FS3 Strategisches- und Taktisches Produktionsmanagement Teil 2 Flashcards

1
Q

Was ist Aufgabe der Personalwirtschaft?

A

“Aufgabe der Personalwirtschaft ist, vereinfacht ausgedrückt, die Erhaltung und Entwicklung der menschlichen Leistungspotentiale eines Industriebetriebes.“(Kupsch, Marr, 1991, S. 775)

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2
Q

Was ist Gegenstand der Personalwirtschaft?

A

Gegenstand der Personalwirtschaft ist der Mensch - aus Sicht der Produktionstheorie der Produktionsfaktor Arbeit.

Mensch ist aufgeteilt in:
-Führungsfunktion

-Arbeitsleistung: Scientific Management, Human Relations Ansatz, Personalwirtschaftliche Modelle

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3
Q

Was sind die Aufgabenbereiche der Personalwirtschaft?

A
  1. Personalplanung:
    - Anforderungsprofile
    - Personalbedarf
    - Personalbeschaffung
    - Personalauswahl
  2. (Flexible) Arbeitszeitengestaltung
  3. Arbeitsbewertung/Entlohnung
    - Arbeitsbewertung
    - Lohnformen
    - Erfolgsbeteiligung
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4
Q

Was ist Scientific Management, ein Konzept der Arbeitsleistung?

A

Ansatz von Taylor (1911), um die Bestimmungsfaktoren der
menschlichen Arbeitskraft wissenschaftlich zu erforschen.

Prämissen:

  • Mensch als Produktionsfaktor (aus technischer Sicht)
  • Menschen handeln rational (max. Einkommen)
  • > Arbeitsleistung ist eine Funktion des Lohnanreizsystems

Kritik:
-mechanistische Sicht des menschlichen Verhaltens

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5
Q

Welche Möglichkeiten des Lohnanreizsystems gibt es?

A
  1. Zeitlohn
    - fest Zeiteinheit, konstanter Lohnsatz (10€/h)
    - kein Anreiz für hohes Arbeitstempo, kann auch nicht beeinflusst werden
    - mengenmäßige Leistung kaum zu quantifizieren und/oder Überwachungs- und Abrechnungsmöglichkeiten prohibitiv (verhindernd) hoch
  2. Akkordlohn
    - quantitative Berechnung des Lohns anhand der Leistung, Berechnung per Akkord
    - Abzug bei Minderleistung
    - Leistung muss messbar sein und wiederholbar
    - Arbeitstempo muss geringen Einfluss auf Qualität haben
  3. Prämienlohn
    - besteht aus Grundlohn + Prämie
    - Grundlohn ist sicher
    - Prämie kann auf einer beliebig definierten Leistung aufbauen, wird quantitativ oder qualitativ berechnet
    - Im Vergleich zum Akkord auch für Intelligenz- und Charakterleistungen geeignet
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6
Q

Was sind die Grundlagen für Prämienlöhne?

A

Zielvereinbarungen:

  • Qualität
  • Durchlaufzeit
  • Fehlerkosten
  • Termintreue

Gemeinkostenersparnis:
-z.B. durch Übernahme dispositiver oder qualitätsfördernder
Maßnahmen (Betrachtungszeitraum zur Messung d. Ersparnis z.B. 3- 6
Monate)

Produktivitätsprämie:
-Messung der Arbeitsproduktivität der Gruppe

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7
Q

Wie kann ein Prämienlohn aufgebaut sein?

A

Anforderungsorientiert ca. 75%
-Grundlohn

Leistungsorientiert ca 25%

  • Gruppenprämien: Zielvereinbarungen, Gemeinkostenersparnis, Produktivitätsprämie
  • Individualprämien: Qualifikationsprämie, Leistungsprämie
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8
Q

Was ist die Tayloristische Arbeitsweise?

