Pool 2: Psychologie als Wissenschaft Flashcards

1
Q

Gegenstand & Hauptströmungen der Psychologie: Wofür interessiert sich Psychologie? Benenne den Forschungsgegenstand und zeige die Ziele

2)a)1

A
  • Gegenstand der Psychologie: Erforschung des Erlebens und Verhaltens eines Individuums
  • Erleben kann durch Introspektion (Selbstbeobachtung) erforscht werden
  • Verhalten kann beobachtet werden (Handlungen, sprachliche Äußerungen, Mimik, Gestik)
  • Faktoren, die das Verhalten beeinflussen: Eigenschaften, Fähigkeiten, Einstellungen, Erfahrungen, Bedürfnisse, Motive, psychisches und physisches Empfinden, Gefühle, Umweltfaktoren

Ziel der Psychologie:
* Beobachten, beschreiben, erklären, bewerten und vorhersagen des psychologischen Gegenstands
* Veränderung des Gegenstands durch Beeinflussung
* Psychologische Forschung entdeckt Gesetzmäßigkeiten des Erlebens und Verhaltens
* z.B. Einfluss von Geschwistern auf soziale Kompetenz, Umstände, die zu Aggression bei Kindern führen

Beobachtung und Beschreibung:
* Objektive Feststellung und Beschreibung des beobachteten Verhaltens
* Keine Interpretation, Bewertung oder Schlussfolgerungen
* Beispiel: Statt “Der Schüler/die Schülerin ist fleißig” wird die Beobachtung beschrieben: “Der Schüler/die Schülerin meldet sich oft zu Wort.”

Erklärung und Bewertung:
* Beobachtete Sachverhalte werden mit allgemeinen Gesetzmäßigkeiten erklärt
* Beispiel: Aus der Beobachtung, dass Kinder aggressiv werden, wenn sie Gewalt von Erwachsenen beobachten, wird die allgemeine Gesetzmäßigkeit abgeleitet: “Kinder lernen von einem Modell” (Theorie des Modelllernens).

Vorhersage und Veränderung:
* Wenn Ursachen und Bedingungen für bestimmtes Verhalten bekannt sind, kann das Verhalten vorausgesagt, beeinflusst und verändert werden
* Beispiel: Da Glücklichsein mit Berufserfolg korreliert, können Eignungstests bei der Berufswahl helfen, um die persönliche Zufriedenheit zu erhöhen.

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2
Q

Modelle der wissenschaftlichen Psvchologie: Aussagen zurordnen können

2)a)2

A
  • Es gibt verschiedene Modelle in der wissenschaftlichen Psychologie, die Verhalten und Erleben systematisch beobachten, beschreiben, vorhersagen und kontrollieren.
  • Das behavioristische Modell (Pawlow, Thorndike, Watson, Skinner):
  • Fokussiert ausschließlich auf beobachtbares Verhalten und den Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld.
  • Das eigene Erleben wird ausgeschlossen, da Introspektion als subjektiv und unwissenschaftlich betrachtet wird.
  • Untersuchungsmethoden beinhalten die Messung von Reiz und Reaktion in kontrollierten Laborexperimenten.
  • Das kognitive Modell (Piaget):
  • Erforscht Denkprozesse wie Wahrnehmen, Erinnern, Lernen und Denken.
  • Betrachtet den Menschen als einsichtiges, verantwortungsvolles Wesen, das individuelle Ziele verfolgt.
  • Forschungsmethoden umfassen Selbstauskünfte und apparative Messungen physiologischer Zustände.
  • Das biopsychologische Modell (Roth):
  • Erklärt Erleben und Verhalten durch die Funktionsweise des Gehirns und des Nervensystems.
  • Untersucht die Verarbeitung von Informationen im Gehirn und die Steuerung dieser Prozesse.
  • Methoden wie EEG und bildgebende Verfahren werden eingesetzt, um Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Der biopsychologische Ansatz befasst sich mit Fragen wie der Einfluss von Hormonen auf Gefühle, die Auswirkung von Genen auf Erleben und Verhalten und den Zusammenhang von Psyche und Körper.
  • Das tiefenpsychologische Modell (Freud, Adler, Jung):
  • Betont die Bedeutung seelischer Kräfte und Konflikte, die in der Kindheit entstehen und die spätere Persönlichkeit beeinflussen.
  • Unbewusste Prozesse und unbewusste Konflikte werden erforscht, z.B. durch Hypnose oder Traumdeutung.
  • Persönlichkeitsstörungen resultieren aus unerfüllten Wünschen und traumatischen Erfahrungen in der Kindheit, die in der Therapie aufgearbeitet werden sollen.
  • Ziel ist es, die Ursachen von Schwierigkeiten zu erkennen und Spannungen zu reduzieren.
  • Das humanistische Modell (Ch. Bühler, Fromm, Rogers, Frankl, Maslow):
  • Reaktion auf Behaviorismus und Tiefenpsychologie.
  • Betont Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung als höchste Ziele des Menschen.
  • Glaubt an das Potenzial des Individuums, ein Maximum an persönlicher Entwicklung zu erreichen.
  • Der Mensch strebt danach, sein eigenes Potenzial zu entfalten und zu entwickeln.
  • Betont die Bedeutung von individuellen Wünschen und Bedürfnissen, die das Handeln und Denken des Menschen motivieren.
  • Geht davon aus, dass der Mensch von Natur aus gut ist.
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3
Q

