Angle-Klasse II/1 Flashcards
Kennzeichnendes Leitsymptom
Vergrößerte FZ-Stufe >6 mm
Extraorale Symptomatik: Profil Kinn Lippen Lippenschluss Gesichtshöhe Supramentalfalte Atmungsmuster
Konvex, nach hinten schief Fliehendes Kinn Retroposition der Lippen Potentiell inkompetenter Lippenschluss Verkürzte untere Gesichtshöhe Ausgeprägte Supramentalfalte evtl. offene Mundatmung
Intraorale Symptomatik
Sagittal
Tranversal
Vertikal
Sagittal: Protrusion OK FZ, Retrusion UK FZ, Distale Okklusionsverhältnisse
Transversal: Schmalkiefer OK
Vertikal: Tiefbiss
Differentialdiagnose Kl II/1
Skelettalbedingt: Rücklacke des UK, Anteposition des OK
Dentoalveolär: Proklination OK-FZ, Retrusion UK-FZ
Kombiniert
Ätiologie der Kl II/1
Habits: Lutschen, Lippensaugen/-beißen, Zungendysfunktion, längerer Gebrauch des Beruhigungssaugers
WT-Störung UK: Gelenkfraktur, Osteomyelitis, Ankylose, juvenile Polyarthritis
Wirkmechanismen des Lutschen
Saugkomponente
Beißkomponente
Druckkompetente
Was bewirkt das Lutschen?
Vergrößerung der sagittalen Stufe
WTbeeinträchtigung der Mandibula
Distalbisslage
Warum ist die Behandlung bedürftig?
Traumarisiko FZ erhöht Kau- u. Abbeißfunktion eingeschränkt Psychische Beeinträchtigung Funktionielle u. ästhetische Beeinträchtigung Parodontale Schäden WT-Hemmung im UK
Behandlungszeitpunkt Kl II/1
Frühbehandlung: nur bei vergrößerter FZ-Stufe >10 mm
Spätes Wechselgebiss: günstigster Zeitpunkt
Prophylaktische Möglichkeiten
Abstellen von Habits
Training der Lippenmuskulatur
Einfügen einer Mundvorhofplatte
Beseitigen von Zwangsführungen im Milchgebiss
Heutige präventive Maßnahmen von Lustschabit
Motivierung und Sonnen-Regen-Karte
NUK-Sauger als Ersatz
Mundvorhofplatte
Myofunktionelles Lippentraining
Knopf an einem Faden gesichert zum Abgewöhnen der habituellen Mundatmung und zum kompetenten Lippenschluss führt
Lippenaktivator nach DASS
Durch kurz dauernde isometrische Muskelkontraktionen kommt es zu einer Tonusveränderung der mimischen Muskulatur und damit zum kompetenten Lippenschluss
Mundvorhofplatte
Abgewöhnen von Lutsch-, Lippen- und Zungenhabits sowie habituelle Mundatmung
Ausgleich sagittaler Frontzahnstufe
Angle Kl II/1 bei skelettaler Klasse II Behandlung + Geräte
Hemmen OK-WT bei Prognathie
Fördern UK-WT bei Retrognathie
Kombination bei Mischform
Headgear, FunktionsKFO, Kombination
Angle Kl II/1 bei skelettaler Klasse I + Geräte
Retrusion OK Inzisivi
Protrusion retrudierte UK Inzisivi
Kombination
Dento-alveolärer Ausgleich, aktive Platte, MB
Gaumennahterweiterung Gerät, Indikation
OK-Dehnplatte mit Retrusionsfedern/-schrauben
Bei transversal schmal entwickelter skelettaler OK-Basis (Kreuzbiss/Kopfbiss/linguale Nonokklusion)
Welche Behandlung, wenn die apikale Basis schmäler ist als der Zahnbogen?
Gaumennahterweiterung
Welche Behandlung, wenn die apikale Basis breiter ist als der Zahnbogen?
Aktive Denhplatte oder Quadhelix
An welche Stellen entstehen Mikrofrakturen bei der Gaumennahterweiterung?
Vomer
Keilbein
Jochbein
Kieferhöhlenwand
Technik bei der GNE
Hyrax Schraube
2 Umdrehungen/Tag = 0,4 mm
ca. 20% Überexpansion wegen Rezidiv
Klinische Zeichen des Erfolges bei der GNE
Nachlassen des Spannungsschmerzes
Diastema mediale nach 3 Tagen
Zunahme der transversalen Breite
Worauf achtet man bei der Heilung von GNE?
Mineralisation nach 3 Monaten
Strukturierter Knochen nach 1 Jahr
Lange Retention erforderlich
Nebeneffekte der GNE
Verlagerung des OK, dadurch Bissöffnung
Verbesserung der Nasenatmung
Verminderung der Infektneigung
Verbesserung der Luftpassage bei Asthma und Schlafapnoe
Verbesserung der Tubenbelüftung und Schallleitung
Konservativ-kieferorthopädische Therapie (Apparatur)
Aktivator nach Adresen/Häupl (CAVE: Bissöffnung bei vertikalem WT-Muster)
Teuscher-Aktivator mit Headgear
Bionator-Grundgerät
Fränkel-Funktionsregler II
Gegenkieferbügelplatte (siehe 2. Kapitel)
Doppelplatte mit Spornführung (siehe 2. Kapitel)
Vorschubdoppelplatte Wirkung
Als Aktive Platte sowie intermaxillär kieferorthopädisch
Metalldorne im OK eingebaut bewirkt einen Vorschub des UK
Dentoalveoläre Kompensation
Im OK Extraktion von 2 Prämolaren zur Einstellung einer distalen Molarenverzahnung
Kl II Therapie bei geringem WT
Herbst Scharnier
Jasper-Jumper
Herbst Scharnier
Festsitzende Apparatur mit bilateralen teleskopartigen Verbindungsstegen zw. den Bändern
Jasper Jumper
Elastisch gestaltete Apparatur mit bilateralen Verbindungsstegen, welche am Bogen der MB fixiert wird
Therapiedauer FKO
- Phase (muskulär) 4-6 Monate
2. Phase (skelettal-artikulär): 6-18 Monate
Therapiedauer dentolaveolärer Korrektur
Zahnbewegungsgeschwindigkeit 1 mm/Monat
Dentoalveolärer Kompensation mit Extraktion von bleibenden Prämolaren (8 mm) > 8 Monate
Rezidivwahrscheinlichkeit?
Wenn eine sichere Okklusionsbeziehung bei gesicherten gnathischen Verhältnissen vorliegt, ist ein ausgeprägtes Rezidiv nicht zu erwarten
Was fördert bzw. beeinträchtigt die Stabilität der Behandlung?
Positiv: Frühzeitiger Behandlungsbeginn vor dem pubertären WT-Gipfel
Negativ: Vertikales WT-Muster, rein dentale Korrektur der Kl II, persistierende Habits