Genderstereotypen 1 & 2 Flashcards

1
Q

Studie zum “Surgeon” Rätsel (Bell et al. 2021)

A

von 150 Studierenden
1. Kamen nur knapp 30% auf die Idee, dass “Surgeon” die Mutter ist

  1. Mehr Vp (36%) nahmen an, es handele sich um einen zweiten Vater in einer homosexuellen Beziehung
  2. Selbst unter Studentinnen, deren Mütter selber gut ausgebildet waren (teilweise sogar Ärtzinnen),lösten nur wenige das Rätsel
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2
Q

Studie zum “Nurse” Rätsel (Bell et al. 2021):

A

Das “Surgeon” -Rätsel wurde auch umgekehrt mit Mutter und Tochter und einer “Nurse” gemacht –> das führt zum passenden Ergebnis, die wenigsten konnten sich Vorstellen, “Nurse” sei der Vater des Kindes

–> Der Beruf “Chirurgin” ist fest mit Männern verknüft, der Beruf “Krankenpflegerin” fest mit Frauen (es handelt sich um Gender-Stereotypen)

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3
Q

Genderstereotypen zum Chirurg*in und Krankenpfleger: AI

A

Auch AI und ChatGPT hat Stereotypen bezüglich der Berufe (siehe Sitzung 1, Folie 48-50)

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4
Q

Was sind Stereotypen?

A
  1. Stereotype: generalisierte Annahmen über Merkmale, die gruppen oder Einzelnen Mitgliedern einer Gruppe zugeschrieben werden
  2. Nutzen: als soziales Schemata dienen sie vorallem einer vereinfachten Informationsverarbeitung
  3. Richtigkeit: Stereotype können inakkurat (übergeneralisiert) oder akkurat sein
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5
Q

Genderstereotype: Definition

A

generalisierte Annahmen über die Merkmale von Männern und Frauen

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6
Q

Umfrage von Koenig (2018): Welche Eigenschaften wurden Männern mehr zugeschrieben als Frauen?

A
  1. Auf Leistung bezogen
  2. Dominant
  3. Intelligent
  4. Unabhängig
  5. Aktiv
  6. Laut
  7. Sexuell aktiv
  8. sehen maskulin aus
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7
Q

Umfrage von Koenig (2018): Welche Eigenschaften wurden Frauen mehr zugeschrieben als Männern?

A
  1. Auf die Gemeinschaft bezogen
  2. Schwach
  3. Schüchtern
  4. Emotional
  5. sehen feminin aus
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8
Q

Umfrage von Koenig (2018): Ab wann wurden den Menschen die Eigenschaften zugeschrieben?

A

Die meisten Zuschreibungen machten die Probant*innen schon für Kinder

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9
Q

Gender-Stereotypen bei Kindern: Studie

A
  1. Aufbau: Begleitung der Kinder über die Grundschulzeit hinweg, testen der Leistung der Kind regelmäßig und Befragung der Lehrer
  2. Ergebnisse:
    a) Lehrerinnen beurteilten die Fähigkeit von Mädchen im bereich Sprache besser, als es deren tatsächliche Leistungen im Test zeigten, Jungs wurden unterschätzt
    b) Lehrer
    innen beurteilten die Fähigkeit von Jungs in Mathematik besser, als es deren tatsächlichen Leistungen in Test zeigten. Mädchen wurden unterschätzt
    c) Die verzerrten Wahrnhemungen der Lehrer*innen trugen dazu bei, dass tatsächliche Unterschiede in Sprache und Mathematik zwischen Mädchen und Jungs über die Grundschulzeit verstärkt wurden
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10
Q

Wo sind Gender-Stereotypen zu finden?

