Persönlichkeitsfragebögen Flashcards
Fragebogen grundlegende
bestehen aus vorgelegten Fragen, Begriffen /Feststellungen = Items – anhand derer die Befragte sich selbst, andere Personen, - Personengruppen oder Gegenstände einschätzen sollen.
Die Items stellen (im Idealfall) Aussagen zu Verhalten (R) in Situationen (S) dar
Die Beantwortung erfolgt anhand eines vordefinierten Antwortformats
Items sollen wenn möglich ein bestimmtes Konstrukt erfassen (Persönlichkeitsmerkmal, Selbstkonzept, Interesse, Einstellung, Motiv…)
i.d.R. erfasst man mehrere Items, um ein Konstrukt zu messen& bildet dann Mittelwert oder Summenwert
eindimensionale (bezogen auf einzelnes Merkmal) & mehrdimensionale Inventare.
Formen von Verfälschungstendenzen
Unfähigkeit zur adäquaten Beantwortung (z.B. mangelnde Selbsteinsicht) ->nicht können statt nicht wollen
Willkürliche Verfälschung, z.B. bei mangelnder Motivation (Müdigkeit)
positive Selbstdarstellung (Selbsttäuschung, self deception)
Interesse einer vorteilhaften Darstellung :
„faking good“ vs. „faking bad“ (impression management)
Es kommt auf den Kontext an…(Verfälschen)
Items oft durchschaubar, in bestimmten Untersuchungskontexten (z.B. bei Bewerbungen), Interesse einer vorteilhaften Darstellung (impression management, faking good)
Wie lässt sich die Fakingtendenz reduzieren bzw. kontrollieren?
Instruktion (Hinweis, dass es keine richtigen oder falschen Lösungen gibt, Bitte um ehrliche Antworten)
Hinweis an die Testanten, dass ausgeklügelte Methoden zur Detektion von Verfälschung zum Einsatz kommen oder die Ergebnisse des Tests mit Referenzen&Lebenslaufinformationen verglichen werden
Forced‐Choice Antwortformat (Entscheidung zwischen Antwortalternativen, die ähnlich sozial (un)erwünscht sind)
Begrenzung der Antwortzeit
Identifikation von „fakern“ durch Einsatz von Items, die anfällig für faking sind &statistische Korrektur der Testwerte
z.B. Marlowe‐Crowne‐Skala zur sozialen Erwünschtheit
nach statistischer Korrektur von sozialer Erwünschtheit
steigt Kriteriumsvalidität nich
Effekte des Verfälschens
Testanten erreichen höhere Werte in sog. „high stakes“ Situationen (insbes. Auswahl), verglichen mit self‐assessments oder Testdurchführungen im Forschungskontext
- Folge: Verschiebung der Verteilung im Mittel Die Rangreihe bleibt erhalten
- Gegenmaßnahme: Spezifische Normierung
Problem: Bewerber unterscheiden sich im Ausmaß des Verfälschens
- Folge: Veränderung der Rangreihe
-(Auswahl‐) Entscheidungen werden beeinflusst
Folgen für die Kriteriumsvalidität umstritten:
-Validität um .07 verringert
- Validität noch immer hoch genug um Nutzen zu stiften (faking als berufsrelevante Fähigkeit?
Antwortstile
Aquieszenz (Age+, Edu‐, w+)
Disaquieszenz
Mitte‐Kreuzen (Age+, Edu‐)
Extrem‐Kreuzen (Age+, Edu‐, w+)
Fragebögen
Erfassung einzelner Merkmale oder als mehrdimensionales Inventar
ermöglichen Zugang zu Informationen, die Beobachtung nicht zugänglich
Vorteile Fragebogen
ökonomisch (in Gruppe durchführbar, geringer Materialaufwand, hohe Durchführungs‐& Auswertungssicherheit, auch ohne größeren Schulungsaufwand)
Nachteile Fragebogen
Selbsteinsicht ist nötig (Beantwortung erfordert Mindestmaß an Intelligenz) subjektiv, d.h. unter Umständen Antworttendenzen unterliegend
• soziale Erwünschtheit (effektivste Maßnahme: Instruktionen, Forced Choice)
• JA‐Sage‐Tendenz (Maßnahme: „Items invertieren“)
• Tendenz zur Mitte
Mangelnde Flexibilität, Vorgabe fester Antwortvorgaben
Das Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI‐R)
lange Tradition, Praxis häufig verwendet Eigenständige Entwicklung ohne Bezug zum Fünf‐Faktoren‐Modell der Persönlichkeit (Big Five)
Skalenkonstruktion:
o pragmatische Auswahl der Skalen; Merkmale, die in diagnostischer Praxis relevant sind; weniger theoriegeleitet
o deduktiv: zuerst Auswahl der Konstrukte, dann Suche nach passenden Items oFinale Itemauswahl anhand Trennschärfe und inhaltlicher/praktischer Erwägungen
Valide &Retest R ist gut
5 Faktoren‐Modell (FFM)
seit einigen Jahren einflussreichstes Eigenschaftsmodell der Persönlichkeit, das sich in zahlreichen Untersuchungen und vielen Kulturen, bzw. Sprachgemeinschaften bewährt hat • 5 Faktoren („Big Five“): → • Neurotizismus • Extraversion • Offenheit für Erfahrungen • Verträglichkeit • Gewissenhaftigkeit
• 5 Faktoren („Big Five“):
- Neurotizismus
- Extraversion
- Offenheit für Erfahrungen
- Verträglichkeit
- Gewissenhaftigkeit
Myers‐Briggs Typenindikator (MBTI) (Myers, 1962)
Annahme von vier mentalen Funktionen in jeweils zwei Ausprägungen: Motivation/Antrieb: Extraversion (E) Introversion (I) Aufmerksamkeit: Intuition (N) Sensing (S) Entscheidung: Thinking (T) Feeling (F) Lebensstil: Perception (P) Judgement (J)
Alle Funktionen bei allen Menschen.
MBTI gibt Aufschluss, welche Funktion präferiert benutzt wird 16 Typen (z.B. ENTP)
Zum Einsatz kommen in der Praxis Testverfahren…
mit hoher Akzeptanz in der Praxis & vernichtender Kritik aus der Wissenschaft!
die einfach zu erlernen &durchzuführen sind.
die häufig typologisch sind & auf veralteten Modellen basieren.