Magendarmstrongyliden Wiederkaeuer Flashcards
Ueberfamilie der Magendarmstrongyliden der Wiederkaeuer?
Trichostrongyloidea
Ordnung der Magendarmstrongyliden der WDK?
Strongylida
Stamm der Magendarmstrongyliden der WDK?
Nematoden - also Rund - bzw Fadenwuermer
Wo findet man Magen-Darm-Strongyliden der WDK?
im Labmagen und Duenndarm
Wichtigste Arten beim Rind?
Ostertagi ostertagi, Cooperia oncophora
Wichtigste Arten bei Schafen und Ziegen?
- Haemonchus contortus
- Nematodirus spp.
- Teladorsagia spp.
- Trichostrongylus spp.
- Cooperia spp.
Treten Magen Darm Strongyliden als Mischinfektionen auf?
ja, meistens
Was wird von MDS der WDK ausgeloest?
Die Magen-Darm-Strongyloidose bzw Trichostrongylidose; haeufig eine parasitaere Gastroenteritis
Morphologie MDS der Wiederkaeuer?
bis 30 cm, haarfein bis etwas dicker
• ♂: Bursa copulatrix, Spikula,
Gubernakulum teils vorhanden
• Artdifferenzierung anhand
Geschlechtsapparat ♂
Was ist das?
ein Trichostrongyliden Ei
Eier der MDS der WDK ?
- oval, dünnschalig, > 16 Blastomere
- bis 50 x 100 μm groß
Was ist das?
ein Nematodirus Ei
Morphologie Nematodirus Eier?
- etwas dickschaliger
- 4 – 8 Blastomere
- bis 77 x 180 μm groß
MDS im Duenndarm der Rinder?
• Cooperia oncophora (25 - 75%)
• Nematodirus helvetianus
(10 ->75%)
MDS im Labmagen der Rinder?
- Ostertagia ostertagi ( >75%)
- O. leptospicularis (10 - >75%)
- Trichostrongylus axei (10 - 75%)
MDS im Duenndarm der Schafe und Ziegen?
- Trichostrongylus colubriformis (25 - 75%)
- T. vitrinus (25 - 75%)
- Cooperia curticei ( > 25%)
- Nematodirus filicollis (25 - 50%)
- N. battus ( >10%), N. spathiger ( > 25%, Schaf)
MDS im Labmagen der Schafe und Ziegen?
- Haemonchus contortus (25 - 75%)
- Teladorsagia circumcincta ( >75%)
- T. trifurcata ( >75%)
- Trichostrongylus axei (25 - 50%)
Entwicklungszyklus am Bsp. Ostertagia ostertagi?
Praepatenz Ostertagia ostertagi?
Präpatenz: 2 – 4 Wochen
Hypobiose möglich
Entwicklungszyklus Nematodirus spp.?
Praepatenz Nematodirus spp.?
Präpatenz: 2 – 4 Wochen
Hypobiose möglich
Lokalisation der Larven im Gastrointestinaltrakt?
Pathogenese der “Labmagenbewohner”?
Pathogenese der “Duenndarmbewohner”?
Was verursacht H. contortus?
Blutverlust
- hämatophag: LIV, LV und Adulti
- Blutverlust pro Wurm und Tag ca. 0,05 ml
- bei 1000 bis 2000 Würmern pro Tier → tgl. Blutverlust > 50 – 100 ml pro Tier
Was ist das?
H. contortus
Wie wird H. contortus noch genannt?
„roter Magenwurm“, „gedrehter
Magenwurm
Wer erkrankt an Ostertagiose Typ 1?
Jungtiererkrankung, vorwiegend in 2. Hälfte der 1. Weideperiode
meist Mehrzahl oder alle Jungtiere aus Gruppe erkrankt
Wie verlaeuft die Ostertagiose Typ 1?
meist chronischer Verlauf:
• Inappetenz
• profuser Durchfall
• ↓Gewichtszunahme
• ↓Produktionsleistung
(Fleisch, Wolle)
• ↑Serum-Pepsinogen
Wie verlaeuft die Ostertagiose Typ 1 in schweren Faellen?
- Abmagerung, Exsikkose
- Hypalbuminämie
- evtl. tödlicher Ausgang
Welches Stadium der Wuermer finden sich im Labmagen bei einer Ostertagiose Typ 1?