A

Gender-Stereotypen sind häufig zu finden, bei individuen und dadurch auch in Institutionen wie in den Medien

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11
Q

Take-home-Message: Was sind Gender-Stereotypen

A
  1. Genderstereotypen sind generalisierte Annahmen über die Merkmale von Männern und Frauen
  2. Diese dienen der vereinfachten Informationsverarbeitung und können (wie anderen Stereotypen auch) akkurat oder inakkurat sein
  3. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Gender-Stereotypen und Gender-Stereotype sind häufig
  4. Gender-Stereotypen werden auch auf Kinder angewandt
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12
Q

Beispiele für häufige Gender-Stereotypen

A
  1. Männer sind leistungsbezogener, dominanter und sexuell aktiver als Frauen und Frauen sind gemeinschaftsorientierter, emotionaler und schüchterner als Männer
  2. Jungen sind besser in Mathematik als Mädchen, Mädchen sind besser in Sprache als Jungen
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13
Q

Warum können Gender-Stereotypen schädlich sein?: Komponenten von Genderstereotypen

A
  1. deskriptiv: Gender-stereotypen sind generalisierte Annahmen über die Merkmale von Männern und Frauen und damit deskriptiv –> Wie Frauen und Männer üblicherweise sind
    –> Diese deskriptiven Annahmen können inakkurat sein
  2. Gender-Stereotypen können aber auch eine präskriptive Komponente haben: Wie Frauen und Männer sein sollen
    für Beispiele siehe Sitzung2, F. 10)
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14
Q

Warum können Gender-Stereotypen schädlich sein? - Studie von Koenig (2018)

A

hat herausgefunden, dass VP nicht nur denken, dass Männer bzw. Frauen diese Eigenschaften haben (deskriptiv), sondern auch haben sollten (präskriptiv)

  1. Männer: auf Leistung bezogen, nicht schwach, nicht emotional, intelligent, unabhängig, nicht schüchtern, maskulines Aussehen
  2. Frauen: auf die Gemeinschaft bezogen, nicht dominant, nicht laut, nicht aufsässig, feminines Aussehen

–> Wichtig: Genderstereotype sind auch in der Eigengruppe vorhanden!

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15
Q

Warum können Gender-Stereotypen gefährlich sein?

A

Gender-Stereotypen können schädlich sein, wenn sie Vorstellungen dazu, wie sich Personen verhalten sollen in starren und potentiell falschen Annahmen über deren biologischen Geschlecht verankern

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16
Q

Gender vs. Geschlecht: Definition Geschlecht (“Sex)

A

Das biologische Geschlecht wird verstanden als die Zugehöhrigkeit zu einer der beiden Kategorien “männlich” und “weiblich”, in die sich viele Lebenwesen auf Basis ihrer reproduktiven Funktionen einordnen lassen –> Geschlecht wird üblicherweise also als binär (männlich vs. weiblich) verstanden

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17
Q

Geschlecht: Nutzen des Begriffs & Einordnung von Individuern

A
  1. Nutzen: Der Begriff ist nützlich, um biologische Prozesse wie geschlechtliche Fortpflanzung erklären zu können
  2. Einordnung:
    a) Die Kategorien männlich und Weiblich werden beim Individuum anhand ver. Merkmale definiert z.B.: Hormone, Chromonomen, Geschlechtsorgane usw.
    b) Die eindeutige Einordnung eines einzelnen Individuums auf Basis dieser Merkmale kann jedoch schwierig sein: kein einzelnes Merkmal ist völlig eindeutig
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18
Q

Gender vs. Geschlecht: Gender - Definition

A

Gender, oder auch soziales Geschlecht bezeichnet die Geschlechtsaspekte, die eine Person in ABgrenzung zu ihrem rein biologischen Geschlecht beschreiben

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19
Q

Gender -Was enthält die Sterotypisierung

A

Gender wird oft in der Gesellschaft als direkt aus dem biologischen Geschlecht folgend stereotypisiter. Die Annahmen ist hier, Gender sei ebenfalls binär: Das Stereotyp enthält, dass

  1. Menschen mit einem weiblich biologischen Geschlecht, sowohl a) eine klare weibliche Identität haben als auch b) typisch weibliches Verhalten zeigen
  2. Menschen mit einem männlichen biologischen Geschlecht, wosowhl a) eine klare männliche Identität haben als auch b) typisch männliches Verhalten zeigen

s.Sitzung 2, F. 13

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20
Q

Gender - Problem bei der Stereotypisierung: Welche falschen Annahmen sind enthalten?

