Kommunikation Dritter Flashcards

1
Q

Inwieweit ist Kommunikation über Organisationen/Dritte plan- und steuerbar?

A

Journalismus war immer schon ein System, dass nicht kontrollierbar war. → halten sich an Journalistischen Standards.
→ zusätzlich gibt es aber auch Player, die nicht nach journalistischen Prinzipien handeln!
Social Media ermöglicht öffentlichen User Generated Content. Jeder kann sagen was er will → Kommunikation Dritter kann eine breite Öffentlichkeit erreichen und mitunter viral werden. Bewertungsplattformen können diesen Effekt noch beschleunigen.
Anders als “Von”-Kommunikation ist “Über”-Kommunikation kaum plan- und kontrollierbar.

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2
Q

Welche Konsequenzen hat der Medial Wandel (mehr Social Media) auf das Machtverhältnis in der Kommunikation?

A
  • Viele Organisationen haben Angst davor, die Informations- und Deutungshoheit aufzugeben
  • Dies ist bis zu einem gewissen Grad aber bereits geschehen, die Entscheidung darüber liegt nur bedingt in ihrer Hand
  • Unternehmen sind einer bislang ungekannten Transparenz ausgesetzt
  • das Machtgefüge verschiebt sich, die Unternehmen müssen die Informationshoheit hergeben
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3
Q

Welche Chancen bietet der Mediale Wandel?

A
  • Beobachtbarkeit von Haltungen (Unternehmen bekommt die Meinung der Menschen mit und kann sich in diese Zielgruppen hineinversetzen)
  • Gewinn an Aufmerksamkeit (Unternehmen ist nicht mehr alleine zuständig)
  • Glaubwürdigkeitssteigerung → wenn Aussagen positiv! (bei Dritten, vom Unternehmen unabhängige Personen)
  • Generierung von Empfehlungen (sehr stark gewichtet, da nicht vom Unternehmen kommend)
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4
Q

Welche Risiken ergeben sich durch den Mediale Wandel?

A
  • Öffentliche Kritik, schlechte Bewertungen (verbreiten sich sehr schnell)
  • Verbreitung kann verzerrte Informationen
  • Verbreitung von Unwahrheiten
  • Shitstorms (schwer zu reagieren, da sich dies schnell verselbstständigt)
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5
Q

Was kann unternommen werden gegen die Risiken des Medialen Wandel?

A

Reputation Management, Issue Management, Krisenkommunikation

→ Es soll sich so verhalten werden, dass es keinen Anlass geben kann, über das Unternehmen schlecht zu sprechen

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6
Q

Was ist das Ziel des Reputation Management?

A

Ziel ist ein positives aber realistisches Bild der Organisation.

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7
Q

Was ist Reputation Management?

A

Der gute Ruf des Unternehmens ist offline, wie online ein Erfolgskriterium. Das Erfassen, Beobachten, Bewerten und Verbessern dieses Rufs wird unter dem Begriff Online Reputation Management zusammengefasst.
→ erst dann ist es sinnvoll Maßnahmen zu setzen.

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8
Q

Was muss im Reputation Management gemacht werden?

A
  1. Beobachtung der Reputation: Regelmäßiges Erfassen, was über das Unternehmen gesprochen wird: (online + offline) durch Medienbeobachtung, SM- und Webmonitoring
  2. Kommunikation, Reaktion, Präsenz:
    Debatten nicht selbst überlassen! → Unternehmen sollte sich einschalten und einbringen, nicht nur zuhören! Sich selbst positiv präsentieren + mit anderen in Dialog treten + Feedback aktiv nutzen
  3. Umgang mit Kritik
    (Schwierigster Teil): auf Kritik immer sachlich, ernst und neutral Antworten; Fehler eingestehen und Maßnahmen ankündig. Nur Löschen bei Gesetzesverstößen/Beschimpfung
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9
Q

Was ist der Streisand-Effekt?

A

„Viele Reputationskrisen sind dadurch entstanden, dass Unternehmen die anfänglich vereinzelt auftretende, aber berechtigte Kritik an ihrem Unternehmen oder seinen Services oder Leistungen einfach gelöscht haben.“

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10
Q

Worum geht es beim Issue Management?