A
  1. Personelle Trennung von geistiger und ausführender Arbeit
  2. Konzentration der Methodik der Arbeitszerlegung auf die ausführende Arbeit und
  3. Räumliche Ausgliederung aller konzeptionellen, steuernden und
    überwachenden Arbeitsinhalte aus der Werkstatt
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9
Q

Was sind die Vorteile der Tayloristischen Arbeitsweise

A
  • schnelle Lern- und Übungseffekte
  • leichte Ersetzbarkeit von Arbeitskräften
  • hohe Transparenz des Produktionsablaufs
  • guter Einsatz von Planungs-, Steuerungs- und Kontrollinstrumenten
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10
Q

Was sind die Nachteile der Tayloristischen Arbeitsweise

A

• Unterforderung der Arbeitskräfte
• Monotonie => einseitige gesundheitliche
Belastungen
• Kein Bezug mehr zur Gesamtaufgabe aufgrund extremer Zerstückelung des Produktionsprozesses
• sinkende Arbeitszufriedenheit und Motivation
• Barrieren für weitere Innovationen und
Qualifikationen

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11
Q

Wie kann man tayloristische Arbeitsstrukturen überwinden?

A
  • Grad der Arbeitsteilung beeinflussen
  • Handlungsspielraum des Menschen beeinflussen
  • Job rotation - Mitarbeiter wechseln Tätigkeitsfelder in (festen) Zeitabständen
  • Job enlargement - Tätigkeitsfeld wird erweitert um Arbeitsschritte mit ähnlicher Qualifikation
  • Job enrichment - Tätigkeitsfeld wird erweitert um Arbeitsschritte mit höherwertiger Qualifikation
  • Teilautonome Gruppen - Polyvalent qualifizierte Mitarbeiter formen Teams, die gemeinsam größere Verantwortungsbereiche übernehmen
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12
Q

Welche Typen von Arbeitsorganisationen gibt es?

A
  1. Auftragsorientierte Einzelfertigung
    - für Individualprodukte
    - Werkstattfertigung in Form von Einzelfertigungen oder (Klein-) Serienfertigung
    - geringe Arbeitsteilung, hohe Handlungsautonomie
    - enthält Job Rotation, Job Enlargement, Job Enrichment und Autonome Gruppen
  2. Gemischte Serienfertigung
    - für typisierte Erzeugnisse mit kundenspezifischen Varianten
    - Gruppenfertigung (inkl. Inselprinzip) in Form von Klein-)Serienfertigung oder Massenfertigung
    - mittlere Arbeitsteilung, mittlere Handlungsautonomie
    - Job Rotation, Job Enlargement, wenig Job Enrichment, wenig Autonome Gruppen
  3. Marktorientierte Massenfertigung
    - für Standardprodukte
    - Fließfertigung in Form von Massenfertigung oder (Klein-) Serienfertigung
    - hohe Arbeitsteilung, geringe Handlungsautonomie
    - Job Rotation, wenig Job Enlargement, kein Job Enrichment, keine Autonome Gruppen
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13
Q

Was ist Lean Production nach Muda?

A

Angesichts knapper Ressourcen (Kapital, Fläche, EDV-Unterstützung)
entwickelte Taiichi Ohno für Toyota ein einfaches und
hochleistungsfähiges Produktionssystem.

Vermeidung jeglicher Verschwendung durch:

  • Just-in-Time Production
  • > weitgehende Reduktion von Beständen
  • Total Quality Management
  • > Erreichung von Null-Fehler Qualität
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14
Q

Wodurch können bei der Produktion Verschwendung und Verluste auftreten?

A

Verschwendung und Verluste durch:

  • Produktionsfehler
  • Qualitätsverluste
  • Wartezeiten
  • Transporte
  • Anlagenausfälle
  • lange Rüstzeiten
  • Bewegung
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15
Q

Wodurch lässt sich Produktqualität (Funktionalqualität) prüfen?

A

Lässt sich anhand bestimmter Eigenschaften eines (End-) Produktes prüfen. (z.B. Einhaltung eines Mindestgewichtes einer Packung Zucker)

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16
Q

Wodurch lässt sich Prozessqualität (fertigungsbezogene Qualität) prüfen?