A
  1. Gender folgt direkt und zwingend aus dem biologischen Geschlecht
  2. Es gibt zwei kategoriale Verhaltensmuster (männlich und weiblich)
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21
Q

Gender - Problem bei der Stereotypisierung: Fehlannahme 1: Gender folgt direkt und zwingend aus dem biologischen Geschlecht

A
  1. biologische Determination: geht fälschlicher weise davon aus, dass Identität und Verhalten rein biologisch determiniert und pber die Lebensspanne stabil sind
  2. Transgender: einige Personen ordnen sich selbst einem gender zu, das nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht
  3. non-binär: einige Personen fallen weder in die Kategorie “männlich” noch “weiblich” in ihrem Gender (z.B.: Genderfluid, multigender, agender) –> Gender ist nicht-binär!
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22
Q

Gender - Problem bei der Stereotypisierung: Fehlannahme 2: Es gibt zwei kategorieale Verhaltensmuster (männlich und weiblich)

A
  1. Kleine Unterschiede: Die meisten Gender-Unterschiede in Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen und im Verhalten sind klein
  2. Persönlichkeitstypen: Es gibt deutlich mehr unterschiede zwischen Persönlichkeitstypen als zwischen Männern und Frauen
  3. Kontinuum: Alle Menschen haben “männliche” und “weibliche” Eigenschaften in ver. starker Ausprägung - ein ist ein Kontiuum, keine Kategorie
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23
Q

Für wen können Gender-Stereotype negative Folgen haben?

A
  1. Frauen: die nicht dem stereotypen Frauen-Bild entsprechen
  2. Männer: die nicht dem stereotypen Männer-Bild entsprechen
  3. Personen: deren gender nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht oder die sich nicht einem Geschlecht klar zuordnen
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24
Q

Welche negativen Folgen können Gender-Stereotypen haben?

A

soziale Abwertung oder Einschränkung der entsprechenden Person:

  1. stark leistungsorientierte Frauen werden wenige gemocht
  2. Männer, die in Elternzeit gehen werden als schwächer wahrgenommen
  3. Nicht-Erfüllen von Geschlechs-Rollenbildern wird im Arbeitsleben bestraft (z.B.: Übergangen werden bei Beförderungen)
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25
Q

Take home message: Welche Komponenten haben Gender-Stereotype und welche Annahmen beinhalten sie?

A
  1. Komponenten: Gender-Stereotype enthalten eine deskriptive und eine präskriptive Komponente.
    –> Aus der (gegebenenfalls inakkuraten) deskriptiven Komponente kann die präskriptive folgen.
  2. Annahmen: So wird beispielsweise von Männern erwartet, dass sie nicht schwach, nicht emotional
    und nicht schüchtern sein sollen. Und von Frauen wird erwartet dass sie nicht dominant, nicht aufsässig und nicht laut sein sollen
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26
Q

Take home message: Wann sind Gender-Stereotype schädlich?

A
  1. Gender-Stereotypen können schädlich sein, wenn sie Vorstellungen dazu, wie sich Personen verhalten sollen in starren und potentiell falschen Annahmen über deren biologisches Geschlecht verankern
  2. Diese Annahme enthalten dass Menschen sowohl eine klare Identität haben die ihrem biologischen Geschlecht entspricht, als auch geschlechts-typisches Verhalten zeigen
  3. Es gibt jedoch nicht zwei klare Geschlechtsidentitäten, da Gender nicht binär ist
  4. Es gibt auch nicht ein klares geschlechts-typisches Verhalten, da es nicht zwei kategoriale Verhaltensmuster (mnnlich vs. weiblich) gibt: der Unterschid zwischen Persönlichkeiten ist größer als der zwischen Männern und Frauen und männlich/weiblich ist ein Verhaltenskontiuum
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27
Q

Take home message: Welche negativen Folgen haben Gender-Stereotypen?

