Lücke Flashcards
Nennen Sie allgemeine Branchentrends im Pharmabereich, die den Hintergrund für einen zunehmenden Kostendruck und damit eine möglichst effektive und wirtschaftliche Logistik bilden.
- personalisierte Medizin
- patientenspezifische Verpackung
- Integration von Produktions- und Distributionsprozessen
- Anti-counterfeit Actions (counterfeit = Fälschung)
Generic Cliff:
- 50% des Weltumsatzes pharmazeutischer Produkte verlieren ihren Patentschutz zwischen 2009-2015.
- Wenige Wochen bis Originalpräparat durch ein Generikum ersetzt wird.
Arzneimittelentwicklung:
- Kostenintensiv (800 Mio. bis 1 Mrd.)
- Lange Entwicklungsdauer (10-15 Jahre bis zur Markteinführung)
Patentlaufzeit vs Vermarktungszeit:
- Effektive Vermarktungszeit eines Präparates ca. 10-15 Jahre; in dieser Zeit müssen die Entwicklungskosten wieder eingespielt werden.
- Kosten für Biosimilar bis zur Zulassung: 50-80 Mio
- Kosten für klassisches Generikum: 2 Mio in der Zulassung
Konsequenzen:
- Anlagenbau im „Fast-Track“ Szenario ist die Regel („Schnellster Weg“) • „make it right the first time“
- kein Raum für langandauernde Prozess- und Anlagenoptimierung (während Betrieb)
- treffsichere Planung notwendig
Neue chemische/biotechnische Wirkstoffe:
- Stagnierende Zahlen von Zulassungen
- Neue Wirkstoffkandidaten sind i.d.R. hochkomplexe Moleküle mit Potential für starke Nebenwirkungen ( → aufwändige klinische Phasen notwendig)
Blockbuster: • Verhältnis chemisch biotechnologisch (In etwa 50:50)
Kostendruck:
• Beispiel: AOK – Tender o Arzneimittelausgaben 2011 in Deutschland 30 Mrd. € p.a. o In 2011 erstmaliger Rückgang der Arzneimittelausgaben um 4% o Gegenmassnahmen der Krankenkassen seit 2009: AOK schreibt europaweit einzelne Wirkstoffe über einen Tender aus: o aktuell ist man in der 10. Ausschreibungsrunde und hat mittlerweile ca. 190 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen über die Tender erfasst (ca. ¾ des Gesamt- Generikamarktes) o pro Wirkstoff/Wirkstoffkombination werden 5-8 Gebietslose ausgeschrieben o AOK beziffert die Einsparung seit 2009 auf 1,4 Mrd. € o Viele der erfolgreichen Anbieter produzieren nicht in Deutschland o Kostendruck auf die Generikahersteller wird steigen o Extreme Anstrengungen notwendig, um die TCO/COGS zu reduzieren.
COGS= Cost of Goods Sold (englisch: „Kosten der verkauften Waren“, kurz COGS) ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre und bezeichnet Kosten, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den produzierten Waren bzw. Dienstleistungen stehen. Es handelt sich dabei um die Herstellungskosten im Umsatzkostenverfahren. TCO=Total Cost of Ownership (Gesamtbetriebskosten) ist ein Abrechnungsverfahren, das Verbrauchern und Unternehmen helfen soll, alle anfallenden Kosten von Investitionsgütern (wie beispielsweise Software und Hardware in der IT) abzuschätzen. o Gestaltung und (Kosten-) Optimierung von Herstellung und Logistikprozessenspielt eine entscheidende Rolle.
Was versteht man unter einem Compounding-Center? Welche Vorschriften sind für Compounding-Center einzuhalten?
Schaffung eines bestimmten Arzneimittels, das zu den individuellen Bedürfnisse eines Patienten passt.
- Gelten als pharmazeutische Herstellungsbetriebe
- Überwachung durch Aufsichtsbehörden
- Herstellererlaubnis nach AMG
- GMP Regularien gelten
Erläutern Sie die Schritte bei der Herstellung patientenspezifischer Verpackungen
- Ziel: nach Diagnostik eine für Patienten maßgeschneiderte Arznei anzubieten.
- Erfolgen in Krankenhausapotheke oder in einem „Compounding Center“
- Patientenspezifische Verblisterung von Arzneimitteln
Welche Dienstleistungen bieten Pharmagrosshändler an?
