Holozän und Anthropozän Flashcards
Bodenabtrag Mitteleuropa
•Bodenabtrag setzt mit den ersten Ackerbaukulturen im Altneolithikum ein, hier vor ca. 6000-7000 Jahren vor heute (nach Jäger 1994).
•Erhebliche Zunahme der Bodenabträgeerst mit zunehmender Siedlungsdichte und neuen Bearbeitungsmethoden seit Bronze-/ Eisenzeit.
•Weiterentwicklungen in der Agrartechnik
→ zunehmende Intensität der Bodenerosion
Ausbreitung des Anatomisch Modernen Menschen
Out-of-Africa Modell
Moderner Mensch entwickelt sich in Afrika und besiedelt dann die anderen Kontinente (wahrscheinlichere Option)
Multi-Regionales Modell
Moderner Mensch entwickelt sich zeitgleich in verschiedenen Regionen der Welt aus H. erectus (nicht genügend Belege dafür)
Assimilationsmodell
Moderner Mensch wandert in mehrerernWellen aus Afrika aus und mischt sich mit anderen Menschenformen, z.B. mit Neanderthalerin Europa
Aurignacien
40.000 –32.000 BP (Angaben für Mitteleuropa)
- Früheste Fossilien: PesteracuOase u.a. Höhlen in Rumänien
- Einwanderungen sehr wahrscheinlich über den Donau-Korridor
- Frühe Funde (Kunst) in den Höhlen der Schwäbischen Alb
- Um 31.000 BP (Denekamp-Interstadial) auch im nördlichen Europa verbreitet, und damit der Anatomisch Moderne Mensch
- Schmuck aus Meeresmuscheln, Zähnen, Elfenbein zeigen Netzwerke zum Tausch von Gütern zwischen Mittelmeer und Mitteleuropa
- Werzeugeaus Knochen und Geweih, größere Variation an Steinwerkzeugen
- Herstellung von Kleidung
Gravettien
32.000 –24.000 BP
•Werkzeuggruppe in ganz Europa verbreitet, mit regionalen Zentren
•Leitform„Gravettespitze“
•Kühlere Phase bis zum Einsetzen des LGM, keine Besiedlung Nord-und Mitteleuropas im Hochglazial
•Wichtige Fundplätze: DolníVestonice(Tschechien), Kostenkiund Sungir(Russland), Willendorf, SW-Frankreich
•Jagd auf Wolf, Ren, Hasen, Polarfüchse und verschiedene Vogelarten. Stärkere Bedeutung der Fischerei
•Neuerungen bei Siedlungen, Bestattungen und Projektilspitzen:
Entwicklung Speerschleuder (Atlatl)Siedlungen über mehrere Monate bewohnt, komplexere hausartige Strukturen aus Mammutknochen
Solutreen
24.000 –17.000 BP
- Besiedlung während des LGM hauptsächlich in Frankreich und Iberischer Halbinsel
- Mitteleuropa sporadisch während wärmerer Phasen besiedelt („Grubgrabien“)
- Starker Bevölkerungsrückgang
- Besonders schöne Steinartefaktformenmit Leitform„Blattspitze“
- Typische Jagdbeute ist Pferd, das Mammut findet während des trockenen Hochglazialsnicht genügend Nahrung und wird selten
Magdalenien
17.000 –12.000 BP
- Phase nach dem LGM durch zahlreiche neue Entwicklungen geprägt
- Schnelle Wiederbesiedlung und Ausbreitung aus S-Frankreich in das nördl. Mitteleuropa und bis zum Ural
- Rentier, Aurochse, Bison, Fisch
- Neu: Harpune, Nadeln mit Öhr, Domestikation Hund
- Sehr große Siedlungsstrukturen
- Höhepunkte der Fels-und Höhlenmalerei
Atlantikum
wärmste Epoche des Holozäns (postglaziales Klimaoptimum), ca. 2°C wärmer als heute; dichte Linden-und Eichenwälder, wenige Lichtungen mit Hasel; Neolithische Revolution
Neolithische Revolution
Gezielte Nahrungsmittelproduktion
•Anbau von Pflanzen (Ackerbau)
•Domestikation (Viehwirtschaft)
•spezialisierte Jagd
Um 5300 BC im Rheinland
Frühes Subboreal
Abkühlung mit wärmeren Phasen; stärkere Schwankungen der Niederschlagsmengen und Temperaturen; intensivere Nutzung der Wälder; weniger Hasel; Brandrodung; Untertage-Bergbau von Silex(Rijckholt) (Michelsberg/Jungneolithikum)
„Krisenzeit“ um 3500 BC
- Abkühlung durch Gletschervorstöße belegt, Vergletscherung des Kilimandscharo; Ötzi wird eingeschneit und konserviert
- Aridifizierungder Subtropen
- Markante Landnahme in Norddeutschland
- Intensive Phase des Landschaftswandels
- Einführung des Rades
Subboreal
offene helle Eichenwälder, wenig Ulme und Linde; viel Hasel; Vieh-wirtschaft in Wirtschaftswäldern; „Parklandschaft“; größere zusammen-hängende Ackerflächen; Bodenerosion (Becherkulturen/Spät-und Endneolithikum)
Spätes Subboreal
Bevölkerungsrückgang; Zunahme Wälder; erstmals Buche (da Linde geschwächt und Böden entkalkt); Holzkohleherstellung (Meilerplätze) für Metallverarbeitung (Kupfer, später Bronze) (Urnenfelderzeit/Späte Bronzezeit)
Subatlantikum
Wald fast völlig verdrängt; Acker-und Grünland dominieren; starke Bodenerosion; Kiefern auf verarmten Böden; keine natürliche Vegetation; größere Dörfer (Kelten/Latènezeit/Späte Eisenzeit)
Römische Landwirtschaft
Wärmeoptimum
Bevölkerungswachstum
Römische Landwirtschaft
- Villa rustica: ca. 50 ha Fläche
- Intensiver Getreideanbau
- Überschussproduktion zur Versorgung des Militärs und der Stadtbevölkerung
- Kalkdüngung (Mergel) macht Brache überflüssig
- Importierte Nutzpflanzen: Walnuss, Edelkastanie, Spargel, Wein
Kleine Eiszeit
Wetterextreme; viele Hochwässer; Missernten; Pest; starke Abnahme der Bevölkerung; weniger bewirtschaftete Flächen (Spätmittelalter)
1250-1850