Fieber/Flankenschmerz Flashcards
DD Fieber / Flankenschmerz
Urolithiasis Pyelonephritis Harntransportstörung/Harnstauung Urosepsis Vesikoureteraler Reflux Subpelvinstenose Doppelniere Harnröhrenklappen Megaurether
Urolithiasis
Steinarten
Kalziumoxalatsteine (75%) Struvitsteine (10-20%) Harnsäuresteine (5-10%) Kalziumphasphatsteine Zysteinsteine Xanthinsteine
Kalziumoxalatsteine
- 75% aller Steine, röntgenpositiv
1) Ätiologie - Hyperkalzämie
- Hyperoxalurie
- oxalatreiche Ernährung
- Erkrankungen mit Gallensäureverlust (M.Crohn, Kurzdarm)
2) Prophylaxe - Behandlung Hyperkalzämie
- Ernährungsanpassung
- Alkalisierung des Harns: Alkalizitrate (K-Na-hydrogencitrat, Na-Bikarbonat) –> Aufhebung der Säurestarre
- ggf. Magnesium (antilithogene Wirkung), Thiazide (verringert Kalziumausscheidung)
Wieso kommt es bei Erkrankungen mit Verlust von Gallensäuren zu Kalziumoxalatsteinen
- Oxalat bindet im Darm an Kalzium und wird zum wasserUNlöslichen Kalziumoxalat und ausgeschieden
- Fettsäuren werden bei Gallensäuremangel nicht aufgenommen
- Kalzium bindet an Fettsäuren und mehr Oxalat wird in den Körper aufgenommen
Säurestarre
- über Wochen bis Monate konstant (also “starr”) bleibenden pH-Wert im sauren Bereich (pH
Struvitsteine (Magnesiumammoniumphophat)
- 10-20% aller Steine, röntgenpositiv
1) Ätiologie - HWI durch Urease-bildende Keime (meist Proteus auch Klebstelle, Pseudomonas, Staph)
- Urease-produzierende Keime bedingen Alkalisierung des Urins (Harnstoff + H2O –> basischen Ammonium-Ion und Hydrogencarbonat-Ion) –> begünstigt Ausfall vom Magnesiumammoniumphosphat
2) Prophylaxe - Eradikatione des HWI mittels AB
- Ansäuerung des Harns (Methionin)
- frühzeitige Steinentfernung bei Abflusstörungen
HWI provozieren Struvitsteine und Struvitsteine erhöhen Risiko für HWI
Harnsäuresteine (Urat)
- 5-10% aller Steine, röntgennegativ
1) Ätiologie - Hyperurikämie (begünstigt bei Adipösen)
2) Therapie/Prophylaxe - Alkalisierung des Harns über mehere Wochen (orale “Chemolitholyse)
- -> einzige Steine bei der Alkalisierung therapiert und nicht nur prophylaktisch wirkt
- Allopurinol
CAVE Urikosurika und Harnsäuresteine
Urikosurika bewirken vermehrte Harnsäureausscheidung –> verstärken Steinbildung
Kalziumphophatsteine
- Ca und P bleiben eher in Lösung) –> nur wenn beide Ursachen ausgeschlossen und Urin-pH > 6,2 sonst Thiazide
Zystinsteine
= autosomla-rezessiv verebrte Rückresorptionsstörung von Aminosäuren (Zystin)
1) Zystinurie
2) rezidivierende Nierensteine bereits als Kind
3) Nitroprussidprobe -> NW von Zystin um Urin
4) Alkalisierung des Harns als Prophylaxe
-
Xanthinsteine
- genetischer Defekt der Xanthinoxidase oder iatrogen durch Allopurinol
Prophylaxe: Purinarme Kost, hohe Flgk.-Aufnahme - röntgennegativ,
Indinavir-Steine
Einnahme von Indinavir (HIV-Proteaseinhibitor)
Symptome Urolithiasis
- unruhiger, haltloser Patient
- kolikartige Schmerzen (Flanke/Abdomen)
(mögliche Ausstrahlung in Unterbauch, Leiste, Schamlippen, Hoden) - ggf. klopfschmerzhafte Nierenlager
- Übelkeit, Erbrechen
- paralytischer Subileus möglich (reflektorisch)
- blutiger Urin möglich
DD Urolithiasis
- Hodentorsion
- Darmerkrankungen (aktute Appendizitis, Divertikulitis)
- Adnexitis, Extrauteringravidität u.a.