Adulti
Diagnostik der Ostertagiose Typ 1?
Einachweis im Kot moeglich
Wer und wann erkrankt an Ostertagiose Typ 2?
meist bei Jungtieren nach 1. Weideperiode
• Januar bis Mai
• i. d. R. nur wenige der
Gruppe erkrankt
Wie verlaeuft die Ostertagiose Typ 2?
Letalität hoch !
• Inappetenz
• profuser oder intermittierender Durchfall
• Gewichtsverlust
• subkutane Ödembildung
• Anämie in wenigen Fällen
• ↑Serum-Pepsinogen,
↓Serum-Albumin (meist)
• starker Befall mit hohem Anteil hypobiotischer und unreifer Stadie
Diagnose Ostertagiose Typ 2?
Einachweis im Kot
Haemonchose bei Laemmern?
etwa Anfang/Mitte Juli akute bis subakute Haemonchose mit Todesfällen
Haemonchose bei Mutterschafen?
meist nach Ablammen klinische Symptome
- Kot dunkel verfärbt und hart
- oftmals keine Durchfallsymptomatik !
chronische Anämie:
• blasse Schleimhäute
• Schwäche
• leichter Ikterus,
• ↓Hkt
• ↓Erythrozyten
• Hypoalbuminämie
• subkutane Ödeme am Kehlgang(„Flaschenhals“)
• Milch-, Fleisch- , Wollproduktion ↓
?
O. ostertagi, Labmagen Kalb
Klinik von O. ostertagi?
• Durchfall
• Gewichtsverlust
• Leistungseinbußen
?
Haemonchose, kl. Wdk Sektionssitus
?
Kehlkopfoedem bei Haemonchose
Klinik Haemonchose?
- Kot dunkel verfärbt und hart
- oftmals keine Durchfall-symptomatik !
- chronische Anämie
- Kachexie
- Leistungseinbußen
Wirte Nematodirose?
Laemmer, gelegentlich auch Kaelber
Verlauf Nematodirose?
- wenige Wochen nach Austrieb auf Weide (März – Mai)
- wässriger Durchfall
- Durst
- rapide Progression → Mattigkeit, Inappetenz
- letaler Verlauf wenige Tage nach Auftreten klinischer Symptome möglich
Immunitaet gegen Nematodirose bei Jungtieren?
• Aufbau der Grundimmunität
• Grundlage: gutes Weidemanagement
• kontrollierter Kontakt zu MDS über gesamte erste Weideperiode → ausreichende Immunitätsausbildung bei Jungtieren exkl. Ziegen !
→ Schutz vor parasitären Erkrankungen in 2. Weideperiode u.ff.
Immunitaet gegen Nematodirose generell?
Selbstreinigungsreaktion?
Speziespezifische Immunitaet?
Weidemanagement zur Verbesserung der Immunitaet?
• je nach Parasitendruck im Betrieb
→ Weidemanagement bei Jungtieren so planen, dass Abwehrkräfte und Immunitätsausbildung gestärkt werden ohne Beeinträchtigung der Entwicklung und Leistung
• Vermeidung von stärkeren Infektionen bei Jungtieren
→ Risikofaktoren im Betrieb ermitteln
→ Vermeidung einer schädlichen Parasitenpopulation auf Jungtierweiden
Risikofaktoren im Weidemanagement?
managementbedingt:
• separate Jungtierweide
• hohe Besatzdichte pro Fläche (Überbeweidung)
• fehlende Weiderotation bzw. mehrere Umtriebe pro Jahr auf denselben Parzellen
• keine Schnittnutzung
lagebedingt:
• Betrieb in tieferen Lagen
• schattige/ feuchte Weide / schlecht durchlässiger Boden
epidemiologisch wichigste Arten Trichostrongylidenspektrum?
bei Rindern:
• Ostertagia ostertagi (>75%)
• Cooperia oncophora (25 - 75%)
bei kl. Wdk:
• Flachland: H. contortus
• Berggebiete: T. circumcincta
(>75%) + Nematodirus spp.
Epidemiologische Dynamik der Larvenpopulation?
Entwicklung:
• Optimum: 23 °C
• LIII bei 20 - 25°C : in ca. 1 – 2 Wochen
• Überwinterung möglich (bis etwa 2400 m)
• Translokation der Larven
• Migration (einige cm)
• Auswaschen durch Regenfälle
• mechanische Ausbreitung
• Verbreitung durch Pilze (Pilobolus), Insekten
Saisondynamik der Larvenpopulation auf der Weide?
