Lek. 3 Flashcards
Erkläre Morbus Parkinson ?
Zweithäufigste Neurodegenerative Erkrankung bei der motorische und psychische Symptome auftreten.
Was sind die Frühsymptome ?
- Riech-Schlafstörungen
- motorische Symptome wie Bradykinese und Akinese (Verlangsamung bis Bewegungsarmut)
- Rigor (Streifigkeit der Muskulatur)
- Tremor (Zittern)
- Gedächtnisdefizite
- Probleme mit Aufmerksamkeit, psychische Veränderungen bis hin zu Depressionen.
Was passiert dabei ?
Es sterben Nervenzellen in der Substantia Nigra des Gehirns ab. Durch den Zellverlust kommt es zu einem Mangel am Transmitter Dopamin mit Defiziten im cholinergen Signalsystem, wodurch die Bewegungssteuerung gestört ist.
Behandlungsmethoden ?
Dopamingabe über tiefe Hirnstimulation bis hin zur Psych und Ergotherapie.
Welche anderen Erkrankungen zählen zur neurodegenerativen Erkrankungen ?
- Chorea Huntington
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Hirnareale sind eingeschränkt und es zu Ausfallerscheinungen kommt. Kommt es zur Atrophie der Skelettmuskulatur.
Alle vollziehen sich progredient (fortschreitend) mit schwerem Verlauf.
Welche 3 Arten von Muskelgewebe unterscheidet man ?
- Herzmuskulatur
- glatte Muskulatur
- quergestreifte Skelettmuskulatur
Erkläre Herzmuskulatur ?
Besteht aus einkernigen Zellen, die durch Gap Junctions verbunden sind. Herztätigkeit ist durch Schrittmacherzellen automatisiert.
Die Herzmuskulatur ist eine spezielle Art von Muskelgewebe, das nur im Herzen vorkommt. Sie besteht aus spezialisierten Zellen, die als Kardiomyozyten bezeichnet werden. Diese Zellen sind in der Lage, sich rhythmisch zusammenzuziehen und zu entspannen, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Die Herzmuskulatur ist sehr widerstandsfähig und kann kontinuierlich arbeiten, ohne müde zu werden. Sie wird durch das autonome Nervensystem und bestimmte Hormone reguliert, um sicherzustellen, dass das Herz effizient arbeitet. Die Herzmuskulatur ist auch in der Lage, sich selbst zu erregen und zu leiten, was bedeutet, dass sie unabhängig von externen Signalen kontrahieren kann. Dies ermöglicht dem Herzen, auch ohne direkte Steuerung durch das Gehirn zu schlagen. Die Herzmuskulatur ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs und die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Wenn die Herzmuskulatur geschwächt oder geschädigt ist, kann dies zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt. Daher ist es wichtig, die Herzmuskulatur durch regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und den Verzicht auf schädliche Gewohnheiten wie Rauchen zu unterstützen.
Erkläre Glatte Muskulatur ?
Befindet dich an den Wänden der Blutgefäße, der Atemwege und der Organe im Bauch-Beckenraum. Besteht aus einkernigen, durch Gap Junctions verbundenen Zellen. Erregung wird durch Schrittmacherzellen (Single-Unit-Typ) oder Synapsen (Multi- Unit- Typ) automatisiert.
Die glatte Muskulatur ist ein weiterer Typ von Muskelgewebe, der im Gegensatz zur quergestreiften Muskulatur des Herzens und der Skelettmuskulatur keine sichtbaren Streifen aufweist. Sie ist in den Wänden von Hohlorganen wie Blutgefäßen, Darm, Harnblase und Gebärmutter zu finden. Die glatte Muskulatur ist nicht willkürlich steuerbar, sondern wird durch das autonome Nervensystem und Hormone reguliert. Sie kann sich langsam und anhaltend zusammenziehen, um den Blutfluss, die Verdauung und andere lebenswichtige Funktionen zu kontrollieren. Die glatte Muskulatur spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Blutdruck, Verdauung, Atmung und anderen lebenswichtigen Körperfunktionen.
