Pflegetechniken 02 Flashcards

1
Q

Was ist ein Zentraler Venenkatheter (ZVK)?

A

Kunststoffkatheter, der nach Punktion einer Vene in die obere Hohlvene (Vena cava superior) direkt vor die Einmündung des rechten Vorhofs vorgeschoben wird.

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2
Q

Welche Punktionsorte sind beim ZVK üblich? (6)

A

V. jugularis interna
V. subclavia

V. basilica
V. jugularis externa
V. brachiocephalica
V. femoralis

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3
Q

Was ist der ABO-Identitätstest?

A

Bedside-Test zur schnellen Überprüfung der Blutgruppen (vor Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (EK) und Granulozytenkonzentraten obligatorisch > Fehltransfusionen vermeiden)

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4
Q

Was bedeutet Applikation?

A

Latein: applicare - anwenden, verabreichen

in der Medizin die Verabreichung bzw. Gabe von Medikamenten

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5
Q

Was ist Aszites?

A

Bauchwassersucht, Peritonealerguss, “Wasserbauch”
-> eine pathologische Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Peritonealhöhle
Begriff wird sowohl für das Krankheitsbild als auch für die Flüssigkeit verwendet.

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6
Q

Was ist der Bedside-Test?

A

Eine Laboruntersuchung, die direkt am Bett des Patienten durchgeführt werden kann.
Ergebnis liegt sofort vor - die sonst notwendige Versendung von Probenmaterial in ein Labor entfällt.
(wichtigste Bedside-Test: ABO-Identitätstest)

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7
Q

Was ist die Blutgasanalyse (BGA)? -> Astrup - Methode

A

Diagnoseverfahren mit Aussagen über:
die Gasverteilung von Sauerstoff, Kohlendioxid
pH-Wert
Säure-Basen-Haushalt

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8
Q

Was ist ein Blutprodukt, Blutpräparat?

A

Arzneimittel, die aus menschlichem Blut gewonnen werden und zur Transfusion an einen Empfänger vorgesehen sind.

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9
Q

Was ist eine Dauerinfusion?

A

Infusion, die über einen längeren Zeitraum erfolgt
Infusionslösung wird mit einer festgelegten Geschwindigkeit über einen zentralvenösen oder peripher-venösen Zugang zugeführt.

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10
Q

Was ist ein Erythrozytenkonzentrat (EK)?

A

“Blutkonserve” (umgangssprachlich)
Sind Blutprodukte, die man zur Transfusion verwendet. Werden aus Vollblut gewonnen und bestehen überwiegend aus roten Blutzellen (Erythrozyten).

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11
Q

Was wird als Fehltransfusion bezeichnet?

A

Eine Verwechslung bei der Transfusion von Blutprodukten, insbesondere Erythrozytenkonzentraten, bezeichnet.
Das heisst, ein Patient erhält ein Präparat, das nicht für ihn bestimmt war, weil entweder das Produkt oder der Patient falsch identifiziert wurde.

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12
Q

Was ist gefrorenes Frischplasma (GFP)?

A

Englisch: fresh frozen plasma (FFP)
Ist ein weitgehend zellfreies Blutprodukt, das durch Fraktionierung von Vollblut gewonnen wird.
GFP ist eine Form des gerinnungsaktiven Plasmas.

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13
Q

Was ist die Infusion?

A

Latein: infundere - aufgießen
Unter einer Infusion versteht man die kontrollierte Verabreichung bzw. das Einbringen größerer Flüssigkeitmengen in bestimmte Körperkompartimente.

Im medizinischen Alltag versteht man unter einer Infusion in der Regel die intravenöse Infusion.
(intraarterielle Infusion, intraossäre Infusion nur in besonderen Situationen eingesetzt)

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14
Q

Was ist die Infusionspumpe? (Infusomat)

A

Eine Infusionspumpe ist ein elektrisches Gerät für die kontinuierliche intravenöse Gabe von Infusionslösungen.

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15
Q

Was versteht man unter einer Injektion?

A

Latein: inicere - hineinwerfen
Unter Injektion versteht man das Einbringen einer Substanz in einen Organismus über eine Kanüle mit Hilfe einer Spritze.
Über die Dauer der Injektion kann man die Geschwindigkeit der Wirkstoffanflutung steuern.

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16
Q

Was ist eine Bolusinjektion?

A

Injektion, die dazu dient, in einem bestimmten, verhältnismäßig kurzen Zeitraum ein definiertes Flüssigkeitsvolumen oder eine definierte Menge eines Arzneistoffes zu verabreichen.

