Hämaturie Flashcards
DD: Hämaturie
Zystitis Pyelonephritsis Prostatitis Tbc UrothelCa Nierentumoren Prostatitis
untere oder ableitende HWI
Urozystitis, Urethritis
Urozystitis
Entzündliche Infektion der Harnblase - häufigste Lokalisation der HWI
Unkomplizierte HWI
HWI ohne relevante funktionelle oder anatomische Anomalien, Nierenfunktionsstörungen oder Begeliterkrankungen, die HWI oder Komplikationen begünstigen
komplizierte HWI
alle HWIs, die Kriterien einer unkomplizierten HWI nicht erfüllen - immer bei Männern - weitere Verdachtsmomente: rezidivierende Infekte, Pyelonephritis
Rezidivierende HWI
>2 Infektionen/Halbjahr, >3 Infektionen/Jahr
Asymptomatische Bakteriurie
NICHT asymptomatische HWI = Vorliegen einer signifikanten Bakteriurie ohne Symptome
wann muss eine Pyelonephritis angenommen werden?
Fieber, Flankenschmerz in Verbindung mit Zystitis
ZYSTITS Erreger
- meist durch Bak. der Darmflora 1) Enterbacteriacea (gram-neg. Stäbchen) - E.colie(80%) - Proteus mirabilis - Klebsiellen 2) andere - Enterokokken - Styph. saprphyticus
häufigster Zystitiserreger bei Kindern
Adenoviren
prädisponierende Fakoren Zystitis
- weibliches Geschlecht - Honeymoon-Zystits - Transurethraler Dauerkatheter - Anomalien des Harntrakts (Blasendivertikel)
Symptome Zystitis
- Dysurie, Algurie - Pollakisurie - Hämaturie - ungewollter Urinverlust durch Drangsymptomatik - Suprapubische Schmerzen
Diagnostik Zystitis 1) klinische Chemie
Urin-Stix: Leukos, Hämaturie, Nitrit + Urin-Mikroskopie (Erlaubt Ausschluss bei unauffälligem Befund) Urinkultur: Keimnachweis
Urinkultur - ab welchem Keimnachweis behandlungsbedürftig? (Ausnahme) - Indukation
- ab 10^5 KBE/ml (Kolonie bildende Einheiten) - suprapubisch gewonnener Katheterurin bei jeder Bakteriurie auffällig - jeder Verdacht HWI (ausser unkompl. bei Frauen)
Wieso ist bei Zystitis Nitrit pos. im Urin-Stix
- Viele Bakterien reduzieren Nitrat zu Nitrit - Nachweis unspezifisch - falsch-positiven Ergebnissen (z.B. Interaktion durch Farbstoffe) - negativen Ergebnissen trotz Harnwegsinfektion kommen. - Enterokokken produzieren kein Nitrit - hohe Diurese oder eine nitratarme Ernährung können zu einem negativen Befund führen
Diagnostik Zystitis 1) apparativ Indikation?
- v.a. komoplizierter Zystitis 1) Sonographie (Ausschluss Harnstau, ggf. Anzeichen Pyelonephritis) 2) Zystoskopie (Abklärung Malignom, Reflux)
Was sind monographische Anzeichen einer Pyelonephritis?
ödembedingte Organvergrößerung Zunahme der Parenchymechogenität
DD Zystitis
- Harnbalsentumor (veränderte Schleimhaut kann zu vermehrter bakterieller Besiedlung führen ) - Urolithiasis (Dysuriche Beschwerden könne Zystitis vortäuschen) - Prostatitis (meist Folge) - Pyelonephritis (bei aufsteigenden HWI) - interstitielle Zystitis
interstitielle Zystitis
= seltene, abakterielle Zystitis mit chronischem erlauf + Fibrosierunge der Harnblasenwand - Schmerzen durch vermehrter Permeabilität des Urothels - Mastzellinfiltration in hystoskopischen HB-Bisopsien - interdisziplinäres Konzept mit Behandlung der chron. Schmerzen
Therpie Zystitis
1) symptomatisch (mehr Trinken) als alleinige Maßnahme 2) Antibiotische Therapie
Antibiotische Therapie der unkomplizierten Zystitis (nicht Schwangere)
- Wahl - Nitrofurantoin - Fosfomycin-Granulat (einmalig) - Cotrimoxazol –> bei Kenntnis lokaler Resistenzlage 2. Wahl oder nach frustraner Ersttherapie - Fluorchinolone (Ciproflo.) - orale cephalosporine (Cefuroxim) - Penicilline (Amoxicillin/Clavulansäure)
woraus besteht Cotrimoxazol?
