Moralische Dilemma in der modernen Gesellschaft 2 Flashcards

1
Q

Die Moral des Tötens im Krieg: Ein interdisziplinärer Ansatz - Welcher Disziplinen?

A
  1. Moralphilosophie
  2. Just war Theory (Die Theorie des gerechten Krieges)
  3. Moral und Sozialpsychologie
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2
Q

Die Moral des Tötens im Krieg: Ein interdisziplinärer Ansatz - 1. Morlaphlosophie

A

Normative Diskusion über die gerechtfertigsten Strukturen und Prinzipen eines ethischen Überbaus

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3
Q

Die Moral des Tötens im Krieg: Ein interdisziplinärer Ansatz - 2. Just war Theorie

A

Ein ethischer Überbau, welcher die Prinzipien umfasst, welche den Gebrauch von bewaffneter Gewalt und regulierten Militäreinsätzen rechtfertigen oder verurteilen

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4
Q

Die Moral des Tötens im Krieg: Ein interdisziplinärer Ansatz - 3. Moral und Sozialpsychologie

A

Deskriptiver Ansatz, welcher versucht Faktor und Mechanismen zu erforschen, welche beim moralischen Denken und Verhalten eine Rolle spielen

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5
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs: Was ist Krieg?: Hauptcharakteristika

A

Hauptcharakterisitka:
1. Eine konfrontation: zwischen politischen Einheiten, welche organisierte Gewalt nutzen, um den Willen des Gegeners zu manipulieren

  1. Gruppen: die Menschen, die sich an einem Krieg beteiligten handeln im Auftrag ihrer Gemeinschaft oder Staats und weniger als ein Individuum
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6
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs: Radikale Einstellungen zum Krieg

A
  1. Radikaler Pazifismus
  2. Politischer Realismus
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7
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs:Radikale Einstellungen zum Krieg - 1. Radikaler Parzifismus

A
  1. Verbot zum Schaden: anderer ist universell und absolut
  2. der einzige mögliche moralische Ansatz: zum Krieg besteht darin, ihn abzulehnen
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8
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs:Radikale Einstellungen zum Krieg - 2. Politischer Realismus

A
  1. Menschliche Natur: Gewalt liegt in der Menschlichen Natur
  2. treibende Kraft: Krieg ist die treibende Kraft der Geschichte
  3. jenseits der Moral: Krieg ist ein Bereich jenseits der Moral mit seinen eigenen Regeln
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9
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs: Radikale Einstellungen zum Krieg - Radialismus konfrontieren

A
  1. Moralische Diskussion: kann nicht von einer engen Vorstellung eiens Schadensverbots ausgehen, sondern muss einige Ausnahmen berücksichtigen
  2. Legitimation: Die frage muss sein, ob der Schutz der Rechte einer Gemeinschaft und ihrer Mitglieder den Einsatz bewaffneter Gewalt legitimiert
  3. soziale Aktivität: Krieg ist eine soziale Aktivität, die kollektiven Werten unterliegt und daher auch nach moralischen Kriterien beurteilt werden kann
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10
Q

Die philosophische Perspektive und die Ethik des Kriegs: Worin sind die Regeln des Krieges verankert?

A

in einem gemeinsamen moralischen Verständnis

  1. Ähnliche Urteile: im Laufe der Gescihte und ion ver. Kulturen haben Menschen ähnliche Urteile dazu gefällt, was im Kreig recht, legitim oder moralisch zulässig ist
  2. Selbstverteidigung vs. Eigeninteresse: Seit Jahrunderten unterschieden Philosophen auch zwischen Kriegen, die zur Selbstverteiligung, im Namen der Freiheit oder Frieden geführt werden und soleche, die aus Eigeninteresse oder perversen Motvien geführt werden
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11
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: The just war theory - Definition

A

Eine theorie die eine Familie von Theorien umfasst, die im Laufe der Gescihte der moralischen und politische Philosophie formuliert wurden . Sie ist in zwei Dimensionen/ Prinzipien unterteilt

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12
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: The just war theory - Dimensionen/Prinzipien

A
  1. Jus ad bellum: betrifft die Legitimität der Kriegserklärung
  2. Jus in Bellum: bafsst sich mi der Moralität der im krieg eingesetzten Mittel und dem Verhalten der Streikräfte
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13
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: Michael Walzers Vision

A

bestätigt die Menschenrechte als Kriterium zur Beurteilung von Krieg

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14
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: The just war theory - Jus ad Bellum

