Oxyuris equi ( Ordnung Oxyurida, Gattung Oxyuris, Nematoden) Flashcards
Was ist Oxyuris equi?
der Pfriemenschwanz der Equiden, Errerger der Oxyuriose der Equiden
Wirte von Oxyuris equi?
Esel, Pferd, Maultier und andere Equiden
Morphologie von adulten Oxyuris equi?
- mit Spiculum ausgestattet
- Maennchen erreichen 0,8 - 1,5 cm
- Weibchen erreichen 2,5 - 12 cm
- Laengenunterschiede bedingt durch unterschiedliche Laengen des spitz ausgezogenen (“pfriemenfoermigen”) Hinterendes
- charakteristisch ist der oxyuride Oesophagus mit Bulbus
Morphologie Eier Oxyuris equi?
- leicht asymmetrisch
- ca 90x40um
- enthalten bei Ablage einen Embryo im Gastrualstadium
- ein Pol ist abgeschraegt und mit Polpfropf versehen - Schlupfstelle fuer die Larve
- U foermige Larven 1 entstehen relativ schnell nach Eiablage
- dickschalig
haben den oxyuriden Oesophagus nur Oxyuris equi?
nein, alle Vertreter aus der Ordnung Oxyurida (Oxyuris, Passalurus, Skrjabinema…)
Begattung und Eiabgabe an Aussenwelt?
adulte Parasiten leben im Caecum und Colon von Equiden → gravides Weibchen wander aus Anus aus und legt innerhalb weniger Minuten 8000 - 60 000 Eier ab und geht zugrunde → Maennchen stirbt schon nach Begattung → Eier befinden sich im Gastrulastadium und sind von viskoeser Fluessigkeit umgeben → bleiben im perianalen Bereich als Eischnuere kleben → mit Antrocknen der Analschnuere entsteht Juckreiz → Tiere scheuern und streifen Eier ab
Entwicklung der nun in der Aussenwelt befindlichen Eier?
im Ei entwickelt sich innerhalb von 3-5 Tagen nach Ablage eine infektioese L3 → Eier werden peroral aufgenommen und schluepfen im Duenndarm und haeutet sich innerhalb von 3-11 Tagen zur L4
Was macht die L4 im Duenndarm und wie verhalten sich die adulten Wuermer?
sie saugt sich an der Schleimhaut fest und nimmt Schleimhautgewebe und Blut auf; durch loslassen und erneutes ansaugen wandert sie bis zur magenaehnlichen Erweiterung des dorsalen Colons; haeutet sich 7-8 Wochen post infectionem zum praeadulten Stadium und erreicht nach weiteren 12 bis 14 Wochen die Geschlechtsreife → Maennchen sterben nach Kopulation, Weibchen wandern ca. 4,5 Monate nach der Infektion zum Anus (Praepatenz)
Vorkommen von Infektionen mit O. equi bei Equiden weltweit?
Haeufig, Praevalenz von 10 bis 40%; in einer Studie in Norddeutschland sogar 100% der Pferde infiziert und enthielten bis zu 4500 Exemplare der Art
Vorkommen und Wiederstandsfaehigkeit der Eier?
die in die Streu oder auf die Weide gelangten Eier mit L3 sind widerstandsfaehig und bleiben ueber Monate infektioes
bevorzugte Altersklasse der infizierten Tiere?
alle Altersklassen, ueber Immunitaet ist nichts bekannt
Pathogenese und Krankheitsbild von O. equi?
- den intestinalen Stadien wird keine pathogene Bedeutung zugemessen; durch Weibchen und viskoese Flussigkeit mit Eiern im Analbereich Juckreiz und Beunruhigung → dadurch Scheuern an Pfosten etc. und dadurch Laesionen, Haarverlust, besonders dorsal an der Schweifruebe (“Rattenschwanz”)
- bei starkem Befall Konditionsverlust, Muedigkeit, Leistungsminderung
- das ansaugen der Darmschleimhaut der L4 kann zu entzuendlichen Veraenderungen bis hin zu einer Enterits, Erosionen oder Ulzerationen fuehren und sich in Durchfall und Koliken aeussern
Diagnose?
- Eischnuere im Bereich der Analrosette und ventral davon, diese sind lang, gelblich-grau, gallertartig oder angetrocknet
- Einachweis mit Klebestreifenmethode oder in Material welches vom perianal Bereich vorsichtig abgeschabt wird und nach Quellen in Wasser mikroskopisch untersucht wird
- ! Durch herkoemmliche Kotuntersuchung werden die Eier von O.equi meist nicht erfasst
- Abgegangene lange Weibchen koennen im Kot und in der Streu gefunden werden
Therapie?
- Benzimidazole: Fenbendazol
- makrozyklische Laktone: Ivermectin, Moxidectin (mittlerweile liegen Berichte ueber reduzierte Wirksamkeit von makrozyklischen Laktonen vor)
- Tetrahydropyrimidine: Pyrantelpamoat (zeigt variable Wirksamkeit gegen O. equi)
→ Therapieerfolg unbedingt nach einer Woche mittels Tesafilmabklatsch kontrollieren, alle Mittel wirken nicht mehr zu 100%iger Sicherheit, vom Lehrstuhl wird meist Fenbendazol als Erstversuch empfohlen
Stallhygiene zur Bekaempfung?
- Stallhygiene, Box dampfreinigen
- Fuetterung vom Boden vermeiden
- um verbreiten der Eier zu Vermeiden, perianal Region befallener Pferde taeglich mit warmem Wasser und mildem Desinfektionsmittel reinigen