Klausur I !! (Boscher) Flashcards
Was sind die Grundfunktionen eines Unternehmens?
I. Beschaffung: Alle Tätigkeiten, die darauf abziehen, die Güter und Dienstleistungen zu erwerben, die für einen reibunsglosen Absatz bzw. Produktion sorgen.
II.(Produktion/Herstellung) Leistungserstellung:
Industriebetrieb: z.B. Produktion
Handelsbetrieb: z.B. Bereitstellung von Waren
Dienstleistungsbetrieb: z.B. die Erfüllung angebotener Dienstleistungen
III. Absatz:
- Verkauf von Gütern und Dienstleistungen
- Rückfluss der eingesetzten Geldmittel –> ermöglicht die Finanzierung der Beschaffung, Leistungserstellung und Absatz
Es ist ein Kreislauf.
Definiere den Begriff “Unternehmen”
Ein Unternehmen ist eine planvoll organisierte Wirtschaftseinheit, in der Sachgüter und Dienstleistungen beschafft, erstellt und verkauft werden.
Unternehmen beziehen i.d.R. eine Reihe von Vorleistungen (Werkstoffe, Maschinen, Strom, Wasser, Erfindungen, Dienstleistungen). Durch den Einsatz der eigenen Leistung verändert das Unternehmen die übernommenen Vorleistungen und schafft neue Sachgüter (z.B. Lebensmittel, Kleidung, Fahrzeuge) oder Dienstleistungen (z.B. Transporte, Beratung durch einen Rechtsanwalt).
Was sind Unternehmensziele?
Die Unternehmensziele leiten sich aus dem Unternehmensleitbild ab. Sie geben der Unternehmungsleitung, den Bereichleitern, den Abteilungsleitern und den Mitarbeitern eine Orientierung für die Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Prozesse. Damit diese Orientierung zweifelsfrei möglich ist, sind die Unternehmensziele eindeutig zu formulieren und verbindlich festzulegen.
Nenne die SMART-Formel und erläutere für was jeder Buchstabe jeweils steht
S: spezifisch, simpel
M: messbar
A: akzeptiert
R : realistisch
T: terminiert
Erläuterung: S: Das Ziel soll genau beschrieben, einfach formuliert und für alle nachvollziehbar sein.
M: Festgelegte Kennzahlen müssen es erlauben, dass die Erreichung des Ziels gemessen werden kann.
A: Das formulierte Ziel muss übereinstimmen mit den Wertvorstellungen des Unternehmensleitbildes.
R: Das Ziel darf nicht utopisch und damit demotivierend sein. Vielmehr benötigen die Mitarbeiter das Gefühl, dass das Ziel erreichbar ist.
T: Der Zeithorizont, in welchem das Ziel zu erreichen ist, muss festgelegt sein.
In welche drei Kategorieren können Unternehmensziele fallen? Nenne und füge jeder Kategorie konkrete Beispiele dazu
Unternehmensziele können in drei Kategorieren unterteilt werden, so sind sie entweder soziale, ökologische oder/und ökonomische Ziele.