A

Das Recht Krieg zu erklären und der gerechte Grund

  1. Die Rechte der Staaten: der internationalen Gemeinschaft werden als Erweiterung der Grundrechte ihrer Bürger betrachtet
  2. Verletzung der Rechte: Staaten sind berechtigt, Krieg gegen jede militärische Bedrohung oder Verletzung ihrer Rechte zu erklären
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15
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: The just war theory - jus in Bellum

A

Die Kriegskonventionen und die Moralität des Tötens

  1. Verboten: sie jde militärischen Mittel, die intensives und unnötiges Leid verursachen oder eine hochgradig erherende Wirkung haben
  2. Der Kreig muss auf den Kampf zeischen Kombattanten beschränkt werden, unter Ausschluss der Zivilbevölkerung:
    a) Immunität der Zivilbevölkerung
    b) Moralische Gleichheit der Kombattanten
    –> Moralischer Status des Kriegs
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16
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: Das erste Internationale Kriestribunal

A

Die Nürnberger prozesse waren die ersten internationalen Kriegstribunale in der Geschichte

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17
Q

Der Ethische Rahmen des Krieges: Der Internationale Strafsgerichthof

A

2002 gegründet, ist das erste und eizige dauerhafte internationale tribunal mit Zuständigkeit zur Verfolgung von Einzelpersonen wegen internationaler Verbrechen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen

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18
Q

Take home Message: Just war theory

A
  1. Die just war theory setzt sich aus zwei Perspektiven zusammen:
    a) just cause of war: warum dürfen Kriege angefangen werden
    b) Regeln des Gefechts: Wo und wie ist zu kämpfen und wer darf getötet werden (Moralische Unterscheidung zwischen Kommbatoren und Zivilisten)
  2. Einfluss: Die Theorie hatte einfluss auf Internationale Politik:
    a) UN Charter
    b) Genfer Konventionen
    c) Internationale Menschenrechtsgesetze
    s.F. 17
19
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - empirische Forschung: Ziele, Modelle und Art der Forschung

A
  1. Ziel: psychologische Mechanismen zu verstehen, die das Entstehen, die Entwicklung und die Anwendung der Kriegsethik erklären können
  2. Modelle: sie berücksichtigen Modelle, die moralische Urteile in nicht-kriegs-Kontexten erklräen und erforschen die Rolle kriegsbezogener Faktoren und Unterscheidungen
  3. experimeltelle Umfragen: um zu untersuchen, ob moralischen Einstellungen gegenüber kreig durch Faktoren bestimmt werden, die der Debatte über die Kriegsethik zugrunde liegen
20
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Faktoren der Debatte über die Ethik des Kriegs

A
  1. Wen darf man töten?
  2. Wann darf man töten?
21
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Faktoren der Debatte über die Ethik des Kriegs - 1. Wen darf man töten?

A

Die Frage nach dem moralischen Status im Kreig und legitimen Zielen
1. Imunität von Zivilisten
2. Moralische Gelichheit von Kommbateuren

22
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Faktoren der Debatte über die Ethik des Kriegs- 2. Wann darf man töten?

A

Die Frage nach Selbstverteidigung und kollateralschäden

  1. Kollektive und Individuell Selbstverteidigungstötungen
  2. Die Zulässigkeit des zufälligen ötens von Zivilisten (Doctrine of Double Effect):
    a) Die guten Ergebnisse der Handlung müssen die schlechten überwiegen
    b) Schädliche Konsequenzen müssen eine unbeabsichtite Nebenwirkung einer legitimen Handlung sein
23
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - die moralische Grammatik des Kriegs und die Entstehung der Grundsätze zum Schutz von Zivilisten (Traven 2015/ 2021)

A

Kognitive-emotionale Mechanismen wie Empathie für unschuldige Opfer führten zur Entstehung der Grundsätze der Immunität von zivilisten und der Verhältnismäßigkeit im Krieg

24
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: Einstellungen zur gerechten Gründen und militorischen Conduct (Marulanda-Hernandez & Yaney-Canal, 2017/ 2018): Was würde als gerechter und was als ungerechter Krieg empfunden?