A
  1. soziale Abwertung oder Einschränkung von Personen, die dem Stereotypen nicht entsprechen
    –> z.B: starke und leistungsorientierte Frauen, am Haushalt interessierte Männer oder Personen, die sich keiner laren Geschlechtsidentität zuordnen
  2. Genderstereotypen schränken potentiell alle Personen ein (nicht nur Frauen)
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28
Q

Sind Gender-Unterschiede messbar? Was zeichnet die Studien dazu aus?

A
  1. Anzahl: Es gibt eine große Anzahl von Studien
  2. VP: hier wurde stehts eine große Anzahl von Frauen (Personen, deren biologisches Geschlecht und soziales Geschlecht weiblich ist) mit einer großen Anzahl von Männer (Personen, deren biologisches und soziales Geschlecht Männlich ist) in einer Reihe von Testergebnissen verglichen
  3. Ziel: Meist lag das Ziel darin, Unterschiede (anstatt Gemeinsamkeiten) zwischen Männern und Frauen zu belegen
  4. Andere Identitäten: andere Gender-Indentitäten sind in diese Vergleichsstudien noch nicht eingeflossen, da die Stichproben zu klein waren. Es findet gerade Forschung dazu statt
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29
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis

A

Besagt, dass sich Frauen und Männern mehr ähnlich sind als dass sie sich unterscheiden

30
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Studienaufbau

A
  1. Sie erstellt einen Review ( = qualitative Zusammenfassung) von 46 Meta-Analysen (=quantitative Zusammenfassung) zum Thema Gender
  2. Fokus: Der Fokus lag hier auf der statistischen Effektstärke: wie bedeutsam ist ein eventueller Unterschied?
31
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - keine, wnizige oder kleine Unterschiede

A
  1. Bei 30% der untersuchten Variablen zeigten sich keine oder nur wirnzige Gender-Unterschiede:
    z.B.:
    Mathematische Problemlösefähigkeit
    Depressive Symptomatik
  2. Bei weitere 48% der untersuchten Variablen zeigten sich kleine Gender-Unterschiede: z.B.:
    a) Hiilfsbereitschaft allgemein
    b) Gesprächigkeit
    c) Erregbarkeit durch sexuelle Stimuli
    d) Neurotizismus
  3. Das heißt, dass bei insgesamt 78% der untersuchten Variablen gab es keine oder nur kleine Gender-Unterschiede
32
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Interpretation der Ergebnisse

A
  1. Hydes Grund-Ergebnisse (schon fast 20 Jahre alt) zeigt, dass die Geschlechter sich mehr ähnen als unterscheiden –> dies wurde in groß angelegten Studien bestätigt
  2. Überschätzung: Die Bedeutung von Genderunterschieden im Erleben und Verhalten wird häufig überschätzt
  3. Inakkurate Gender-Stereotypen: Viele in der Gesellschaft angenommene Unterscheide zwischen den Geschlechtern beruhen auf inakkuraten Gender-Stereotypen (die wiederum die Folgen haben, dass Personen sich selbst und andere passend zu diesen Stereotypen behandeln)
33
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - mittlere und große Gender-Unterschiede

A
  1. Mentale Fähigkeiten
  2. Persönlichkeitseigenschaften
  3. Sozialverhalten
  4. Anderes
34
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - mittlere und große Gender-Unterschiede: Mentale Fähigkeiten

A
  1. Buchstabieren und Sprachbegabung: F>M
  2. Mechanisches Verständnis, räumliches Denken & mentale Rotation: M > F
35
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - mittlere und große Gender-Unterschiede: Persönlichkeitseigenschaften

