gegen die körpl. Unversehrtheit Flashcards

1
Q

Körperliche Misshandlung

A

Eine körperliche Misshandlung ist jede üble, unangemessene Behandlung, die das Opfer in seiner körperlichen Unversehrtheit oder seinem körperlichen Wohlbefinden nicht nur unerheblich beeinträchtigt.

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2
Q

Gesundheitsschädigung

A

Eine Gesundheitsschädigung ist das Hervorrufen, Steigern oder Aufrechterhalten eines pathologischen Zustandes körperlicher oder seelischer Art.

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3
Q

Gift, § 224 StGB

A

Ein Gift ist jeder organische oder anorganische Stoff, der durch chemische oder chemisch-physikalische Wirkung nach seiner Art und der vom Täter eingesetzten Menge, im konkreten Fall dazu geeignet ist, ernsthafte Gesundheitsschäden zu verursachen.

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4
Q

gesundheitsschädliche Stoffe, § 224 StGB

A

Gesundheitsschädliche Stoffe sind solche, die sich von selbst auf chemische, mechanische oder thermische Weise nachteilig auf die Gesundheit des Menschen auswirken.

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5
Q

Beibringen (§ 224)

A

Beibringen ist das Herstellen einer Verbindung zwischen Substanz und Körper, sodass sich die gesundheitsschädigende Wirkung entfalten kann.

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6
Q

Waffe (§ 224)

A

Ein Waffe ist ein gebrauchsbereiter Gegenstand, der seiner Natur nach dazu bestimmt ist, einem Menschen auf mechanischem oder chemischem Wege Verletzungen beizufügen.

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7
Q

Gefährliches Werkzeug(§ 224)

A

Gefährlich ist ein Werkzeug, das nach seiner objektiven Beschaffenheit und nach Art der Benutzung im konkreten Fall geeignet ist, erhebliche Verletzungen herbeizuführen.

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8
Q

Hinterlistiger Überfall (§ 224)

A

Ein Überfall ist ein überraschender oder unerwarteter Angriff. Er ist hinterlistig, wenn der Täter planmäßig in einer auf Verdeckung seiner wahren Absicht berechneten Weise vorgeht, um die Abwehr des Angriffs zu erschweren.

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9
Q

gemeinschaftlich (§ 224)

A

Eine Körperverletzung wird gemeinschaftlich begangen, wenn mindestens zwei Personen einverständlich zusammenwirken und dem Opfer im Tatortbereich unmittelbar gegenüberstehen.

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10
Q

Lebensgefährdende Behandlung (§ 224)

A

Eine lebensgefährdende Behandlung liegt vor, wenn entweder die Verletzungshandlung oder der Verletzungserfolg den konkreten Umständen nach dazu geeignet war, das Leben des Opfers in Gefahr zu bringen.

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11
Q

Quälen (§ 225)

A

Quälen ist das Verursachen von länger andauernden oder sich wiederholen Schmerzen körperlicher oder seelischer Art.

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12
Q

Rohe Misshandlung (§ 225)

A

Roh ist eine Misshandlung, wenn sie mit gefühlloser, fremde Leiden missachtender Gesinnung begangen wird.

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13
Q

Glied (§ 226)

A

Ein Glied ist jeder in sich abgeschlossene Körperteil mit eigener Funktion im Gesamtorganismus.

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14
Q

Wichtigkeit (§ 226)

A

Wichtig ist ein Glied, wenn sein Verlust für jeden normalen Menschen eine wesentliche Beeinträchtigung des Körpers in seinen alltäglichen Funktionen darstellt.

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15
Q

dauernd erheblich Entstellt (§ 226)

A

Jemand ist dauernd erheblich entstellt, wenn er durch die Veränderung seiner äußeren Erscheinung dauerhafte starke psychische Nachteile erleidet.

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16
Q

Lähmung (§ 226)

A

Eine Lähmung ist die erhebliche Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit eines Körperteils, die den ganzen Körper in Mitleidenschaft zieht.

17
Q

Schlägerei (§ 231)

A

Eine Schlägerei ist ein tätlicher Streit mit gegenseitigen Körperverletzungen zwischen mindestens drei Personen.

