Extrusion des Wurzelsegment
- chir. Extrusion
- Dekoronation
- Extration
allg. Wurzelfraktur
- Frakturlinienverlauf durch Zement-, Dentin- und Pulpabeteiligung
Wurzelfraktur Therapie
- wenn koronales Segment aus Alveole rausgeschlagen siehe Avulsion
- Reposition (schnellsmögl.)
- röntg. Kontrolle der Reposition
- flexible Schienung für 4 W
- bei Frakturlinienverlauf in der Nähe des zervikalen Bereichs – Schienung länger belassen ( 4 M)
- Kontrollen für mind. 1 J
- beim Auftreten von Nekrose ist eine WKB im Kronensegment bis zur Frakturlinie indiziert
Modellanalyes (spez. KFO Diagnostik)
- Platzbilanz (Raummangel/ Lücken)
- Achsenstellung der Front (ante/ retro)
- Okklusion (gesichtert/ ungesichert)
- Bisslage (mesial/ neutral/ distal)
- offener/ tiefer Biss
Röntgenbefund (spez. KFO Diagnostik)
- Nichtanlagen
- WW abgeschl.
- Keimlage und Form der Nachbarzähne
Kephalometrischer Befund (spez. KFO Diagnostik)
- Inkl. der Schneidezähne (Anteinklination/ Retroinklination)
- Kieferlage (Progenie/ Retrogenie)
- Kiefergröße (Makrogenie/ Mikrogenie)
- Wachstumstyp (dolichofazial/ brachyfazial)
spez. KFO Diagnostik beinhaltet..
- Modellanalyse
- Röntgenbefund
- Fotostatanalyse
- kephalometrischer Befund