A

Kolumbianische Teilnehmer (Einschließlich Kämpfer aus Guerilla- und paramilitärischen Gruppen) betrachtete…
1. Kriege, die zur Verteidigung grundlegender Rechte geführt werden als rechte Kriege

  1. Kriege, die aus wirtschaftlichen Gründen geführt werden, als ungerechte Kriege
    s.F. 23
25
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: Einstellungen zur gerechten Gründen und militorischen Conduct (Marulanda-Hernandez & Yaney-Canal, 2017/ 2018): Welche Kriegspraktiken wurden wie beurteilt?

A
  1. die meisten VP verurteilten Praktiken, die Menschenrechte verletzen
  2. während die Akzeptanz für militärische Methoden, die eine Konfrontation zwischen Kombateueren involviert hoch war
    s.F. 24
26
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: Prizipien der Diskriminierung zwischen Zivilisten und Kommbateuren (Benbaji, Falk & Feldmann (2015): Ergebnisse

A
  1. höhere Missbiligung: von Angriffe eines Agressorstaats auf Zivilisten, die nicht am Krieg beteiligt sind, im Vergleich zu Angriffen auf andere Arten von Opfern
  2. Ansteig der Akzeptanz: Wenn nach einer Handlung gefragt wird, die von der eigenen Gruppe (der israelischen Armee) begangen wurde,. sinkt die Missbilidung von Angriffen signifikant
    s.F. 26/25
  3. Menschen halten es für unzuverlässig, Zivilisten als militärischen Ziele zu behandeln,. Die Zulässigkeit Soldaten zu töten, ghängt von der Ursache des Kriegs ab, für den sie kämpfen (in just War ist es akzeptierter Soldaten zu töten)
  4. Generell finden Menschen das Töten von und durch Soldaten im Krieg moralischer als das Töten von und durch Zivilisten (s.F.26)
27
Q

Die Psychologische Perspektive:Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: Prizipien der Diskiminierung und Selbstverteidigung (Marulanda-Hernandez, 2022: Ergebnisse

A
  1. Die Gereichtigkeit des Krieges: ist relevant für die Beurteilung der Zulässigkeit des Tötens unter Soldaten –> in gerechten Kriegen finden Menschen das Töten von Soldaten zulässiger als in ungerechten Kriegen
  2. Zivilisten: Menschen halten es gleichermaßen für unzulässig Zivilisten auf beiden Seiten zu töten (egal ob der Krieg gerecht oder ungerecht ist)
  3. Notwehr: Das Töten in Notwehr wurde positiver bewertet als das Töten unter anderen Umständen
    s.F. 27
28
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: Der Einfluss des Krieges auf die moralische Beurteilung (Watkins & Laham 2019): Methoden und Ergebnisse

A
  1. Methode: Die Identität der Opfer wurde manipuliert (innerhalb vs. außerhalb der Gruppe)
  2. Ergebnisse:
    a) Menschen neigen dazu, Opfer im Krieg akzeptabler zu beurteilen als Opfer im Frieden –>Der Tausch eines Lebens gegen fünf wird im Krieg als moralisch akzeptierter beurteilt als im Frieden

b) unterscheiden moralisch die Handlungen der Szenarien “Schalter” und “Fußgängerbrücke” in beiden Situationen (als ob die Person in- oder out-Group war) die morlische Unterscheidung zwischen Schalter und Fußgängerbrücke als im Krieg abgeschwächt

b) Menschen neigen dazu, die Opferung einer Person außerhalb der Gruppe, um fünf Personen innerhalb der Gruppe zu retten, positiver zu beurteilen
s.F. 28

29
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: ursächliche Faktoren bei der moralischen Bewertung von Krieg (Marulanda-Hernandez, Wiegmann & Waldmann 2024): Theorie des Eingriffsorts (Locus of Intervention theory)

A
  1. Threat Intervention (bedrohungsintervention): Rette andere, indem du eine Bedrohung von einem potentiellen Opfer ablenkst (“Schalter” bei Trolly Experiment)
  2. Victim intervention (Opfer intervention): Ziele direkt auf ein potentielles Opfer, um andere zu retten (“Fußgängerbrücke” bei Trolly Experiment)
    s.F. 29
30
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Studie: ursächliche Faktoren bei der moralischen Bewertung von Krieg (Marulanda-Hernandez, Wiegmann & Waldmann 2024): Ergebnisse

A
  1. Unterschiede im Eingriffsort: Waren nicht relevant für die Beurteilung der Zulässigkeit, Soldaten zu töten, bei der Beurteilung von der Tötung von Zivilisten schon
  2. Menschen verließen sich nicht auf eine kategorische Unterscheidung zwischen Zivilisten und Soldaten. Stattdessen berücksichtigen sie die spezifische Situation der Opfer in jedem Sezenario
31
Q