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17
Q

Was bedeutet intramuskulär (i.m.)?

A

Latein: intra - ein, hinein; musculus - Muskel

“in einem Muskel” oder “in einen Muskel hinein”.

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18
Q

Was ist eine intramuskuläre Injektion (i.m.-Injektion)?

A

Die Injektion in einen Muskel, beispielsweise den Musculus gluteus medius oder den Musculus deltoideus.

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19
Q

Was ist der intraossäre Zugang (i.o.-Zugang)

A

Latein: intra - innerhalb, os - Knochen

Eine Punktion des Knochenmarks mit einer Spezialkanüle am medialen Rand der Tibia (Schienbein).

Alternative: bei kleinen Kindern, Säuglingen und Neugeborenen und in Notfallsituationen (Reanimation)
-> zum intravenösen Zugang

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20
Q

Was bedeutet intravenös (i.v.)

A

“in eine Vene hinein”

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21
Q

Was ist eine intravenöse Injektion (i.v.-Injektion)?

A

Ist eine Therapiemaßnahme, bei der ein in Flüssigkeit gelöster oder suspendierter Arzneistoff mit Hilfe einer Spritze in eine Körpervene eingebracht wird.

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22
Q

Was ist eine Kurzinfusion, wo wird sie benutzt?

A

Eine parenterale Verabreichung von Arzneimitteln oder Flüssigkeiten in ein Körperkompartiment (Infusion) über einen kurzen, definierten Zeitraum, der in der Regel zwischen 10 und 60 Minuten beträgt.

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23
Q

Wie wird ein peripherer Venenkatheter noch genannt?

A

Venenverweilkanüle, Venenverweilkatheter, periphervenöser Katheter, peripher-venöser Zugang, PVK, Viggo
Braunüle®, Flexüle®, Venflon® u.v.a.

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24
Q

Was ist eine Spritzenpumpe (Perfusor)?

A

Eine Dosierpumpe zur kontinuierlichen parenteralen Verabreichung von Medikamenten.
In der klinischen Praxis wird häufig die Bezeichnung Perfusor (Markenname der Firma B. Braun Melsungen) synonym verwendet.

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25
Q

Was ist eine subkutane Injektion (s.c.-Injektion)?

A

Eine Injektion von Medikamenten oder Impfstoffen in das Unterhautfettgewebe.

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26
Q

Wann wird ein Thrombozytenkonzentrat (TK) transfundiert?

A

Blutprodukte, die transfundiert werden, wenn bei einem Patienten ein ausgeprägter Mangel an Thrombozyten, d.h. eine Thrombozytopenie vorliegt.

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27
Q

Was ist eine Thrombozytopenie?

A

ausgeprägter Mangel an Thrombozyten

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28
Q

Was ist eine Transfusion (Bluttransfusion)?

A

Latein: trans- hinüber, fundere - fließen

Übertragung von Blut oder Blutprodukten, die aus dem Vollblut eines menschlichen Blutspenders gewonnen werden, auf einen anderen Menschen (Empfänger) durch intravenöse Infusion.

Auch die Rückgabe von durch Eigenblutspende gewonnenen autologen Blutprodukten wird als Transfusion bzw. Retransfusion bezeichnet.

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29
Q

Was ist ein Transfusionszwischenfall/Transfusionsstörung?

A

Eine unerwartet eintretende Störung bei einer Bluttransfusion.

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30
Q

Was ist eine Venenpunktion?

A

Latein: punctio - Stich

Einstechen (Punktion) in eine Vene

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31
Q

Was sind Orthesen? (5)

A

ein stabiles orthopädisches Hilfsmittel zur:

  • Entlastung
  • Ruhigstellung
  • Stabilisierung
  • Führung
  • Korrektur

von Skelettabschnitten

32
Q

Woraus bestehen Orthesen?

A
feste Materialien (Kunststoff, Metall)
ggf Polsterung, Klettbänder
33
Q

Wann werden Orthesen eingesetzt?