Erkläre Querstreifende Muskulatur ?
Ausführende Element der Bewegung. Umfasst etwa 650 Muskeln und trägt zu etwa 40% zum Körpergewicht und 50-75% zum Proteinanteil des menschlichen Körpers bei. Wichtigste Eigenschaft: Fähigkeit zur Erregbarkeit, Kontraktion, Dehnbarkeit und Elastizität. Sie besteht aus vielkernigen Fasern, die von Motorneuronen innerviert und in Form motorischer Einheiten organisiert sind.
Die quergestreifte Skelettmuskulatur ist die am häufigsten vorkommende Muskelart im menschlichen Körper. Sie ist an den Knochen befestigt und ermöglicht willkürliche Bewegungen wie das Heben eines Arms oder das Gehen. Diese Muskulatur besteht aus langen, zylindrischen Muskelfasern, die durch Querstreifen oder Streifenmuster gekennzeichnet sind, was ihr den Namen “quergestreift” gibt. Diese Streifen entstehen durch die Anordnung der kontraktilen Proteine Aktin und Myosin in den Muskelfasern.
Erkläre Motoneuronen ?
Neuron, das mit seinem Axon einen Skelettmuskel innerviert.
Erkläre Motorische Einheit ?
Organisationsstruktur aus einem Motoneuron und allen von ihm innervierten Muskelfasern.
Eine motorische Einheit ist eine Gruppe von Muskelfasern, die von einem einzelnen Motoneuron innerviert werden. Das Motoneuron sendet elektrische Signale an die Muskelfasern, um sie zur Kontraktion zu bringen.
Erkläre den Aufbau der Skelettmuskulatur ?
Muskelbauch aus langgestreckten Muskelfasern (Muskelzellen), Bindegewebe, Blutgefäßen und Nervenzellen (Neuronen).
Den Muskel umgibt ein breites kollagenhaltiges Bindegewebeband (Faszie). Die äußerste Hülle des Muskels (Epimysium) geht an den Enden in die Sehnen über, die den Knochen mit dem Muskel verbindet.
Erkläre Muskelfaser ?
Eine Muskelfaser ist eine Muskelzelle, die mehrere Zentimeter lang und 0,01-0,1 mm dick sein kann, sowie von einer Zellmembran (Sarcolemm) umgeben ist. Mehrere Muskelfasern bilden Muskelfaserbündel (Faszikel). Jede Muskelfaser enthält 100 te von Myofibrillen.
Erkläre Myofibrillen ?
Sind von Z-Scheiben getrennt. Der Bereich von einen Z-Scheibe zur nächsten wird als Sarkomer bezeichnet und enthält alle für die Kontraktion notwendigen Elemente.
Erkläre Sarkomer ?
Kontraktile Einheit der Myofibrille. Bestehen aus parallel angeordneten Aktin und Myosin-Filamenten.
Wie kann die Muskelkraft auf die Sehnen und somit auf den Muskel übertragen werden ?
Ankerproteine wie Dystrophin und Merosin verankern Filamente an der extrazellulären Matrix und am Sarcolemm.
Die Muskelkraft wird über die Sehnen auf die Knochen übertragen, was zu einer Bewegung des Gelenks führt. Sehnen sind faserige Bindegewebsstrukturen, die die Muskelfasern mit den Knochen verbinden. Wenn ein Muskel kontrahiert, zieht er an den Sehnen, die dann die Zugkraft auf die Knochen übertragen. Diese Zugkraft bewirkt, dass sich das Gelenk bewegt und somit eine Bewegung im Körper ermöglicht. Die Übertragung der Muskelkraft auf die Sehnen erfolgt durch die Anordnung von Kollagenfasern in den Sehnen. Kollagen ist ein starkes und flexibles Protein, das die Sehnen strukturiert und ihnen ihre Zugfestigkeit verleiht. Wenn ein Muskel kontrahiert, werden die Kollagenfasern in den Sehnen gespannt und übertragen die Zugkraft auf die Knochen.