Entwicklung der MDS im Jahresverlauf?
Hypobiose Ostertagia?
Hypobiose Haemonchus?
?
Trichostrongyliden Ei
?
Nematodirus Ei
Erregernachweis MDS?
mittels Flotation Einachweis im Kot
Durchfuehrung Kotprobenentnahme?
- Einzeltierproben
- Sammelkot
- 5-10 Tiere/ Alters- bzw. Managementgruppe
- direkt aus Enddarm
- oder frisch abgesetzt
Trennung von Altersgruppen:
• Lämmer/ Kitze
• Zutreter
• Jungtiere
• Adulte
Differenzierung der Gattung?
- Differenzierung der Gattung → Larvenanzucht → LIII
- ca. 2 Wochen
Weitere Diagnostik?
Quantitative Eizählungen pro Gramm Kot
(McMaster-Methode):
• nur bedingt Rückschlüsse auf Infektionsverlauf und Wurmbürde
• Eizählungen zur Resistenzbestimmung „Eizahlreduktionstest“
- Abschätzung des Anämiegrades bei Haemonchose des Schafes in Südafrika mittels FAMACHA®
- Nachweis von Antikörpern → O. ostertagi in Serum- oder Milchproben
weitere Laboruntersuchungen?
- Hkt, Erythrozytenzahl (bei Haemonchose)
- Serumpepsinogenwerte (Ostertagiose Rind)
zoonotische Bedeutung?
- selten in Europa
- v. a. Trichostrongyliden-Arten
- aber auch H. contortus, Ostertagia spp.,Marshallagia marshalli
- aber häufiger in Südasien, Afrika, Südamerika (Prävalenz bis 60%)
- meist klinisch inapparent
- evtl. GIT Symptome, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Anämie, Eosinophilie
MDS bei Equiden?
Trichostrongylus axei
Trichostrongylus axei?
• Magenparasit bei Equiden
• Kontaminanten: Rinder
• Übertragung von Pfd
zu Pfd möglich, aber selten
• Prävalenzen: < 1% bis > 50%
MDS bei Haus - und Wildschweinen?
Hyostrongylus rubidus
anderer Name Hyostrongylus rubidus?
Roter Magenwurm → haematophag
Hyostrongylus rubidus bei Schweinen?
- Ansteckung v.a. in Freilandhaltung (Peak Juli - Okt)
- Prävalenzen in D: Zuchtsauenbetriebe mit Weidehaltung: ca. 26%
- in Stallhaltung sehr selten
- ältere Tiere →Hypobiose mit peripartaler Reaktivierung → Eiausscheidung↑↑
Klinik Hyostrongylus rubidus?
- Gastritis (katarrhalisch →ulzerativ)
- Symptome: IA, DF, Abmagerung, Fruchtbarkeit↓↓
Magenparasiten bei Kaninchen und Hasen?
- Graphidium strigosum
- Obeliscoides cuniculi
Duenndarmparasit bei Kaninchen und Hasen?
• T. retortaeformis
MSD bei Kaninchen und Hasen?
- häufiger bei Wildkaninchen und Hasen
- selten Hauskaninchen
Veraenderungen analog WDK
MDS bei Wildwiederkaeuern?
• Reh, Rot-, Damhirsch, Mufflon, Gämse, Steinbock
• z. T. gleiche Trichostrongylidenarten wie Hauswiederkäuer
• geringe bis keine Rolle bei
Weidekontamination von Haustierweiden
• Erkrankung nur bei reduziertem Immunsystem (Stress, Mangelernährung, ungenügender Raum → z. B. in Gehegen)
MSD bei Gefluegel?
Hausgeflügel: Huhn, Truthuhn, Taube, Gans, Ente
• Wildvögel: Fasan, Rebhuhn, Birkhuhn, Wachtel, u. a.
• Trichostrongylus tenuis
• in Blinddärmen und im distalen Dünndarm
Symptome nur bei starkem Befall:
• dünnflüssiger, z. T. blutiger Kot
• Schwäche
• Anämie u. a.
MDS bei Neuweltkameliden?
- hochempfänglich für MDS der WDK
- gemeinsame Beweidung
- Aufzeigen von Symptome erst spät !
