Lücke Flashcards

1
Q

Nennen Sie allgemeine Branchentrends im Pharmabereich, die den Hintergrund für einen zunehmenden Kostendruck und damit eine möglichst effektive und wirtschaftliche Logistik bilden.

A
  • personalisierte Medizin
  • patientenspezifische Verpackung
  • Integration von Produktions- und Distributionsprozessen
  • Anti-counterfeit Actions (counterfeit = Fälschung)

Generic Cliff:

  • 50% des Weltumsatzes pharmazeutischer Produkte verlieren ihren Patentschutz zwischen 2009-2015.
  • Wenige Wochen bis Originalpräparat durch ein Generikum ersetzt wird.

Arzneimittelentwicklung:

  • Kostenintensiv (800 Mio. bis 1 Mrd.)
  • Lange Entwicklungsdauer (10-15 Jahre bis zur Markteinführung)

Patentlaufzeit vs Vermarktungszeit:

  • Effektive Vermarktungszeit eines Präparates ca. 10-15 Jahre; in dieser Zeit müssen die Entwicklungskosten wieder eingespielt werden.
  • Kosten für Biosimilar bis zur Zulassung: 50-80 Mio
  • Kosten für klassisches Generikum: 2 Mio in der Zulassung

Konsequenzen:

  • Anlagenbau im „Fast-Track“ Szenario ist die Regel („Schnellster Weg“) • „make it right the first time“
  • kein Raum für langandauernde Prozess- und Anlagenoptimierung (während Betrieb)
  • treffsichere Planung notwendig

Neue chemische/biotechnische Wirkstoffe:

  • Stagnierende Zahlen von Zulassungen
  • Neue Wirkstoffkandidaten sind i.d.R. hochkomplexe Moleküle mit Potential für starke Nebenwirkungen ( → aufwändige klinische Phasen notwendig)

Blockbuster: • Verhältnis chemisch biotechnologisch (In etwa 50:50)

Kostendruck:

• Beispiel: AOK – Tender o Arzneimittelausgaben 2011 in Deutschland 30 Mrd. € p.a. o In 2011 erstmaliger Rückgang der Arzneimittelausgaben um 4% o Gegenmassnahmen der Krankenkassen seit 2009: AOK schreibt europaweit einzelne Wirkstoffe über einen Tender aus: o aktuell ist man in der 10. Ausschreibungsrunde und hat mittlerweile ca. 190 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen über die Tender erfasst (ca. ¾ des Gesamt- Generikamarktes) o pro Wirkstoff/Wirkstoffkombination werden 5-8 Gebietslose ausgeschrieben o AOK beziffert die Einsparung seit 2009 auf 1,4 Mrd. € o Viele der erfolgreichen Anbieter produzieren nicht in Deutschland o Kostendruck auf die Generikahersteller wird steigen o Extreme Anstrengungen notwendig, um die TCO/COGS zu reduzieren.

COGS= Cost of Goods Sold (englisch: „Kosten der verkauften Waren“, kurz COGS) ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre und bezeichnet Kosten, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den produzierten Waren bzw. Dienstleistungen stehen. Es handelt sich dabei um die Herstellungskosten im Umsatzkostenverfahren. TCO=Total Cost of Ownership (Gesamtbetriebskosten) ist ein Abrechnungsverfahren, das Verbrauchern und Unternehmen helfen soll, alle anfallenden Kosten von Investitionsgütern (wie beispielsweise Software und Hardware in der IT) abzuschätzen. o Gestaltung und (Kosten-) Optimierung von Herstellung und Logistikprozessenspielt eine entscheidende Rolle.

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2
Q

Was versteht man unter einem Compounding-Center? Welche Vorschriften sind für Compounding-Center einzuhalten?

A

Schaffung eines bestimmten Arzneimittels, das zu den individuellen Bedürfnisse eines Patienten passt.

