Knowledge Management Flashcards
Was ist Wissen?
Gerechtfertigter wahre Glaube oder wahre Meinung in Verbindung mit Vernunft.
Ebenen von Wissen
- > Syntaktische Ebene: z.B. Meldung über Stau)
- > Semantische Ebene: Ist Meldung für mich relevant?
- > Pragmatische Ebene: Stau umfahren
Warum ist Wissen und dessen Management wichtig?
Jede Organisation verfügt über einen einzigartigen Wissensspeicher (z.B. HR) -> führt zu Wissensasymmetrie zwischen den Unternehmen
Nach der wissensbasierten Sichtweise sind Unternehmen der Ort, an dem sich die Individuen untereinander koordinieren, um ihre unterschiedlichen Wissensbasen bei der Umwandlung von Inputs in Outputs zu integrieren
Diese Wissensintegrationsprozesse erfordern eine sorgfältige Planung und Verwaltung und können Quellen für nachhaltige Wettbewerbsvorteile sein
Knowledge-Based View (KBV):
konzentriert sich auf Wissen als die strategisch wichtigste Ressource des Unternehmens (“Wissensgesellschaft”)
Wissen als kritischer Input in der Produktion und als primäre Wertquelle der Firma
Quelle des Wettbewerbsvorteils in Anwendung von Wissen und nicht im Wissen selbst
Arten von Wissen
Explizites Wissen: kann durch Kommunikation offenbart werden (d.h. Aussagen können dokumentiert werden) -> leichte Übertragung
Implizites („Tacit“) Wissen: kann nur durch Anwendung bzw. Praxis offenbart werden (befindet sich nur in den Köpfen und schwer zu beschreiben) -> langsame & kostspielige Übertragung, hohes Maß an Unsicherheit
Knowledge Management (KM) - Definition
Identifizierung und Nutzung des kollektiven Wissens in einer Organisation, um der Organisation im Wettbewerb zu helfen.
Ziele von KM Projekten
- Wissen sichtbar machen und die Rolle des Wissens aufzeigen -> hauptsächlich durch Karten, Gelbe Seiten und Hypertext
- wissensintensive Kultur entwickeln, indem Verhaltensweisen wie das Teilen von Wissen (im Gegensatz zum Horten) und das proaktive Suchen und Anbieten von Wissen gefördert und aggregiert werden
- eine Wissensinfrastruktur aufzubauen - nicht nur ein technisches System, sondern ein Netz von Verbindungen zwischen Menschen
KM Value Chain
- Schaffung von Wissen
- Speicherung von Wissen
- Wissenstransfer
- Anwendung von Wissen
Wie wird Wissen geschaffen?
Sozialisierung - Umwandlung von implizitem in neues implizites Wissen durch soziale Interaktionen und geteilte Erfahrung unter Organisationsmitgliedern (Bsp.: Lehre)
Externalisierung - Umwandlung von implizitem in neues explizites Wissen
(Bsp.: Artikulation von Best Practices oder Lessons Learned)
Kombination - Schaffung von neuem explizitem Wissen durch Zusammenführen, Kategorisieren, Neuklassifizieren und Zusammenfassen von vorhandenem explizitem Wissen (Bsp.: Literaturübersicht)
Internalisierung - Schaffung von neuem implizitem Wissen aus explizitem Wissen (Bsp.: Lernen und Verstehen, das sich aus dem Lesen oder der Diskussion ergibt)
Wie wird Wissen gespeichert?
- schriftliche Dokumentation
- strukturierte Informationen, die in elektronischen Datenbanken gespeichert sind
- unstrukturierte Informationen
- kodifiziertes menschliches Wissen, das in Expertensystemen gespeichert ist (z.B. Regeln)
- dokumentierte Verfahren und Prozesse
- implizites Wissen, das von Person zu Person übertragen wurde
Wie wird Wissen transferiert?
- Informell - z.B. außerplanmäßige Treffen, informelle Seminare, Kaffeepausen-gespräche kann bei der Förderung der Sozialisierung wirksam sein, kann aber eine weite Verbreitung ausschließen
- Formell - z.B. Schulungen, Werksbesichtigungen, geplante Treffen kann für eine größere Verbreitung von Wissen sorgen, kann aber die Kreativität hemmen
- Persönlich - z.B. Ausbildung; Personaltransfer effektiv für die Verteilung von hochgradig kontextspezifischem Wissen
- Unpersönlich - z.B. Wissensdatenbanken am effektivsten für Wissen, das sich leicht auf andere Kontexte übertragen lässt
Wie wird Wissen angewendet?
- Richtlinien - d.h. Regelwerk, Normen, Verfahren und Anweisungen
- > durch Umwandlung des impliziten Wissens von Spezialisten in explizites und integriertes Wissen für eine effiziente Kommunikation mit Nicht-Spezialisten (z.B. Sicherheitskontrollen und Wartung von Flugzeugen)
- Organisatorische Routinen - d.h. Entwicklung von Koordinationsmustern, Interaktions-protokollen und Prozessspezifikationen
- > Personen können Fachwissen anwenden, ohne es zu artikulieren/mitzuteilen
- > kann relativ einfach sein (z.B. Arbeit am Fließband) oder hochkomplex (z.B. eine Cockpitbesatzung, die ein großes Passagierflugzeug fliegt).
- Bildung eines in sich geschlossener Einsatzteams
- > in Situationen, in denen die Ungewissheit und Komplexität der Aufgabe die Festlegung von Richtlinien und organisatorischen Routinen verhindert
Arten von KM-Systemen:
- Repository-Model: Kodifizierung und Speicherung von Wissen, um die Wiederver-wendung zu erleichtern, z.B. durch ein Organisations-Wiki, das eine Dokumentation der verschiedenen Geschäftsprozesse und Verantwortlichkeiten umfasst
- Network Model: Erleichterung von Verbindungen zwischen Personen zum Wissens-austausch, z.B. Unternehmens Mashup, das einen Bankangestellten über Skype mit dem Analysten einer bestimmten Aktie in einem Anlageportfolio verbindet