A

dort, wo früher ein Gipsverband erforderlich war

34
Q

Wann werden Zervikalorthesen verwendet? (4)

A
  • zur Ruhigstellung und Stabilisierung der HWS postOP
  • bei ausgeprägten Weichteilverletzungen
  • stabile Frakturen
  • gelegentlich bei Schleudertraume (HWS-Distorsion)

zB Philadelphia-Kragen
-> Pat. am Unfallort mit Vermutung HWS-Verletzung

35
Q

Wann werden Rumpforthesen (Korsett, WSOrthesen) verwendet? (6)

A
  • stabilen Wirbelfrakturen
  • Skoliose
  • postOP
  • Osteoporose
  • lumbale Schmerzsyndrome
  • Verschleißerscheinungen
36
Q

Wann werden Kniegelenksorthesen verwendet? (5)

A
  • Ruhigstellung, Stabilisierung und kontrollierter Bewegung des Kniegelenks
  • Kapselverletzungen
  • Sehnenverletzungen
  • Bandverletzungen
  • postOP

zB Donjoy-Schiene, Mecorn-Schiene

37
Q

Wann werden Unterschenkel-, Fuß- und Sprungelenkorthesen verwendet? (5)

A
  • postOP
  • Behandlung bei Achillessehnenruptur
  • Kapselverletzungen des Sprunggelenks
  • Bandverletzungen des Sprunggelenks
  • Sprunggelenk- und Fußfrakturen
38
Q

Welche (Teil-)immobilisierende Verbände gibt es? (7)

A
  • Alu-Polsterschienen (Sam Splint)
  • Stack-Schienen
  • Rucksackverband
  • Desault-Verband
  • Gilchrist-Verband
  • Pflasterzügelverband
  • funktioneller Tapeverband
39
Q

Wozu werden Alu-Polsterschienen verwendet (Sam Splint)?

A
  • Notfall
  • Outdoorbereich

-> Extremitäten

40
Q

Wann werden Stack-Schienen verwendet?

A

Kunststoff

  • Sehnenverletzungen des Fingers
  • Frakturen Fingerendglied
41
Q

Wann wird der Rucksackverband verwendet?

A
  • Reposition, Ruhigstellung Clavicula-Fraktur
  • posttraumatisch nach Kontusion, Luxation
  • Verbesserung der Körperhaltung
  • Eingriffen an Schulter
42
Q

Was ist der Desault-Verband?

A

Bandage zur kurzzeitigen Ruhigstellung Schultergürtel und Arm

  • Schulterblattbrüchen
  • Schultergelenksluxation
  • proximale Humerusfraktur
43
Q

Was ist der Gilchrist-Verband?

A

Bandage zur kurzzeitigen Ruhigstellung

  • Schultergelenksluxationen
  • proximale Humerusfraktur
  • sonstige Verletzungen Schultergelenk
44
Q

Wann wird der Pflasterzügelverband verwendet?

A

Fraktur der Zehen
schwere Kontusionen/Luxationen
außer Großzehe

45
Q

Was ist der funktionelle Tapeverband?

A

Pflasterklebeverband

  • Stützen
  • Entlasten
  • vor Extrembewegungen schützen

soll nicht nass werden

46
Q

Hauptindikationen für den funktionellen Tapeverband? (5)

A
  • Muskelzerrungen
  • Sehnenscheidenentzündunge
  • Schwäche Kapsel-Band-Apparat
  • chronische Überlastungsreize
  • Nachbehandlung nach Gipsentnahme
47
Q

Welche Aufgaben hat die Pflege bei (Teil-)immobilisierenden Verbänden? (4)

A
  • abnehmbare Verbände und Bandagen: Umgang und korrektes Anlegen erklären
  • Kontrolle ob Bandage nach Anlage zu fest
  • Pat. zur DMS-Kontrolle anleiten, auf Alarmzeichen hinweisen (Verband bei Symptomen sofort entfernen)
  • Hautstellen auf Druck- oder Reibungsschäden beobachten (Achselbereich, zw Schulterblättern)
48
Q

Was ist die DMS-Kontrolle?

A
  • Durchblutung (Nagelbettprobe -> Nagel ins Nagelbett drücken, sodass es sich weiß färbt, soll sich rasch rosa/rot färben)
  • Motorik (Finger bzw. Zehen bewegen
  • Sensibilität (leichtes Streichen über Finger, Zehen, Hand und Fuß wahrnimmt)
49
Q

Bei Herstellung von Gipsverbänden kann was erreicht werden?

A

Maßgeschneidert für den Pat

50
Q

Was ist Mineralgips, welche Vorteile (4) und Nachteile (3) hat er?

A

auch Weißgips
-> reines Naturprodukt (Calciumsulfat Wasser)

  • gut zu modellieren
  • röntgenstrahlendurchlässig
  • kostengünstig
  • umweltfreundliche Entsorgung
  • hohes Gewicht
  • löst sich bei Feuchtigkeit auf
  • bricht leicht
51
Q

Was sind Kunststoffgipse (2), welche Vorteile (3) und Nachteile (2) haben sie?