A
  1. Aggression (physisch & verbal): M > F
  2. Extraversion: M > F
  3. Verträglichkeit: F > M
36
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - mittlere und große Gender-Unterschiede: Sozialverhalten

A
  1. Hilfsbereitschaft wenn unter Beobachtung: M > F
  2. Lächeln im Gespräch, wenn unter Beobachtung: F > M
37
Q

Gender-Unterschiede: Zentrale Studie Hyde (2005): Gender similarities hypothesis - Ergebnisse - mittlere und große Gender-Unterschiede: Anderes

A
  1. Positive Einstellung gegenüber “casual sex”: M > F
  2. Zufriedenheit mit dem eigenen Körper: M > F
38
Q

Take home Message: Welche Gender-Unterschiede sind tatsächlich messbar?

A
  1. Hyde 2005: in der Frage, welche Unterschiede es zwischen den Gendern gibt ist die Arbeit von Hyde 2005 zentral
  2. Ergebnisse: in ihrem Review von Meta-Anaylsen fand sie heraus, dass es bei einer weiten Mehrzahl (78%) der untersuchten Variablen keine oder nur kleine Gender-Unterschiede gab
  3. Geder similarities hypothesis: gilt als klar bestätigt
  4. Viele in der Gesellschaft angenommene Unterschiede zwischen den Geschlechtern beruhen daher auf inakkuraten Gender-Stereotypen
  5. Unterschiede: es gibt jedoch einige Merkmale, bei denen sich im Durchschnitt Unterscheide zwischen Männern und Frauen zeigen
39
Q

Gender-Unterschiede: Was muss man bei der Beurteilung von Studien beachten?

A
  1. Nicht die Frage nach dem “ob” mit der Frage nach dem “Warum” verwechseln
  2. Hyde-Studie: sagt nur etwas darüber aus, ob bei den beschriebenen Variablen Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen, nicht warum und auch nicht, ob diese Veränderbar sind
    s.F. 33/34
40
Q

welche Erklärungsansätze für Genderunterschiede gibt es?

A
  1. Evolutionär / biologisch (“nature”)
  2. Kuturell/soziale (“nurture”)
  3. Bio-sozial (Interaktion von “nature” und “nurture”)
41
Q

Erklärungsansätze von Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Basis und Kernbegriffe

A
  1. Basis: basiert auf Darwin´s Evolutionstheorie
  2. Kernbegriff: Natürliche Selektion & sexuelle Selektion
42
Q

Erklärungsansätze von Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Natürliche Selektion

A
  1. survival of the fittest: besagt, das individuen, die überleen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, sich zu reproduzieren und damit ihre Gene weiterzugeben
  2. Anpassung: so passen sich Spezies über die Zeit hinweg an die Herausforderungen an, die ihre Umwelt mit sich bringt
  3. bei natürlicher Selektion geht es ums Überleben, nicht um die Reproduktion
  4. Natürliche Selektion trägt eher zu Ähnlichkeiten als Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei
43
Q

Erklärungsansätze von Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: sexuelle Selektion - Worauf bezieht sie sich?

A

Das Konzept bezieht sich auf Adaptationen, die sich entwickelt haben weil sie der Reproduktion (nicht dem Überleben) dienen

44
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: sexuelle Selektion - welche Prozesse sind zentral?

A
  1. Intersexuelle Selektion: Partnerwahl durch Angehöhrige des anderen Geschlechts
  2. Intrasexuelle Selektion: Konkurrenzkämpfe zwischen Angehöhrigen desselben Geschlechts
45
Q

Gender- Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: sexuelle Selektion - Intersexuelle Selektion

A
  1. Attraktivität: Das eine Geschlecht findet bestimmte Eigenschaften in einem potentiellen Geschlechtspartner attraktiv
  2. Reproduktionserfolg: Daher haben Individuen, die diese Eigenschaften ausweisen einen höheren Reproduktionserfolg
  3. Balance: Über die Zeit nehmen diese Eigenschaften zu- sogar, wenn sie die Überlebenschancen reduzieren –> Evolution ist eine Balance zwischen nautürliche selektion und seueller Selektion
46
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: intersexuelle Selektion - Bei welchem Geschlecht sind die Effekte ausgeprägter?

