Hinduismus Flashcards

1
Q

Ursprünge des „Hinduismus“
(aus welchen drei Quellen setzen sich hinduistische Ideen zusammen?)

A
  1. Veda/Vedische Religion
  2. Konzepte aus den Upaniṣaden
  3. Lokale Kulte, Volksreligion
    1.+2. nennt man zusammen: Great Tradition, Brāhmanismus
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2
Q

Definition „Hinduismus“
(kann man Hinduismus definieren? worin besteht die Schwierigkeit?)

A

„Gesamtheit aller auf ind. Boden durch 4000 J. entstandener Konzepte aller Art (religiös, philosophisch, Verhalten, sozial etc.)“ (Syed, VL 6.12.)

❖ Überbegriff für verschiedene Religionen/Sekten (Vaiṣṇavismus, Śaivismus…)
❖ keine einheitliche Religion
❖ gemeinsame Ideen: Kastensystem, Dharma, Brahman… < aus Upaniṣaden hervorgegangen

➔ alles Indische wird als dazugehörig empfunden
➔ alles Fremde gehört nicht dazu

Der sogenannte „Hinduismus“ ist keine einheitliche Religion, sondern ein überdachender Terminus für ein Kollektiv religiöser Gruppierungen und Subkulturen mit ähnlichen Grundprämissen des Denkens, die sich im Laufe der Zeit durch die geographische Isolation und den ständigen (friedlichen) Austausch aneinander angepasst haben.

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3
Q

Integration von Gottheiten
(beschreibe in einem Beispiel, welche hind. Gottheiten (wohl) auf Regionalkulte zurückgehen und wie die Integration aussah)

A

Ganeśa (Elefantengott)→war wohl ursprünglich eine Regionalgottheit; wurde integriert, Mythologie erfunden
Avatāra-s von Viṣṇu→Schildkröteninkarnation von Viṣṇu

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4
Q

Grundsätzliche Eigenarten des Hinduismus

A
  • missioniert nicht
  • kein einheitliches Dogma, Glaube ist Privatsache
  • keine Institution, keine Kirche
  • keine einheitliche Theologie
  • verschlossen ggü. dem Fremden, isoliert
  • viele Götter, die nicht allmächtig sind, nicht eingreifen
  • Koexistenz von vielen Göttern, kein Polytheismus im eig. Sinne
    ➔ Grundideen, die nicht verhandelbar sind
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5
Q

Voraussetzung um Hindu zu sein

A

…lautet: man muss in eine Kaste geboren werden, in Indien → Geburt Kann man in den Hinduismus eintreten? → nein

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6
Q

Grundkonzepte indischen Denkens & ihr Ursprung
(was sind Grundprämissen indischen Denkens und wo liegt deren Ursprung?)

A
  • mokṣa, Leidhaftigkeit des Daseins
  • Kreislaufdenken, Saṃsāra, Wiedergeburt
  • Karmalehre
  • (der) Dharma → Ethik, Verhaltensregeln
  • Kastensystem (betrifft v.a. Hind.)
  • Ursprung: z.T. im Veda→konkretisiert in den Upaniṣaden
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7
Q

Karman & Wiedergeburt
(Zusammenhang von Karma und Wiedergeburt?)

A
  • Wiedergeburt durch Karmainduziert
  • solange Karma da ist, wird man wiedergeboren
  • schlechtes Karma, kann man nicht mit gutem Karma ausgleichen
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8
Q

Methoden zur Erkenntnisgewinnung (religiöse Praktiken?)