soziale:
- Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen
- behindertgerechte Arbeitsplätze
- Löhne und Gehälter liegen über dem Branchentarif
- Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
- freiwillige Sozialleistung
- Urlaubsgeld
- Weiterbildung
- Sportangebote
ökologische:
- gute Qualität der Produkte + Langlebigkeit der Produkte
- Fertigungsmaschinen, die weniger Energie verbrauchen + emissionsarm
- kurze Transportwege
- Plastik vermeiden
- Recycling + Upcycling
- nachhaltige Produktion –> Bspw. auf Lieferketten achten
ökonomische:
- Gewinnmaximierung
- Kostensenkung
- wirtschaftlicher arbeiten
- Verbesserung der Produktivität
- Umsatzsteigerung
- Wettbewerbsfähigkeit
- Kundenzufriedenheit
- Marktanteilerhöhung
Nenne und erkläre die verschiedenen Zielbeziehungen zwischen Unternehmensziele
Zielkonflikt: Die Verfolgung eines Ziel beeinträchtigt oder verhindert die Erreichung eines anderen Ziels (konkurrierende Ziele) Bsp.: Personalkosten und faire Löhne
Zielharmonie: Die Föderung eines Ziels begünstigt zugleich die Förderung eines oder mehrereren andereren Ziel(e) (komplementäre Ziele) Bsp.: Kundenzufriedenheit und gute Qualität
Zielindifferenz: Die Ziele beeinflussen sich gegenseitig nicht (indifferente Ziele) Bsp.: faire Löhne und Upcycling
Stellung des Unternehmens im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang
Das Unternehmen ist umkreist von den anderen Wirtschaftsobjekten, diese sind:
Kapitalmärkte: Gesellschafter, Gläubiger
Absatzmärkte: Ausland, private Haushälte, andere Unternehmen
Staat: Rechte, Steuern und Abgaben, Infrastruktur, Subventionen
Beschaffungsmärkte: Vorleistung anderer Unternehmen, Arbeitskräfte, Ausland
Für was stehen die Abkürzungen CSR, CR, CC und CG?
CSR (Corporate social responsibility): Verantwortung von Unternehmen, welche soziale, ökologische und ökonomische Aspekte umfasst
Beispiel: - faire Geschäftspraktiken
- Schutz von Klima und Umwelt
- mitarbeiterorientierte Personalpolitik
CC (Corporate Citizenship): gemeinsames Engagement, das über eigentliche Geschäftstätigkeiten hinausgeht
Beispiel: - Spenden für wohltätige Zwecke
- Sponsring eines Vereins
- Bekämpfung von Armut
CG (Corporate Governance): Ordnungsrahmen für eine erfolgreiche Unternehmungsführung
Die Regeln der CG umfassen die Grundsätze der verantwortungsvollen Unternehmungsleitung und Überwachung (sowie Steurungs- und Kontrollmechanismen)
Beispiel: - umfasst das Kerngeschäft des Unternehmens (CSR ebenfalls)
CR (Corporate Responsibility): Grad des Verantwortungsbewusstseins eines Unternehmens/Auswirkungen, die die Unternehmenstätigkeiten auf die Gesellschaft und Umwelt hat
Was sind Grundfunktionsbereiche und wie lauten sie?
Grundfunktionsbereiche sind Aufgabenbereiche, die für einen Industriebetrieb unverzichtbar sind.
Materialwirtschaft: Beschaffung, Lagerung und Transport der Materialien, die im Produktionsprozess be- und weiterverarbeitet werden.
Produktionswirtschaft: durch den Einsatz von Arbeitskräften, Anlagen, Material, Energie und Dienstleistungen sowie Informationen und technischen Verfahren, Produkte schaffen
Absatzwirtschaft: Informationen über den Markt, Kundenwünsche, Wettbewerbssituation gewinnen + Strategien zur optimalen Vermarkung entwickeln
Was sind Unterstützungsfunktionsbereiche?
Unterstützungsfunktionsbereiche erbringen Leistungen, die die Bewältigung der Grundfunktionen teilweise erst ermöglichen, erleichtern oder optimieren und betreffen somit das ganze Unternehmen.
Das Shareholder-Konzept - erläutere!
Nach dem Shareholder-Konzept hat die Unternehmensleitung die Aufgabe, die unternehmerischen Entscheidungen so zu treffen, dass der (Markt-)Wert des Eigenkapitals (Shareholder-Value) erhöht wird. Durch eine langfristige Gewinnmaximierung soll die Einkommens- und Vermögensposition der Eigenkapitalgeber verbessert werden.
Beschreibe die drei Kriterien des Shareholder-Konzepts
- Ziel der Unternehmensleitung muss es sein, für die Eigenkapitalgeber eine langfristige Gewinnmaximierung zu erreichen.