A
  1. Männchen: Häufig sind die Effekte der intersexuellen Selektion bei männlichen Individuen mehr ausgeprägt als bei weiblichen (siehe Tierreich)
  2. Gründe: das liegt daran, dass weibliche Individuuen wählerischer sind, dies wird auf die höhere Investition zurückgeführt, die die Fortpflanzung häufig für weibliche Individuuen bedeutet
  3. Weibchen: Jedoch unterleigen auch weibliche Individuuen der intersexuellen Selektion
47
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: sexuelle Selektion - Intraasexuelle Selektion

A
  1. Zugang: beziehen sich nicht darauf, was das andere Geschlecht bevorzugt, sondern wer Zugang zum anderen Geschlecht erhält
  2. Tierreich: im Tierreich bei männlichen Tieren häufig mit Eigenschaften wie Größe, Kraft und Agilität verbunden –> bei Menschen eher mit Macht und Status
  3. Weibliche Individuuen: Auch hier findet intrasexuelle Selektion statt / Konkurenzkämpfe (z.B.: Durch Änderung des eigenen Aussehens oder Rufschädigung von Kunkurent*innen)
48
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Was trägt zu Ähnlichkeit und was zu Unterschiedlichkeit zwischen den Geschlechtern bei?

A
  1. Natürliche Selektion: trägt zu Ähnlichkeit bei
  2. sexuelle Selektion: Trägt zu Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei –> Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden in bereichen erwartet, wo Männern und Frauen mit ver. Herausforderungen in ihrer Umwelt konfrontiert waren
49
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Beispielstudie von Buss et al (1990)

A

1.Aufbau: Untersuchung in 37 Kulturen, welche Eigenschaften Männer und Frauen bei potentiellen Partner*innen präferieren

  1. Ergebnisse: Argumentiert, dass die Ergebnisse evolutionspsychologischen Vorhersagen übereinstimmen:
    a) Männer bevorzugen jüngere, körperlich attraktive Frauen mit “häuslichen Qualitäten”
    b) Frauen bevorzugen ältere Männer mit guten Einkommenschancen
50
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Positive Askpekte des Erklräungsansatzes

A
  1. Einfluss: Dass die Evolution (natürliche Selektion und sexuelle Selektion) die Entwicklung von Lebewesen stark beeinflusst hat und noch beeinflusst ist unbestritten
  2. Intuitiv: Auch zur Erklärung von Gender-Unterschieden sind die evolutionären Erklärungen für Viele in der Gesellschaft intuitiv attraktiv
51
Q

Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Schwächen des Ansatzes

A
  1. Gender-Theorie beruht größtenteils auf Annahmen statt auf Evidenz
  2. Hypothesen können kaum überprüft werden
52
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Schwächen des Ansatzes - Annahmen statt Evidenzen

A

Die Theorie beruht größtenteils auf Annahmen statt auf Evidenz

  1. Umwelt: wie die Umwelt und damit Herrausforderungen von Jahrtausenden für die Geschlechter aussah ist oft unklar
  2. Jäger & Sammler: -Gesellscahften waren (und sind) sehr divers, es gibt nicht die eine Umwelt-Herrausforderung, der alle ausgesetzt waren
  3. Andere Primaten: Schlüsse von anderen Primaten können zu widersprüchlichen Ergebnissen führen (z.B.: Verhalten sich Schimpansen anderes als Bonobos)
53
Q

Gender-Unterschieden: 1. Evolutionäre-biologische Erklärungsansätze: Schwächen des Ansatzes: Hypothesenüberprüfung

A

Hypothesen können kaum überprüft werden

  1. Von Beobachtungen heutigter Phänomene wird rückwirkend darauf geschlossen, wie Umweltherausforderungen vermutlich aussahen
  2. Unklar, was echte geschelchtsbezogene Adaptionen sind und was nur Nebenprodukte anderen Adaptationen sind

–> Die Evolution bbeinflusst die Entwicklung von Lebewesen ohne Zweifel stark, ob und in wieweit diese Erklärungsansätze zur Erklräung von Gender-Unterscheiden bei Menschen dienen können, ist jedoch stark umstritten

54
Q

Gender-Unterschiede: 2. Kultureller/ soziale Erklärungsansätze: wie auch genannt? und wie wird argumentiert?