A

Wie werden (konfliktbehaftete) Themen behandelt, die mit der Organisation in Verbindung stehen (nicht das Unternehmen selbst!).

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11
Q

Was sind Issues?

A

Issues sind Themen oder Sachverhalten, die…

  • der Organisation und ihren Anspruchsgruppen (Stakeholder) ein Anliegen sind
  • von den Akteuren unterschiedlich interpretiert werden
  • mit gegensätzlichen Erwartungen verbunden sind
  • von den Akteuren an die Öffentlichkeit getragen werden
  • in der öffentlichen Debatte auf Interesse stoßen
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12
Q

Welchen Lebenszyklus durchläuft ein Issue?

A

Latente Phase:
nur Betroffenen oder Leuten, die sich wirklich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen sind sich Wichtigkeit bewusst.

Emergenzphase:
Thema kommt ins Interesse von Multiplikatoren (Leute, die Reichweite haben, beispielsweise Journalisten)

Aufschwung:
gewinnt an Popularität und Resonanz. Durch Medien wird das Thema vereinfacht und diese Vereinfachung macht es den Massen zugänglich; es wird öffentlich thematisiert, besprochen und kritisiert. Es bilden sich verschiedene Meinungspole.

Reifephase:
Politik schaltet sich ein, Experten werden mit Lösung beauftragt

Abschwungphase:
Entweder wurde eine Lösung gefunden oder
es wird noch eine Lösung gesucht, aber es gibt keine wirklichen Neuheiten

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13
Q

Was sind so genannte Pseudoereignisse?

A

Wenn es keine Lösung gibt, dann verschwindet das Thema in der Öffentlichkeit wieder ab. Pseudoereignisse können einen “verschwundenen” Issue wieder antreiben. (gewolltes Pushen) Halten das Thema warm und heizen dieses immer wieder auf. → Multiplikatoren nötig
BEISPIEL: Klimawandel, Aktionen von Greta Thunberg, Klimastreiks am Freitag der Schüler in ganz Europa

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14
Q

Welche Maßnahmen im Issue Management sollte man während der unterschiedlichen Phasen planen?

A

1.) Latenzphase → Issues, identifizieren und priorisieren
2.)Emergenzphase → Dialog mit Anspruchsgruppen (Diskussionsforen) &
Kommunikationsaktivitäten (Medienarbeit, Imagekampagnen, etc.)
3.) Aufschwungphase → Anbieten von Kompromissen
4.) Reifephase → Politische Verhandlungen, Lobbying
5.) Abschwungphase → Je nach Erfolg mehr oder weniger starke Anpassung des Unternehmens

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15
Q

Warum isst es wichtig Issues im Auge zu behalten und früh zu reagieren?

A

Je weiter der Lebenszyklus fortgeschritten ist, desto weniger Einfluss hat das Unternehmen auf den Issue, desto weiter steht die Öffentlichkeit im Vordergrund.
Deshalb wird versucht bereits früh (schon in Emergenzphase) mit der Bevölkerung zu sprechen und Meinungen einzuholen, Sympathien zu schaffen, etc. → je früher eine Lösung gefunden wird, desto besser ist dies für den Umsetzungsplan des Unternehmens

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16
Q

Was versteht man unter Corporate Social Responsibility und wie hängt das mit Issue Management zusammen?

A

Issue Management steht in engem Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen. Man spricht von Corporate Social Responsibility (CSR). Es handelt sich dabei um eine Managementstrategie, die das Ziel der Nachhaltigen Entwicklung verfolgt.
Es ist keine Kommunikationsstrategie! Spielt jedoch eine wesentliche Rolle für diese.

17
Q

Was ist bei der Krisenkommunikation besonders wichtig?

A
  • Instruktionen zum Verhalten in der Krisensituation und zur Bewältigung der Krise müssen rasch verbreitet werden.
  • Betroffene Anspruchsgruppen befinden sich in einer Situation der Unsicherheit und haben dringlichen Informationsbedarf.
  • Krisen haben Nachrichtenwert und stoßen auf öffentliches Interesse. Krisenkommunikation ist in der Regel öffentliche Kommunikation.
18
Q

Welche Schritte sollten im Krisenmanagement beachtet werden?

