GPS 1 Flashcards
Die vier Wertbestandteile eines Produktionsunternehmens
- Technologien
- Organisation
- Produkte
- Ressourcen
Was ist das Innovative bei GPS?
GPS beinhalten keine neuen Management- oder Produktionswerkzeuge. Das Innovative besteht vielmehr darin, Managementkonzepte so miteinander zu verbinden, dass diese sich sinnvoll ergänzen statt Widersprüche zu erzeugen.
Was ist das Ziel der Bildung?
Ziel ist die Bildung von übersichtlichen, vernetzten Strukturen zur Gewährleistung eines zielgerichteten Einsatzes von Methoden.
Richtlinie - VDI 2870
„Ein GPS bildet ein unternehmensspezifisches, methodisches Regelwerk für die kontinuierliche Ausrichtung sämtlicher Unternehmensprozesse am Kunden, um die von der Unternehmensführung vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Die Anwendung einzelner Methoden und Werkzeuge in den Unternehmensprozessen führt nicht zwingend zu einem Gesamtoptimum.
Erst deren Einbindung in ein GPS, welches die Auswahl und
Synchronisation von Gestaltungsprinzipien, Methoden und Werkzeugen vorgibt und von allen Mitarbeitern auf sämtlichen Ebenen des Unternehmens verstanden, akzeptiert und umgesetzt wird, führt zum nachhaltigen Erfolg.“
Zusammengefasst, ein Ganzheitliches Produktionssystem:
Ein Ganzheitliches Produktionssystem:
- ist ein Ordnungsrahmen zur Beschreibung der Produktionsorganisation
- besteht aus standardisierten Methoden und Werkzeugen zur kontinuierlichen Verbesserung der Unternehmensprozesse
Dabei geht es um die:
- Strukturierung von bewährten Methoden und Werkzeugen
- Definition von Standards
- Ausrichtung der Prozesse an der Unternehmensstrategie
Was ist das Ziel eines GPS?
Ziel ist eine systematische Bereitstellung und kontinuierliche Weiterentwicklung von Methoden und Werkzeugen um die in der Unternehmensstrategie verankerten Ziele zu erreichen.
Kaufverhalten
Wandel vom „Verkäufer-“ zum „Käufermarkt“ DIAGRAMME
Folie 12
Was ist wichtig bei der Erhöhung von der Flexibilität und Wirtschaftlichkeit?
Unternehmen sehen sich zunehmend mit immer radikaleren Veränderungen innerhalb kürzer werdenden Intervallen konfrontiert. Dies hat neben der steigenden Produktkomplexität auch Auswirkungen auf die Unternehmensprozesse.
Eine Erhöhung der Flexibilität und Wirtschaftlichkeit schafft die notwendigen Freiräume entsprechend reagieren zu können.
Flexibilität: BEHERRSCHUNG VON 1. Zunehmender Produktvielfalt 2. SchwankendenLiefermengen 3. Extrem kurzen Lieferzeiten 4. Permanenter Qualitätssteigerung
Wirtschaftlichkeit VERMEIDUNG VON 1. Verschwendung 2. Komplexitätskosten 3. Hoher Kapitalbindung/Fixkosten 4. Unvollständiger Prozesskostenbetrachtung
Was sollte man für die Erhöhung der Flexibilität beherrschen?
Flexibilität: BEHERRSCHUNG VON 1. Zunehmender Produktvielfalt 2. SchwankendenLiefermengen 3. Extrem kurzen Lieferzeiten 4. Permanenter Qualitätssteigerung
Was sollte man für die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit vermeiden?
Wirtschaftlichkeit VERMEIDUNG VON 1. Verschwendung 2. Komplexitätskosten 3. Hoher Kapitalbindung/Fixkosten 4. Unvollständiger Prozesskostenbetrachtung
Was sind die Kundenansprüche?
- Termintreue
- Traditionelles Kaufverhalten
- Kurze Lieferzeiten
- Späte Festlegung von Spezifikationen
- Schnelle Reaktion auf Änderungswünsche
- Just-in-Time/ Just-in-Sequenze
- Höchste Qualitätsanforderungen
bzgl. Produktausführung und Abwicklung
Funktioniert nur wenn: Das richtige Teil in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort in der richtigen Qualität zum richtigen Preis ist!
