Glaziale Formen & Prozesse Flashcards

1
Q

Statische Systeme/Zustandssysteme

A

Faktor Zeit nicht berücksichtigt. Darstellung des IST-Zustands.
Beispiel: Regelhafter Zusammenhang zwischen Geröllgröße und Gefälle eines Flusses. => Die Zeit ist dabei irrelevant, der Zusammenhang ist nur durch Einflüsse von außen veränderbar.

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2
Q

Prozesssysteme

A

die regelhafte Assoziation zwischen Prozessen und Prozesseigenschaften untereinander. „Kausalketten von Prozessen“. Der Zeit-Faktor ist enthalten.
Beispiel: Schuttproduktion durch Verwitterung am Hang => Abspülen des Materials zum Fluss => Weitertransport durch den Fluss

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3
Q

Prozess-Response-Systeme

A

Prozess-Response-Systeme bieten Ansatz zum Verständnis der Landschaftsentwicklung.
Sie beschreiben die Wirkungsbeziehungen zwischen statischen Komponenten und Prozesskomponenten im System => Reaktion eines oder mehrerer Prozessabläufe auf Form- oder Materialeigenschaften.

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4
Q

Formen aus abgeschlossenen (pleistozänen) Prozessen, die sich nachträglich nur noch geringfügig änderten

A

Endmoränen, Drumlins, Terrassen, Sander

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5
Q

Formen aus abgeschlossenen (pleistozänen) Prozessen, die sich nachträglich noch stark durch spätere Prozesse änderten

A

Bodenentwicklung auf Löss, Moore aus Toteisseen

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6
Q

Formen, die sich erst später, bzw. aktuell bildeten/bilden

A

Vergleyung, Podsolierung

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7
Q

Gletschertypen

A

Inlandeis (Kontinentale Eisschilde)
Piedmontgletschher (Gebirgsvorlandgletscher)
Plateaugletscher
Hochland-, Inlandeiskappen

–> nicht vom Relief beeinflusst und sind ihm übergeordnet

Kargletscher
Talgletscher
Eisstromnetze

–> vom Relief beeinflusst und sind ihm untergeordnet

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8
Q

Was bedeutet „Glazial“?

A

Es ist die Bezeichnung für die Tätigkeiten von Gletschereis und den daraus resultierenden Formen & Sedimenten, sowie die Bezeichnung für Erscheinungen innerhalb der Eiszeiten.

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9
Q

Glazifluviale Landformen

A

entstehen durch die Schmelzwasserflüsse, die Material (Gestein, Moränenmaterial, durch glaziale Erosion) vom Gletscher in das Gletschervorland transportieren. Die „Gazialmorphologie“ beschäftigt sich mit diesen Landschaftsformen.

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10
Q

Wie entstehen Gletscher?

A

Gletscher sind Eismassen, die aus festem Niederschlag (Schnee) entstanden sind und dem Relief (hangab- und talauswärts) folgen. Neuschnee durchläuft eine Metamorphose, bis es Gletschereis wird (Neuschnee-Altschnee-Firn-Gletschereis).
Zudem sind weitere Faktoren für die Gletscherbildung relevant: Geogr. Breite, Höhe über NN, Exposition und kontinentales/maritimes Klima. Diese Faktoren beeinflussen wiederum Temperatur und Niederschlag. Sowie die orographischen Verhältnisse und das Relief.
Es benötigt ein Akkumulationsgebiet (auch: Nährgebiet, das Firnfeld) zur Gletscherbildung (Akkumulation > Ablation). Ist die Ablationsrate höher (Schmelze und Sublimation), handelt es sich um ein Zehrgebiet, bzw. Ablationsgebiet. Diese Gebiete sind von der Schneegrenze abhängig. Ein Gletscher reicht stets in das Ablationsgebiet (die Gletscherzunge) hinab.

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11
Q

Bild

A

Akkumulation, Kompaktion, Meeresspiegel, Eisberg, GLeitung, Schelfeis, Ablation

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12
Q

Bewegungsformen von Gletschereis

A

Weniger Gefälle = höherer Druck des Eises auf Untergrund am Fuß der Gefällssteile.
Höheres Gefälle = Minderung des Drucks am oberen Ende der Gefällssteile.
–> Durch hohen Druck kann der Gletscher der Untergrund verformen, bzw. erodieren.
–> Erosionsformen: Es entstehen Gletscherschrammen und Gletscherschliff durch Detersion, da das Lockermaterial der Grundmoräne als „Schleifmaterial“ wirkt. Die Entstehung von Blockschutt durch Druckentlastungsverwitterung unterm Eis wird Detraktion genannt.
Detersion und Detraktion formen Rundhöcker aus Felserhebungen,
Es gibt „warme“ (z.B. in den Alpen) und „kalte“ Gletscher (in Polarregionen). Warme Gletscher rutschen auf einer Schmelzwasserschicht. Kalte sind komplett gefroren

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13
Q

Glaziale Erosion und Großformen

A

Kare und Kargletscher
Fjorde und Trogtäler
Horner, Nunataks

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14
Q

Was ist eine Moräne?

A

Das bewegte Material im Gletschereis und daraus resultierende Reliefformen unter und um den Gletscher herum

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15
Q

Wandermoränen

A

Ober- (v.a. im Zehrgebiet), Innen, Unter (strak zerkleinert und geschliffen), Seiten (am Rad der Gletschzunge) und Mittelmoränen (aus dem Zusammenfluss zweier Gletscher) sowie das Geschiebe

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16
Q

Abgelagerte Moränen

A

Grund, End, Satzenden, Fließend, Stauchend, Sohl, Ablationsmoränen

17
Q

Was ist Till?