18
Q

(P) körperliche Misshandlung bzw. Gesundheitsschädigung bei einem ärztlichen Heileingriff

A

h. L. = hat der fachgerechte und erfolgreiche Eingriff im Ergebnis zu einer Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes führt?
- Heileingriff keine Gesundheitsschädigung

  • auch nicht “übel und unangemessen”
  • nach sozialem Sinngehalt das Gegenteil einer Körperverletzung

Rspr. stellt nur auf Eingriff ab ohne dessen Wirkung zu berücksichtigen
-> Heilende Wirkung mittels (mutmaßliche) Einwilligung auf Rechtfertigungsebene zu berücksichtigen

19
Q

(P) Gesundheitsschädigung bei Übertragung von Krankheitserregern mit längerer Inkubationszeit oder ungewissem Krankheitsausbruch, wenn Symptome derKrankheit noch nicht eingetreten sind

A

h.M.: (+) wenn Infektion zumindest zur dauerhaften Infektiosität führt

20
Q

Schema: Körperverletzung mit Todesfolge, §§ 227 I, 18 StGB

A

Körperverletzung mit Todesfolge

a. KV
b. schwere Folge (Tod)
c. tatbestandsspezifischer Zusammenhang zwischen Grunddelikt und schwerer Folge
d. wenigstens Fahrlässigkeit, § 18 StGB

21
Q

tatbestandsspezifischer Gefahrenzusammenhang, § 227 I StGB (Erfolgsqualifikation)

(P) Tod durch Verletzungshandlung, aber nicht durch Verletzungserfolg

A

Es muss sich die in der Körperverletzung innewohnende spezifische Gefahr gerade in dem Tod des Opfers realisiert haben.

(P) Tod zwar durch Verletzungshandlung, aber nicht durch Verletzungserfolg herbeigeführt.

Letalitätstheorie: Todesfolge muss sich aus KV-Erfolg ergeben
- Arg.: Wortlaut, § 227 “durch” & “verletzte Person”).

h. M..: schwere Folge durch Handlung genügt
- Arg. 1: Wortlaut § 223 I “körperlich mißhandelt” & § 224 I Nr. 5 “lebensgefährliche Behandlung”)
- Arg. 2: Bezug von § 227 auch auf §§ 223 II, 224 II, 225 II (Versuchsstrafbarkeit)

22
Q

(P) Was ist ein erfolgsqualifizierter Versuch und ist er strafbar?

A

Ein erfolgsqualifizierter Versuch liegt vor, wenn der Grundtatbestand lediglich versucht wurde, jedoch trotzdem eine schwere Folge eingetreten ist.

Bei Erfolgsqualifiziertem Delikt genügt es gem. § 18 StGB, wenn hinsichtlich schwerer Folge Fahrlässigkeit vorliegt.

Jedoch gibt es keinen strafbaren Versuch eine Fahrlässigkeitsdelikts.

Hier ist § 11 II zu beachten, wonach Vorsatz-Fahrlässigkeitskombinationen wie ein Vorsatzdelikt zu behandeln sind.

23
Q

Übersicht: Probleme i.R.v. § 231 I StGB

A
  1. Streitschlichter/bloß Schutzwehr -> kein “Beteiligen” i.S.d. Norm
  2. Beteiligter ist Opfer der schweren KV -> Problem: Täter und Opfer selbe Person

BGH: kommt nicht auf Opferstellung an, Arg.: Strafgrund ist Schaffung der abstrakten Gefahr

  1. bloß psychische Unterstützung -> h.M. bloße psychische Unterstützung genügt
  2. Beteiligung erst nach der schweren KV

a.A. (-) = Beitritt hat Gefahr d. Eintritts einer schweren KV nicht erhöht
Arg.: zwar abstraktes Gefährdungsdelikt, aber Bestrafung nur wenn Tatbeitrag tatsächlich zur Eskalation beigetragen hat

h. M. (+) = Zeitpunkt ohne Bedeutung; abstrakten Gefährdungsdelikt; Wortlaut fordert schwere KV durch Schlägerei, nicht durch Beteiligte
- > Normzweck ist vorbeugen von Beweisschwierigkeiten, diesem wäre nicht geholfen

24
Q

Beteiligung i.S.d. § 231 I StGB

A

Eine Beteiligung setzt voraus, dass der Täter bei der Schlägerei anwesend ist und physisch oder geistig in feindseliger Weise dazu beiträgt, dass geschlagen wird.