Dies hat Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen!
Handlungsdruck und Maßnahmen DIAGRAMME
FOLIE 15
Ziele aus Mitarbeitersicht
• Sichere, attraktive Arbeitsplätze
• Motivation durch Erfolg
• Eindeutige und klare Regeln durch optimierte Kommunikation
• Aktive Mitarbeiterbeteiligung bei der Verbesserung der
Standards
• Weniger Stress durch gleichmäßiges Arbeiten mit weniger
Störungen
• Vermeidung von Überbelastung und Arbeitsverdichtung
• Steigerung der persönlichen Effektivität
• Schaffung von Freiräumen für die kommenden Zusatzbelastungen
Ziele aus Unternehmersicht
- Höhere Transparenz der Abläufe
- Störungsfreie Produktion, stabile Prozesse
- Ständige Verbesserung der Produkt und Prozessqualität
- Reduzierte Reibungsverluste im gesamten Prozess
- Reduzierung von Verschwendung für höhere Qualität und Produktivität
- Kürzere Durchlaufzeiten und höhere Liefertreue
- Senkung der Kosten
- Weiterentwicklung des Unternehmens durch eine lernende Organisation
Produktionssysteme im Wandel der Zeit diagramme
Folie 20
Merkmale von Fordismus
„Bewege das Teil und sorge für Ausstoß“
Das Ford-Produktionssystem wurde 1908 von Henry Ford für das Modell T entwickelt und basiert auf dem Taylorismus.
Merkmale: • Verrichtungsorientierte Arbeitsteilung • Produktion nach dem Push-Prinzip • Material und Informationsfluss gleichgerichtet • Der Mensch steht im Hintergrund und ist jederzeit ersetzbar • Massenfertigung • hohe Bestände • fehlende Prozessverantwortung • mangelnde Ablaufflexibilität • Normung im Arbeitsablauf • Hohe Arbeitsteilung
Exkurs: Historie Fließband
Bereits 1790 erhielt Oliver Evans ein Patent auf eine Mühle, in der verschiedene Techniken des kontinuierlichen Transports angewandt wurden. Im Jahr 1833 wurde bei der Herstellung von Schiffszwieback in England ein Fließband eingeführt. Um das Jahr 1870 wurden in den Schlachthöfen von Cincinnati hochgelegte Transportbänder eingesetzt, um die geschlachteten Schweine von einem Arbeiter zum nächsten zu transportieren. Diese Technik wurde in den Union Stock Yards perfektioniert und in großem Stil angewandt. Die sogenannten „disassembly lines“ waren auch ein Vorbild für die „assembly lines“ zur Produktion von Fords T-Modell.
In Deutschland setzte der Bremer Kaufmann Ludwig Roselius bei der Produktion seiner Kaffeesorte „Kaffee Hag“ das Fließband noch vor Henry Ford ein.
VOLVO-Produktionssystem Merkmale
1989 führte Volvo die teilautonome Gruppenarbeit bei der Endmontage von PKW ein.
Im Gegensatz zur Fließbandarbeit wurde ein Auto von einer Gruppe komplett montiert.
Merkmale:
• Jobenlargement
• teilautonome Gruppenarbeit
• Montage kompletter PKW im Team
• vier Autos pro Gruppe pro Tag
• Montage der PKW in nur sieben Arbeitsschritten
• Bezahlung nach Anzahl der erlernten Arbeitsschritte
• Monatlicher Wechsel der Führungsfunktionen
• Zusammensetzung der Belegschaft nach sozialen Gesichtspunkten
Toyota-Produktionssystem Merkmale
„Produziere nur fehlerfreie Teile“
Das Toyota-Produktionssystem wurde nach dem 2. Weltkrieg in Japan entwickelt. Federführend waren Eiji Toyoda und Taiichi Ohno
Merkmale: • Autonomation • Produktion nach dem Pull-Prinzip • Material und Informationsfluss gegenläufig • Der Mensch steht im als Prozessverbesserer im Mittelpunkt • Kunden- und Prozessorientierte Fertigung • niedrige Bestände • geringer Steuerungsaufwand durch Pull • Flexibilität im Arbeitsablauf • Streben nach ständiger Verbesserung • Bedarfsgerechte Kapazitätsauslastung
LEAN PRODUCTION
Im Rahmen der IMPV-Studie, haben James P. Womack und Daniel T. Jones die folgenden drei Faustregeln entwickelt:
- Die Umwandlung einer klassischen, auf Losgrößen basierenden Produktion in einen kontinuierlichen Fluss mit effektivem Zug (Pull) durch den Kunden, wird die Arbeitsproduktivität im gesamten System verdoppeln, während die Durchlaufzeit in der Produktion um 90 Prozent gekürzt und die Lagerbestände im System ebenfalls um 90 Prozent gekürzt werden.