- Haemonchus contortus
- Maßnahmen wie bei WDK
- Therapie → Dosierung oft höher!
Anthelminthika Resistenzen?
= Fähigkeit einer Parasitenpopulation
eine Dosis eines Antiparasitikums zu tolerieren, die für die meisten Individuen der Population letal wäre
Resistenzsituation in Mitteleuropa?
Mitteleuropa :
• MDS Schaf/ Ziege
• Cyathostominae
• Eimeria Geflügel
→ Mehrfachresistenzen
unzureichende Wirkung verschiedener Wirkstoffgruppen
Resistenzentwicklung?
- Selektion durch häufige Wirkstoffexposition (Behandlungsfrequenz)
- fehlender Wirkstoffgruppenwechsel
- dose and move
- Unterdosierung
- unkritisches Weidemanagement
- Zukauf resistenter Würmer durch nicht gescreente Zukauftiere
- kein Refugium
Definition Refugium?
Zufluchtsort, an den man sich zurückziehen kann; sicherer Ort um Zuflucht zu finden und ungestört zu sein
Definition Intrapopulation?
unbehandelte Stadien im Wirt
Definition Suprapopulation?
Stadien auf der Weide und im Stall
Warum ist es so wichtig Refugien zu erhalten?
Resistenzpruefung im Bestand?
Master Methode :
• vor und nach Tx
• ideal: Einzelkotproben von 10 Tieren
• rektal oder frisch nach Kotabsatz
• individuelle EpG Bestimmung
• nur Wertung von Tieren mit > 200 EpG
• individuelle exakte Therapie (aktuelles Gewicht!)
• Kontrollproben 10 – 14d nach Tx
EZR = 100X(( 1 - FEC nach Tx) / (FEC vor Tx)
Resistenz:
• wenn EZR < 95% und unteres 95%Konfidenzintervall < 90%
• Verdacht: EZR >/= 90% und 95% KI < 90%
• keine Resistenz: EZR >/= 95% und 95% KI >90%
Therapiestrategien zur Wurmkontrolle?
Was ist targeted selective treatment?
Identifikation von stärker befallenen Einzeltieren
→ Behandlung nur dieser Tiere
Parameter am Tier fuer targeted selective treatment?
- Leistung :Milch/Fleisch
- Gewichtsentwicklung
- BCS
- klinische Erscheinungen
- Kotkonsistenz/ EpG
- FAMACHA
Sehr anwenderfreundlicher, relativ sicherer, leistungsbezogener Parameter?
Milchleistung
Lebendgewichtzunahme als Parameter?
- sensitiver Parameter zur Identifikation behandlungswürdiger Tiere → v.a. Lämmer
- adulte Tiere: Interpretation in Kombi mit BCS, SH Farbe, Kotkonsistenz, EpG
- Reduktion der Gewichtszunahme bereits vor Auftritt klinischer Erkrankungszeichen durch MDS
BCS als Parameter?
Was ist der Dag Score?
• dag = Zottel
• Verschmutzung des Hinterteiles
• Korrelation mit Endoparasitenbefall
→ kein geeigneter Parameter, da bei Beobachtung einer Verschmutzung bereits Leistungseinbußen!
Anaemie als Parameter?
- kl. Wdk → H. contortus
- FAMACHA System (Dr. Faffa Malan chart)
- arbeitsintensiv
- korrekte Durchführung wichtig
Kotkonsistenz und EpG als Parameter?
Faecal egg count (FEC) a.k.a. EpG :
• Kotproben 1x Monat → Bestimmung Eiausscheidung pro Gramm Kot (EpG)
→ Behandlung aller Tiere deren EpG ≥ Gruppendurchschnitt (z. B. > 500 EpG) +/- weitere Parameter
Probleme bei Kotkonsistenz und EpG als Parameter?
- aufwändig (Planung + Umsetzung)
- hohe Kosten → Laboruntersuchung
- keine zwingende Korrelation Eiausscheidung und Wurmbürde
- Festlegung von cut off Werten schwierig
5 Point Check?
Warum sind Weideparasiten bzw MDS oft unerkannt?
Ganzheitlicher Ansatz zur effektiven Parasitenkontrolle?
Therapeutika MSD?
Wirkungsmechanismen Anthelminthika?
Anthelminthika Praeparate + Wirkstoffe?
Wirkstoffklassen?