A
  1. ) Früherkennung & Prävention (nicht immer möglich)
  2. ) Krisenvorbereitung (wenn Krisen eintreten, muss alles sehr rasch funktionieren → im Vorhinein wird daher schon geplant und vorbereitet)
  3. ) Akutes Krisenmanagement (meist bei nicht absehbaren Krisen, ist dann unvermeidbar → Verhindern, dass Panik entsteht, die Leute dürfen nicht mit Fragen allein gelassen werden)
  4. ) Krisennachsorge (aus der Krise und deren Management lernen)
19
Q

Was sind Empfehlungen für die Krisenkommunikation?

A
  • Krisenkommunikation ist Führungssache (Geschäftsleitung, Krisenstab) → Existenz steht auf dem Spiel
  • Interne und direkt betroffene Dialoggruppen vor externen informieren
  • Schnelle, permanente Information (Website, Medienkonferenz….)
  • Erreichbarkeit sicherstellen, Einrichtung von Anlaufstellen für Fragen
  • Transparente, offene, wahre Kommunikation von gesicherten Informationen
  • Konsistente, widerspruchsfreie Kommunikation (One-Voice-Prinzip)
  • Menschenschaden hat in der Kommunikation Priorität vor Sachschaden
  • Schaden von Anspruchsgruppen hat Priorität vor Unternehmensschaden
20
Q

Was sind Fehler die im Umgang mit Journalisten in Krisen auftreten können?

A
  • Wissen abstreiten
  • Medien behindern
  • Zugang verweigern
  • bei Fragen ausweichen
  • Einschüchterungsversuche
  • widersprüchliche Aussagen machen
  • nur Sicht des Unternehmens einnehmen
  • Schuldzuweisungen (wenig hilfreich, vor allem wenn Unternehmen mitbeteiligt)
  • einzelne Journalistinnen bevorzugen
  • Salamitaktik
21
Q

Was ist die Salamitaktik?

A

Salamitaktik (Tschernobyl) → Informationen kommen Häppchenweise, verweisen immer wieder auf frühere z.B. Pressekonferenzen
→ kann jedoch nicht immer vermieden werden, da Informationen nur dann preisgegeben werden können, sobald die Beschlüsse getroffen worden sind
→ für die Leute nicht hilfreich
→ Leute werden hingehalten und das Vertrauen ist stark zu bewahren

22
Q

Was sind typische Krisenstrategien?

A

Leugnen
Abschwächen
Aushandeln

Bei Selbstverschuldung keine Leugnung!
Bei unbegründeten Vorwürfen keine Entschuldigung!

23
Q

Was sind situative Öffentlichkeiten/Teilöffentlichkeiten/Publics? Wie unterscheiden sie sich von Zielgruppen?

A

Bestimmte Personen oder Gruppen die in Verbindung stehen und über einen gemeinsamen Sachverhalt diskutieren oder zu einem bestimmten Thema/Situation ähnlich denken. Sie nehmen sich aktiv als Gruppe war (z.B. Anti-Vaxer) wohingegen Zielgruppen (vom Unternehmen) nach beliebigen Merkmalen gruppiert werden. Es ist also ein weiteres Konzept zur Umweltsegmentierung.

24
Q

Wie kann man Teilöffentlichkeiten unterscheiden?

A

Nach ihrem Bewusstsein für ein Problem/Issue:

  • nicht TÖ: haben nichts mit dem Problem zu tun, wissen (noch) nichts davon
  • latente TÖ: sind betroffen, wissen es aber nicht
  • bewusste TÖ: wissen es, unternehmen nichts
  • aktive TÖ: organisieren sich um etwas zu tun
25
Q

Welche 3 Faktoren führen dazu, dass latente Teilöffentlichkeiten zu aktiven TÖ werden?

A
  • sie erkennen das Problem
  • sie erkennen Handlungsmöglichkeiten
  • sie fühlen sich betroffen/beteiligt
26
Q

Stakeholder können sich im Verlauf eines Issues weiterentwickeln. Welche 3 Phasen kann man unterscheiden?

A
  1. ) “stakeholder stage”: Unternehmen teilt Zielgruppen ein
  2. ) “publics”: es ergeben sich Teilöffentlichkeiten zu einem aufkommenden Issue
  3. ) “issue stage”: Probleme wurden nicht gelöst, und werden von der Teilöffentlichkeit an die Öffentlichkeit getragen.