A

verschiedene Werkstoffe
Fieberglas, Polypropylen oder Polyester, in Verbindung mit Polyurethanharzen

  • rigide Verbände: steif, die Stabilität wie Weißgips
  • semi rigide Verbände: nicht so steif, weiche Kanten, Bewegung ist eingeschränkt, für funktionelle Verbände geeignet. Vermeidung von Immobilisationsschäden (Atrophie, Druckstellen)
  • röntgendurchlässig
  • leichter als Weißgips
  • wasserunlöslich
  • teurer als Mineralgipse
  • Entsorgung in einer Verbrennungseinheit
52
Q

Indikationen für die Gipsanlage (10)

A
  • wird grundsätzlich vom Arzt gestellt
  • > „Gipsen“ = ärztliche Tätigkeit (Delegation an geschultes Personal)
  • Behandlung von Frakturen und Luxationen, zur Fixierung der korrekten Stellung
  • Behandlung von Sehnen- und Bandverletzungen
  • Unterstützung der Wundheilung bei Weichteilverletzungen
  • Beseitigung von Reizzuständen an Gelenken
  • Lagerung bei Nervenschädigungen
  • Ruhigstellung bei Entzündungen
  • Verbesserung bei Infektionen – Unterstützung der Körperabwehr
  • symptomatische Schmerzbehandlung, als abschwellende Maßnahme in Verbindung mit Hochlagerung
  • post-OP zur Schmerzlinderung oder zur additiven Ruhigstellung
  • Korrektur von Fehlstellungen (z.B. in der Pädiatrie: Klumpfussbehandlung)
53
Q

Gipsarten und Indikationen an der oberen Extremität (8)

A
  • Kahnbeingips: Scaphoidfraktur
  • Unterarmgips: distale Radiusfraktur, Fraktur der Handwurzelknochen
  • Iselingips: dislozierte Grund- und Mittelgliedfrakturen der Langfinger, Metakarpalfrakturen
  • Kleinertgips: Übungsgips nach Beugesehnennaht
  • Luzerner Cast: extraartikuläre Grundgliedfraktur der Hand
  • Oberarmgips: Frakturen des Unterarms und des Ellenbogens, distale Humerusfraktur, Radiusköpfchenfraktur
  • Zuckerzangengips: Ausschluss von Pronation und Supination bei Frakturen und Verletzungen im Handwurzel- und Unterarmbereich
  • Sarmiento Brace: Humerusschaftfraktur mitteleres und proximales Drittel
54
Q

Gipsarten und Indikationen an der unteren Extremität (8)

A
  • Gipsschuh: Großzehen und Mittelfußfraktur, Fußwurzelknochenfraktur, nach Hallux valgus Operation
  • Metatarsalschuh: Frakturen der Metatarsalia
  • Sprunggelenk-Softcast: Os naviculare Fraktur, MFK 5 Basisfraktur, Bandverletzungen
  • Unterschenkelgips (mit Zehenplatte): Fraktur des oberen Sprunggelenlenks, Bandverletzungen des Sprunggelenks
  • Steigbügelgips: Achillessehnenruptur
  • Sarmiento-Gehgips: undislozierte Tibiaschaftfraktur
  • Kniehülse (Tutor): Verletzungen und Frakturen im Kniebereich
  • Oberschenkelgips: Frakturen Unterschenkel,Tibiakopf, Kniebereich
55
Q

Gipsarten und Indikationen am Rumpf (5)

A
  • Gipsmieder: Ruhigstellung im lumbalen Bereich
  • Gipskorsett: Ruhigstellung im thorakolumbalen Bereich (BWK6-S1)
  • Minervagips: Ruhigstellung im cervikothorakalen Bereich (HWK5-BWK6)
  • Diademgips: Ruhigstellung im cervikalen Bereich (HWK1-HWK4)
  • Thorax-Abduktionssgips: Ruhigstellung nach Schulterrekonstruktion, Arthrolysen oder Pfannenhalsfraktur der Scapula
  • > nicht mehr zeitgemäß: sehr unkomfortabel, aufwendig in Herstellung (Alternative: Orthesen)
56
Q

Ziele der Ruhigstellung (3)

A
  • Heilung
  • Wiederherstellung der Funktion
  • Frühmobilisation (Vermeidung Immobilisationsschäden)
57
Q

