Geschichte der Wissenschaftstheorie Flashcards
Wann kam es zur Paradigmen-Diskussion in der Physik?
Zu Beginn des 20ten Jahrhunderts (wie etwa 700 Jahre zuvor auch) kam es zu einem starken Entwicklungsschub in der Mathematik und zu Paradigmen-Diskussion in der Physik
Was hat die Paradimen-Diskussion in der Physik losgetreten und für was mussten neue Regeln gefunden werden?
- Start: der Gegenstand der Physik wurde immer schwerer (an-)fassbar (Kernphysik, Dualitätsprinzip, Unschärfe-Relationen, …) daher müssen neue Regeln gefunden werden
- Neue Regeln mussten gefunden werden für:
a) Abgrenzungsproblem: Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft sowie wissenschaftliche sinnvolle und beudeutungslose Aussagen mussen voneinnader abgerenzt werden
b) Verhältnisproblem: Verhältnis von emirische Feststellbarem und theoretischem bewerten: Verifikationsprinzip, Falisfikationsprinzip, Strukturalismus, …
c) Sprachproblem: Sprachliche Regeln, wie man beides, das Grundsätzliche wie das Operative, sprachlich eindeutig und präzise fasst
Was war der Wiener Kreis und was propagierte er?
- Austausch und Diskussion: der Wiener Kreis bildete die erste interdisziplinäre, auf Austausch und Diskussion angelegte und instituionell verankerte Plattform der Wissenschaftsgeschichte, die sich mit diesen für die gesamte Wissenschaften vitalen drei Themen befasste
- Positivismus: der Wiener Kreis propagiert einen modernen Positivismus
s. F. 72-74
Wer griff auf ver. Weise alle drei Fragen der Paradigmen-Diskussion in der Physik auf?
- logischer Empirismus: des Ex Wiener Kreises
- Kritischer Rationalismus: nach Popper
Was besagt das Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem und wie wird es begründet?
Es gibt keine Frage, deren Beantwortung für die Wissenschaft grundsätzlich unmöglich wäre
Begründung:
1. Unöglichkeit der Methode: Die logische Unmöglichkeit, ein Problem zu lösen wäre gleichbedeutend mit der Unmöglichkeit eine Methode zu beschreiben, die es erlaubt eine Lösung zu finden
2. Bedeutung des Problem: wenn man keine Methode zur beschreibung einer Lösung finden kann, dann kann man die Bedeutung des Problems auch nicht angeben
3. Daher: kann eine Frage, die prinzipiell unbeantwortbar ist, keine Bedeutung haben, sie kann überhaupt keine Frage sein: sie ist nicht als eine sinnlose Wortreihe mit einem Fragezeichen dahinter
–> Überwidung der Methaphysik durch den Positivismus
Welche Fragen folgt aus dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
Die Frage ist:
1. analytische/ Sprachphilosophie: was eine zulässige Frage ist und
2. Abgrenzungsproblem: was Wissenschaft ist
Was ist das empiristische Sinnkriterium nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
Die Bedeutung einer Aussage ist die Methode ihrer Verifikation –> All die Aussagen sind Sinnvoll, die sich verifizieren lassen
Dient der Abgrenzung der Wissenschaft zur Metaphysik
Zu welchen Problemen führt das empiristische Sinnkriterium nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem?
- Empirisches Basisproblem:
Wie können wir über Beobachtungen SPRECHEN ohne wieder metaphysisch zu werden? - Realismus-Problem: Wie können wir sicher sein, dass Beobachtungen Wirklichekit wiederspiegeln?