  • Gelten als pharmazeutische Herstellungsbetriebe
  • Überwachung durch Aufsichtsbehörden
  • Herstellererlaubnis nach AMG
  • GMP Regularien gelten
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3
Q

Erläutern Sie die Schritte bei der Herstellung patientenspezifischer Verpackungen

A
  • Ziel: nach Diagnostik eine für Patienten maßgeschneiderte Arznei anzubieten.
  • Erfolgen in Krankenhausapotheke oder in einem „Compounding Center“
  • Patientenspezifische Verblisterung von Arzneimitteln
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4
Q

Welche Dienstleistungen bieten Pharmagrosshändler an?

A

Klassisches Kerngeschäft:

  • Abnahme und Lagerung von AM
  • Kommissionierung und Verteilung auf Apotheken, Krankenhäuser und Kliniken

Neues Zusatzgeschäft:

  • Weltweite Verteilung von Produkten
  • Lohnlagerung für alle Produktkategorien und Temperaturbereiche
  • Postponement-Dienstleistungen
  • Spezialtransporte mit Ortungssystem und (Parameter-)Überwachungssystem
  • Umverpackung
  • Retourenmanagement
  • Kaufmännische Abwicklung der Lieferverträge
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5
Q

Was bedeutet Vendor Managed Inventory?

A

Prinzip:

  • Zugriff der Lieferanten auf die Lagerbestands und Nachfragedaten eines Kunden, Lieferant übernimmt die Verantwortung für die Bestände

Methode:

  • Regelmäßige Besuche des Kunden und Lieferung der benötigten Menge
  • Verbrauchsdatenermittlung durch Kunden, Lieferanten bestimmt, wann er nachliefert
  • Lieferant ist Inhaber des Lagers und hat dieses in sein Liefersystem eingebunden

Beispiele:

  • Versorgung von Kliniken und Pflegeheimen mit Medizinprodukten und Einwegartikeln
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6
Q

Welche Standardmethoden zur Fälschungssicherheit von Medikamenten und welche neuen Methoden kennen Sie?

A

Offene Kennzeichnung der Verpackung:

  • Hologramme
  • Sicherheitsdrucktechniken (Mikroschrift, Guilliochendruck, Pastellfarben)
  • Sicherheitsetiketten an Verschlüssen (analog Mautplakette)

Verdeckte Systeme:

  • Unsichtbare Bedruckung (sichtbar unter UV/IR-Licht) oder Metameriefarbe
  • DNA-Etiketten
  • Mikropartikel

Chargenverfikation:

  • Konsektutive Nummerierung
  • 2D Matrix Barcode
  • RFID-Tag
  • Verifizierung auf Nachfrage
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7
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers (ohne Regale).

A
  • Kleines Lagersortiment; Große Menge an Sortimenteinheit
  • Keine Zugriffsnotwendigkeit zu einer bestimmten Lagereinheit
  • Große Umschlagsleistung
  • Bedienung durch Gablestapler (max. 3 Ebenen)
  • Gassenbreite 3-3,5m
  • Schlechte Raumnutzung
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8
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers (mit Einfahrregal).

A
  • Kleines Lagersortiment; Große Menge an Sortimenteinheit
  • Keine Zugriffsnotwendigkeit zu einer bestimmten Lagereinheit
  • Große Umschlagsleistung
  • Lagerblöcke in fest installierten Tragekonstruktionen; erlaubt definierte Lagerung in mehreren Ebenen, bessere Raumnutzung
  • Pro Block Lagerung auf geneigter passiver Rollenbahn
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9
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Regallagers für Gabelstapler.

A
  • Großes Sortiment
  • Zugriff auf jede Lagereinheit
  • Mittlere Umschlagshäufigkeit
  • Kleine bis mittlere Lagerkapazität
  • Regallänge: < 50m
  • Lagerhöhe: 8m bei 6m Hubhöhe/13m bei 11m Hubhöhe
  • Gangbreite ahänig von Stapler (Schubmaststapler: 2,2-2,5; Normalstapler: 3-3,5m)
  • Großer Raumbedarf
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10
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Schmalgang - Regallagers

A
  • Großes Sortiment
  • Zugriff auf jede Lagereinheit
  • Mittlere Umschlagshäufigkeit
  • Große Lagerkapazität
  • Sonderstapler mit Hubhöhen von 12 m (Lagerhöhe ca. 14m); Stapler bewegen sich nur in der Gasse
  • Gangbreite in Abhängigkeit vom Lagergut ca. 1,7-1,9 m (!!!)
  • Sehr gute Raumauslastung
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11
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Blocklagers als Durchlaufregal.