Komplikationen durch Anlagetechnik eines Gipses (8)

A
  • bleibende Druckstellen
  • Nekrosen
  • Kontrakturen
  • Thrombose
  • Nervenschäden
  • Kompartmentsyndrom
  • Pseudarthrose
  • Atrophie
58
Q

Druckgefährdete Körperstellen (8)

A

oben:

  • Epicondylus lateralis, medialis
  • Olecranon
  • Nervus ulnaris
  • Proc. styloideus ulnae, radii

unten:

  • Patella
  • Caput fibulae
  • Malleolus lateralis, medialis
  • Tendo calcanei (Achillessehne)
59
Q

Schritte der Anlage eines zirkulrären Kunststoffgips am Unterschenkel (12)

A
  1. Unterzug faltenfrei über das Sprunggelenk bis hoch zum Knie ziehen.
  2. Bei herausragenden Knöcheln Negativpolsterung mit Polsterfilz anbringen (Höhenausgleich).
  3. Polsterwatte halb überlappend wickeln, den oberen und unteren Rand doppelt anlegen für angenehme Abschlussränder.
  4. Die Gipsausdehnung reicht von den Zehengrundgelenken bis zum Fibulaköpfchen.
  5. Die Krepppapierbinde (alternativ Schaumstoffbinde) halb überlappend anbringen.
  6. An den Rändern jeweils 1 cm einrücken, damit ein bequemes Randpolster bleibt.
  7. Die erste Kunststoffbinde von distal nach proximal halbüberlappend und ohne Zug anlegen.
  8. Den unteren und oberen Unterzugrand zurückschlagen, damit ein bequemer breiter Polsterrand entsteht.
  9. Die Binde mit nassen Handschuhen anmodellieren.
  10. Die zweite Kunststoffbinde nass von proximal nach distal ebenso anwickeln und modellieren.
  11. Mit der schmalen 5 cm breiten Kunststoffbinde nass von distal beginnend in gleicher Weise den Fuß- und Sprunggelenksanteil des Gipses verstärken.
  12. Den fertigen Kunststoffgips mit feuchten Handschuhen nochmals gut modellieren.
60
Q

Nachsorge nach der Anlage eines zirkulrären Kunststoffgips am Unterschenkel (8)

A
  1. Endkontolle des Gipses an den Fußzehen und am Fibulaköpfchen
  2. Flexion im Kniegelenk prüfen.
  3. DMS-Kontolle
  4. Wiedervorstellungstermin zur Gipskontrolle für den nächsten Tag vereinbaren.
  5. Gipshinweise für den Patienten erklären, Merkblatt Gipshinweise mitgeben.
  6. Endkontrolle und Gipsabnahme durch den Arzt
    je nach Arztanordnung Röntgenkontrolle mit Gips
  7. bei Ruhigstellung der unteren Extremität, Gehstützen in der Größe anpassen und Thromboseprophylaxe klären
  8. Glasfasergipsreste müssen in einer Verbrennungseinheit entsorgt werden.
61
Q

Recht und Gesetz bei Injektionen

A
  • nur mit dem Einverständnis des Pat. verabreicht werden!
  • Injektionen müssen vom Arzt verordnet werden
  • Durchführung kann bei gewissen Injektionsarten an die Pflege delegiert werden (Übernahme Durchführungsverantwortung)
  • Handlungskompetenz für Pflegefachpersonen für
    s. c.-/i.m.-Injektion
    i. v.-Injektion (in Österreich nur der gehobene Dienst)
  • i.a.-Injektionen werden ausnahmslos vom Arzt verabreicht
62
Q

Verschiedene Injektionsarten (10)

A
  • Intraarteriell (i.a.) > Arterie
  • Intraartikulär (i.art.) > Gelenk
  • Intrakardial > Herz
  • Intrakutan (i.c.) > Haut
  • Intramuskulär (i.m.) > Muskel
  • Intraossär (i.o.) > Knochen
  • Intravenös (i.v.) > Vene
  • Subkutan (s.c.) > Unterhaut (Subkutis)
  • Intralumbal: Wirbelkanal
  • Intraperitoneal: Peritonealhöhle
63
Q

Vorteile von Injektionen (7)

A
  • schneller Wirkungseintritt
  • kein Wirkstoffverlust
  • hohe Konzentration am Wirkort
  • exakte Dosierbarkeit
  • bessere Steuerung von Wirkungseintritt und -dauer
  • Vermeiden von Magen-Darm-Beschwerden
  • Unabhängigkeit von den Ressourcen des Pat
64
Q

