Kapitel 9 Flashcards
Homo Economicus vs. Entscheidungsfindung in der Realität
Ausgangspunkt: Homo Oeconomicus
» „Vernünftiges“ (rationales) Denken basiert auf Gesetzen der Logik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Nutzenmaximierung
» Menschliche Entscheidungen weichen oftmals von der rationalen Lösung ab (u.a. aufgrund kognitiver Einschränkungen), d.h.:
» Sobald eine zufriedenstellende Lösung eines Problems gefunden wurde, werden weitere Alternativlösungen oftmals vernachlässigt
Zeitersparnis vs. optimale Lösungsfindung
» Anwendung von Heuristiken ist sinnvoll, wenn der Nutzen der eingesparten Zeit den Nutzenverlust durch die geringere Entscheidungsqualität überwiegt
» Biases lassen sich i.d.R. nicht gänzlich beheben/unterdrücken, sind allerdings reduzierbar (Debiasing)
Bias
» Bias = systematischer Fehler bei Entscheidungsfindung
» Basieren auf kognitiven Heuristiken
Heuristik
Mit begrenztem Wissen/Zeit zu einer praktikablen (nicht zwangsweise optimalen) Lösung kommen
Intuitive und spontane Urteile über unsichere Ereignisse, insbesondere bei komplexen Problemen
Einflussfaktoren von Entscheidungen
Relevanz der Entscheidung
Emotionen
Fairness
Ego
Zeitdruck
Individuelle Charakteristika
Erfahrung
Behavioral Management Accounting Definition
Behavioral Management Accounting untersucht die Zwecke, Aufgaben und Instrumente des internen Rechnungswesens/Controllings aus einer entscheidungsorientierten
Perspektive, die die traditionellen Annahmen über menschliches Verhalten – unbeschränkte Rationalität und strenger Eigennutz – aufbricht.
Ziele des Behavioral Management Accountings:
Auswirkungen der Ausgestaltungen des
Rechnungswesens/Controllings auf menschliches Verhalten
– zu erklären,
– vorherzusagen und
– darauf aufbauend Gestaltungsempfehlungen zu geben.
Überblick Behavioral Management Accounting
JDM by managers
Incentives and control
management control systems
Biase im Investitionsprozess
Framing Effect
Status Quo Bias
Planning Fallacy (Projektcontrolling)
Effort Heuristic
Representativeness Heuristic
Availability Heuristic
Anchoring Heuristic
Confirmation Bias
Hindsight Bias
Framing Effect:
Je nach Darstellungart eines objektiv unveränderten Problems kommt es zu unterschiedlichen Entscheidungen
Status Quo Bias:
Neigung den aktuellen Zustand beizubehalten. Falls eine Person generell indifferent zwischen Alternative A (Status quo) und B ist, wird tendenziell Alternative A präferiert
Planning Fallacy
Fehleinschätzung der benötigten Zeit/Kosten für geplante Aufgabe; Unterschätzung von Projektdauer und Kosten, da nicht alle Eventualitäten berücksichtigt werden; Einschätzung eigener Projekte eher zu opimistisch, bei Einschätzung fremder Projekte eher zu pessimistisch
Effort Heuristic:
Wert von einem Objekt hängt davon ab, wie viel (Zeit-) Aufwand in die Erstellung des Objekts geflossen ist; tritt insbesondere bei der Bewertung von Objekten auf, deren Wert nicht ohne Weiteres messbar ist
Representativeness Heuristic:
Eintrittswahrscheinlichkeit eines unbekannten Ereignisses wird basierend auf der Erfahrung eines ähnlichen Ereignisses festgelegt
Availability Heuristic:
Entscheidung wird anhand bereits verfügbarer Informationen getroffen, die allerdings nicht zwangsweise repräsentativ für die zu treffende Entscheidung sind; (Subjektive) Eintrittswahrscheinlichkeit eines unbekannten Ereignisses wird höher eingeschätzt, je präsenter ähnliche Ereignisse dazu sind
Anchoring Heuristic:
Urteilsbildung über ein unbekanntes Ereignis orientiert sich an bekanntem Ankerwert; Urteil wird ausgehend vom Anker nach unten bzw. oben adjustiert (Adjustment)