A

Geschiebemergel. Sediment der Moränen, Abgelagerte Moränen, Moränenmaterial

18
Q

Oser

A

Abgelagertes Material in Tunneln und Spalten von Gletschern durch Schmelzwasserflüsse. Es entstehen langgestreckte Wälle, dammartig, bis mehrere Kilometer Länge. Ausrichtung zeigt Fließbewegung vom Eisstrom an, Ende am ehemaligen Gletschertor. Diese Ablagerungsform kann sich nur in „toten“ Gletschern gebildet haben, da die Gletscherbewegung die Form zerstört hätte. Die Oser bestehen aus sortierten und gerundeten Schottern und Sanden, die heute als Baumaterial abgebaut werden. Oser können supraglazial (wenig geschichtet), subglazial (gut geschichtet) oder interglazial (mittelmäßig gut geschichtet) entstehen

19
Q

Kame

A

sind Erhebungen aus Sand, Kies und manchmal auch Moränenmaterial. Sie entstehen bei schnellem Zerfall des Gletschereises aus fluvialem Material. Lagert sich entsprechendes Material in Lücken des schmelzenden Eises auf oder neben dem Gletscherrand ab und wird es später nicht mehr fluvial verlagert, spricht man von Kames (schott.: steilhängiger Hügel aus Lockermaterial). Es können sich auch Kamesterrassen bilden, wenn die Schmelzwasserflüsse von den Seitern Material am Gletscher anlagert

20
Q

Unterschied von Kamesterrassen und Seitenmoränen

A

Der Unterschied von Kamesterrassen und Seitenmoränen liegt in der Schichtung und Materialzusammensetzung. Kamesterrassen => geschichtet (gestörte Schichtung im Bereich der Talabrutschung) und fluvial gerundetes Material Seitenmoränen => ungeschichtet, kantig
Kames(terrassen) sind unregelmäßig in der Landschaft verteilt. Die Terrassen verlaufen oft hangparallel. Häufig von Flüssen durchschnitten und nicht mehr klar erkennbar. Schwemmkegel bilden sich vor der Terrasse durch den Fluss aus.

21
Q

Drumlin

A

sind längliche Hügel mit tropfenförmigem Grundriss, stromlinienförmige Erosionskörper. Die Längsachse liegt in der damaligen Gletscher-/Eisbewegungsrichtung. Die Form wurde unter einem aktiven, sich bewegendem Gletscher gebildet. Entstehung im Gletscher-Zehrgebiet. Bestehe aus Lockermaterial/Geschiebemergel

22
Q

Gletschermehl

A

Durch das gegenseitige Aufmahlen von Steinen der Grundmoräne und des Felses entsteht sehr feingeriebenes Material, das als Suspensionsfracht im Schmelzwasser zu der krass blauen/türkisen Farbe in Gletscherseen führt, und bei starker Trübung des Wassers in Fließgewässern auch „Gletschermilch“ genannt wird.

23
Q

Sauerstoffisotopenstadien

A
MIS1 - Holozän (Warmzeit)
MIS2 - Würm/Weichsel
MIS3 - Warmzeit
MIS4 - Würm/Weichsel
MIS5 - Eem-Warmzeit
MIS6 - Riß/Saale
MIS8 und MIS10 - Elsterkomplex/Mindel
24
Q

Natürliche Klimaarchive

A
Seesedimente
Marine Sedimente
(Peri)Glaziale Sedimente
Äolische Sedimente
Kolluvien und Böden
Gletschereis
Pollen und Baumringe
Korallen, Speleotheme (Höhlenminerale)
25
Q

Historische Archive

A

Schriftliche Quellen, Beschreibungen, Artefakte, Zerstörungshorizonte

26
Q

„Wüsten-Modell“ für Löss-Formationen

A

Schluff wird in Höhenlagen durch Frostverwitterung gebildet. Weitere Schluff-produktion durch fluviale Zerkleinerung und Ablagerung in Schwemmfächern. Weitere Schluff-„Produktion“ durch Salzverwitterung in Becken und durch äolische Abrasion. Diese Schluffe werden äolisch transportiert/verweht und abgelagert. Es entsteht über lange Zeiträume hinweg ein tiefgründiges Lössprofil. Wenn pedogene Prozesse stattfanden und in Profil erkennbar sind, kann dieser Zeitabschnitt als Interglazial (bzw. Interstadial) interpretiert werden, reine Lössablagerung ohne Anzeichen von pedogenen Transformationen/Translokationen deuten auf ein Glazial (bzw. Stadial) hin. (vgl.Abb.)

27
Q

„Gletscher-Modell“ für Löss-Formationen

A

siehe Bild

28
Q

Kohlenstoff Analyse

A

Messung Gesamt-C in Probe => CN- oder CNHS-Elementaranalyse => Trockene Verbrennung der Probe (mind. 900°C), Oxidation des Kohlenstoffs zu CO2, und N zu NOx, N2
Carbonatgehalt mit Scheibler Apperatur durch Zugabe von Salzsäurre (CaCO3 zur Bestimmung vom anorganischem C) => Cges – Canorg = Corg (=Humus+Edaphon)
Schätzung Humusanteil anhand organischem Kohlenstoff: Humus = Corg*1,72

29
Q

Multielementaranalyse mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)

A

Mahlen/Sieben der Probe auf Korngröße <63µm, homogenisieren durch Schütteln, 8g abwiegen, zu Tabletten pressen (+2g Wachs).
Es wird der aktuelle Zustand des Materials gemessen!

30
Q

Black Carbon

A

chemischer Proxy für Brände und Paläoumwelt und relativ resistent gegen Abbau

31
Q

Eiszeiten

A

Norddeutschland:
Elster (400.000 - 320.000 BP)
Saale (300.000 - 216.000 BP)
Weichsel (115.000 - 10.000 BP)

Alpen:
Mindel
Riß
Würm