M04: Produktion und Wachstum Flashcards

Makroökonomik: Produktion und Wachstum • Produktionsfaktoren und Produktionsfunktion • Beeinflussung der Produktionsfaktoren • Wirtschaftswachstum in Zahlen • Warum soll eine Volkswirtschaft wachsen? • Wirtschaftswachstum und Lebensstandard • Grenzen des Wirtschaftswachstums: der Catch-Up-Effekt

1
Q

Produktionsfaktoren

A
  • Güter, die in Produktion eingesetzt werden, um einen bestimmten Output zu erzielen
  • Menge der eingesetzten Produktionsfaktoren bestimmt Output
  • werden zu drei Hauptgruppen zusammen gefasst:
  • Arbeitslohn
  • Zins
  • Grundrente
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2
Q

Die Produktionsfunktion

A
  • gibt den Zusammenhang zwischen Input & Output einer Produktion wieder
  • Makroökonomisch betrachten wir die Produktion aller Güter in einer VWS (vergleiche Aussage des BIP)

Y = A × F(L, K, H, N)

Y = Outputmenge, Güterberg, Produktionswert; A = Technologie; L= Arbeit; K = Kapital; H = Humankapital; N = Natürliche Ressourcen

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3
Q

Eigenschaften der Produktionsfunktion

A
  • (Konstante) Skalenerträge: Verdoppelung der Inputs führt zu Verdoppelung des Outputs (nY = A × F(nL, nK, nH, nN); n ≥ 0)
  • U.d.A. konstanter Skalenerträge ergibt sich mit n = 1/L die Aussage

Y/L = A × F(1, K/L, H/L, N/L)

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4
Q

(Sach- & Real-) Kapital pro Arbeitskraft

A
  • Kapital (K) ist zum einen eine Finanzgröße i.S.v. Geld (Realkapital)
  • das für die Produktion eingesetzte K äußert sich meist eher in Sachinvestitionen, die für die Produktion notwendig sind (Maschinen, Schreibtische, Druckerpapier, etc.)
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5
Q

Humankapital pro Arbeitskraft

A
  • Humankapital (H) bezeichnet Wissen und Fähigkeiten, die ein Arbeiter in den Produktionsprozess mit einbringt
  • H steigt durch Ausbildung & (Berufs-)Erfahrung
  • Je höher H, umso vielfältiger sind im Allgemeinen die Produktionsmöglichkeiten innerhalb einer VWS
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6
Q

Natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft

A
  • Ressourcen (N) sind in Natur vorhanden (Bodenschätze, Holz, Wasser, Luft, etc.)
  • N sind oder sind nicht regenerierbar (damit ist meist Regeneration in einer relativ kurzen Zeitspanne gemeint)
  • N können, müssen aber nicht unbedingt in den (direkten) Produktionsprozess eingehen (z.B. DL)
  • Güter können durch neue Technologien oder steigende Marktpreise zur Ressource werden
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7
Q

Technologie

A
  • Variable „Technologisches Wissen“ (T) ist abstrakt & kann in den meisten Fällen nicht diskret gemessen werden
  • T stellt den effizienten Produktionsprozess einer VWS dar, dieser kann sich im Laufe der Zeit ändern (durch Erfindungen oder auch Wegfall von Wissen, etc.)
  • Humankapital bezeichnet u.a. Anwendung & Vermittlung dieses Wissens
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8
Q

Produktivität und Wachstum

A
  • Produktivität ist die Menge der pro Arbeitsstunde hergestellten Waren und DL
  • Somit bestimmt die Produktivität einer VWS das reale BIP & den Lebensstandard
  • Unterschiede im Lebensstandard erklären sich daher durch unterschiedliche Pro-Kopf-Produktivität von VWS
  • Wachstum bedeutet also Steigerung des Lebensstandards
  • Achtung „Zinseszinseffekt“: Auch kleine Unterschiede in Wachstumsraten haben langfristig eine große Auswirkung:

Wachstum 2% → Verdoppelung Lebensstandard in 36 Jahren

Wachstum 3% → Verdreifachung in 36 Jahren

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9
Q

Wirtschaftswachstum und Politik

A
  • Regierungen haben wesentlichen Einfluss auf gesamtwirtschaftliche Produktivität & auf Wirtschaftswachstum
  • Regierungen können Produktivität & Wirtschaftswachstum anregen durch die Förderung von:
  • Ersparnisbildung & Investitionen
  • Investitionen aus dem Ausland
  • (Aus-)Bildung
  • sicheren Eigentumsrechten & polit. Stabilität
  • Freihandel, Forschung, Entwicklung
  • Höhe der Ersparnisse bestimmt Höhe der Investitionen: Nur Geld, das gespart wird, kann von Banken an Unternehmen für Investitionen verliehen werden
  • Politik kann günstige Rahmenbedingungen für Ersparnisbildung (z.B. Abschaffung der Kapitalertragssteuer) & Investitionen ( z.B. Sonderabschreibungsregeln) schaffen
  • Wenn Sparquote in Jahr 1 steigt, erhöht dies den Kapitalstock in Jahr 2 – dadurch steht im Produktionsprozess mehr Kapital zur Verfügung
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10
Q

Investitionen aus dem Ausland

A

Kapital für Investitionen muss nicht durch höhere Ersparnis im Inland aufgestockt werden – das Ausland kann auch investieren:

  • Direktinvestitionen (z.B. Bau einer Fabrik im Inland)
  • Portfolioinvestitionen (Investition in inländische Wertpapiere)
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11
Q

(Aus-) Bildung

A
  • Ausbildung ist auch eine Investition, da sie mit Real- und Opportunitätskosten verbunden ist, aber auch einen zukünftigen Ertrag abwirft
  • Die Steigerung der (Aus-) Bildung in einem Land kann positive Externalitäten verursachen – es steigt nicht nur das Humankapital, durch Erfindungen und Prozessoptimierung kann auch der Technologieparameter günstig beeinflusst werden
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12
Q

Eigentumsrechte & politische Stabilität

A
  • Wenn Eigentumsrechte nicht sicher sind, ist Investitionsneigung insbesondere von Ausländern in der betreffenden VWS eher gering (oder sie haben eine hohe Renditeerwartung, um das Risiko zu kompensieren)
  • Im Inland führen mangelhafte Eigentumsrechte zu Kapitalflucht
  • Insbesondere politische Instabilität stellt meist eine Bedrohung der Eigentumsrechte dar
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13
Q

Freihandel

A

Eine Integration in den Welthandel bietet nach momentaner Datenlage & Stand der Forschung mehr Vorteile als Nachteile (unter der Bedingung, dass alle Handelspartner freiwillig handeln können)

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14
Q

Forschung & Entwicklung

A

Forschung:

  • Forschungsförderung führt zu schnelleren und besseren Ergebnissen, die den Technologiefaktor erhöhen
  • Forschungsergebnisse können direkte Verbesserungen im Produktionsprozess oder Hilfstechnologien (z.B. Effizienzsteigerungen in der Energiegewinnung) sein

Entwicklung:

  • Eine höher entwickelte VWS weist im Allgemeinen längere Lebensdauer & geringeren Krankenstand aus
  • Durch längere Lebensdauer steigt Ressourcenverfügbarkeit von Humankapital, durch den geringeren Krankenstand steigt der Arbeitseinsatz pro Kopf und Jahr
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15
Q

Abnehmender Grenzertrag des Kapitals

A
  1. Wenn VWS einen geringen Realkapitalbestand aufweist, führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz zu einem starken Produktionsanstieg
  2. Wenn VWS einen hohen Realkapitalbestand aufweist, dann führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz nur zu einem geringen Produktionsanstieg
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16
Q

Der Catch-Up-Effekt

A

Der Catch-Up-Effekt (auch Aufholeffekt) ist eine logische Folge der abnehmenden Grenzerträge:

  • Eine Volkswirtschaft mit geringem Output (BIP, Y) hat eine geringere Anfangsausstattung mit Kapital als eine Volkswirtschaft mit hohem Output
  • Im ärmeren Land kann die gleiche Menge Geld dadurch mehr bewegen als in dem wohlhabenderen Land (Beispiel: Mikrokredite in Entwicklungsländern)
  • Der Effekt ist nicht nur für Kapital beobachtbar
  • Wohlhabende Länder weisen i.A. geringere Wachstumsraten auf als ärmere Länder