A
  1. Auch “konstruktivistische” Theorien genannt
  2. Arguementieren, dass Gender-Unterscheide auf Kultur, soziale Strukturen und die resultierenden Stereotypen zurückzuführen sind
55
Q

Gender-Unterschiede: 2. Kultureller/ soziale Erklärungsansätze: Judith Butlers “gender performativity” - Konzept

A
  1. Extremer: kultureller/ sozialer Erklräungsansatz, der im starken gegensatz zu evolutionären/ biologischen Ansätzen steht
  2. Existenz: Bulter bezweifelt, dass Gender (und auch Geschlecht) ohne kulturelle Interpretation überhaupt existiert
  3. Performativ: Argumentiert, dass Gender performativ ist, d.h. dadurch, dass es gelebt wird erst entseht –> “Its waht you do at particular time, rather than who you are”
  4. Gegensatz: Im Gegensatz zu der Annahme, dass Geschlecht /Gender zu Gender-Unterschieden führt, Geht Butler davon aus, dass Gender-Unterschiede im Verhalten (durch “Performance”) erst zu Gender führen (s.F.53)
56
Q

Gender-Unterschiede: 2. Kultureller/ soziale Erklärungsansätze: Judith Butlers “gender performativity” - Konzept: Bewertung

A
  1. Einflussreich: Butlers Arbeit ist einflussreich für feministische und Queere.

2.Kritik: Erfährt jedoch auch viel Kritik, unter anderen dafür, von der (biologischen) Realität und der Lebenswirklichkeit vieler Menschen sehr weit entfernt zu sein

57
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze

A
  1. Stellen eine Synthese dar: Daher auch “interaktionistische” Theorien genannt
  2. Argumentiert, dass biologische und soziale Prozesse ineinandergreifen und so Gender-Unterschiede hervorrufen
58
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Zusammenfassung Idee von Evolutionären, Kulturellen Erklräugnsanätzen und der Social role Theory

A
  1. Evolutionäre Erklärungsansätze: Durch Evolutiomn verursachte psychologische Gender-Unterschiede führen zu distinkten sozialen Rollen
  2. kutlruelle/soziale Erklärungsansätze: durch Kultur/Gesellschaft verursachte distikte soziale Rollen führen zu psychologischen Gender-Unterschieden
  3. Social Role Theory: körperliche Gener-Unterschiede führen zu distikten sozialen Rollen die wiederum zu psychologischen Gender-Unterschieden führen
59
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Das ganze Modell

A
  1. Physische Spezialisation der Geschlechter:
    a) Frauen - reprodutktive Fähigkeiten
    b) Männer - Stärke und Größe

&

  1. Die Locale Wirtschaft, soziale Strukturen und Ökologie
    führeten zusammen zur
  2. geschlehtsspezifischen Aufteilung von Arbeit (die früher sinnvoll war)
    dies führt zum
  3. Glauben an Gender Rollen welche einemal über Sozialisation 3. Aufrechterhält und vermittelt über
  4. Hormonelle-, Selbst- und SozialeRegulation zu
  5. Genderunterschieden in den Emotionen, Kognitionen und Verhalten führen
60
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Körperliche Unterschiede

A
  1. Frauen: waren regelmäßig schwanger und haben gestillt –> waren beschrönkt in der körperlichen Arbeit, die sie auführen konnten
  2. Männer: hatten die körperliche Kraft für Aufgaben wir Kriegsführung oder Jagd
61
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Lokale Ökonomie, Soziale Strukturen und Ökologie

