Klausur I (Bruhin) !! Flashcards
Was ist die Bezugsquellenermittlung?
Die Bezugsquellenermittlung ist die systematische Beschaffung von Informationen über die Verhältnisse auf den Beschaffungsmärkten des Unternehmens, die anbietenden Lieferer, die Beschaffungskonkurrenten und die angebotenen Materialen bzw. Dienstleistungen.
Bei der Bezugsquellenermittlung handelt es sich um einen Bestandteil der Beschaffungsmarktforschung. Die Bezugsquellenermittlung hat das Ziel, alle potenziellen Lieferanten aufzuspüren und zu listen. Es herrscht eine Abgrenzung zur Lieferantenbewertung und der Lieferantenauswahl. Mit dem Begriff der Bezugsquellenermittlung wird ausschließlich die Tätigkeit der Lieferantenfindung und -auflistung beschrieben.
Nenne Entscheidungskriterien, die bei der Suche nach einem geeigneten Lieferanten von Wichtigkeit sind
- Zuverlässigkeit im Rahmen der Vertragsabwicklung
- Räumliche Nähe
- kurze Lieferfristen
- Qualität
- Umfang der Gegengeschäfte
- Umgang mit Vertragsstörungen
- Kulanz (freiwillige Leistung des Lieferanten,, kulant = entgegenkommend, großzügig)
- Möglichkeiten zum elektronischen Datenaustausch
- Ausfallrisiko
Was sind externe Informationsquellen?
Die externen Informationsquellen müssen recherchiert und durchsucht werden. Es handelt sich um Informationen, die für das Unternehmen neu sind und somit Chancen, aber auch Nachteile mit sich bringen.
Die externen Informationsquellen können noch in primäre und sekundäre Quellen unterschieden werden. Die primären Informationsquellen recherchiert ein Unternehmen selbst, während es sich bei sekundären Informationsquellen auf Daten verlässt, die bereits vorab angefertigt wurden und häufig kostenpflichtig im Internet zur Verfügung stehen.
Definieren sie primäre und sekundäre Informationsquellen und nennen sie jeweils Beispiele
Primäre (direkte, unmittelbare) Informationsquellen sind Informationsquellen, für die die Beschaffung der erforderlichen Informationen, direkt auf den Beschaffungsmärkten eingeholt werden.
Beispiele: - schriftliche oder telefonische Befragung und/oder persönliche Gespräche bei Lieferern und Kunden
- Messen, Ausstellungen und Warenbörsen
- Einkaufs- und Verkaufsreisende
- Betriebsbesichtigungen bei Lieferern und Kunden
- Testanzeigen
- Vertreterbesuche
- elektronische Marktplätze
Bei sekundären (indirekte, mittelbare) Informationsquellen, werden keine speziellen Erhebungen durchgeführt, sondern zu anderen Zwecken erfolgte Aufzeichnungen zur Beschaffung ausgewertet.
Beispiele: - Statistiken
- Adressbücher, Branchenhandbücher, Einkaufsführer
- Fachbücher, Fachzeitschriften, Verkauskataloge, -prospekte, Geschäftsberichte
- Einschaltung ausländischer Handelskammern und deutscher Handelsmissionen im Ausland
- Internetseiten
Was sind interne Informationsquellen?
Nenne Beispiele für sie
Sind die Grenzen gezogen, kann die Bezugsquellenermittlung starten, wofür Informationsquellen benötigt werden. Diese können einen internen oder externen Ursprung haben.
Interne Informationsquellen liegen bereits im Unternehmen vor und müssen nicht mehr recherchiert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Informationen auf ihre Aktualität hin überprüft werden.
> vorhandene Kataloge
vorhandene Angebote
Artikelkarteien (Sortiment mit hinterlegten Lieferanten)
Lieferantenkarteien (Bestehender
Lieferantenstamm)
Was sind die Vorteile und Nachteile der internen Informationsquellen?
Vorteile:
> schnell verfügbar
> bereits Bewertung aus bisherigen Aufträgen möglich
> schnelle Zuordnung zu Produkten möglich
Nachteile:
> eventuell veraltet
> stark begrenzt
> nicht innovativ
Was ist das Ziel der Bezugsquellenermittlung?
Die Bezugsquellenermittlung dient dazu, die Belieferung im Unternehmen sicherzustellen, indem potenzielle Lieferanten aufgespürt werden. Ein Engpass bei der Lieferung kann zum Produktionsstillstand führen, was die Unternehmensziele gefährden könnte. Um im Notfall vorbereitet zu sein, muss ein Unternehmen Alternativen zur Hand haben.
Hier kann durch die Bezugsquellenermittlung in kürzester Zeit ein alternativer Lieferant beauftragt werden, sodass die Produktion problemlos fortgeführt wird. Das Ziel der Bezugsquellenermittlung ist letztendlich eine fertige Liste, die potenzielle Lieferanten aufzeigt.
Was sind die Aufgaben der Materialwirtschaft?
- Materialbedarf in qualitativer, quantitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht ermitteln
- geeignete Lieferanten suchen und auswählen
- Kauf der benötigten Materialen
- Wareneingangskontrolle bei Lieferung
- sachgerechte Lagerung
Was ist das Ziel der Materialwirtschaft?