Extrazelluläre Matrix ?
Grundsubstanz mit Bindegewebsfasern, die dem Zusammenhalt der Zellen in einem Gewebe dient.
Die extrazelluläre Matrix (EZM) ist eine komplexe Struktur, die sich außerhalb von Zellen befindet und diese umgibt. Sie besteht aus einer Mischung von Proteinen, Kohlenhydraten und anderen Molekülen, die eine unterstützende und regulierende Rolle bei der Zellkommunikation, Zelladhäsion, Zellmigration und Gewebemorphogenese spielen.
Was ist an der Aktivität der Skelettmuskulatur beteiligt ?
Unterschiedlich große Proteine (zw. 40-4000 Kilodalton (kDA). Bei verschiedenen Erbkrankheiten führen Gendefekte und ein Mangel an Muskelproteinen zu Muskelschwäche und -Schwund.
Erkläre die dickere Myosin-Filamente ?
Sind mithilfe des Proteins Titin an den an zwischen den Sarkomeren liegenden Z-Scheiben angeheftet.
Erkläre die außen liegenden dünnen Aktin Filamente ?
Aktin-Filamente binden Regulatorproteine wie Troponin mit Bindungstellen für Ca2+- Ionen, die beim Kontraktionsstart eine wichtige Rolle spielen.
Erkläre Aktin ?
Bildet die dünnen Aktin-Filamente
Aktin ist ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion und Zellbewegung spielt.
a- Aktinin ?
Aktin- bindendes Protein, Z-Scheiben
Dystrophin und Merosin ?
Verankerung der Filamente an extrazellulärer Matrix, Lokalisation im Sarkolemm
Myosin ?
Bildet die dicken Myosin- Filamente, ATP- Bindung
Myomesin ?
Bindet an Myosin und Titin, M-Linie
Myosinbindungsprotein C (C-Proteine) ?
Strukturprotein, bindet an Myosin und Titin
Myotilin ?
Strukturprotein der Z-Scheibe
Nebulin ?
Bindet entlang der Aktin-Filamente
Sarkoglykan ?
Verbindet F-Aktin mit extrazellulärer Matrix, im Sarkolemm
Titin ?
Gerüstprotein zur Befestigung der Myosin-Filamente an Z-Scheiben
Tropomyosin ?
Regulatorprotein an Aktin-Filamenten
Troponin (TnC, TNT, Tcl) ?
Regulatorproteine an Aktin-Filamenten, TnC bindet Ca2+
Erkläre Muskelkontraktion ?
ATP wird als Energieträger benötigt, das an Myosin bindet. Sobald ATP gespalten wird, lagern sich die Myosinköpfchen mit einer Kippbewegung an die Aktin-Filamente und schieben sich so vorwärts. Wenn sich die Myosinköpchen vom Aktin- Filament wieder lösen, gleiten die Myosin- und Aktin-Filamente auseinander und der Muskel erschlafft. Außerdem kommt es beim Eintreffen eines Nervensignals zur Ausschüttung von Ca2+ im SPR dadurch wird die Enzymaktivität von Myosin aktiviert. Ca2+ bindet an Troponin -> Strukturänderung von Troponin, sodass es die Bindestelle für Myosin freigibt.
Erkläre Sarcoplasmatische Reticulum (SR) ?
Tubulinetzwerk der Muskelfaser und intrazellulärer Ca2+ Ionen-Speicher.
Welche 3 Hauptformen der Kontraktion gibt es ?
- Isotonische Kontraktion
- Isometrische Kontraktion
- Auxotone Kontraktion
Erkläre Isotonische Kontraktion ?