A
  • Sonderlager für spezielle Anwendungen vor allem Pufferlager
    • Bei der Versandbereitstellung
    • Hinter Hochleistungsverpackungssystemen
  • Durchlaufregale bilden in modifizierter Form die Grundkonfiguration von Hochleistungskommissioniersystemen
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12
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Verschieberegals.

A
  • Regalreihen beweglich (passiver oder aktiver Antrieb)
  • Sehr gute Raumauslastung
  • Teilautomatisierbar
  • Lastenbegrenzt
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13
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Hochregallagers

A
  • Großes Sortiment
  • Große Umschlagfähigkeit
  • Geringer Flächenbedarf
  • Gassenbreite 1,5m, Lagerplatz 950 x 1300
  • Zugriffsmöglichkeit auf jede Lagereinheit
  • Bauweise: Silobauweise oder Regal im Gebäude
  • Innerhlab HRL Bereiche unterschiedlicher Fachhöhe
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14
Q

Wie sehen die Einlagerungsvorgänge im Pharmabetrieb aus?

A

Links: Altes System

Rechts: Neues System

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15
Q

Nennen Sie grundsätzliche Randbedingungen für die Gestaltung eines Probenzugbereichs innerhalb der pharmazeutischen Logistik.

A

Gestaltung Probenzugbereich:

  • Raumluftqualität wie im Produktionsbereich
  • Installation eines LF über dem Bereich der offenen Produkthandhabung
  • Abtrennung vom Lagerbereich durch Personal- und Materialschleusen
  • Separater Fluss der gezogenen Probe ( i.d.R. durch MA der QC)
  • Bei Verpackungsmaterial geringere Anforderungen an Raumluftqualität
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16
Q

Erklären Sie den Begriff Umpalettieren.

A
  • Notwenig bevor Produkt in Produktiobsnereich transportiert wird
  • Nicht notwendig bei Verpackungsmitteltransport in den Sekundär- und Verpackungsbereich
  • Umpalettierung automatisch oder halbautomatisch
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17
Q

Nennen Sie Elemente eines Lagers im Pharmabereich.

A

Lagerbereich:

  • Rohstofflager
  • Packmittellager (Blister, Faltschachteln, Kartons, Ampullen, etc.)
  • Lager spezifisch bedruckter Packmittel (Etiketten, Beipackzettel)
  • Speziallager (z.B. Betäubungsmittel, Lösungsmittel)
  • Abfalllager
  • Retourenlager
  • Lagerbereich für zurückgewiesenes Material

Sonstige Bereiche:

  • Umkleidebereich und Sanitärbereich Lagerpersonal
  • Lagerbüro
  • Truck-Driver-Bereich
  • Torbereich und Laderampen
  • Probenzugsbereich
  • Ladestation für Fördermittel
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18
Q

Nennen Sie Spezialläger und die Besonderheiten.

A

Lager für Betäubungsmittel:

  • BTMG, Erlaubnis druch Bundesopiumstelle
  • Richtlinien nach BfArM
  • Aufbewahrung in Wertschutzschränken/Tresoren (EN 11439
  • Alternativ Aufbewahrung in gesicherten Räumen (Wiederstandgrad; Stahlbeton Baustahlgewebe, keine Fenster, Zugriffskontrolle und Aufzeichnung, Alarmanlage

Alkohollager:

  • Zuständigkeit Zollbehörde
  • Abschliessbar
  • Mengenerfassung
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19
Q

Nennen Sie besondere Bedingungen in Lagerbereichen.

A

Bedingungen in Lagerbereichen:

  • Rohstofflager: 16-35°C, abhängig von Produktspezifikation; Feuchte egal
  • Packmittelllager (Sekundärpackmittel): 16-35°C, Feuchte > 50%
  • Kühllager: 2-8°C, Feuchte egal
  • Lager für brennbare Flüssigkeiten/Gase: Temperaturobergrenze, 5x LW, Feuchte egal

Klimatisierung:

  • Winter: Raumheizung über Lüftungssystem oder über statische Radiatoren
  • Sommer: Kühlung durch Zirkulation über Brandschutzklappen in den Nachtstunden
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20
Q

Nennen Sie Vor- und Nachteile des One- und Multilevel-Designs bei Pharmaanlagen.