–> in anderen Worten: wir stellen Aussagen über Dinge an, die man nicht beobachrten kann und wenn, dann wissen wir nicht, ob das beobachtete wahr ist
Logischer Empirismus: Was sind wichtige Bestandteile
- Protokollsätze: jeder in diesem Sinne (nach dem Mach-Wittgenstein-Schlick-Theorem und was daraus folgt) sinnvolle wissenschaftliche = theoretische Satz muss auf solche Sätze reduzierbar sein, die durch unmittelbare Erfahrung zustande kommen (= Protokollsätze) –> Empirismus
- Logik: die Beziehung zwischen den Sätzen regelt die Logik (für die top-down-/bottom-up-Beziehung zwischen Theorie und Empirie muss eine eigene Wissenschaftssprache etabliert werden) –> Logischer
Die Logik ist ein Sprachsystem, welche erstmal keine Aussagen über wahr/falsch macht, sondern nur über logisch und damit zulässig oder unlogisch und damit nicht zulässig
Logischer Empirismus: Grundgedanken
- Anspruch des logischen Empirismus
- Verifikationsprinzip
- Beobachtungen
- (naive) Induktionsproblem (Hume)
Logischer Empirismus: was würden die Grundgedanken für die Psychologie bedeuten?
Carnap 1932: nicht hede strikt behavioristische Psychologie sei unwissenschaftlich, weil sich ihre Sätze nicht aus-schließlich auf Beobachtbares reduzieren lassen
Logischer Empirismus: Grundgedanken: Anspruch des logischen Empirismus
der logische Empirismus will aus den kalssischen Empirismus heraus ein universales Regelwerk für die Wissenschaft auf Basis der Physik (Einheitswissenschaft) schaffen –> Regelwerk für ALLE Wissenschaften
Logischer Empirismus: Grundgedanken: 2. Verifikationsprinzip
das Kriterium, welches bedeutsame Sätze er Wissenschaft von bedeutungslosen und/oder nicht-wissenschaftlichen Sätzen unterscheidet ist das Verifikationsprizip –> Alle anderen Sätze gehören ins Reich der Methaphysik und sind bedeutungslos; Mit Ausnahme der Mathematik, da sie sich auf nichts konkretes bezieht, sondern ausschließlich auf indell gedachte Dinge
Logischer Empirismus: Grundgedanken. 3. Beobachtungen
es muss klargestellt werden, was genau Beobachtung ist. Dies ist genau dann ein Problem, wenn zur Beschreibung des Erfahrenen eben keine theoretischen Begriffe herangezogen werden dürfen 8für Beispiel s. F. 81)
Logischer Empirismus: Grundgedanken: 4. das (“naive”) Induktionsproblem (Hume, 1739)
Es muss logisch legitimiert werden, wie man von einer prinzipiell begrenzten Menge an Beobachtungsdaten (z.B.: diese Schwäne sind alle weiß) auf die unbegrenzte, weil theoretische Gültigkeit verallgemeinernder Sätze (z.B.: Theorie: Alle Schwäne sind weiß) kommt
s. F. 82
Logischer Empirismus: Induktivismus - Definition
Wissenschaftstheoretische Position, die Regeln formuliert, nach denen man von einzelnen Beobachtungen auf das unterliegende, diese Beobachtungen bedingende Gesetz schließen darf
Logischer Empirismus: Induktivismus - Regel
Verallgemeinerungen sollen auf einer:
1. Vielzahl von Fällen
2. unter möglichst vielen ver. Rahmenbedingungen begründet werden, wobei
3. kein einziger konkreter Fall dem wiedersprechen darf, was qua Gesetz zu erwarten wäre
Logischer Empirismus: Induktivismus - die gängigsten Einwände
- Unbestimmtheit: wie oft sollte etwas wiederholt werden (stopp-Problem), wie soll es variiert werden?
- Kraft des Einzelfalls wird ignoriert: manchmal reicht esaus eine Sache ein mal zu machen (z.B.: Atombombe)
- Wiederholungen sind nicht immer sinnhaft:
- Rekursion: Induktion setzt Induktion voraus
- Messfehlerprobleme/ Probabilismus: man weiß nie, in welchem Maß man wirklich eswas misst, außer die Reliabilität wäre = 1