Datierungsmethoden Flashcards
absolute Altersbestimmung
eine Altersbestimmung, um das Alter eines geologischen Ereignisses in Kalenderjahren vor einem bestimmten Bezugsdatum anzugeben. Man unterscheidet die Dendrochronologie, Warvenchronologie, Eislagenzählung und nach Kalibration der physikalisch bestimmten Werte mit dendrochronologischen Altern die Radiokohlenstoff-Datierung
Physikalische Altersbestimmungen
Physikalische Altersbestimmungen gehören nicht zu den absoluten Altersbestimmungen, da sie methodenbedingt statistische Fehler aufweisen und ein errechnetes Alter nicht auf ein Kalenderjahr bezogen werden kann. Absolute Alter lassen sich nur an Sedimenten oder Substanzen ermitteln, die zyklische Schichtung bzw. Anwachsstreifen aufweisen.
Klimaarchive
Natürliche Archive: Seesedimente Marine Sedimente (Peri)Glaziale Sedimente Äolische Sedimente Kolluvien und Böden Gletschereis Baumringe und Pollen Korallen, Speleothem
Historische Archive: Schriftliche Quellen Beschreibungen Indizes Archäologische Quellen (Artefakte, Zerstörungshorizonte)
Paläoklima
lässt sich nicht unmittelbar messen
Rekonstruktion aus Daten wie rezenten oder fossilen Ablagerungen mariner oder sedimentärer Bohrkerne -> Sekundäreffekte der erdgeschichtlichen Umweltbedingungen
Proxydaten: Keine exakten Angaben für Temperaturen, jedoch relativ präzise Spannweiten der Schwankungen ermittelba
Morphostratigraphie
Glaziale Serie: und ihre Ablagerung als Möglichkeit einer stratigraphischen Einordnung in verschiedene Phasen der Entstehung
Laminierte Seesedimente
Saisonale Variationen, Jährliche Zyklen bilden Warven -> Können durch andere Datierung chronologisch eingeordnet werden
• Grobkörnige und feinkörnige Sedimente (klastische Warven) während der eisfreien Monate, Sedimentation von Schluff und Ton aus Suspension wenn der See gefroren ist
• Organische und anorganische Sedimente: Sedimentation organischer Reste in Sommer und Herbst
• Rein organische Sedimente: schmale dunkle Lage akkumuliert im Winter, hellere Lage im Sommer (höhere Produktivität)
• Variationen in Kalksedimenten, Diatomeen und Fe-Oxide
Tephrochronologie -
Deposition von Tephra: meistens Asche
Lagen sind identifizierbar (Löss, Eis und Warvenstratigraphien)
Geochemischer Fingerabdruck
Beispiel: Laacher See Tephra (12.900BP) Eltviller Tuff (ca. 18.000-20.000BP)
Verwitterungsrinden
physikalische und chemische Verwitterung bildet Rinden auf Gesteinsoberflächen
Bspw: Feuersteinartefakte, Glazialschutt, Moränenstände
Abhöngig von Klima, Korngröße, Metamorphose, Bedeckungsgrad, Vegetation und Zeit
Humusbildung
Humifizierung = Umwandlung in Huminstoffe & Mineralisierung -> Freisetzung mineralischer Bestandteile
Zersetzung der organischen Auflage durch Mikroorganismen
Pedogenese - Böden als Klimaanzeiger
Verwitterungsabfolgen
Humus in (ehemaligen) Oberböden -> wärmere Klimabedingungen
Gefüge ehemaliger Unterböden zeigt Tonverlagerung, Eisenoxide -> Wärmere Klimabedingungen
Lichenometrie
Datierung von Steinoberflächen anhand von Flechtenbewuchs (Größe der Flechten)
Flechten sind eine Symbiose aus Algen und Pilzen (teilweise unregelmäßige Wachstum -> von Wasser abhängig
Dendrochronologie
Zählung und Vermessung der Breite von Baumringen und ihre klimatische Einordnung (erstmals 1937)
• Bäume reagieren sehr empfindlich auf Veränderung in ihrer Umwelt
• Breite (holzdichte) der Ringe verringert sich in Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen
• Reduzierte: Klimatische Ungust, hemmt Wachstum
• Erhöhte Dicke: Klimatische Gunst, das Wachstum wird gefördert
• Besonders bei Quercus und Pinus
• Datierung kann jahrgenau sein
• 14C wird zur Kalibrierung eingesetzt
• Datierung von Vulkanausbrüchen -> Abkühlung
• Datierung von archäologischen Bauten (Siedlungschronologie)
• Hinweise auf Veränderungen der alpinen Baumgrenze
• relative Klimakonstruktionen
• 11.000 Jahre mit Eichenchronologie
Palynologie
Pollenzeiteinteilung häufig in Mooren gemessen
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Moorgröße und den gesammelten Pollen
Pollen von verschiedenen Arten werden anhand charakteristischer Formen erkannt
• Vegetation seit Ende des Tertiär
• Rasche Verdrängung tertiärer Baumarten
• Vordringen thermophiler Baumarten während der Warmphase mit Dominanz während Interglaziale
• Kräuter und Gräser dominant während Glaziale
• Arealverteilungen teilweise sehr wichtig
• Fichte sukzessiv vorgedrungen
C-Isotope
- 13C = stabiles Isotop, Fraktionierung 13C langsamer als 12C
- 14C = radioaktives Isotop, Zerfall (Halbzeit)
- wird konstant nachproduziert in der Stratosphäre und zerfällt
- 14C ist langlebisgte Isotop, zerfällt zu 14N durch Abgabe beta-Teilchens
- entstandenes 14C oxidiert sofort zu CO2 -> wird von Pflanzen aufgenommen
- über Nahrungskette in alle Lebewesen verteilt
Halbwertszeit 5370 Jahre
12/14C Verhältnis beeinflusst durch
- Geomagnetisches Feld
- solare Aktivität (Sonnenflecken)
- Kosmische Strahlung
- Kohlenstoffbudget
- Mensch (Bomb Peak) -> deutlich zu messen bei den Atomtest in den 50ern