Gesundes Altern und Langlebigkeit Flashcards
was ist der unterschied zwischen den konzepten “langlebigkeit” und “gesundes altern”?
langlebigkeit:
verlängerte lebensspanne gegenüber derjenigen der meisten menschen bei gesunder lebensführung
gesundes altern:
abwesenheit von krankheit plus aktive gesundheitsförderung im gesamten lebensverlauf und eine gezielte unterstützung zur erhaltung der funktionsfähigkeit im alter
forschung: unterschiedlich methodik, endpunkte und aspekte
healthy ageing definition WHO
funktionsfähigkeit entwickeln und beibehalten, die wohlbefinden in älteren jahren ermöglicht
funktionsfähigkeit bedeutet:
- grundbedürfnisse befriedigen zu können
- lernen, wachsen und entscheidungen treffen zu können
- mobil zu sein
- beziehungen aufbauen und beibehalten
- zur gesellschaft beitragen zu können
was ist bei der forschung zu gesundem altern wichtig?
- healthspan ist wichtiger als lifespan
- multimodale interventionsstudien mit altersrelevanten endpunkten bei älteren personen
➢ mehrere interventionsmodalitäten
➢ physische und kognitive leistungsfähigkeit, lebensqualität - erreichen des ziels ist wichtiger als die mechanistische aufklärung
was ist die herausforderung bei surrogat-markern der alterung?
positive metabolische effekte sind eine gute voraussetzung für gesundes altern, aber nicht per se alterungsmarker
➢ molekulare endpunkte spiegeln meist ein phänomen (zb seneszente zellen) wider, aber alterung ist multifaktoriell
➢noch kein konsens zu alterungsmechanismen
➢ übertragbarkeit zwischen spezies unsicher
➢ lösungen: biomarker panel? algorithmen zu biologischem alter vs. chronologischem alter?
➢ beitrag zur aufklärung einzelner mechanismem
was ist der aktuelle “goldstandard” für nichtgenetische bzw nichtpharmakologische antialterungsstrategien?
kalorienrestriktion ohne nährstoffmangel
- verringerung der kalorienzufuhr zwischen 10-30%
- effekte bei übergewichtigen am höchsten
- längerfristige compliance ist schwierig
- effekte auf langlebigkeit nicht gesichert
was sind mögliche effekte und mechanismen der kalorienrestriktion?
- adipositas sinkt, insulinsensitivität steigt, lipidprofil verbessert sich, blutdruck und blutglucose sinken, CVD-risiko sinkt, T2D-risiko sinkt
- inflammation sinkt, oxidativer stress sinkt, verbesserte DNA-Reparatur, krebsrisiko sinkt
- reduzierter insulin/IGF/mTOR-Weg, erhöhte FOXO, SIRT, AMPK-signale, mehr autophagy und DNA-reparatur, weniger ox. stress
- vermehrt HSF/HSP70-aktivität, mehr mitophagie und proteostase, weniger zellalterung
was ist das proteinparadox?
- kurzfristige interventionen mit hoher proteinzufuhr ermöglichen gewichtsverlust (höhere sättigung) und verbessern metabolische parameter und blutdruck (metaanalyse)
- epidemiologische studien zeigen, dass eine niedrigere (bedarfsdeckende) proteinzufuhr bei erwachsenen (<65 J) mit einer geringeren mortalität einhergehen (effekt durch tierische eiweiße verursacht)
- proteine und AA erhöhen die insulinresistenz
- proteinrestriktion im tiermodell erhöht FGF21, ein insulinsensitizer und langlebigkeitsfaktor
- aber bei älteren menschen ist eine höhere proteinzufuhr mit einer geringeren mortalität verbunden