Kapitel 12 Flashcards
Verbund-Geschäfte
Als Verbund-Geschäfte werden Vermarktungsprozesse bezeichnet, bei denen das Vermarktungsobjekt in einem objektiv-technischen Bedarfsverbund zu anderen Vermarktungsobjekten steht, der eine zeitraumbezogene Nachfrageverbundenheit zwingend begründet.
- Transaktionsobjekte können standardisiert und individualisiert sein
- Bindung über Transaktionsobjektspezifität und damit geplante Geschäftsbeziehung
- Sachlich (Lock-in-Effekte) und zeitlich (sukzessive Beschaffungsschrittfolge) verbundene Kaufprozesse
- Pfadabhängigkeit! (Initialkauf verpflichtet zu weiteren Käufen)
Schwerpunkte im Marketing-Ansatz:
• Primäres Ziel: Profitabilität der Geschäftsbeziehung
• Foki im Marketing-Ansatz => abhängig von Verbundtypen
=> Gebunden an Produkt oder Prozess!
Phasen im Verbund-Geschäft und beziehungsorientierter Marketing-Ansatz
Phase 1: Basisgeschäft • Strategisches Fenster • Buy-in-follow-on-Politik • Unsicherheitsreduktion • Pre-Announcement-Politik
Phase 2: Phase der Verbundkäufe • weitere Unsicherheitsreduktion • Beziehungsqualität-Politik • Servicepolitik • Verbundtypenspezifische Maßnahmen
Phase 3: Reflexionsphase
• erneute CLV-Beurteilung
• Analyse der Wechselneigung
• Öffnung eines neuen strategischen Fensters
• Beendigung oder Fortsetzung der Geschäftsbeziehung
Repetitiv-Geschäft
Charakteristika:
• Weitgehend standardisierte Zuliefer-Leistung
• Anbieterleistung kann auf dem Absatzmarkt des Kunden keine präferenzschaffende Funktion übernehmen
• Wechselseitige Bindung meist über Temporalen Lock-in-Effekt
Konsequenzen und Schwerpunkte im Marketing-Ansatz:
• Integralqualitätspolitik
• Preispolitik
• Kompatibilitätspolitik aufgrund des Multiple Sourcing
• Servicepolitik
Spezialitäten-Geschäft
Charakteristika:
• Individualisierte Anbieterleistung ist Teil des Absatzobjektes des Kunden
• Anbieterleistung kann präferenzschaffende Funktion übernehmen, wenn sie am Absatzmarkt des Nachfragers identifizierbar ist (ggf. mehrstufiges Marketing)
• Kein Multiple Sourcing beim Nachfrager möglich aufgrund meist totaler Transaktionsobjektspezifizität.
• Nachfragerbindung über Verdor Lock in
Konsequenzen und Schwerpunkte im Marketing-Ansatz:
• Integralqualitätspolitik
• Plattform-Strategien
• Mehrstufiges-Marketing
Verkettungs-Geschäft
Charakteristika:
• Vermarktung von Lösungen zu Integration beim Nachfrager i. d. R. vorhandener oder in Zukunft zu beschaffender Bedarfsfall-Lösungen in eine Bedarfskette
• Einzelne Bedarfsfall-Lösungen sind die beim Nachfrager vorhandene Systemlandschaft einzupassen (Systemintegration)
• Durch die Verkettung von originär getrennt nutzbaren Funktionseinheiten entsteht ein neuartiger Nutzen innerhalb der Bedarfskette (Synergieeffekte)
• Komplementarität der Funktionseinheiten liegt nicht im Bedarfsfall, sondern innerhalb der Bedarfskette
• Systemintegratoren als spezialisierte Anbieter, die im Prinzip ein reines Dienstleistung-Geschäft betreiben.
Konsequenzen und Schwerpunkte im Marketing-Ansatz:
• Kompetenz-Politik (Fokus: Systemintegration)
• Portierungs-Politik (Fokus: Migration)
Erweiterungsgeschäft
Charakteristika:
• Individualisierte oder auf Standardkomponenten mit erforderlichem Customizing beruhende Anbieterleistung
• Die Komplettlösung basiert auf einer a priori festgelegten Systemarchitektur
• Basis Lösung des Bedarfsfalls steht in einem Komplementärverbund zu den in der Nutzungsphase erforderlichen Verbrauchsprodukten
• Vendor Lock in bei Spezialentwicklungen; Technological Lock in bei Standard Lösungen
Konsequenzen und Schwerpunkte im Marketing-Ansatz:
• Mehr-Generationen-Innovationen
• Migrations-Politik (Maßnahmen zur Unterstützung des Wechsels von einer vorhanden Problemlösung)