Entwickle mindestens zwei Erklärungen für das veränderte Verhalten von Johanna S. auf der Grundlage von mindestens zwei unterschiedlichen Strömungen
in der Psychologie:

Fallbeispiel Johanna S.
Die Schülerin Johanna S. (16 Jahre) hat bisher gute schulische Leistungen erbracht und auch im familiären Zusammenieben ahre hat lisherobleme degeben. Sie hat viel gemeinsam mit ihren Eltern und den zwei jüngeren Geschwister unternommen. Allmählich verschlechtern sich jedoch ihre Noten und zuhause distanziert sich das Mädchen immer mehr von ihren Eltern und Geschwistern. Sie zieht sich immer mehr zurück.

2)a)3) E

A

Explanation 1 (Cognitive Model):
Johanna S.’s changed behavior can be explained by the cognitive model of psychology. According to this perspective, Johanna may be experiencing a decline in her cognitive processes and information processing abilities. This could result in difficulties in concentrating, understanding complex concepts, or retaining information, leading to a decline in her academic performance. Additionally, Johanna may not find a compelling reason to continue investing effort in school if she does not perceive the importance or relevance of her academic achievements. This lack of motivation could further contribute to her withdrawal and disengagement from her studies and family.

Explanation 2 (Psychodynamic Model / Tiefenpsychologie):
Another explanation for Johanna S.’s changed behavior can be derived from the psychodynamic model of psychology. This perspective emphasizes the role of unconscious conflicts and unresolved issues from childhood in shaping behavior. Johanna’s increasing withdrawal and distancing from her parents and siblings may be a manifestation of an inner conflict related to her family dynamics. It is possible that Johanna is experiencing internal struggles, such as a desire for independence and self-identity, which may be conflicting with her previous close bond with her family. This conflict may be causing her to withdraw emotionally and seek more personal space, resulting in the deterioration of her academic performance and strained relationships within the family.

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4
Q

Begriffsdifferenzierung psychotherapie. & Psychoanalyse

2)b)1

A

Psychotherapie:
* Interaktion zwischen einem ausgebildeten Therapeuten/Therapeutin und einem Menschen mit psychischen Problemen.
* Unterschiedliche Therapieformen mit verschiedenen Konzepten und Behandlungsmethoden.
* Ausbildung zum Psychotherapeuten durch das Psychotherapiegesetz geregelt und dauert zwei bis fünf Jahre.

Freuds Psychoanalyse:
* Psychologische Theorie, die unbewusste Motive und Konflikte unseren Gedanken und Handlungen zuschreibt.
* Methode der Psychotherapie zur Behandlung psychischer Störungen.
* Betont die Bedeutung der Vergangenheitsbewältigung.
* Psychoanalytiker/Psychoanalytikerin unterstützt den Klienten/die Klientin bei der Selbstreflexion und dem Verständnis eigener Gedanken und Gefühle.

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5
Q

Unterschied Altagspsychologie A wissenschaftl. Psychol.

2)b)1

A

Alltagspsychologie:

  • Aussagen sind selten überprüfbar.
  • Einzelergebnisse werden undifferenziert verallgemeinert.
  • Methodisches Repertoire beschränkt sich auf Einzelbeobachtungen und Erfahrungen.

Wissenschaftliche Psychologie:

  • Aussagen sind in der Regel überprüfbar.
  • Aussagen sind differenzierter und haben Allgemeingültigkeit.
  • Aussagen werden meist systematisch gewonnen, das methodische Vorgehen ist geplant, organisiert und wiederholbar.
  • Beispiel: Phänomen des “Non-Helping-Bystander-Syndroms” (Menschen erhalten keine Hilfe in Notsituationen)
  • Alltagspsychologische Erklärungen:
  • Menschen werden egoistischer und achten nicht mehr auf das Leid anderer.
  • Phänomen tritt nur in Großstädten auf, da niemand Verantwortung für andere übernimmt.
  • Experimentelle Befunde von J.M. Darley und B. Latane:
  • Hilfeleistung bei einem Zeugen: 85%, durchschnittliche Hilfereaktion nach 52 Sekunden.
  • Hilfeleistung bei zwei Zeugen: durchschnittliche Hilfereaktion nach 93 Sekunden.
  • Hilfeleistung bei drei Zeugen: 31% Hilfeleistung, durchschnittliche Verzögerung von 100 Sekunden.
  • Weitere Faktoren, die die Hilfeleistung beeinflussen:
  • Bevölkerungsdichte einer Stadt wirkt sich negativ aus.
  • Lärm reduziert die Hilfeleistung, insbesondere in einer lauten Umgebung.
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6
Q

