Kapitel 8 Flashcards

1
Q

Kostenunterschätzung bei öffentlichen Bauprojekten:

A

➢ In 9 von 10 Verkehrsinfrastruktur-Projekten werden die Kosten unterschätzt.
➢ Bei Bahnprojekten liegen die tatsächlichen Kosten durchschnittlich 45% über den
anfänglichen Kalkulationen.
➢ Bei Tunnelbauten und Brücken übersteigen die tatsächlichen Kosten die
Prognosen durchschnittlich um 34%.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Kardinalfehler der Projektabwicklung

A

-Misfit zwischen Organisation und Projekt
-Verzögerung von Entscheidungen
-Mangel an Teamgeist/ Identifikation
-Team nicht an Terminplanung beteiligt
-Unzureichende Befugnisse der Projektleitung
-Planänderungen zu spät

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Definitionen Projekt und Projektmanagement

A

Per Din Norm in Deutschland definiert
Merkmale Projekt:
* Einmaligkeit
* Eindeutige Aufgabe, Verantwortung und Zielsetzung
* Zeitliche Befristung, klarer Anfangs-/Endzeitpunkt
* Finanzieller Rahmen und begrenzte Ressourcen

Projektmanagement
Projektmanagement ist die Gesamtheit von
* Führungsaufgaben,
* Führungsorganisation,
* Führungstechniken und
* Führungsmitteln
für die Initiierung, Definition, Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Projektorganisation

A
  1. Reine Projektorganisation
  2. Projekt-Einflussorganisation/
    Stabsprojektorganisation
  3. Projekt-Matrixorganisation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Projektplanung

A

» Freigabe eines Projekts führt zum Projektauftrag, der Eckdaten bzgl. Leistung,
Terminen und Kosten enthält.

» Projektplanung setzt sich aus vier interdependenten
Teilplänen zusammen.
Strukturplanung
Ablaufplan
Ressourcenplanung
Kostenplan

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Strukturplanung

A

» Projektziel wird in überschaubare Teileinheiten (Leistungspositionen und/oder Aktivitäten) zerlegt

» Dekomposition
– In einem Baum hierarchisch über Stufen/Ebenen
– Interdependenzen zwischen den Teileinheiten sollen
minimiert werden, unabhängige Realisierbarkeit der
Aktivitäten oder Leistungspositionen
– Unterste Ebene: „Arbeitspakete“ als Gegenstand der weiteren Planung
(Termine, Ressourcen, Kosten)

» Determinanten für Komplexität der Dekomposition
– Projektumfang und -natur
– Gewünschte Abnahme-/Kontrollpositionen

» Mögliche Ordnungen des Baums
– Objektorientiert
– Funktionsorientiert
– Gemischtorientiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Ablaufplan/Terminplanung

A

Aus Strukturplan wird Ablaufplan
» Abschätzung der benötigten Zeitdauer für die Arbeitspakete bzw. Aktivitäten (deterministisch oder stochastisch)

» Bestimmung der Abhängigkeitsbeziehungen zwischen den
Arbeitspaketen bzw. Aktivitäten (Vorränge)

» Einsatz eines Verfahrens der Netzplantechnik (CPM, MPM, PDM, PERT, GERT …)

» Analyse der Ergebnisse

» Verbesserungspotentiale suchen
– Kürzung/Streckung von Vorgängen (Kosten!)
– Parallelisierung von Vorgängen (Strukturänderung!)

» Visualisierung als Gantt- oder Netzplandiagramm

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Ressourcenplanung

A

» Ressourcen
– Mitarbeiter:innen (nach Fähigkeiten)
– Material
– Betriebs-/Sachmittel

» Planungsschritte (für jede Ressource)
– Ressourcennachfrage (aus Struktur- und Ablaufplan)
– Ressourcenangebot (Unternehmen, Zukauf)
– Ressourcenvergleich und -abgleich (Engpässe?)
* Zu Lasten der Termine?
Zurück in die Projekt-Ablaufplanung?
* Zu Lasten der Kosten?
Liquiditäts-, Bilanzwirkungen?
* Zu Lasten der Qualität?
Was sagt der Kunde/die Kundin?
Verträge?