- theoretisch alle Ursachen einen akuten Abdomens
Diagnostik der Urolithiasis
1) Urin-Stix
- NW Hämaturie, evtl. HWI-Hinweise
2) Bildgebung
- Sono (Stauungsniere, Konkrements im Pyelon)
- Röntgen: schattengebend (positiv): Ca-haltige
röntgennegatic: Harnsäure, Indinavirsteine, Xanthinsteine
3) Ausscheidungsurogramm (nicht bei akuter Kolik)
4) CT (Größe und Lage des Konkrements)
Komplikationen der Urolithiasis
- HWI mit Fieber, Pyelonephrits, Urosepsis
- Harnstauung mit möglicher Infektion des Urins (infizierter Harnstuungsniere)
Akutbehandlung (konservativ) der Urolithiasis
- Steine Senkung des adrenergen Einflusses auf glatte Muskulatur, Spasmolytika
3) Erhöhte Trinkmenge
4) körperliche Bewegung
Therapie der Urolithiasis
Steinentfernung
- Uretersteine > 5mm
- bei frustraner konservativer Therapie, Abflusshindernis oder rezid. HWI
1) Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) - Stein muss in Röntgen / Sono darstellbar sein (Ca-haltige Steine)
2) Endoskopischer Eingriff - Perkutane Nephrolitholapaxie
- Ureterorenoskopie (Retrograde Harnleiterspiegelung)
Perkutane Nephrolotholapaxie
Punktion eines Nierenbeckenkelchs unter sonographischer und röntgenologischer Kontrolle
→ Einführung eines Seldingerdrahtes
→ Bougierung des Punktionskanals
→ Einführung des Nephroskops + Instrumente
→ Zerkleinerung der Steine und Bergung der Fragmente
Bei welcher Therapie der Urolithiasis ist eine Röntgenkontrolle indiziert?
sowohl bei konservativer als auch nach operativer Therpie
Prophylaxe der Urolithiasis
- reichlich Flüssiglkeitszufuhr (2,5l)
- eingeschränkter Kochsalz- und tierischer Eiweißkonsum
Ätiologie des Harnstauungsniere
1) Ureterstenosen (postop, posttraumatisch, Radiatio)
2) Tumoren der ableitenden Harnwege oder Kompression von aussen
3) angeborene Anomalien (Ureterabgangsstenose, Uretermündungsstenose, Urethralklappen, vesikoureteraler Reflux)
4) Urolithiasis
5) Nierenbeckenabgangsenge (intrinsich, extrinsisch)
intrinsische Nierenbeckenabgangsstenose
= Störung der glatten Muskulatur im betroffenen Segment des Harnleiters mit Störung der Peristaltik (funktionelle Stenose)
extrinsische Neirenbeckenabgangsstenose
- aberrierende Polarterie mit Obstruktion des proximalen Harnleiters
- Malrotation, Lageanomalie, veränderte Form der Niere
- okkludierender Fibrosestrang
Symptome Harnstauungsniere
aktut: Flankenschemerz
aktut + Infekt: Fieber, Schüttelfrost
chronisch: meist symptomlos, Zufallsbefund
Symptome Ureterstenose
Flankenschmerz
Symptome bei Kleinkindern und Neonaten bei Nierenbeckenabgangsenge
- Tastbarer abdomineller Tumor im OBB
- Geideihstörung
- rezidi. Pyelonephritis mit evtl. Urosepsis