Menschenbilder in Organisationen und Zur Zeit des "Homo oeconomicus" Flashcards
Wie lautet Wilperts Definition von Menschenbildern?
Bezugssysteme, die Werte & Verhaltensweisen von Individuen/der gesamten Gesellschaft beeinflussen
Was war das geltende Menschenbild der Renaisance?
mechanistisches Menschenbild
→Menschen funktionieren wie Uhrwerk, steuerbar & reparierbar wie Maschine
Definition von Menschenbildern nach der Arbeits- und Orga.psy?
Axiome über das Verhalten & Erleben von Menschen
individuelle und soziale Konstruktionen, die im wissenschaftlichen Diskurs entwickelt, akzeptiert, kritisiert und im Laufe der Zeit verändert werden
In wie weit sind Menschenbilder relevant für die AO?
Sie geben Bewertungsstandards & Gestaltungsrichtlinien der Arbeit und der Organisation vor und bestimmen dadurch was „zumutbar“ und „menschengerecht“ ist.
Daraus folgend bestimmen sie auch:
Art der Arbeitsgestaltung und
Interpretation & Gestaltung v. Organisationen
Was sind Organisationen ?
zielgerichtete soziale Systeme, die ihre Mitglieder durch Zwang, Belohnung und Bestrafung oder Normen & Werten dazu bringen, zur Erreichung der Organisationsziele beizutragen
Was sind 3 Arten on Organisationen nach Etzioni (1964)?
- Zwangsorganisation: Regeln durch Zwang & Bestrafung (z.B. Gefängnis, Militär)
- Utilitaristische Org.: materielle Belohnung/ Belohnungsentzug (z.B. Industriebetriebe)
- Normative O.: internalisierte Normen/ Werte (z.B. Kirche, freiwillige Vereine)
Was ist die Organisationsstruktur?
Organisation d. Arbeitstätigkeiten + Abstimmung d. Tätigkeiten
Wofür ist die Organisationsstruktur zuständig?
o Legt Handlungsabläufe fest
o Art d. Entscheidungsfindung
o Beziehungen zw. Org.mitgliedern (Autorität, Führung) o Zuordnung v. Aufgaben & Verantwortlichkeiten
o Dargestellt in Organigrammen = „charts“
Wie lauten die 5 Organisationsstrukturen nach Greenberg & Baron (2000)?
Ausmaß an Hierarchie Spezialisierung d. Arbeitsteilung Weite d. Kontrollspannen Anteil an beratenden & entscheidenden Positionen Ausmaß an Zentralisierung
Was besagt das Ausmaß an Hierarchie (Greenber und Baron)
- Anzahl an hierarchischen Ebenen→gibt an, inwieweit Verantwortung zwischen den Organisationsmitgliedern aufgeteilt wird
- Wenn stark hierarchisiert: Entscheidungen an höhere Ebene weitergegeben
- Je mehr Ebenen→desto geringere Qualität v. Entscheidungen Einzelner & Produktivität d. Org.
Was besagt die Spezialisierung d. Arbeitsteilung (Greenber und Baron)?
- Je spezialisierte, desto weniger Aufgaben verrichtet 1 Mitglied an 1
Arbeitsplatz, aber Arbeit = v. hoher Qualität - Je größer die Org., desto mehr Möglichkeiten zur Spezialisierung
Was besagt die Weite d. Kontrollspannen (Greenber und Baron)?
- Wie viele Mitarbeiter sind einer Führungskraft zugeordnet?
- Eng: 1 Führungskraft, wenige Mitarbeiter
- Je enger→weniger Entscheidungsspielraum für Einzelne
- Zsmh. mit Hierarchie: flache Hierarchie→weite Kontrollspannen
Was besagt der Anteil an beratenden & entscheidenden Positionen (Greenber und Baron)?
- Entscheidungsträger („line position“, Linie) od. beratende Position
(„staff position“, Stab) - Berater: jung, sind Aufgabengebiet stärker verbunden als Org.
Was besagt das Ausmaß an Zentralisierung (Greenber und Baron)?
- Zentralisiert: wenige Entscheidungsträger, viele Berater
- Dezentral: Entscheidungen werden an niedrigere Ebenen
weitergegeben, wenige Berater → effizientere Entscheidungen, höhere
Mitarbeiterzufriedenheit wegen größerer Autonomie - Zsmh. mit Hierarchie: je zentraler, desto mehr hierarchische Stufen
nötig
Was bestimmt die Organisationsstruktur?
Organisation d. Tätigkeiten
Personalpolitik d. Unternehmens
Art d. Verteilung von Ressourcen durch Ent- und Belohnungssysteme, Zeitpläne & andere Angebote
Was untersucht die Arbeits- und Organisationspsychologie?
das Erleben & Verhalten von Menschen im Kontext von Organisationen
Synonyme für Arbeits- und Organisationspsychologie
Arbeits- oder Ingenieurpsychologie, Betriebs- und Verwaltungspsychologie
Was untersucht die Arbeitspsychologie und was ist ihr Ziel?
untersucht Verrichtung der Arbeit in Abhängigkeit von Arbeitsinhalt & -umgebung
psychologischen Auswirkungen der Arbeit auf Individuen
Bewertungs- & Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeit/ Arbeitsumgebung
Ziel: Analyse, Bewertung und Neugestaltung der Arbeit, so dass Arbeit
persönlichkeitsförderlich ist
Was untersucht die Organisationspsychologie?
das Erleben und Verhalten in Organisationen,
Mikro-, Meso- & Makroebene der Arbeit in Organisationen
Was waren die Anfänge der Organisationspsychologie im deutschsprachigen Raum?
