Inkontinenz Flashcards
Inkontinenzarten
- Belastungs- (Stress-) Inkontinenz
- Drang- (Urge-) Inkontinenz
- Overactive Bladder Syndrom (OAB-Syndrom)
- Extraurethrale Inkontinenz (Fistel/Ureterektopie)
- Überlaufinkontinenz
- Neurogene Blase
- Enuresis / Kindliche Harninkontinenz
Belastungsinkontinenz
- unwillkürlicher Urinverlust bei Belastung
- abdominelle Druckerhöhung mit konsekutiver Erhöhung des Harnblasendrucks über den Harnröhrneverschlussdruck bei vorgeschädigter Beckenbodenmuskulatur
- Zunahme im Alter
- F>M
Äthiologie der Belastungeinkontinenz
1) Traumata des Beckenbodens
- Operative Eingriffe
- Geburten
- Permanent schwere körperliche Belastung
2) sonstiges
- neurologischer Erkrankungen
- Medikamente
- Tumoren im Harnabflussweg
- Radiation im kleinen Becken
Schweregrad nach Stamey der Belastungsinkontinenz
I: bei Husten, Niesen, Lachen (schwere körperliche Belastung)
II: beim Gehen und Aufstehen (leichte körpl. Belastung)
III: im Liegen (ohne körperliche Belastung)
Symtome der Bealstungsinkontinenz
- Urinverlust in Belastungssituationen
- Rezidivierende HWIs
Diagnostik der Belastungsinkontinen
1) Anamnese und Evaluation des Miktionsverhaltens
- Quantifizierung des Urinverlusts (Wiegen der Einlage mach bestimmter Trinkmenge, Bewegung)
2) körperliche Untersuchung (v.a. rektal und vaginal zum Ausschluss Rektor- oder Zystozele
- Bonney-Test
3) Apparative Diagnostik
- SONO Harnblase (Restharn)
- Miktionurethrogramm bei unklarem Befund
- Urodynamik (Ausschluss neurogene Ursache)
- Zystoskopie ( Ausschluss Tumor)
DD Belastungsinkontinenz
Dranginkontinenz
Mischinkontinenz
Überlaufinkontinenz
Bonney-Test
Zunächst muss die Patientin husten, wenn sie Urin verliert wird mit einer Klemme oder mit den Fingern von vaginal die Harnröhre angehoben. Wenn daraufhin bei erneutem Husten kein Urin mehr austritt, ist der Bonney- Test positiv und eine behandelbare Stressinkontinenz nachgewiesen..
Therapie der Belastungsinkontinenz
1) konservativ
- Gewichtsverlust
- regelmäßige Miktion
- Beckenbodentraining
- elektromagnetische Beckenbodenkontraktionen
2) Medikamentös
- Östrogenbehnadlung Vulva/Vagina
- Duloxetin zur Verstärkung der Sphinkterkontraktion (hemmt Serotonin/Noradrenalin Re-uptake auf spinaler Ebene)
3) operativ
- Einlagerung von Bändern zur Elevation der Harnröhre
(Tension-free vaginal tape und Transobturator tape)
- offen-operative Verfahren –> Goldstantard = Abdominelle Kolposuspension nach Bruch
- weitere operative Möglichkeiten je nach Grunderkrankung (artifizieller Harnröhrensphinkter nach Radiatio/OP)
Drang (Urge) Inkontinenz
= Imperativer Harndrang mit unwillkürlicher Unrinabgabe
1) sensorische Urge-Inkontinenz (pathologisch gesteigerte Empfindlichkeit der HB mit Auslösung einer reflektorischen Harnblasenentleerung)
2) motorische Urge- Inkontinenz
- autonome Detrusorhyperaktivität
Ursachen einer Urge-Inkontinenz
1) Idiopatisch
2) neurologisch
- Läsionen oberhalb des Hirnstamms
- Rückenmarksverletzungen
- Apoplex
- Morbus Parkinson
- Demenzen
- Multiple Sklerose
imperativer Harndrang
Plötzlicher Harndrang, der nicht bewusst kontrolliert werden kann und den Patienten auch bei kleinen Volumina zur Miktion zwingt
Symptome der Urge-Inkontinenz
- Imperativer Harndrang
- Unrinverlust ohne Anstrengung mit Harnblasentenesmen
- kleine Urninmengen
- erhöhte Miktionsfrequenz
Diagnostik der Urge-Inkontinenz
- Anamnese zur Evaluation des Miktionsverhaltens
- Urodynamik (Sicherung autonomer Detrusorreaktion)
- Ausschluss HWI (Urin-Stix, Uri-Kult)
- Ausschluss anderer Inkontinenz-Ursachen (Sono, körperliche Untersuchung, Zystoskopie)
DD Dranginkontinenz
Belastungsinkontinze
Überlaufinkontinenz
Mischform