A

One Level Design:

  • Standard Design -> Eine Ebene für Herstellung und Transport, ein Ebene für Technik (HVAC)
  • Gemeinsamer Raum für Herstellung und Transport: Relativ grosse Reinräume
  • Standard für kleine und mittlere Kapazitäten und Mengenherstellungen (z.B. Zytostatik-Fabriken)

Multilevel Design:

  • Alternatives Fabrikkonzept
  • Trennung zwischen Herstellungsebenen (weiß) und Transportebenen (schwarz)
  • Verringerung von Reinraumflächen
  • Vollständige Integration und Automation des Transportes in den Herstellungsbereich
  • Nutzung der Schwerkraft für den vertikalen Transport wo möglich

Nachteile:

  • Zufriedenstellende Andockstationen notwendig
  • Hoher Automatisierungsgrad
  • Hoher und langer Qualifizierungsaufwand
  • Lange Kommisionierzeiten
  • Produkte müssen sich für Mulitlevel-Design eignen
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21
Q

Nennen Sie taugliche Multi-Level-Operationen.

A
  • Wiegen
  • Granulation
  • Tablettierung
  • Beschichtung
  • Verpackung
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22
Q

Was sind Trends und Strategien in der Verpackungstechnik?

A

Trend:

  • Präparat wird erst produziert, wenn es verkauft werden kann

Strategie:

  • Produktion von neutralen Arzneiformen als Bulk (auf Vorrat)
  • Verpackung erst bei Eingang Auftrag in der gewünschten Menge, wobei Einzelaufträge gebündelt werden
  • Produktspezifische Bedruckung wenn möglich auf der Verpackungsmaschine
  • Einsatz von Verpackungsmaschinen, die möglichst ohne Formatteile konstruiert sind
  • Optimierte Auftragsreihenfolge mit Beachtung von Wechseln (Aufmachung, Produkt)
23
Q

Beschreiben Sie den grundsätzlichen Zielkonflikt zwischen Beschaffungskosten und Lagerkosten.

A
  • Einkauf kleiner Mengen in kurzen Zeitabständen führt zu steigenden Beschaffungskosten (fixe Bestellkosten, keine Rabatte) aber geringen Lagerkosten
  • Einkauf großer Mengen in großen Zeitabständen führt zu steigenden Lagerkosten (großer Lagerbestand, hohe Kapitalbindung) aber geringen Beschaffungskosten
  • Optimale Bestellmenge (Andlersche Formel)
  • Die sog. „Andlersche Formel“ beruht auf stark vereinfachenden Annahmen mit einer Reihe nicht zutreffender Voraussetzungen.
24
Q

Nennen Sie Schritte zur Auslegung von Lagern

A
  1. Produktions-Forecast
  2. Material-Forecast
  3. Defintion der Beschasffungsstrategien und Größen der Sicherheitsbestände
  4. Bestimmung der notwendigen Lagerbereiche
  5. Logistische Auslegung der Einrichtungen/Ausrüstungen
  6. Auslegung der Haus- und Sicherheitstechnik
25
Q

Definieren Sie die klassische ABC-Analyse.

A
  • Analyse, welchen Anteil ein bestimmtes Material an der Gesamtmenge hat
  • Sortierung in Absteigender Reihenfolge
  • Bilderung der Cluster A (70% der Gesamtmenge), B (20% der Gesamtmenge) und C (alle anderen Materialien)
  • Zielstellung: Identifikation der Großmengen und Definition geeigneter Beschaffungs- und Lagerstrategien
26
Q

Erweiterung der ABC-Analyse um die XYZ-Analyse.

A

X: Material wird ständig benötigt

Y: Material wird nicht ständig, aber in saisonalen Kampagnen benötigt

Z: alles andere Material

27
Q

Erklären Sie die Bestellrythmussysteme.

