Glossar Flashcards
Absolute Schwelle
Reizintensität, die eine eben merkmliche Empfinung hervorruft
Adaption
Bestimmte Formen der Veränderung (meist Abschwächung) der Wahrnehmung eines Reizes bei dauerhafter Stimulation
Adaptionsniveau
Angenommener Neutralpunkt einer subjektiven Intensitätsskala, der durch Erfahrung mit einer Reizklasse zustande kommt
Adäquater Reiz
Reiztyp, auf den eine bestimmte Rezeptorart vornehmlich reagiert. Licht ist eine adäquater Reiz für die Fotorezeptoren des Auges
Akkomodation
Anpassung des Krümmungsgrades der Linse, um ein betrachtetes Objekt scharf auf der Netzhaut abzubilden
Akustischer Reflex
Versteifung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen zum Schutz des Innenohres bei hohem Schalldruck
Ames-Raum
Raum, der so konstruiert ist, dass bei einer Betrachtung von einem bestimmten Blickwinkel aus der fälschliche Eindruck entsteht, die Raumecken wären gleich weit vom Betrachter entfernt
Ansichtsabhängige Modelle (der Objekterkennung)
Modelle, die davon ausgehen, dass das Erkennen von Objekten durch im Gedächtnis gespreicherte spezifische Ansichten eines Objekts vermittelt wird
Ansichtsunabhängige Modelle (dero Objekterkennung)
Modelle, die davon ausgehen, dass das Erkennen von Objekten aus dem Abgleich eines wahrgenommenne Reizes mit ansichtsunabhängigen Gedächtnisrepräsentationen beruht
Antwortkriterium
Kritischer Wert einer Empfindungsstärke, dessen Überschreitung zu einer Wahrnehmungsreaktion führt
Antwortstrategie
Festlegung der Höhe des Antwortkriteriums
Apertur
Öffnung, durch die nur ein Teil des Riezereignisses gesehen werden kann
Augendominanzsäule
Säulenartig angeordnete Zellen im visuellen Kortex, die auf Stimulation eines einzelnen Auges reagieren
Autokinetischer Effekt
Visuelle Täuschung, bei der eine stationäre Lichtquelle in dunkler Umgebung als bewegt wahrgenommen wird
Autostereogramm
Bild, das so strukturiert ist, dass eine beidäugige Betrachtung mit einer bestimmten Augenstellung zu einem dreidimensionalen Eindruck führt
Azimut
Horizontalwinkel zu eine Schallquelle
Basilarmembran
Teil der Hörschnecke des Innenohrs, der durch Schalldruck in Schwingungen versetzt wird
Bewegungsparallaxe
Durch Eigenbewegung verursachte Verlagerung des Netzhautbldes
Bewegungssimultankontrast
Bewegungseindruck einer bestimmten Riezregion, der durch eine (gegenläufige) Bewegung der umliegenden Bereiche hervorgerufen wird
Bewusstseins-Handlungs-Dissoziation
Auswirkung von Reizen auf Handlungen, die ohne zugehörigen Bewusstseinseindruck der Reizinformation erfolgt
Bindungsproblem
Frage nach den Mechanismen, die bei der VErknüpfung verschiedener perzeptueller Merkmale zu ein und demselben Objekt eine Rolle spielen
Blinder Fleck
Netzhautstelle, an der der Sehnerv aus dem Auge austritt, und an der sich keine Fotorezeptoren befinden
Blindsehen
Erhaltene Fähigkeit, auf visuelle Reize, die aufgrund einer Schädigung des visuellen Kotrex nicht bewusst wahrgenommen werden, zu reagieren
Bottom-Up-Effekt
Resultat eines Wahrnehmungsprozesses, der weitgehend unbeeinflusst von höheren Kognitionen abläuft
Cochlea
Teil des Innenohres, der die Rezeptorzellen für die Hörwahrnehmung enthält
Cocktailparty-Phänomen
Selektive Wahrnehmung beachteter Reite in einem Kontext von nicht weniger intensiven Umgebungsreizen
Corpus geniculatum laterale
