Offener Biss Flashcards
Kennzeichnendes Leitsymptom
Fehlender Überbiss bzw. Kontakt einzelner Zähne oder Zahngruppen in der vertikalen Dimension
Alveolär offener Biss
Parafunktionell/habituell bedingtes Aufbiegen Zahnbogenabschnitte
Rechzeitige Abgewöhnung führt zu Spontanausheilung
Konsequenzen des alveolär offenen Bisses
Zungendysfunktionen und Sprachfehlern
Abbeiß- u. Kaufunktion gestört
Erhöhte Plaqueansammlung
Konsequenzen des skelettal offenen Bisses
Schwer zu therapieren
Hohe Rezidivneigung
Erhöhtes Untergesicht
Begleitsymptome bei offenem Biss
Frontaler Platzmangel v.a im OK Protrusion OK Front Retrusion UK Front Distal-/Mesialbiss Gingivitis Plaque Mundatmung
Ätiologie des offenen Bisses
Vererbtes WTM -> Strukturell offen
Parafunktionen/Habits -> Habituell offen
Rachitis -> Rachitisch offen
KFO-Therapie -> Iatrogen offen
Mögliche Parafunktionen, die einen offenen Biss verursachen können
Exzessives Lutschen
Zungenfehlfunktion
Lippen-, Wangenfehlfunktion
Lutschen: Ausmaß der Dysgnathie abhängig von?
Art und Lage des Lutschkörpers
Dauer
Intensität
Alter
Entwicklung sekundärer Funktionsstörungen
Individueller Reaktionsbereitschaft auf einen äußeren Reiz
Konsequenz von Dauer des Lutschens
Falls nicht länger als 3-4 J -> Spontanausgleich bei Abstellen des Habits
Falls über das 5. LJ, gravierende Folgen
Wirkkomponente des Lutschens
Saugkomponente
Beißkomponente
Druckkomponente
Zungenfehlfunktion Konsequenz
Persistierendes infantiles Schluckmuster
Rachitis Definition
Durch Vitamin-D-Mangel bedingte Mineralisationsstörung
Behandlungsbedürftigkeit des offenen Bisses
Verminderte Abbeiß-/Kaufunktion Ästhetische Nachteile Möglichkeit einer CMD-Problematik Sprachprobleme Parodontale Problematik
Behandlungszeitpunkt
Extremformen (>4 mm skelettal) und Vorliegen von Habits: bereits im Milchgebiss, spätestens im frühen Wechselgebiss
Günstigster Zeitpunkt: Frühes Wechselgebiss
Prophylaktische Möglichkeiten
Strukturell-gnathisch -> Meist keine Prophylaxe möglich
Habituell offen -> Frühzeitiges Abstellen von Habits führt zum Selbstausgleich/Reduktion
Präventive Maßnahmen Lutschhabits
Motivierung und Sonne-Regen-Karte
NUK-Sauger als Ersatz
Mundvorhofplatte
Rachitisch offener Biss Prophylaxe
Gabe von Vit D 400 i.E/Tage, meist Kombi mit Präparat
Iatrogen offener Biss Prophylaxe
Korrekte Planung und Durchführung der KFO-Behandlung
Therapiemöglichkeiten I
Rechtzeitige Habitgewöhnung
Anwendung Mundvorhofplatten
Mesiales Beschleifen oder Extraktion Milcheckzähne
Kontrolle des OK/UK vertikales WT und der Molareneruption
Mundvorhofplatte Indikationen
Umstellung von Mund- auf Nasenatmung Bewusster Lippenschluss Myofunktionelle Übungen Entlastung bei schmerzhfatem Tiefbiss Ventralführung eines zurückliegenden UKs
Kontrolle des WT mit welchen Geräten
High-Pull Headgear
Kopf-Kinn-Kappe
Therapiemöglichkeiten II
Extraktion von Molaren/Prämolaren
Intrusion SZ, Extrusion FZ
Dysgnathie-OP
Wann ist die Extraktion von Molaren/Prämolaren indiziert?
Nur bei fehlender Erhaltungswürdigkeit
Wird erst am Ende der pubertären Wachstumsspurt gemacht
Wann ist Extrusion der FZ nicht indiziert?
Beim skelettal offenen Biss (führt zum Gummy Smile)
Extrusionen/Intrusionen mit welchen FKO Geräten?
Aktivator
Bionator-Grundgerät
Funktionsregler nach Fränkel (v.a seitlich offener Biss)
Aktive/passive Bisssenkung mit welchem Gerät-Typ?
Passiv: FKO
Aktiv: Multiband
Therapiemöglichkeiten III
Konservierende Maßnahmen bei Schmelzhypoplasien
Extraktion von infraokkludierenden ankylotischen Milchmolaren
Chirurgische Intervention bei Makroglossie
Umstellen der Therapie beim iatrogen offenen Biss
Therapiedauer
Habituell-offen -> 2 Jahre
Strukturell-gnathisch offen -> Gesamte Wachstumsphase, kann auch länger dauern wenn OP folgt
Prognose
Habituell-offen -> Günstige Prognose
Sturkturell-gnathisch/rachitisch -> Ungünstig, da erbliche Komponente
Positiver Faktor für Stabilität
Herstellung eines kompetenten Lippenschlusses
Negative Faktoren für Stabilität
Makroglossie
Skelettal-gnathisch offener Biss
Persistierende Habits
Rachitisch offener Biss