Ziel der Matrialwirtschaft ist die Sicherung der Produktions- und somit der Verkaufsbereitschaft bei möglichst gesenkten Kosten.
Die Gewinnoptimierung steht am Ende im Vordergrund.
Was sind Vorteile und was Nachteile externer Informationsquellen?
Vorteile:
> neue und innovative Informationen
> weltweite Suche dank Internet möglich
> persönlicher Kontakt auf Messen, Geschäftsreisen, etc.
> spezifierte Suchen dank Internet möglich
> im Normalfall aktuell
Nachteile:
> Listen häufig kostenpflichtig
> Suchaufwand
> keine Erfahrung mit den Liferanten
> Suchergebnisse manipulierbar
> hoher Zeitaufwand für Geschäftsreisen, Messen, etc.
Bestellpunktverfahren und Bestellrythmusverfahren im Vergleich
Bestellpunktverfahren (Mengenorientier):
Lagerbestand (Meldebestand)
veranlasst die Bestellung
Merkmale:
* verschieden Bestellzeitpunkte
* gleiche Bestellmenge (z.B. optimale Bestellmenge)
geeignet für:
* Fertigungsverfahren, bei denen der Materialbedarf unterschiedlich ist
Vorteile:
+ Produktionsbereitschaft i.d.R. gewährleistet
+ niedrige Mindestbestände wegen ständiger Bestandsüberprüfung möglich (Lagerkosten und Lagerrisiko gering)
Nachteile:
- ständige Bestandsaufnahmen erforderlich
Bestellrythmusverfahren( themenbezogen):
Festgelegte Termine veranlassen die Bestellung (z.B. immer am Anfang des Monats
Merkmale:
* gleiche Bestellzeitpunkte
* verschiedene Bestellmengen (abhängig von Verbrauch)
* geeignet für*:
* Fertigungsverfahren, bei denen der Materialbedarf gleichmäßig ist
Vorteile:
+ Kontrollaufwand gering
Nachteile:
- Gefahr zu hoher bzw. niedriger Bestände
- höhere Mindestbestände erforderlich (Kapitalbedingung)
Gegenstand der Materialwirtschaft
- beachte bei der Beschaffung auf :
Nachhaltigkeit
—–> Kreislaufwirtschaftsgesetz (KWG):
Müll vermeiden —–> verwenden —–> verwerten —-> entsprechend entsorgen
—-> Einhaltung von sozialen und ökologischen Anforderungen
—> Zertifikate und Siegel machen das freiwilige Engagement von UN sichtbar (schaffen auch Wettbewerbsvorteile)
Managementsystem= regeln den Prozess der Herstellung (Wertschöpfung) —-> Beispiele: * Zertifizierung (ECO-Management and Audit- Scheme) oder IS014001 (Norm)
Produktlabels = kenzeichnen die Eigenschaften eines Produktes —-> Beispiele: Fairtrade (Signal für die Kunden für die Güterkontrolle)
Lieferantenauswahl: Wo wird bestellt?
Anfrage bei verschiedenen LIeferanten = rechtlich unverbindlich —-> Angebote von den versch. Lieferanten = rechtlich verbindlich (Willenserklärung beim Kaufvertrag) —-> Angebotsvergleich: um den geeignetsten Lieferanten aus zu wählen —-> Auswahlkriterien
(1) qualiative (Preis, Kosten): Einkaufspreis, Lieferkosten, Zahlungsbedingungen (Skontoabzug), Rabatt,… = Bezugskalkulation:
Lieferpreis (LP)
- Lieferantenrabatt (LR)
+ Zuschläge (z.B. Mindermenge)
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= Zieleinkaufspreis (ZEK)
- Lieferantenskonto (LS)
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= Bareinkaufpreis (BEK)
+ Bezugskosten (BK) (z.B. Transport)
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= Einstandpreis - Bezugspreis (EP)
Definiere den Begriff “optimale Bestellmenge”
Bei der optimalen Bestellmenge liegen die Lagerhaltungskosten auf dem niedrigsten Niveau, ohne dass die Liefertreue leidet. Der Unternehmer hat auf dem Lager nur die Anzahl an Produkten und Materialien vorrätig, die für den Betrieb wirtschaftlich am günstigsten sind. Neben den Lagerkosten wird die optimale Bestellmenge durch Bestellkosten, Mengenrabatte und den Absatz eines Jahres beeinflusst. Darüber hinaus wirken der Herstellungsprozess und der Produktvertrieb auf die Kennzahl ein.
Warum ist die Bestimmung der optimalen Bestellmenge so wichtig?
Ein Unternehmen ist aus wirtschaftlichen Gründen an der Ermittlung der optimalen Bestellmenge interessiert. Durch eine lange Lagerhaltung wird die Liquidität geschwächt. Notwendige Ausgaben können nicht mehr getätigt werden, weil zu viel Kapital im Lager gebunden ist. Ein Lösungsansatz ist die Ermittlung der optimalen Bestellmenge.