Die Psychologische Perspektive: Moralische Beurteilung von Krieg - Take Home Message

A
  1. Moralpsychologen: interessieren sich dafür, eine deskriptive Karte der moralischen Urteile über Krieg zu erstellen
  2. Diese Forschung integriert Debatten über ethsiche Rahmenbedingungen von Kriegen sowie Modelle und Methoden der experimentellen moralischen Psychologie
  3. Ergebnisse aus verschiedenen Studien unterstützen die Schlussfolgerung, dass die intuitionen der Menschen über krieg mit einigen Prinzipen des jus in Bellum übereinstimmen (z.B.: Zivilimmunität oder die Lehre vom doppelten Effekt)
32
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Intergruppenkonflikte und Massentötungen

A
  1. Eine andere Perspektive der Sozialpsychologie, die sich mit Krieg befasst, interessiert sich für die Erklärung aggresiven Verhaltens, Gewalt und Normabweichungen
  2. Einige Forscher haben sich für die psychologischen Mechanismen interessiert, die Massenmorde wie den Holocaust, den Völkermord in Kambodscha und andere Massaker der zweiten Hälfte des 20 Jh erklöären können
33
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Bandruas Theorie der moralischen Entkopplung (moral disengagement)

A

Die Handlungen die im Krieg begangen werden, basieren auf der Befolgung vierer Arten von Überzeugungen:

  1. moralische Gründe: es gibt moralische Gründe und positive Konsequenzen, die sie rechtfertigen (z.B.: Selbstverteidigung, Terroristen stoppen)
  2. Ablehnung der Verantwortung: Es ist möglich, die Verantwortung für den Krieg abzulehnen (z.B.: in dem Glauben, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als zu den Waffen zu greifen)
  3. Unterschätzung/ Ignorieren: der negativen Konsequenzen wie Zerstörung oder Tötung Unschuldiger
  4. Entmenschlichung: Der Opfer, oder Verantwortlichmachen der Opfer für den Krieg
34
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Kognitive Dissonanz (Festinger 2009, Martín Baró 1983)

A
  1. moralische Dilemmasituation: Wenn Menschen moralische Dilemmasituationen gegenüberstehen, die Schaden für adnere mit sich bringen, gibt es einen Konflikt zwischen ver. Überzeugungen oder Kognitionen über die zu treffende Handlung
  2. Menschen greifen auf ver. bewältigungsstrategien zurücjk, z.B.: indem wie Einstellungen, Absichten oder Wünschen aufgeben oder durch den Einsatz physischer Mittel zur Entlastung
35
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Kognitive Dissonanz (Festinger 2009, Martín Baró 1983) - Studienergebnisse

A
  1. Migram 1961: Menschen neigen dazu Autoritäten zu folgen, um Gewissenskonflikte zu vermeiden
  2. Die Fixierung auf Gehorsam und die Unfähigkeit aus der Perspektive einer anderen Person zu denken treten auch in Arendts Reflexion über die Eichmann-Prozesse auf
36
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Dehumanisierung und Massentötungen (Kleman, 1976; Staub, 1989; Bar-Tal, 1989; Opotov, 1990)

A
  1. Die ersten Beriche: über die Phänomene der Behumanisierung und Ifrahumanisierung tauchen als Teil qualitativer Studien zur Psychologie des Massenmordes auf
  2. Extreme Dehumanisierung: trägt dazu bei,
    a) Hemmungen zu untergraben
    b) moralische Beschränkungen beim Töten zu lockern
    c) die individuelle Identität und Gemeinschaft des Anderen zu leugnen
37
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Dehumanisierung und Massentötungen: Definition Dehumanisierung nach Opotow (1990)

A

eine umfassende Form der “moralischen Ausgrenzung”, die das Ablehnen der Menschlichkeit, Würde, der Fähigkeit zu fühlen und des Rechts auf Mitgefühl anderer beinhaltet

38
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Dehumanisierung und Massentötungen: Infrahumanisierung - Definition

A

Eine eine subtile Form der Dehumanisierung, bei der weniger menschliche Eigenschaften auf Außengruppen attributiert werden (z.B.: komplexe Emotionen, Intelligenz oder moralische Werte)

