Lymphome/Multiples Myelom: Hodgkin-Lymphom (Lymphoqranulomatose) Flashcards
1
Q
Definition:
A
- Monoklonales B-Zell-Lymphom (Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen aus den Keimzentren von Lymphknoten: ⇒
- mehrkernige Sternberg Riesenzellen und
- einkernige Hodgkin-Zellen)
2
Q
Epidemiologie
A
- Geschlecht: ♂>♀
- Alter: Zweigipfliger Verlauf
- Häufigkeitsgipfel: Zwischen 25 und 30 Jahren
- Häufigkeitsgipfel: Zwischen 50 und 70 Jahren
- Häufigkeit: 15% aller Lymphome
3
Q
Ätiologie
A
- unbekannt, jedoch EBV- und HIV-Infektionen sowie immunsuppressive Therapien und toxische Substanzen Kofaktoren für die Entstehung
- Frühstadium:
- lokalisierte Lymphknotenerkrankung
- Später Systemerkrankung
- mit Befall von extralymphatischen Organen (Knochenmark, Leber)
4
Q
Histologische Klassifikation (WHO):
A
-
l: klassisches Hodgkin-Lymphom (93%)
- noduläre Sklerose (60%)
- Mischtyp (28%)
- lymphozytenreicher Typ
- lymphozytenarmer Typ
- Il: Lymphozyten-prädominantes Hodgkin-Lymphom= NLPHL
5
Q
Stadieneinteilung: Ann-Arbor-Klassifikation
A
Stadieneinteilung nach Ann-Arbor:
-
Stadium I
- Befall einer Lymphknotenregion (IN) bzw. eines extranodalen (IE) Herdes
-
Stadium II:
- Auf einer Seite des Zwerchfells (oberhalb oder unterhalb): Befall von 2 (IIN) oder mehr Lymphknotenregionen bzw. extranodaler Herde (IIE)
-
Stadium III:
- Auf beiden Seiten des Zwerchfells (oberhalb und unterhalb): Befall von 2 (IIIN) oder mehr Lymphknotenregionen bzw. extranodaler Herde (IIIE)
-
Stadium IV:
- Disseminierter Befall eines oder mehrerer extralymphatischer Organe unabhängig vom Lymphknotenstatus
-
Zusatzbezeichnungen
- Primärer Befall
- N = Nodaler Befall: Lymphknoten, Milz
- S = Spleen (englisch für Milz)
- E = Extranodaler Befall
- B-Symptomatik
- A = Ohne B-Symptome
- B = Mit B-Symptomen: Schlechtere Prognose
- Primärer Befall
6
Q
Klinik
A
- B-Symptomatik (häufig bei abdominellem Befall)
- Leistungsminderung, Juckreiz Lymphknotenschwellungen:
- meist zervikal
- schmerzlos,
- verbacken
- Hepatosplenomegalie
- ggf. neurologische Ausfälle
- endokrine Störungen,
- Skelett- und Lungenmanifestationen,
- Befall des Urogenitaltraktes
7
Q
Diagnostik
A
Staginguntersuchungen
- Anamnese (B-Symptomatik) und körperliche Untersuchung (Lymphknotenstatus)
- Blutuntersuchung
- BSG↑
- Absolute Lymphozytopenie (<1000/µl) → Zu Beginn nur bei 25% der Patienten nachweisbar, im späteren Verlauf aber bei den meisten Patienten
- Eosinophilie (⅓ der Fälle)
- Knochenmarkbiopsie (Beckenkamm): Histologie und Zytologie
- Abdomensonographie
- Röntgen-Thorax in 2 Ebenen:
- Bei großem Mediastinaltumor können grobknotige Verschattungen perihilär und mediastinal nachgewiesen werden
- CT-Untersuchung Regionen
- Hals und Thorax
- Abdomen
- Befund
- Häufig im vorderen Mediastinum lokalisiertes, homogenes, muskelisodenses Lymphknotenkonglomerat
- Sehr selten Nekrosen
- Skelettszintigraphie bzw. PET-CT
8
Q
Differentialdiagnose: Vergrößerte Lymphknoten
A
- Häufig keine erkennbare Ursache, kein pathologischer Wert
-
Infektiös
- Tuberkulose → Lymphknoten derb und indolent
- Virale Infektionen (z.B. CMV, EBV, HIV) → Lymphknoten weich, dolent oder indolent
- Andere Infektionen (z.B. Toxoplasmose, Listeriose, Leptospirose) → Lymphknoten weich, dolent oder indolent
-
Nicht-infektiös
-
Malignome
- Metastasen → Lymphknoten derb, indolent
- Non-Hodgkin-Lymphome, Hodgkin-Lymphome → Lymphknoten derb, indolent
- Sarkoidose → Lymphknoten derb, indolent
- Immunologische Erkrankungen (z.B.
- rheumatoide Arthritis,
- systemischer Lupus erythematodes)
-
Malignome
- Selten: Nekrotisierende Lymphadenitis
9
Q
Therapie
A
- Behandlung in spezialisierten Zentren
- Therapieprotokolle variieren nach Einteilung in lokalisiertes, intermediäres oder fortgeschrittenes Krankheitsstadium und dem Vorliegen von Risikofaktoren
- grundsätzlich kuratives Behandlungsziel
- Chemotherapie (ABVD- oder BEACOPP-Schema, siehe Lehrbuch) und Radiatio
- ggf. Rezidivtherapie
- regelmäßige Verlaufskontrollen in den folgenden 5 Jahren
10
Q
Prognose
A
- Sehr gute Prognose: 5-Jahres-Überlebensrate ca. 80-90% (im Kindesalter sogar >90%)
- Allerdings erleiden ca. 10-20% der Betroffenen ein Zweitmalignom mit einer Latenzzeit von bis zu 30 Jahren (z.B. Schilddrüsenkarzinom, Mammakarzinom, akute myeloische Leukämie)