Klassisches Kerngeschäft:
- Abnahme und Lagerung von AM
- Kommissionierung und Verteilung auf Apotheken, Krankenhäuser und Kliniken
Neues Zusatzgeschäft:
- Weltweite Verteilung von Produkten
- Lohnlagerung für alle Produktkategorien und Temperaturbereiche
- Postponement-Dienstleistungen
- Spezialtransporte mit Ortungssystem und (Parameter-)Überwachungssystem
- Umverpackung
- Retourenmanagement
- Kaufmännische Abwicklung der Lieferverträge
Was bedeutet Vendor Managed Inventory?
Prinzip:
- Zugriff der Lieferanten auf die Lagerbestands und Nachfragedaten eines Kunden, Lieferant übernimmt die Verantwortung für die Bestände
Methode:
- Regelmäßige Besuche des Kunden und Lieferung der benötigten Menge
- Verbrauchsdatenermittlung durch Kunden, Lieferanten bestimmt, wann er nachliefert
- Lieferant ist Inhaber des Lagers und hat dieses in sein Liefersystem eingebunden
Beispiele:
- Versorgung von Kliniken und Pflegeheimen mit Medizinprodukten und Einwegartikeln
Welche Standardmethoden zur Fälschungssicherheit von Medikamenten und welche neuen Methoden kennen Sie?
Offene Kennzeichnung der Verpackung:
- Hologramme
- Sicherheitsdrucktechniken (Mikroschrift, Guilliochendruck, Pastellfarben)
- Sicherheitsetiketten an Verschlüssen (analog Mautplakette)
Verdeckte Systeme:
- Unsichtbare Bedruckung (sichtbar unter UV/IR-Licht) oder Metameriefarbe
- DNA-Etiketten
- Mikropartikel
Chargenverfikation:
- Konsektutive Nummerierung
- 2D Matrix Barcode
- RFID-Tag
- Verifizierung auf Nachfrage
Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers (ohne Regale).
- Kleines Lagersortiment; Große Menge an Sortimenteinheit
- Keine Zugriffsnotwendigkeit zu einer bestimmten Lagereinheit
- Große Umschlagsleistung
- Bedienung durch Gablestapler (max. 3 Ebenen)
- Gassenbreite 3-3,5m
- Schlechte Raumnutzung
Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers (mit Einfahrregal).
- Kleines Lagersortiment; Große Menge an Sortimenteinheit
- Keine Zugriffsnotwendigkeit zu einer bestimmten Lagereinheit
- Große Umschlagsleistung
- Lagerblöcke in fest installierten Tragekonstruktionen; erlaubt definierte Lagerung in mehreren Ebenen, bessere Raumnutzung
- Pro Block Lagerung auf geneigter passiver Rollenbahn
Nennen Sie Charakteristika eines Regallagers für Gabelstapler.
- Großes Sortiment
- Zugriff auf jede Lagereinheit
- Mittlere Umschlagshäufigkeit
- Kleine bis mittlere Lagerkapazität
- Regallänge: < 50m
- Lagerhöhe: 8m bei 6m Hubhöhe/13m bei 11m Hubhöhe
- Gangbreite ahänig von Stapler (Schubmaststapler: 2,2-2,5; Normalstapler: 3-3,5m)
- Großer Raumbedarf
Nennen Sie Charakteristika eines Schmalgang - Regallagers
- Großes Sortiment
- Zugriff auf jede Lagereinheit
- Mittlere Umschlagshäufigkeit
- Große Lagerkapazität
- Sonderstapler mit Hubhöhen von 12 m (Lagerhöhe ca. 14m); Stapler bewegen sich nur in der Gasse
- Gangbreite in Abhängigkeit vom Lagergut ca. 1,7-1,9 m (!!!)
- Sehr gute Raumauslastung
Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers als Durchlaufregal.
- Sonderlager für spezielle Anwendungen vor allem Pufferlager
- Bei der Versandbereitstellung
- Hinter Hochleistungsverpackungssystemen
- Durchlaufregale bilden in modifizierter Form die Grundkonfiguration von Hochleistungskommissioniersystemen
Nennen Sie Charakteristika eines Verschieberegals.
- Regalreihen beweglich (passiver oder aktiver Antrieb)
- Sehr gute Raumauslastung
- Teilautomatisierbar
- Lastenbegrenzt
Nennen Sie Charakteristika eines Hochregallagers
- Großes Sortiment
- Große Umschlagfähigkeit
- Geringer Flächenbedarf
- Gassenbreite 1,5m, Lagerplatz 950 x 1300
- Zugriffsmöglichkeit auf jede Lagereinheit
- Bauweise: Silobauweise oder Regal im Gebäude
- Innerhlab HRL Bereiche unterschiedlicher Fachhöhe
Wie sehen die Einlagerungsvorgänge im Pharmabetrieb aus?