A

➔ Opfer, Yoga (Körper ist Teil der Praxis), Meditation, bhakti (Gottes Hingabe) , Askese

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9
Q

Karman

A

Wörtlich Wirken, Tat
Konzept nachdem jede Handlung, physisch wie geistig, unweigerlich eine Folge hat, wann auch immer - Ursache/Wirkung Prinzip

Karma entsteht als logische Gesetzmässigkeit, nicht als Beurteilung durch einen Gott

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10
Q

Samsara

A

Kreislauf der Wiedergeburten, an Karman geknüpft

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11
Q

Reduziert man die hinduistischen Religionen auf einige wenige, gemeinsame Aspekte, diese:

A
  • Veda: Autorität des Veda
  • Karma → nach Fr. Syed der wichtigste Aspekt
  • soziale Struktur: Kastensystem
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12
Q

Hindu Ethik

A

-Nicht-Lügen,
- Keuschheit,
- Bescheidenheit,
- Gewaltlosigkeit,
- Nicht-Stehlen

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13
Q

āśrama-s:

A

vier Lebensstadien eines Menschen
1 Schüler
2 Gatte,Familienvater
3 “Aufbruch in den Wald” - Rückzug
4 saṃnyāsin- Erleuchtung

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14
Q

bhakti

A

= ‚Hingabe‘
➔ persönliche, emotionale Hingabe zu einem bestimmten Gott
➔ selbst gewählte Gottheit, der man sich hingibt = skt. iṣṭa-devatā- ‚Wunsch-Gottheit‘
➔ bhakti-Religionen sind typischerweise Vaiṣṇavismus, Śaivismus…

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14
Q

bhakti

A

= ‚Hingabe‘
➔ persönliche, emotionale Hingabe zu einem bestimmten Gott
➔ selbst gewählte Gottheit, der man sich hingibt = skt. iṣṭa-devatā- ‚Wunsch-Gottheit‘
➔ bhakti-Religionen sind typischerweise Vaiṣṇavismus, Śaivismus…

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15
Q

Tempelbesuch

A

jeder kommt und geht allein; kein Gottesdienst; darśana→Wahrnehmung der Gottheit über das Abbild; Tempelbesuch zur Wahrnehmung der Gottheit im Alltag;
Auftanken im Alltag
Opfergaben: werden danach weitergegeben oder versteigert, Kreislauf der göttlichen Energie,
beständiger Kult, jeden Tag, 24/7
Priester: Vermittler göttlicher Energie und Gläubigen

16
Q

Darstellung/Wahrnehmung des Göttlichen

A

Darstellung:
konkret: Bild, Statue
abstrakt: liṅga (Phallus; Śiva-Kult), yoni
symbolisch: Yantra Wahrnehmung:
- Bild im sakralen Raum
- Bild im nicht-sakralen Raum
- Meditation
- Musik

17
Q

Die drei großen Systeme (Kulte, Sekten) im Hinduismus

A
  1. Śivaismus
  2. Viṣṇuismus
  3. Śaktismus
    Śaiva / Śaivismus Vaiṣṇava / Vaiṣṇavismus Śāktismus
18
Q

Ein Hindu ist in der Gegenwart und für die Zukunft frei…
drei Prinzipien für die Lebensführung:

A
  1. ethisches Leben
  2. Verbindung mit dem Göttlichen
  3. im späteren Leben steht Spiritualität im Fokus
19
Q

Hindutva, Hindu-Nationalismus
Politische Situation in Indien

A

Staatsform: Bundesrepublik, Demokratie, Gewaltenteilung aktueller Präsident: Narendra Modi
Parteien: Kongresspartei (liberaler), BJP (rechtskonservativ)
Religiöse Mehrheit: Hinduismus (81%) Säkularismus: ja

20
Q

Hindutva: Hindu-tva

A

= „Hindu-heit“, „Inder-tum“; skt. -tva leitet Abstrakta ab
Behauptung einer gemeinsamen Hindu-Identität
… will aus Hinduismus eine Einheit machen
… Vielzahl von Minderheiten
… werden unter Ideologie zu einer Einheit zusammengezwungen
Grundlage der Ethnie
… Hindureligion
… gemeinsame Kultur, Sanskrit, gemeinsame Vergangenheit
aber: Kastensystem abgelehnt, da es im Widerspruch mit der angeblichen Einheit der Hindus steht