A
28
Q

Erklären Sie Bestellpunktsysteme.

A
29
Q

Nennen Sie Kritikpunkte an der Andlerischen Formel für die optimale Bestellmenge.

A
  • Annahme eines konstanten Materialverbrauches
  • Keine Berücksichtigung von:
    • Mindest- oder Sicherheitsbeständen
    • Lieferantenrabatten
    • Mindestbestellmengen und Mindestbestellwerten
    • Spekulativen Effekten in der Beschaffung
    • Effekten bzgl. Ausnutzung von Frachtraum, Optimierung von Verpackungseinheiten und generelle Rundungen und in der Rechnung
  • Keine allgemmein gültige Lösung möglich
  • Einsatz von Näherungsverfahren wie „Gleitende Bestellmenge“ ist üblich
30
Q

Erklären Sie den Begriff Meldebestand/Sicherheitsbestand.

A

Meldebestand: definierter Bestand, bei dem eine Bestellung ausgelöst wird.

Sicherheitsbestand: Menge, die immer auf Lager sein soll. Ist abhängig von: Lieferzeit, Liefermenge und Lagerabgangsgeschwindigkeit.

  • Lieferfähigkeit erfordert einen hohen Sicherheitsbestand
  • Reduktion der Kosten erfordert einen geringen Sicherheitsbestand

->Dilemma der Materialwirtschaft

31
Q

Erklären Sie den Begriff Prognosefehler.

A
  • Materialbedarfsermittlung aus dem Forecast
  • Vergleich mit aktuellem Bestand
  • Normalverteilung (d.h. 50% der Prognosefehler sind problematisch)
32
Q

Erklären Sie den Begriff Servicegrad/maximaler Prognosefehler.

A
  • Der Servicegrad gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass das„Ereignis Fehlmenge“ nicht auftritt.
  • Hat der Sicherheitsbestand den gleichen Wert wie der maximal zulässige Prognosefehler, so ist anzunehmen, dass der Servicegrad sichergestellt werden kann.
33
Q

Erläutern Sie das gleitende Bestellmengenverfahren.

A
  • Kostenoptimale Bestellstrategie bei nichtkonstantem Materialbedarf
  • Kumulierung der Bestellmenge über die Perioden so lange, bis die spezifischen Kosten minimal sind
  • Eliminiert die Annahmen aus der Andlerschen Formel
  • Nur die Bedarfsprognose bleibt unsicher
34
Q

Wie werden die notwendigen Lagerbereiche bestimmt?

A
  • Über sicherheitstechnische Aspekte (Zusammenlagerung, Ausstattung und Größe des Lagerbereichs)
35
Q

Erläutern Sie die Bestimmung von Lagerklassen.

A
  • Definition der Lagerklassen nach sicherheitstechnischen Gesichtspunkten (Zusammenlagerung, Max. Lagermenge)
  • Berücksichtigung gefährlicher Eigenschaften wie:
    • explosionsgefährlich, hochentzündlich, leichtentzündlich, entzündlich oder brandfördernd
    • sehr giftig, giftig und ätzend
  • Produkte werden nach ihren Brandeigenschaften (brennbar/nicht brennbar) den entsprechenden Lagerklassen zugeordnet
  • Definition der Lagerklasse erfolgt gemäß TRGS 510
  • Für Kleinmengen < 50kg (in Summe) gelten andere Regeln, ggf. Lagerung in Arbeitsräumen erlaubt
  • Für Mengen >50kg aber unterhalb der Grenzen in Tabelle 1 TRGS 510 muss eine Lagerung in speziellen Lagerbereichen erfolgen, jedoch gelten vereinfachte Bedingungen
36
Q

Was ist ein Lagerabschnitt?

A

Ein Lagerabschnitt ist der Teil eines Lagers, der von anderen Lagerabschnitten oder angrenzenden Räumen getrennt ist.

Trennung durch: Wände, Decken, Böden, Sicherheitsschrank F90

37
Q

Erläutern Sie den Begriff der Zusammenlagerung.