A

Die Evolution hat Menschen als soziale Wesen hervorgebracht, die sowohl auf ihre ökologische und wirtschaftliche, als auch soziale Umwelt reagieren

62
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Glaube an Gender-Rolle

A

Diese Arbeitsteilung führte wiederrum zu Erwartungen welches Geschlecht/Gender welche Rolle auszuführen hat und damit zu Gender-Stereotypen, die länger wirksam sind und generalisiert werden
–> z.B.: Frauen sind beziehungsorientierter als Männer, Männer sind leistungsorientierter als Frauen

63
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Sozialisation

A

Solche Gender-Stereotypen wirken sich wiederum durch Sozialisation auf Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern aus

64
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Geschlechterspezifische Emotionen, Kognitionen und Verhalten

A

Die Gender-Stereotypen Rollenbilder fphren dann zu Gender-Unterschieden in Emotionen, Kongitionen und Verhalten

65
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Vermittlungsprozess über Hormon-, Soziale- und Selbst-Regulation

A

Der Glaube an Genderrollen führt zu geschlechtsunterschieden in Emotionen, Kognitionen und Verhalten vermittelt über

  1. Hormonale Regulation: z.B.: Aktivierung von Testosteron in Konkurenzsituationen
  2. Soziale Regulation: z.B.: soziale Abwertung bei Rollen-diskonformen Verhalten
  3. Selbst-Regulation: z.B.: Formierung einer klaren Gender-Identität
66
Q

Gender-Unterschiede: 3. bio-psychosoziale Erklärungsansätze: Social Role Theory: Bewertung

A
  1. akzeptierter Erklrungsansatz: Die social Role Theory stellt mit der Berücksichtigung biologischer und sozialer Prozesse einen weithin akzeptierten Erklärungsansatz zu Gender-Unterschieden dar
  2. Studien: Empirische Studien stützen die Theorie gut
67
Q

Take-Home-Message: Wie werden Gender-Unterschiede erklärt?

A

Erklärungsansätze zu Gender-Unterschieden fallen in drei (grobe) KAtegorien
1. Evolutionär/ biologisch
2. Kulturell/ sozial
3. bio-sozial

68
Q

Take-Home-Message: Evolutionär/bioloische Erklärungsansätze

A
  1. Sexuelle Selektion: die Ansätze argumentieren, dass auch beim Menschen intersexuelle Selektion und intreasexuelle Selektion heutige Gender-Unterschiede erklären können
  2. Ob und inwieweit deise rein biologischen Erklärungsansätze zur Erklärung von Gender-Unterschieden beim heutigen Menschen dienen können, ist umstritten
69
Q

Take-Home-Message: Kulturell/soziale Ansätze

A
  1. Kultur & soziale Strukturen: die Ansätze argumentieren, dass Gender-Unterscheide auf Kultur, soziale Strukturen und die resultierenden Stereotypen zurückzuführen sind
  2. Butlers “gender performnativity”-Konzept: ist ein extrem Beispiel, das gut illustriert wie weit biologische und soziale Erklärungsansätze auseinander liegen können –> Das Konzept geht davon aus, dass Unterschiede im Verhalten erst zu Gender führen
  3. Obwohl Butlers ansatz in einigen Disziplinen einflussreich ist, wird er stark kritisiert, u.a. weil er von der biologischen und Lebens-Realität des Menschen weit entfernt ist
70
Q

Take-Home-Message: Bio-Soziale Erklärungsansätze

A
  1. Argumentieren, dass biologische und soziale Prozesse ineinandergreifen und so Gender-Unterschiede hervorrufen
  2. Social role theory: sehr einflussrei in diesem Zusammenhang ist die Social role theory –> sie stellt mit der Berücksichtigung biologischer und sozialer Prozesse einen weithin akzeptierten und empirisch untersützten Erklärungsansätz zu Gender-Unterschieden dar