Gütekriterien empirische Methoden : Experiment

2)b)2

A

Gütekriterien für empirische Methoden:

  • Objektivität: Die Untersuchung und Auswertung sollten von den Versuchsleitern nicht verzerrt werden. In der Praxis werden häufig verschiedene Testleiter eingesetzt, die bei derselben Untersuchung zu gleichen Ergebnissen kommen müssen.
  • Reliabilität (Zuverlässigkeit): Dies bezieht sich auf die Zuverlässigkeit psychologischer Messverfahren, wie beispielsweise Tests. Die Reliabilität kann durch wiederholte Messungen an derselben Person ermittelt werden. Es sollten dabei dieselben Ergebnisse bei Testwiederholungen herauskommen, sofern sich die Person nicht wesentlich verändert hat (z. B. durch eine Therapie).
  • Validität (Gültigkeit): Dieses Kriterium gibt den Grad der Genauigkeit an, mit dem ein Verfahren das misst, was es zu messen beansprucht. Zum Beispiel kann ein Schulerfolgstest anhand der tatsächlichen späteren Leistungen der Kinder geprüft werden.
  • Das Experiment:
  • Das Experiment ist eine absichtliche und planmäßige Auslösung eines Vorgangs zum Zwecke der Beobachtung.

Ablauf eines Experiments:

  • Aufstellung einer Hypothese: Es wird eine Vermutung über eine Gesetzmaßigkeit aufgestellt, eine vermutete Antwort auf eine bestimmte Frage. Die Hypothese kann verifiziert (bestätigt) oder falsifiziert (nicht bestätigt) werden. Zum Beispiel die Vermutung, dass aggressives Verhalten durch Nachahmung gelernt werden kann.
  • Manipulation der unabhängigen Variable (UV): Der Experimentator verändert aktiv eine Variable. In Ihrem Beispiel ist es das Zeigen oder Nichtzeigen des gewalttätigen Films.
  • Beobachtung des Effekts: Der Effekt der Veränderung der unabhängigen Variable wird bei der abhängigen Variablen (AV) beobachtet. In Ihrem Fall ist die abhängige Variable das Verhalten der Kinder, ob es aggressiv oder nicht aggressiv ist.
  • Datenvergleich und Hypothesenüberprüfung: Durch verschiedene Methoden werden die erhobenen Daten verglichen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Die Hypothese wird entweder verifiziert (bestätigt) oder falsifiziert (nicht bestätigt). Wenn sich in Ihrem Beispiel die meisten Kinder der Versuchsgruppe aggressiver verhalten als die Kinder der Kontrollgruppe, ist die Hypothese verifiziert.

Wichtige Faktoren:

  • Gruppengröße: Je größer die Teilnehmergruppen am Experiment sind, desto aussagekräftiger kann das Ergebnis sein. Eine repräsentative Stichprobe sollte gewählt werden.
  • Gleichbedingungen: Es sollten für alle Versuchspersonen dieselben Bedingungen gelten. Das Experiment sollte mit allen Kindern im selben Raum, mit derselben Raumausstattung, derselben Filmszene und zur ungefähr selben Tageszeit durchgeführt werden.
  • Störvariablen: Störvariablen sind Variablen, die ebenfalls Einfluss auf die abhängige Variable haben können. Der Experimentator muss versuchen, diese Variablen ausz
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7
Q

Großeltern erzählen über Tätigkeiten Psychologe, Studium. etc

2)b)3 E

A
  • Applied Psychology:
  • Psychology has emerged from various disciplines and offers a wide range of fields of application.
  • Applied psychology aims to find solutions to problems in various areas of life.
  • Examples of fields of applied psychology:
  • Healthcare: Diagnosis, therapy, rehabilitation, health promotion in hospitals, clinics, and psychiatric facilities.
  • Science: Research and teaching at research institutions and universities, advancement of university education, interdisciplinary collaboration.
  • Workplace: Business consulting, personnel selection, leadership training, analysis and improvement of work processes in corporate settings.
  • Consumer world: Market and advertising psychology in advertising agencies and market research institutes, motivation research, opinion surveys, development of advertising concepts.
  • Legal system: Forensic psychology, research on the causes of criminal behavior, treatment of offenders, expert testimony, crime prevention.
  • Education: Educational psychology, counseling and therapy for children and adolescents with learning and behavioral problems, school and parenting counseling.
  • Transportation: Traffic psychology, traffic education, safety and accident research, design of traffic procedures, assessments of driving ability.
  • Other fields of psychology include peace and conflict research, political psychology, tourism psychology, environmental psychology, health psychology, and sports psychology.
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