A
  • Eine Zusammenlagerung liegt vor, wenn sich verschiedene Stoffe in einem Lagerabschnitt, einem Container oder einem Sicherheitsschrank befinden.
  • Zusammenlagerung gemäß Tabelle aus TRGS
38
Q

Wann kann trotz Tabelle der TRGS eine Getrenntlagerung erfordlich sein? (5)

A
  • Zusammenlagerung von Stoffen, die unterschiedliche Löschmittel erfordern
  • Chemischer Unverträglichkeit
  • Verschlusslagerung
  • Klimabedingungen
  • GMP-Anforderungen
39
Q

Generell gibt es keine Größenbeschränkungen für Lagerbereiche. Welche Ausnahmen definiert jedoch der Gesetzgeber?

A
  • Akut toxische Flüssigkeiten und Feststoffe
  • Lagerung oxidierender Flüssigkeiten und Feststoffe
  • Lagerung von Gasen unter Druck
  • Aerosolpackungen und Druckgaskartuschen
40
Q

Beschreiben Sie die Bedeutung wassergefährdender Substanzen für die Planung von Lagern.

A
  • Klassifizierung der Wassergefährdung durch Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe (VwVwS), Anhang 1 und 2 in Wassergefährdungsklassen (WGK)
  • Lagermengen und Lagerflächen sind abhängig von der Sicherheitskategorie (K1-K4) und Wassergefährdungsklassen (WGK1-WGK3)
41
Q

Erläutern Sie die Sicherheitskategorien der Brandabwehr.

A

K1: Öffentliche Feuerwehr, keine besonderen Anforderungen an die Brandmeldung

K2: Öffentliche Feuerwehr, besondere Anforderungen an die Brandmeldung

K3: Werksfeuerwehr, besondere Anforderungen an die Brandmeldung

K4: öffentliche Feuerwehr oder Werksfeuerwehr, automatische Feuerlöschanlage und automatische Brandmeldung

42
Q

Nennen Sie allgemeine Maßnahmen zur Sicherstellung des Ex-Schutzes bei Anlagen der Life Science Industrie.

A

Primäre Massnahmen:

  • Stoffauswahl
  • Technische Dichtheit des Prozesssystems
  • Konzentrationsbeeinflussung (dauerhafte uns sichere Konzentrationsabsenkung unter UEG)
  • Objektabsaugung
  • Inertisierung
  • Betriebsbedingungen (Vermeidung des Erreichens des Flammpunktes, Unterdruckregime)
  • Konstruktive Gestaltung

Sekundäre Massnahmen:

  • Vermeidung von Zündquellen durch Einsatz ex-geschützer elektrischer Betriebsmittel

Tertiäre Massnahmen:

  • Beschränkung der Auswirkung einer Explosion auf ein unbedenkliches Mass
  • Beispiele: Explosionsdruckstossfeste Bauart, durch Ex-Schutzentlastungen durch Explosionsunterdrückung

Die Notwendikeit der Massnahmen zum Ex.-schutz wird über eine Zoneneinteilung definiert

43
Q

Erläutern Sie den Explosionsschutz in Lagerbereichen.

A
  • Geschlossene Lagerung explosionsgefährderter Substanzen
  • Im Umfeld explosionsgefährderter Substanzen darf die UEG (untere Explosionsgrenze) nicht überschritten werden
  • Es gelten die technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF 110 und 210)
  • Luftwechsel je nach Risiko (2x – 5x )
44
Q

Erläutern Sie den Brandschutz von Gebäuden.

A
  • Gebäudeeinteilung in Brandabschnitte um Ausbreitung eines Brandes zu behindern
  • Brandabschnitt wird durch Brandschutzwände begrenzt
  • Türen, Fenster, Kabeldurchführungen müssen über eine Feuerwiederstandsdauer verfügen
  • Brandabschnitt über alle Etagen, es sei denn Geschoßdecke=Brandwand/decke
  • Größe der Brandabschnitte nach Industriebaurichtlinie
  • Brandabschnitt im HRL muss < 6000m² sein (Ausnahmfall bis 10000m²)
45
Q

Was wissen Sie zu Löschwasserrückhalteanlagen?