- Fehler, die zum Kunden gelangen sowie Ausschuss im Fertigungsprozess gehen, wie auch die Arbeitsunfälle drastisch zurück
- Die Zeit bis zur Einführung neuer Produkte halbiert sich und eine größere Produktvielfalt innerhalb der Produktfamilien kann zu sehr bescheidenen Mehrkosten angeboten werden.
IMVP-Studie des MIT
International Motor Vehicle Program
- Untersuchung des Herstellungsprozesses in der Automobilindustrie in 90 Montagewerken und hunderten von Zulieferbetrieben in den Jahren 1985-1991 unter Leitung von James P. Womack und Daniel T. Johnes
- Beteiligung von insgesamt 54 Experten in 15 Ländern
• Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten wurde ein vollständiges Set
an Arbeitsgängen definiert, welches zur Produktion eines Fahrzeuges
notwendig ist und auf dieser Ebene verglichen.
• Dabei wurde eine deutliche Überlegenheit der japanischen
Methoden und Organisationsstrukturen festgestellt
• Der publikumsfähig aufbereitete Abschlussbericht von Womack, Jones und Roos wurde in elf Sprachen übersetzt und mehr als 600.000
mal verkauft
IMPV-Studie des MIT ERGEBNISSE
GM AUTOS
MONTAGESTUNDEN = 31
MONTAGEFEHLER PRO 100 AUTOS = 130
LAGERBESTAND = 2 WOCHEN
TOYOTA
MONTAGESTUNDEN = 16
MONTAGEFEHLER/100 = 45
LAGERBESTAND = 2 STUNDEN
Woraus besteht die Struktur von GPS?
Die Struktur Ganzheitlicher Produktionssysteme besteht in der Regel aus den Elementen Ziele, Unternehmensprozess, Gestaltungsprinzipien sowie Methoden und Werkzeuge.
Struktur Ganzheitlicher Produktionssysteme + DIAGRAME
FOLIE 36 A. Unternehmensstrategie 1. Vision: Marktführer im Premiumsegment 2. Mission: Kunden begeistern 3. Ziele: höchste Qualität
B. Unternehmensprozesse
Fertigungsprozess inklusive ausgewählter Fertigungsprozessschritte, z.B. Drehen, Fräsen, Schleifen (Teilziel 1: kontinuierliche Verbesserung; Teilziel 2: Null Fehler)
C. Gestaltungsprinzipien
z.B. Perfektion
D. Methoden und Werkzeuge
Methode „Qualität im Prozess“ inklusive Werkzeug „Qualitätsregelkarte“ (PDCA) für Teilziel 1; Methode „Poka Yoke“ für Teilziel 2
Unternehmensstrategie – Beispiel AUDI 2020 diagramme
Folie 38
fünf Kernprinzipien der schlanken Produktion
Wertstrom + Takt + Fluss + Pull + Perfektion
Gestaltungsprinzipien (Definition) nach VDI-Richtlinie 2870
Nach VDI-Richtlinie 2870 werden 8 Gestaltungsprinzipien definiert:
- Standardisierung
- Null-Fehler-Prinzip
- Fließprinzip
- Pull-Prinzip
- Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- Mitarbeiterorientierung und Führung
- Vermeidung von Verschwendung
- Visuelles Management
Ausgewählte Methoden bei GPS
- Arbeiten mit Standards –
ohne Standards keine Verbesserung - Kontinuierliche Verbesserung - Verschwendung Eliminierung
- Das 5 S-Konzept