39
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Rechtfertigung von Gewalt und Kriegsgräuletaten - Dehumanisierung und Massentötungen: Infrahumanisierung und Gruppenkonflikte (Leyens et al. 2007; Castano & Giner-Sorolla, 2006; Leidner et al., 2010)

A
  1. Ethnozentrismus: durch die GEschichte hindurch und in ver. kulturen neigen Menschen dazu, ihre In-Gruppen ethnozentristisch zu betrachten, indem sie die volle Menschlichkeit der in-Gruppe vorbehalten und einige Außengruppen asl weniger menschlich ansehen
  2. ein hoher Grad an gruppenidentifikation: kann dazu führen, dass Gewalttaten gegen Mitglieder anderer Gruppen gerechtfertigt oder motiviert werden, während die Verantwortung für begangene Verbrechen verringert wird
40
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen - Dehumanisierung und Wahrnehmung des Geistes (Haslam 2006; Gray et al. 2007; Sytsma & Machery, 2012)

A

Alle Menschen besitzen einen inhärenten Wert und eine Wertigkeit (d.h. moralischen Status), weil sie zwei Arten geistiger Fähigkeiten zeigen:
1. Handlungsfähigkeit (d.h. sie können denken, autonom handeln und Entscheidungen treffen).

  1. Psychologische Erfahrung oder Empfindungsfähigkeit (d.h. sie können Freude und Schmerz empfinden, Vorlieben und Wünsche haben).

–> Dehumanisierung ist die Darstellung von Menschen als nicht-menschliche Objekte oder Tiere. Sie beinhaltet die Verleugnung einer dieser Fähigkeiten

41
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen -Dehumanization and animalization
(Haslam 2006)

A

Das duale Modell von Haslam (2006) etabliert zwei unterschiedliche Konzepte der Menschlichkeit:

1. Menschliche Einzigartigkeit (d.h. Merkmale, die Menschen von (nicht-menschlichen) Tieren unterscheiden).
  1. Menschliche Natur (d.h. Merkmale, die Menschen von unbelebten Objekten wie Robotern oder Automaten unterscheiden).

Die Verleugnung der einzigartigen menschlichen Merkmale führt zur “Animalisierung”, einer Form der Dehumanisierung, die oft auf Außengruppen ausgerichtet ist.

42
Q

Die Psychologische Perspektive: Die Psychologie der Massentötungen -Take Home Message - wozu führen Dehumanisierung und Infrahumanisierung?

A
  1. Einige Forschungen in der Sozialpsychologie haben sich dafür interessiert, extreme Gewalt und Normabweichungen in Kriegskontexten zu verstehen.
  2. Einige Modelle liefern Einblicke in die psychologischen Faktoren oder Mechanismen, die der Rechtfertigung von Gräueltaten und Massenmorden zugrunde liegen.
  3. Die Dehumanisierung und Infrahumanisierung von Menschen in Außengruppen tragen zur Lockerung moralischer Hemmungen gegenüber der Verursachung von Schaden bei anderen bei und reduzieren die moralische Verantwortung für Verbrechen, die von Mitgliedern der In-Gruppe begangen werden.
43
Q

Kritische Reflextion 1: Nachteile und Vorteile von Krieg

A
  1. In der Hitze des Gefechts werden die grundlegendsten Impulse freigesetzt, die Menschen dazu verleiten, sich in Handlungen von Grausamkeit und extremer Gewalt zu ergeben, die sie unter normalen Umständen nicht rechtfertigen könnten.
  2. Im Krieg können Grausamkeit und Gräueltaten im schlimmsten Fall normal und sogar rational erscheinen.
  3. Gleichzeitig kann der Krieg auch das Beste in uns zum Vorschein bringen. Er offenbart den wahren Charakter der Menschen und schafft Raum für echte Kameradschaft, Solidarität und Altruismus.
44
Q

Kritische Reflexion 2

A
  1. Die moderne Kriegsführung ist durch umfangreiche wirtschaftliche und politische Mobilisierung gekennzeichnet.
  2. Darüber hinaus hat die Suche moderner Gesellschaften nach größerer logistischer und technologischer Kapazität zur Zerstörung den technologischen und wissenschaftlichen Fortschritt in anderen Bereichen vorangetrieben
  3. Kriegsgewalt ist vorsätzlich und erfordert ein hohes Maß an sozialer Koordination und Zusammenarbeit.
  4. Sie hat die Entwicklung von Gesellschaften vorangetrieben und die Beständigkeit sowie die Ausweitung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Muster gesichert.