Künstliche Ernährung Flashcards
Definition und ziele der künstlichen ernährung
ernährungsform, wenn eine natürliche orale nahrungszufuhr nicht oder nur unzureichend möglich ist.
ziele
- prävention und therapie von schäden durch mangel- oder unterernährung
- organfunktionen erhalten
- therapie der grunderkrankung wird ermöglicht bzw toleriert
- verbesserung immunkompetenz
- senkung komplikationsrate
- verbesserung lebensqualität
wie ist der stufenplan der ernährungstherapie?
- orale ernährung und orale supplemente, trinknahrung
- enterale ernährung, sondenkost
- parenterale ernährung, infusionslösungen
wann wird enteral und wann parenteral ernährt?
was sind kontraindikationen der EE?
enteral:
➢ bei weitgehend ungestörter motilität und resorption des GI trakts
parenteral:
➢ wenn eine enterale zufuhr nicht oder nicht bedarfsdeckend möglich ist
Kontraindikationen der EE:
- akute GI-blutung
- akutes abdomen
- mechanischer ileus
- intestinale perforation
- intestinale ischämie
über welche art sonden wird wie lange ernährt?
kurzfristig:
transnasale sonden: nasogastral oder nasojejunal
längerfristig (über 4 wochen):
➢ endoskopisch: PEG (perkutane endoskopische gastrostomie), PEJ (perkutane endoskopische jejunostomie), austauschsysteme (gastro-tube-button, sonderform der PEG)
➢chirurgisch: FKJ (feinnadel-katheter-jejunostomie)
was gibt es für formen der enteralen ernährung?
hochmolekulare diäten
- nährstoffdefiniert, polymer, whole protein formula
- proteine
- polysaccharide, maltodextrine
- TG und langkettige FS
niedermolekulare diäten
- chemisch definiert, elementar (AS) oder peptide-based (oligopeptid)
- peptide (AS)
- maltodextrine/glukose
- mittelkettige FS
welche zufuhrwege gibt es für parenterale ernährung?
was wird verabreicht?
was muss unbedingt beachtet werden?
Zufuhrwege:
- zentralvenös
- peripher-venös
verabreicht:
Aminosäuren (teilweise als dipeptid), glukose, fettsäuren (LCT und MCT), elektrolyte
beachten:
vitamine und spurenelemente sind nicht enthalten und müssen zugesetzt werden!
wann ist künstliche ernährung induziert, was ist voraussetzung und was kontraindikation?
induziert, wenn der patient über längere zeit keine orale nahrung aufnehmen, verdauen oder absorbieren kann
- bei inadäquater nahrungsaufnahme für voraussichtlich 7 tage
- bei klinisch relevanter mangelernährung (> 10% gewichtsverlust in den letzten 6 monaten)
voraussetzung:
- stabile stoffwechsellage
kontraindikation:
akutes schockgeschehen, metabolische entgleisungen: laktatazidose, hypoxie
was ist das grundprinzip bei der entscheidung ob enterale oder parenterale ernährung?
so viel wie möglich enteral und so wenig wie nötig parenteral, denn
- enterale ernährung ist physiologischer
- bei parenteraler ernährung kann es zu einer darmatrophie kommen, gestörte darmpermeabilität
- enterale ernährung ist kostengünstiger und bedarf keines engmaschigen monitorings von laborparametern
wann verwendet man nasogastrale, wann nasojejunale sonden und was ist die kontraindikation?
nasogastral:
bei ungestörter magenentleerung
bolusgabe oder kontinuierlich
nasojejunal: bei störungen der magenentleerung erhöhte aspirationsgefahr pylorusstenosen zufuhr immer kontinuierlich, pumpengesteuert
kontraindikation: patienten mit gesichts- und nasen-rachenverletzungen
wie muss die nahrungsauswahl bzgl. der künstlichen ernährung getroffen werden?
entsprechend
- energie- und nährstoffbedarf
- verdauungsleistung
- stoffwechsellage
- erkrankung
des patienten
was ist der vorteil von ballaststoffen in der EE?
bei nicht intensivpflichtigen patienten reduzieren ballaststoffe die häufigkeit von diarrhöen und die notwendigkeit von laxanzien und ist deshalb zu empfehlen
kontraindikationen:
stenosen bei entzündlichen darmerkrankungen
hochgeradige resorptionsstörung
bei fehlendem dickdarm