Teil des Thalamus, in dem die Axone der von der Netzhaut kommenden Ganglienzellen auf Neurone, die zum visuellen Kortex ziehen, umgeschaltet werden
Kortikale Blindkeit
durch Schädigung des visuellen Kortex hervorgerufene Blindheit
Corti’sches Organ
Teil der Hörschnecke des Innenohrs, in dem die Signaltransduktion erfolgt
Cross-modality-matching
Psychophysische Methode, bei der Versuchspersonen die empfundene Intensität eines Reizes durch HErstellung einer entsprechendne Intensitätsausprägung in einer anderen Reizmodalität angeben
Dämpfungsmodell
Annahme, dass nicht beachtete Reizinformationen mit verminderter Intensität bearbeitet werden
Dichotisches Hören
Simultane Stimulation des linken und des rechten Ohres durch unterschiedliche auditive Reize
Distaler Reiz
Physikalischer Reiz, der der Erregung einer Rezeptororgans zugrunde liegt
Dorsale Route
Visueller Verarbeitungspfad vom visuellen Kortex zum posterioren Parietalkortex
Double-step-Methode
Untersuchungsverfahren, beim dem eine Bewegung auf eine Zielmarke hin ausgeführt werden soll, und die Zielmarke nach Beginn der Bewegung versetzt wird
Dunkeladaption
Anpassung der Sensitivität des visuellen Systems an verminderte Lichtintensität
Eben merklicher Unterschied
Minimale Erhöhung oder Verminderung einer Reizintensität, welche die Wahrnehmung der Verschiedenheit vom Ausgangsreiz hervorruft
Efferenzkopie
Kopie eines Signals zur Muskelsteuerung, welche die Feststellung von Diskrepanzen zwischen der durch Eigenbewegung und durch äußere Reizbewegung hervorgerufenen Veränderungen im Rezetororgan erlaubt
Einfache Zelle (des visuellen Kortex)
Neuron, das vornehmlich auf längliche Lichtstreifen oder Hell-Dunkel-Kanten einer bestimmten Ausrichtung reagiert
Elevation
Vertikalwinkel zu einer Schallwelle
Emergente Eigenschaften
Merkmale eines Wahrnehmungseindrucks, die keine lokalen Entsprechungen in der Reizvorlage aufweisen, sondern durch deren Struktur hervorgerufen werden
Emmertsches Gesetz
Proportionaler Zusammenhang zwischen der empfundenen Größe eines Nachbildes und der wahrgenommenen Entfernung einer betrachteten Fläche
Empfindung
Bewusster Wahrnehmungseindruck, zumeist in Bezug auf einfache Reizdimensionen wie Helligkeit oder Lautheit
Ensemble-Codierung
Repräsentation von Reizobjekten in Form einer bestimmten Aktivierungs-verteilung innerhalb einer Gruppe von Neuronen
Ergänzung
Empfundene Vollständigkeit hinsichtlich einer unvollständigen oder im Sinnesorgan unvollständig repräsentierten Reizvorlage
Extinktion
Neurologisch bedingtes Nichtbemerken eines seitlich dargebotenen Rei-zes bei gleichzeitiger Darbietung eines weiteren Reizes auf der anderen Seite
Facial vision
Nutzung von Schallreflexionen zur Feststellung von Abstand und Beschaf-fenheit von Hindernissen.
Farbkonstanz
Gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Farbe einer Oberfläche trotz Veränderung der spektralen Zusammensetzung der Beleuchtung.
Farbspindel
Dreidimensionales Modell des Farbraums
Flankierungsinterferenz
Beeinflussung der Reaktionsleistung auf einen dargebotenen Zielreiz durch weitere benachbarte Reizobjekte
Formkonstanz
gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Form eines Objekts trotz Veränderung des Blickwinkels
Fotorezeptor
Netzhautzelle, die Lichtenergie in Nervenimpulse umwandelt.
Fovea centralis
Zentraler Netzhautbereich, der mit der höchsten Zapfendichte ausgestat-tet ist und so maximale Auflösung ermöglicht.