- Die unternehmerische Entscheidungsgewalt liegt bei den Eigenkapitalgebern bzw. bei den von ihnen eingesetzten Führungskräften (z.B. Vorstand, Geschäftsführer)
- Der Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) steht im vollem Umfang den Eigenkapitalgebern zu.
Merke: Dieses Konzept wird häufig abgelehnt, weil die Interessen anderer Anspruchsgruppen vernachläsigt werden
Das Stakeholder-Konzept- erläutere!
Nach Auffassung der Vertreter des Stakeholder-Konzepts haben alle Personen oder Personengruppen, die von den Entscheidungen des Unternehmens betroffen sind, Ansprüche an das Unternehmen. Eine Begründung für die Ansprüche leiten die Vertreter des Stakeholder-Konzepts von der Tatsache ab, dass die Anspruchsgruppen einen Beitrag zum Unternehmen leisten.
Das Stakeholder-Konzept erweitert den Shareholder-Ansatz, indem neben einer rein finanziellen Zielperspektive auch eine soziale und ökologische Verantwortung verlangt wird!
Merke: Dass sich das Stakeholder-Konzept aufgrund der stark auseinanderstrebenden Interessen der Anspruchsgruppen in der Realität durchsetzen kann, ist kaum zu erwarten** Derzeit überwiegt in der Unternehmenspraxis eindeutig das Shareholder-Konzept.
Was sind die wichtigsten Unterstützungsfunktionsbereiche?
Finanzwirtschaft: Die Finanzwirtschaft lässt sich in die Bereiche Finanzierung und Investition unterteilen.
Finanzierung ist die Bereitstellung von finanziellen Mitteln zur Durchführung des betrieblichen Leistungsprozesses sowie aller sonstiger finanzieller Vorgänge (z.B. Unternehmensgründung).
*Als Investition bezeichnet man allgemein die Verwendung der finanziellen Mitteln. Werden im Rahmen der Beschaffungs- und Produktionsphase größere Beträge für einzelne Vermögensgegenstände (z.B. Grundstücke, Maschinen) aufgewendet und ist die Kapitalbindung längerfristig, so spricht man von Investitionen.
*Personalwirtschaft: Die Personalwirtschaft umfasst die Summe aller Aufgaben, die sich mit der arbeit von Personen in einem Unternehmen befassen. Zu den Aufgaben gehört u.a. die Personalbedarfsplanung und Personalführung/Personalmotivation
Rechnungswesen**: Das Rechnungswesen erfasst die **betrieblichen Prozesse** eines Unternehmens und stellt die **Ergebnisse der Geschäftsleitung** zur Auswertung zur Verfügung. Nach dem **Informationsempfänger** unterscheidet man zwischen **internem** Rechnungswesen und **externem**.
Das **interne Rechnungswesen** umfasst die Kosten- und Leistungsrechnung, die Betriebsstatistik und die Planungsrechnung. **Informationsempfänger:** Geschäftsführer, Abteilungsleiter, Mitarbeiter und Betriebsrat
Das **externe Rechnungswesen** umfasst die **Buchführung* und die Jahresabschlussrechnung.
Informationsträger: Gesellschafter, Steuerbehörden, Banken und Gerichte
*Controlling: Generelle Aufgabe des Controllings ist es, die Geschäftsleitung bei der Steuerung des Unternehmens durch Beschaffung und Aufbereitung von Informationen, durch Koordinieren, Analysieren und Kontrollieren zu unterstützen, um die Unternehmensziele optimal zu erreichen.
Die speziellen Aufgaben des Controllings betreffen insbesondere die Planungs- und Kontrollrechnung, das Rechnungswesen als Dokumentationsrechnung, die Erstellung ergebnisorientierter Informationen sowie Organisationsfragen.
Definiere den Begriff “Aufgabenorganisation”
Die Aufgabenorganisation legt die Aufgaben und Zuständigkeiten von Mitarbeitern fest. Die Gestaltung erfolgt über die Bildung von Stellen und Abteilungen.