Trimethoprim, Sulfamethoxazol
Antibiotische Therapie der kompl. Urozystitis und unkompliziertern bei Männern
Flurochinolone (Ciproflox.) Cephalosporine IIIa (Ceftriaxon) CAVE: bei Männern kann Prostatitis nicht ausgeschlossen werden, daher muss AB auch diese hoch konsentiert erreichen. Fosfo und Nitrofurantoin machen dies nicht
Komplikation Zystitis
- Pyelonephritis - Prostatitis - Epididymitis
Prävention der HWI
- erhöhte Trinkmenge - Miktion direkt nach Koitus - bei Rezidiven Möglichkeit der Impfung gegen E.coli oder langfristiges AB (über 6 Monate Nitrofurantoin, Cotrimoxazol)
Zystitis und Schwangerschaft
- meisten AB strenge kontraindiziert unkompliziert: Fosfomycin, Orale Cephalosporine, Amoxicillin - asymptomatische Bakteriurie in immer nach Antibiogramm –> jede MUSS behandelt werden
Pyelonephritis = - Erreger
= infektioöse, eitrige Nierenbeckenerkrankung in Mitbeteiligung des Parenchyms meist nach HWI = Desruktive interstitielle Nephritis - Frauen > Männer Enterbacteriaceae (Gram-neg. Stäbchen) - E.coli (70%) - Proteus - Klebsiellen
Pyelonephritis Symptome
- Schüttelfrost, Fieber - Flankenschmerz - Dysurie
Pyelonephritis Diagnostik
1) KU: Nierenklopfschmerz 2) Labor: Urinstix mit Leukos, Mikrohämaturie, Unrinkultur zum Keimnachweis, Entzündungsparameter, Retentionsparameter, Blutkultur 3) Sono Niere und Harnblase - Ausschluss Harnableitungsstörung - vergrößertes, im Parenchym aufgelockerter, atemverschiebliche Niere -Mark-Rindentrennung evtl. unscharf
Ergänzende Diagnostik bei unklarer Genese einer Pyelonephritis
- KM-CT Abdomen/Urogramm - Miktionsurethrogramm zur Verifizierung eines Reflux - Urodynamik zum Ausschluss neurogener Harnblasenentleerungsstörung / subvesikaler Obstruktion
DD Pyelonephritis
Akute Cholezystitis Sigmadivertikulitis Adnexitis Pathologien des Bewegungsapparates Pankreatitis basale Pneumonie Pleurtis akute Appendizitis
Therapie der Pyelonephritis
KALKULIERT 1) Frühzeitig antibiotisch - Fluorchinolone II/II (Ciprofl.) - Cephalosporine 3G (Ceftri.) ggf + Aminoglykosid - oral wenn unkompliziert sonst i.v 2) hochdosiert, i.v bei KL-Insuffizienz und syst. Beteiligung 3) supportive Therapie: viel Ringer i.v 4) Einlage transurthraler DK bei hohen Infektparametern
Wieso ist die kalkulierte AB-Therapie mit Ciprofloxacin der mit Cephalosporinen bei Pyelonephritis vorzuziehen?
- bei Cipro sind auch Enterokokken abgedeckt
Komplikationen der Pyelonephritis
1) Chronifizierung - Rezidive mit Hypoplasie - Schrumpfniere - terminale NierenIS bei bds. Befall, Einzelniere oder Pathologien der anderen Niere 2) Urosepsis
Pyelonephritis gravidarum
- Progesteron in SS führt zu erweiterte Ureteren + mehr Glukose im Urin –> einfache Aszension - meist 1. Trimenon - Amoxicillin, Penicillin oder Cephalosporine 2/3 G
welche HWI- AB darf man NICHT in der SS geben?
- Fluorchinolone - Cotrimoxazol
aktute /chronische Prostatits
- v.a. durch E.coli und andere Enterobacteriaceae - selten Mykobakterien
chronisch pelvines Schmerzsydrom (CPPS)
kein Erreger nachweisbar
RF Prostatitis
- Blasenentleerungsstörung - Manipulation am Urogenitaltrakt (DK, OP, Prostatamanipulation)
Klassifikation des National Institute of Health der Prostatitis
I Akute Prostatitis: Bakterielle Harnwegsinfektion mit Einbeziehung der Prostata und entsprechender Symptomatik II Chronische Prostatitis: Bakterielle Prostatitis seit mehr als 3 Monaten III Chronisches pelvines Schmerzsyndrom (CPPS) - Kein bakterieller Keimnachweis bei chronischen, prostatitischen Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Beckens seit mehr als 3 Monaten - Entzündliches CPPS (IIIa): Mit Nachweis einer Inflammation - Nicht entzündliches CPPS (IIIb): Ohne Nachweis einer Inflammation IV asymptomatische Prostatitis: Nachweis einer Entzündung (z.B. Leukospermie) ohne Symptomatik
Syptome Prostatitis
Schmerzen bei Defäkation Fieber Dysurie Perianale Schmerzen
Klinische Chemie bei Prostatitis
- Urin-Stix/Urinkultur zur Keimbestimmung - Blutkultur bei Fieber >38,5°C - Entzündungsparameter, PSA hoch - digital rektale Untersuchung (meist schmerzhaft , erst NACH PSA-Bestimmung)
Diagnostik chronische Prostatitis
- wie bei akuter - Abstrich der Harnröhre zum Ausschluss Clamydien - 4 Gläser Probe