Frühe Selektion
Annahme, dass unbeachtete Reize anhand rein physikalischer Merkmale auf einer frühen Stufe der Informationsverarbeitung ausgefiltert werden
Fusiform face area
Teil des Gyrus fusiformis des Temporallappens, dem eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Gesichtern zukommt
Ganglienzelle
Neuron, das über vorgelagerte Bipolarzellen Netzhautinformationen zum Thalamus fortleitet
Ganzfeldprozedur
Dauerhafte homogene Stimulation
Gegenfarbentheorie
Theorie der Farbwahrnehmung, derzufolge die Verarbeitung der antago-nistischen Farbpaare Rot-Grün, Blau-Gelb und Schwarz-Weiß durch ge-trennte Sinneskanäle erfolgt
Gegenfarbenzelle
Zelle, die bei Stimulation durch Licht einer bestimmten Farbe in einer bestimmten Weise reagiert und bei Stimulation mit der zugehörigen Ge-genfarbe gegenläufig reagiert.
Gehörknöchelchen
Teile des Mittelohrs (Hammer, Amboss und Steigbügel), die die Schwin-gungen des Trommelfells an das Innenohr weiterleiten
Geons
Elementarkörper, die das Erkennen von Objekten, welche sich aus ihnen zusammensetzen, ermöglichen
Gesetz der guten Gestalt
Annahme, dass eine Reizvorlage von der Wahrnehmung so strukturiert wird, dass sich eine möglichst gute (einfache, prägnante …) Gestalt ergibt
Gestaltpsychologie
Strömung der Psychologie, die wichtige Beiträge zur Wahrnehmungsfor-schung geliefert ha
Gestaltgesetze
Regeln, die angeben, wie eine Reizvorlage durch die Wahrnehmung strukturiert wird.
Global precendence
Annahme, dass die Wahrnehmung globaler Reizmerkmale der Wahrneh-mung lokaler Reizmerkmale voraus geht
Gottschaldt-Figuren
Strichfiguren, in denen das Auffinden einer eingebetteten Zielfigurdurch die Strukturierung der Umgebung erschwert ist
Grenzmethode
Psychophysische Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Wahrneh-mungsschwellen, bei der die Intensität eines Reizes schrittweise verändert wird, sodass der Reiz nicht mehr oder gerade eben wahrgenommen wird.
Größenkonstanz
Gleichbleibende Empfindung der Größe eines Objekts trotz Veränderung der Größe seines Netzhautbilds
Guided search theory
Aufmerksamkeitstheorie zur Erklärung von Leistungen in visuellen Suchauf-gaben.
Haptische Wahrnehmung
Wahrnehmung, die durch das Betasten von Reizen vermittelt wird
Helligkeitskonstanz
Gleichbleibende Empfindung hinsichtlich der Helligkeit einer Oberfläche trotz Veränderung der Menge des von ihr reflektierten Lichts.
Hermann-Gitter
Reizvorlage, die zur Demonstration des Phänomens lateraler Hemmung verwendet werden kann.
Herstellungsmethode
Psychophysische Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Wahrneh-mungsschwellen, bei der die Intensität eines Reizes stufenlos verändert wird, sodass der Reiz nicht mehr oder gerade eben wahrgenommen wird.
Hierarchischer Reiz
Reizfigur, die aus zumeist untereinander identischen lokalen Elementen besteht, welche sich zu einer globalen Figur zusammensetzen, die dieselbe oder eine andere Form als die lokalen Elemente aufweisen kann
Holistische Verarbeitung
Modus der Reizverarbeitung, der vornehmlich die Gesamtkonfiguration einer Reizvorlage erfasst
Hyperkomplexe Zelle (im visuellen Kortex)
Neuron des visuellen Kortex, das vornehmlich durch Lichtreize einer bestimmten Bewegungsrichtung aktiviert wird, solange die Länge des Reizeseinen bestimmten Wert nicht übersteigt.
Hypersäule
Abschnitt des visuellen Kortex, der zwei benachbarte, unterschiedliche Augendominanz aufweisende Reihen von Orientierungssäulen umfasst, die einen bestimmten Netzhautbereich repräsentieren.
Ideomotorische Hypothese
Annahme, dass Willkürbewegungen durch die Antizipation der damit verbundenen sensorischen Konsequenzen initiiert werden