„Psychologie und Wirtschaftsleben“ (1913) von Hugo Münsterberg
Inhalt heute: psychologischer Teilbereich d. Wissenschaftsdisziplin organisationalen Verhaltens = Organizational Behaviour
Was ist “organisationales Verhalten”?
wissenschaftliche Disziplin, die menschl. Verhalten in Org. analysiert => Untersucht Individuen, Gruppen & organisationale Prozesse
Greenberg & Baron
Was sind die Eigenschaften des organisationalen Verhaltens (als Disziplin)?
Interdisziplinär: Psychologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Anthropologie & Politikwissenschaften
In Psychologie: Individuum, Gruppe
2 Ziele: Effizienz v. Organisationen optimieren & individuelles Wohlbefinden innerhalb v. Org. Verbessern (miteinander verbunden)
Wie lauten die verschiedenen Menschenbilder der AO und odurch zeichnen sie sich aus?
„Homo oeconomicus“: Vernunft & Nutzenmaximierung
„Social Man“: soziale Motive neben materiellen Bedürfnissen
„Self-actualizing Man“: Streben nach Selbstverwirklichung
„Complex Man“: Vielfalt v. Individuen→alle bekannten Motive simultan, Menschen = unterschiedlich
“Väter” des Homo oeconomicus
Adam Smith, Thomas Robert Malthus, John Stuart Mill und David Ricardo
Wie ist der fiktive Durchschnittsmensch nach Homo oeconomicus?
rational entscheidendes Individuum
Wie entsteht Nutzenmaximierung?
Bei Kosten, Nutzen maximieren
Bei Nutzen, Kosten minimieren
Entscheidungsträger haben —– und —— Präferzene. (Homo oeconomicus)
klare (wissen, was sie wollen)
stabile (Präferenz ändert sich nicht)
Merkmale d. Homo oe. am Arbeitsplatz
Verantwortungsscheu (weil Arbeit = Mühe, Plage, Kosten verursacht)
Nur durch monetäre Anreize motivierbar
zweckrational
Maxime d. größten Gewinns & Nutzenmaximierung
Markttransparenz: hat völlige Übersicht über Handlungsmöglichk.
In wirtschaftlichen Dingen begabt
Reagiert schnell auf veränderte Angebotsdaten
Bedürfnisse = stabil, linear in Zukunft & unabhängig v. anderen
Kritik am Menschenbild des homo oeconomicus
Anspruch vollständige Infos = Überforderung
Auswahl einer Alternative wird im Nachhinein gerechtfertigt, nicht vor Entscheidung reflektiert
Für was setzte sich Frederick Winslow Taylor in seiner Idee der wissenschaftliche Betriebsführung (Ende 19. Jhd.) ein und was untersuchte er dabei? Was streben Arbeitgeber seiner Meinung nach an und was sind die Ziele?
Für Rationalisierung & Ökonomisierung d. menschlichen Arbeit
Untersuchte finanzielle Anreizsysteme & Gestaltung v. Werkzeugen→ wissenschaftliche Betriebsführung = Scientific Management, Taylorism => für Optimierung v. Arbeitsabläufen!
Arbeitgeber/-nehmer streben wirtschaftliche Prosperität an = Lohn, Gewinn➔ erfüllt wenn Produktivität eines Unternehmens = hoch ist
Ziele: Produktivität & Gewinn
Nach Taylor: Wie erreicht man Maximale Produktivität?
durch Maximalleistung (ohne körperlichen Schaden) => faire Maximalarbeit = Arbeitsquantum, das über einen längeren Zeitraum ohne Überanstrengung geleistet werden kann
Was sind nach Taylor die Aufgaben der Leistungsorgane? Wie wird dies erreicht?
einzelne Arbeitsabläufe optimieren & die Auswahl geeigneter Arbeitskräfte
➔ Arbeit in Einzelschritte zerlegen
➔ Zeit- & Bewegungsstudien → rationellste und kräftesparendste Erledigung der einzelnen Arbeitselemente
➔ Resultat: bester Arbeitsverrichtungsprozess = „one best way“
➔ Optimaler Arbeitsablauf & optimale körperliche Voraussetzungen (z.B. richtige Fingerlänge)→für jeden Arbeitsschritt hochgradige Spezialisten
Wofür ist nach Taylor das Managemant und wofür sind die Arbeiter zuständig?
Management: Planung, Überwachung, Leitung d. Arbeit
Arbeiter: Handarbeit, praktische Ausführung
Was sind die Wichtigsten Prinzipien wissenschaftlicher Betriebsführung?
Zergliederung d. Arbeit in einzelne Arbeitsschritte
Optimierung d. Arbeitsabläufe mit wissenschaftl. Methoden
Auswahl & Schulung bestgeeignetster Arbeitskräfte
Trennung v. Kopf- & Handarbeit