A

LöMiRüRL definiert die Größe der Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen in m³ entsprechend:

  • Lagermengen
  • Wassergefährdungsklassen
  • Sicherheitskategorien
46
Q

Welche Anforderungen gelten bei der Lagerung von Lösemitteln und wassergefährdenden Substanzen?

A
  • Lüftung über Dach- und Wandöffnungen oder über technische Belüftung (min.2x LW)
  • Absaugevorrichtungen in Bodennähe und 5x LW bei leichtenzündlichen Gasen und Flüssigkeiten
  • Auffangsysteme für wassergefährdene Substanzen
47
Q

Welche Anforderungen gelten an Fluchtwege?

A
  • Geregelt in der Industriebaurichtlinie
  • Messung der Luftlinine (jedoch nicht durch Bauteile), tatsächliche Laufentfernung darf nicht mehr als das 1,5 fache betragen
  • Breite Hauptgang größer/gleich 2m
48
Q

Wie werden Hochregallager ausgelegt?

A
  • Mittlere Umschlagleistung gibt an, wie viele Ein- und Auslagerungen stündlich realisiert werden können
  • Bedraf an Ein- und Auslagerungen ist über Produktionsprogramm zu bestimmen (Bulkware, Verpackungsmaterial, Fertigprodukteinlagerung- und Versand)
  • Peaksituationen und bauliche Randbedingungen müssen bewertet und beachtet werden
  • >Auslegung HRL hinsichtlich Anzahl, Länge und Höhe der Gassen
  • Formeln zur Berechnung sind Näherungsgleichungen, Präzise Aussagen sind durch Simulation zu erhalten
49
Q

wie funktioniert die Auslegung von AGV (FTS)

A
  • Durch Transportzeiten, Wegstrecken und spezifische Daten des AGV erhält man die Transportzeitenmatrix und die Wegematrix -> Quellen/Senken Diagramm
  • Wichtig im Allgemeinen ist eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für automatisierte Logistiksysteme
50
Q

Nennen Sie Charakteristika eines Paternoster-Regallagers

A
  • Für Kleinteile (z.B. Packmittel)
  • Manuelle Beschickung/Entnahme
  • Nur Kleinmengen
51
Q

Nennen Sie Lagerobjekte

A
  • Europalette; Endproduktebereich
  • Chemie Normpalette
  • Gitterboxen
  • IBC (Behälter)
  • Big Bag (Schüttelgutbehälter)
  • Folienrollen
  • Kleinteile
52
Q

Welche strategische Optionen haben Pharmaunternehmen?

A

Option 1:

  • breite Diversifikation bis in den Konsumgüter-, Lebensmittelbereich etc.

Option 2:

  • Schaffung/Ausbau integrierter Pharmakonzerne
  • Eigene Forschung
  • Vermarktung von Originalpräparaten
  • Anschliessend Generikavermarktung

Option 3:

  • Fokus auf Generika
  • Aufbau von Kompetenz in Bereich Biosimilars

Option 4:

  • Fokus auf Forschung und Entwicklung
  • Vermarktung von Originalpräparaten
  • Integration mit Diagnostik
53
Q

Erläutern Sie den Ablauf einer Apothekenbelieferung

A
  1. Bestellung in der Apotheke (über Kundenanfrage)
  2. Elektronisches Bestellsystem/Bestellung per Telefon
  3. Umrechnung der Bestellung auf Logistikprozesse
  4. Automatischer Transfer von Kommissionierungswannen zu Lagerplätzen
  5. Manuelle oder automatische Kommissionierung
  6. Spezialprodukte in Kühlschrank/Kühllager/Sicherheitsschränke
  7. Finale Qualitätssicherung/Kontrolle
  8. Kommissionierung von grossen Stückzahlen in Sammeltransportbehälter
  9. Sicherheitsverschluss der fertig kommissionierten Behälter
  10. Zusammenstellung der Sammeltransportbehälter für ein Lieferfahrzeug
  11. Auslieferung nach optimiertem Routenplan
  12. Anlieferung
  13. Übergabe
  14. Entgegennahme der Sendung
54
Q

Wie sehen die Auslagerungsvorgänge im Pharmabetrieb aus?

A