Links: Altes System
Rechts: Neues System
Nennen Sie grundsätzliche Randbedingungen für die Gestaltung eines Probenzugbereichs innerhalb der pharmazeutischen Logistik.
Gestaltung Probenzugbereich:
- Raumluftqualität wie im Produktionsbereich
- Installation eines LF über dem Bereich der offenen Produkthandhabung
- Abtrennung vom Lagerbereich durch Personal- und Materialschleusen
- Separater Fluss der gezogenen Probe ( i.d.R. durch MA der QC)
- Bei Verpackungsmaterial geringere Anforderungen an Raumluftqualität
Erklären Sie den Begriff Umpalettieren.
- Notwenig bevor Produkt in Produktiobsnereich transportiert wird
- Nicht notwendig bei Verpackungsmitteltransport in den Sekundär- und Verpackungsbereich
- Umpalettierung automatisch oder halbautomatisch
Nennen Sie Elemente eines Lagers im Pharmabereich.
Lagerbereich:
- Rohstofflager
- Packmittellager (Blister, Faltschachteln, Kartons, Ampullen, etc.)
- Lager spezifisch bedruckter Packmittel (Etiketten, Beipackzettel)
- Speziallager (z.B. Betäubungsmittel, Lösungsmittel)
- Abfalllager
- Retourenlager
- Lagerbereich für zurückgewiesenes Material
Sonstige Bereiche:
- Umkleidebereich und Sanitärbereich Lagerpersonal
- Lagerbüro
- Truck-Driver-Bereich
- Torbereich und Laderampen
- Probenzugsbereich
- Ladestation für Fördermittel
Nennen Sie Spezialläger und die Besonderheiten.
Lager für Betäubungsmittel:
- BTMG, Erlaubnis druch Bundesopiumstelle
- Richtlinien nach BfArM
- Aufbewahrung in Wertschutzschränken/Tresoren (EN 11439
- Alternativ Aufbewahrung in gesicherten Räumen (Wiederstandgrad; Stahlbeton Baustahlgewebe, keine Fenster, Zugriffskontrolle und Aufzeichnung, Alarmanlage
Alkohollager:
- Zuständigkeit Zollbehörde
- Abschliessbar
- Mengenerfassung
Nennen Sie besondere Bedingungen in Lagerbereichen.
Bedingungen in Lagerbereichen:
- Rohstofflager: 16-35°C, abhängig von Produktspezifikation; Feuchte egal
- Packmittelllager (Sekundärpackmittel): 16-35°C, Feuchte > 50%
- Kühllager: 2-8°C, Feuchte egal
- Lager für brennbare Flüssigkeiten/Gase: Temperaturobergrenze, 5x LW, Feuchte egal
Klimatisierung:
- Winter: Raumheizung über Lüftungssystem oder über statische Radiatoren
- Sommer: Kühlung durch Zirkulation über Brandschutzklappen in den Nachtstunden
Nennen Sie Vor- und Nachteile des One- und Multilevel-Designs bei Pharmaanlagen.
One Level Design:
- Standard Design -> Eine Ebene für Herstellung und Transport, ein Ebene für Technik (HVAC)
- Gemeinsamer Raum für Herstellung und Transport: Relativ grosse Reinräume
- Standard für kleine und mittlere Kapazitäten und Mengenherstellungen (z.B. Zytostatik-Fabriken)
Multilevel Design:
- Alternatives Fabrikkonzept
- Trennung zwischen Herstellungsebenen (weiß) und Transportebenen (schwarz)
- Verringerung von Reinraumflächen
- Vollständige Integration und Automation des Transportes in den Herstellungsbereich
- Nutzung der Schwerkraft für den vertikalen Transport wo möglich
Nachteile:
- Zufriedenstellende Andockstationen notwendig
- Hoher Automatisierungsgrad
- Hoher und langer Qualifizierungsaufwand
- Lange Kommisionierzeiten
- Produkte müssen sich für Mulitlevel-Design eignen
Nennen Sie taugliche Multi-Level-Operationen.
- Wiegen
- Granulation
- Tablettierung
- Beschichtung
- Verpackung