» Interdependenzen der Ressourcen?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Projekt-Kostenplan/Budget

A

» Befragung von Expert:innen
– Einzelschätzungen durch Expert:innen (best/average/worst)
– Mehrfachbefragungen (z.B. als Delphi-Methode)

» Aufwandsschätzverfahren
– Algorithmische Methoden
* Parametrische Methoden
* Faktoren- bzw. Gewichtungsmethoden
– Vergleichsmethoden
* Analogiemethoden
* Relationsmethoden
– Kennzahlenmethoden
* Multiplikatormethoden
* Produktivitätsmethoden
* Prozentsatzmethoden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Instrumente des Projekt-Controlling Klassifizierung

A

– Nach betroffenen Projektphasen
– Nach Planungs- und Kontrollinstrumenten
– Nach Instrumentenbenutzern
(Projektleiter:in, -controller:in, -mitarbeiter:in)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Instrumente des Projekt-Controlling

A

» Instrumente teilweise sowohl im Einzelprojektcontrolling wie auch im strategischen Projektcontrolling oder Programm- und Multiprojektcontrolling einsetzbar (mit entsprechenden Variationen)

Rückgriff auf das gängige Instrumentarium aus dem allgemeinen Controlling, der strategischen Planung bzw. des strategischen Controlling, teilweise variiert, nur wenige wirklich „spezielle“ Instrumente

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Meilenstein-Trendanalyse, Meilenstein-Trenddiagramm

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Earned Value Analyse

A

» Informationen über Budgetabweichungen: Isoliert wenig aussagekräftig

» Notwendig: Integration von Informationen über den bislang erzielten Leistungsfortschritt,
angefallene Kosten und benötigte Zeit …

» Earned Value-Analyse: Unterscheidung von
– Kostenabweichungen
– Leistungsabweichungen
– Terminabweichungen
– Kombinationen

» Earned Value-Analyse auch im Multiprojektcontrolling einsetzbar

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Problem der Bestimmung des Fertigstellungsgrads

A

» Gefahr von Falschaussagen
– Wahrnehmungsverzerrungen („Bias“)
– Manipulation

» Wege der „Objektivierung“
– Bildung möglichst kleiner Arbeitspakete (Effizienzgrenze?)
– Binäre Zustandsbestimmung: „offen“ vs. „erledigt“
– Beschränkung des Fertigstellungsgrades auf diskrete Aussagen, z.B.
* „Arbeitspaket begonnen“: Fertigstellungsgrad 20%
* „Arbeitspaket in Abwicklung“: Fertigstellungsgrad 50%
* „Arbeitspaket fast erledigt“: Fertigstellungsgrad 80%
* „Arbeitspaket erledigt“: Fertigstellungsgrad 100%
– Alternativ: Diskrete Bewertung mit 0%, 50% und 100%

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Projektabschluss: Bewahrung von Erfahrungswissen

A

» Lohnend für…
– Unternehmen, die häufig Projekte durchführen (z.B. Bauunternehmen, Anlagenbau,
Softwarefirmen, Beratungen).

» Mittel und Wege
– Betriebsindividuelle und -übergreifende Erfahrungsdatenbanken
– Kostendatenbanken (möglichst granular)
– Detaillierte, Fazit ziehende Projektdokumentationen
– Nachlaufendes Projekt-Benchmarking
– Identifizierung von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren
(in der Wahrnehmung aller Projektbeteiligten)
– Postmortem-Berichte mit zeitlichem Abstand nach Projektende
– Standardisierung von…
* Projektstruktur- und -ablaufplänen (s.o.)
* Planungs-, Steuerungs-, Kontroll-,
Eskalationsprozessen
* Instrumenteneinsatz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Fazit zum Nutzen des Projektcontrollings

A

» Aussage: „Erfahrungsgemäß bringen 5 Prozent anfänglicher Mehraufwand beim
Projektmanagement – damit ist auch bzw. insbesondere das Projektcontrolling
angesprochen – rund 20 Prozent Kosten- und Zeitersparnis!“

17
Q

Gesamter Puffer:

A
  • maximal mögliche Verzögerung des Vorgangs (ij), wenn FZi nicht unter- und SZj nicht
    überschritten werden soll
  • auch Verbrauch der Puffer von Vorgänger- und Folgevorgängen, aber keine Beeinflussung
    des kürzesten Pfades bei Verbrauch von GP
  • auf kritischem Weg: GP aller Vorgänge 0

GPij= BPij + FPij

18
Q

Unabhängiger Puffer:

A
  • Zeit, die ausschließlich dem Vorgang (ij) zur Verfügung steht, wenn sowohl FZj als auch SZi nicht tangiert werden sollen
    UPij
    = max(FZj− (SZi+ dij);0)
19
Q

Freier Puffer:

A
  • Puffer des Vorgangs (ij), wenn FZj eingehalten und FZi nicht überschritten werden soll
  • keine Beeinflussung des kürzesten Pfades und von Nachfolgepuffern, aber Beeinflussung
    von Vorgängerpuffern

FPij
= FZj − (FZi + dij)

20
Q

Bedingter Puffer:

A
  • Zeit, die auch von Vorgängern und Nachfolgern des Knotens genutzt werden kann

BPij = SZj − FZj

21
Q

Earned Value Grafische Darstellung

A