Unverträglichkeitsreaktionen bei Injektionen (7)

A
  • Hautrötung, -ausschlag, Juckreiz
  • Kopf-/Gelenk-/Gliederschmerzen
  • Unruhe/Angst
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Temperatur:
    Temperaturanstieg
    Hitzewallungen/Schweißausbruch
  • Atemnot
  • Tachykardie/Hypotonie
65
Q

Was sind die Folgen einer falschen Injektionstechnik? (7)

A
  • s.c. statt i.m. (zu kurze Kanüle): Schmerzen, verlängerte Resorptionszeit/verzögerter Wirkungseintritt/verlängerte Wirkungsdauer, Gewebenekrose
  • i.m. statt s.c. (zu lange Kanüle): beschleunigte Resorption/schneller Wirkungseintritt/kürzere Wirkungsdauer
  • Durchstechen eines Gefäßes: Einblutung ins Gewebe, Hämatombildung, Schmerzen
  • paravenös: Schmerzen, Nervenschädigungen, Gewebenekrosen
  • i.a.-Injektion eines nicht dafür geeigneten Arzneimittels: Schmerzen, Gefäßverschluss, Ischämie, Nekrosen, Amputationsnotwendigkeit
  • Verletzung eines Nervs, Injektion in die Nähe eines Nervs: Nervenschädigung, neurologische Ausfälle, Schmerzen
  • Missachtung der Hygienevorschriften: lokale Infektion (sog. Spritzenabszess), Sepsis, Schmerzen
66
Q

Indikationen (2) und Kontraindikationen (5) der subkutanen Injektion

A
  • isotonische Lösungen
  • wässrige Lösungen (bspw. Insulin, Heparin).
  • Hautdurchblutungsstörungen
  • Entzündungen
  • Ödeme
  • Hauterkrankungen/Narben (im Injektionsgebiet)
  • Schock (Minderdurchblutung)
67
Q

Was ist das Rotationsschema?

A

Regelmäßiges wechseln der Injektionsorte

Vermeidung von Hämatomen und Verhärtungen

68
Q

Wo injiziert man subkutane Injektionen?

A

Körperregionen mit ausgeprägtem Unterhaut(fett)gewebe

  • Bauchdecke um Bauchnabel (2cm Abstand zum Nabel)
  • seitliche/vordere Flächen der Oberschenkel
69
Q

Indikationen und Kontraindikationen (8) der intramuskulären Injektion

A

Arzneimittelaufnahme ist schneller als bei subkutaner,
langsamer als bei intravenöser Arzneimittelgabe

  • bestimmte Arzneimittel (Depotträger) vorgeschrieben
  • Hautdurchblutungsstörungen
  • Entzündungen
  • Ödeme
  • Hauterkrankungen/Narben (im Injektionsgebiet)
  • Schock (Minderdurchblutung)
  • schwierige anatomische Gegebenheiten (Kachexie, Adipositas)
  • erhöhte Blutungsneigung
  • v. a. Herzinfarkt, Apoplex, akuter Arterienverschluss anderer Lokalisation, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie
70
Q

Injektionsorte (3) für die i.m.-Injektion sind

A
  • M. gluteus medius
  • M. vastus lateralis
  • M. deltoideus
71
Q

Was sind Ziele der Infusionstherapie? (4)

A
  • Korrektur von Wasser-, Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushalt
  • Nährstoffzufuhr
  • Arzneimittelverabreichung
  • Offenhalten von Gefäßen
72
Q

Wie werden Infusionen unterschieden?

A

Art der punktierten Vene:

  • periphervenöse Infusionen
  • zentralvenöse Infusionen

Unterscheidung nach Zeitdauer:

  • Kurzinfusion (höchstens 3 Stunden)
  • Dauerinfusion (24 Stunden)
73
Q

Welche 3 Infusionslösungen werden unterschieden?

A
  • isotone Infusionslösungen (300mosmol/l)
  • hypotone Infusionslösungen (< 270mosmol/l)
  • hypertone Infusionslösungen (>310mosmol/l)
74
Q

Was ist die Osmose?

A

bedeutet den Übergang des Lösungsmittels einer Lösung in eine stärker konzentrierte Lösung durch eine semipermeable Membran, die für das Lösungsmittel, nicht jedoch für den gelösten Stoff durchlässig ist.

75
Q

Was ist die Osmolarität?

A

ist ein Maß für die Stärke des Lösungsmittelübergangs bei der Osmose.