Iso= gleich
Die Spannung bleibt gleich und die Muskellänge wird verkürzt (beim anheben eines Gewichts)
Isotonische Kontraktion bezieht sich auf eine Muskelkontraktion, bei der die Muskelspannung konstant bleibt, während sich die Muskelänge ändert. Dies geschieht, wenn der Muskel gegen einen konstanten Widerstand arbeitet und sich verkürzt oder verlängert, um diesen Widerstand zu überwinden. Isotonische Kontraktionen sind wichtig für die Bewegung und den Erhalt der Muskelkraft. Isometrische Kontraktion tritt auf, wenn die Muskelspannung erhöht wird, aber die Muskel nicht verkürzt oder verlängert wird. In diesem Fall bleibt die Muskelspannung konstant, während sich die Muskel nicht bewegt. Isometrische Kontraktionen werden zum Beispiel verwendet, um die Körperhaltung aufrechtzuerhalten oder um Gegenstände festzuhalten. Auxotone Kontraktion bezieht sich auf eine Kombination aus isotonischer und isometrischer Kontraktion. Dabei ändert sich die Muskelspannung während der Kontraktion, aber die Muskel arbeitet gegen einen variablen Widerstand. Dies kann beispielsweise bei der Bewegung von Gelenken oder bei der Durchführung von komplexen Bewegungen auftreten, bei denen die Muskelspannung je nach Bewegungsphase variiert.
Erkläre Isometrische Kontraktion ?
Die Muskellänge gleich und Muskelspannung verändert sich
Erkläre Auxotone Kontraktion ?
Beide Parameter ändern sich (bei vielen Bewegungsabläufen)
Unterstützungskontraktion ?
Erfolgt zuerst eine isometrische, dann eine Isotonische oder Auxotone Kontraktion (beim Gewichtheben)
Anschlagskontraktion ?
Erfolgen der Reihe nach Isotonische, Auxotone und Isometrische Kontraktion (beim Boxen vom Sack)
Agonist vs Antagonist ?
Ein Muskel kann sich durch Kontraktion beugen oder Strecken. Für die gegenläufige Bewegung ist aber ein weiterer Muskel nötig.
Im muskulären Kontext beziehen sich Agonisten auf Muskeln, die bei einer bestimmten Bewegung aktiv sind und sich zusammenziehen, um die Bewegung zu ermöglichen. Sie sind für die Hauptarbeit bei der Bewegung verantwortlich. Zum Beispiel sind beim Beugen des Arms am Ellenbogengelenk der Bizeps der Agonist, da er sich zusammenzieht, um den Arm zu beugen. Antagonisten sind hingegen Muskeln, die sich entspannen, um die Bewegung zu ermöglichen, indem sie dem Agonisten entgegenwirken. Sie arbeiten im Gegensatz zum Agonisten und helfen, die Bewegung zu kontrollieren und zu stabilisieren. Im Beispiel des Beugens des Arms am Ellenbogengelenk ist der Trizeps der Antagonist, da er sich entspannt, während der Bizeps sich zusammenzieht, um den Arm zu beugen. Zusammen arbeiten Agonisten und Antagonisten in einem koordinierten Zusammenspiel, um Bewegungen zu ermöglichen, zu kontrollieren und zu stabilisieren.
Energieeinsatz im Muskel ?
ATP wird in ADP (Adenosindiphosphat) und Phosphat gespalten und die Energie in mechanische Arbeit umgewandelt. ATP muss stets neu regeneriert werden. Bei ATP Mangel erstarrt der Muskel und es kommt zur Dauerverkürzung, wie auch bei Totenstarre.
Muskelveränderungen ?
Bei ungewohnter oder übermäßiger Belastung kommt es nach 24/48 Stunden zum Muskelkater, der durch feine Risse (Mikroläsionen) der überlasteten Muskelfasern verursacht wird. Dies führt zu Lokal begrenzten Entzündungen mit Wassereinlagerung und verminderter Durchblutung was durch freigesetzte Mediatoren zu Schmerzen führt.
Tetanus bedeutet ?
Spannung