A

Prozessqualität betrifft die Einhaltung von Standards und Toleranzbereichen während der Produktentstehung. Die Prozessqualität kann sich auf die verschiedenen Komponenten des mehrdimensionalen Qualitätsbegriffes auswirken. (z.B. Einhaltung von Temperaturvorgaben in einem Brennofen auf die Dauerqualität).

17
Q

Was ist Total Quality Management (TQM)?

A

TQM beinhaltet „ eine auf ständige Qualitätsverbesserung
ausgerichtete Grundeinstellung der Unternehmung …“
(Günther, Tempelmeier, 2012, S. 137)

Maßgabe: Qualität nicht zu erprüfen, sondern zu produzieren

18
Q

Was ist Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) als ein Baustein des TQM?

A

Act:
-Einführung des neuen Standards und regelmäßige Erfolgskontrolle durch Audits

Plan:
-Erkennen von Verbesserungspotentialen durch Prozessmitarbeiter und Konzeptentwicklung der Verbesserungsmaßnahme

Do:
-Möglichst sofortiges Umsetzen der Maßnahme ggf. im Rahmen eines Testlaufs

Check:
-Ausführliche Analyse der Ergebnisse und bei Erfolg Freigabe für standardisierte Einführung

Diese 4 Schritte in der Reihenfolge und im Zyklus.

Ziel des KVP ist es, durch Einbeziehung der Mitarbeiter eine ständige
Qualitätsverbesserung in kleinen Innovationsschritten zu erreichen

19
Q

Was ist Poka Yoke Strategie als ein Baustein des TQM?

A
  • Grundannahme des Poka Yoke (Vermeidung von dummen Fehlern) ist, dass kein Mensch in der Lage ist unbeabsichtigte Fehlhandlungen vollständig zu vermeiden
  • mit Hilfe von technischen und/oder organisatorischen Vorkehrungen sollen solche Fehlhandlungen erkannt und verhindert werden
  • Grundsatz: Sofort nach Entdecken einer möglichen Fehlhandlung sollte eine Korrekturmaßnahme erfolgen
  • Ziel ist die Unterbrechung jeglicher Fehlerketten, um Null-Fehler Qualität zu erreichen

Beispiel: Schrauben wurden vergessen -> Anzahl Schrauben automatisch zugeteilt und alle Stellen farblich markiert, die nach Verschraubung verdeckt sind

20
Q

Welche Kennzahlen gibt es zur Bestimmung der Prozessqualität?

A
  • First-Pass Yield / Rolled Throughput Yield
  • Fehlerrate (pro mio. Einheiten)/ (pro mio. Möglichkeiten)
  • Streuung (Standardabweichung σ)
21
Q

Was ist die Kennzahl First Pass Yield/Rolled Throughput Yield zur Bestimmung der Prozessqualität?

A

First Pass Yield und Rolled Throughput Yield geben den Anteil fehlerfreier Prozessergebnisse eines (Teil-)prozesses an.

First Pass Yield (FPY):
FPY (%) = (Anzahl Prozessergebnisse ohne Nacharbeit/Gesamtanzahl Prozessergebnisse)*100

Rolled Throughput Yield (RPY):
RPY= Produktformel n über i=1, FPYi

22
Q

Was ist die Kennzahl Fehlerraten zur Bestimmung der Prozessqualität?

A

Fehlerraten beziehen die Anzahl Fehler auf die Gesamtsumme der Prozessergebnisse

Fehler pro Millionen Einheiten (FpME)
FpME= (Anzahl beobachteter Fehler/Gesamtanzahl Prozessergebnisse)*100

Fehler pro Millionen Möglichkeiten (FpMM):
FpMM = FpMM/Anzahl kritischer Qualitätsmerkmale

23
Q

Was für eine Bedeutung hat die Normalverteilung im Rahmen der Prozessteuerung?

A

-Reale betriebliche Prozesse unterliegen meist Schwankungen, die einer
beliebigen Zufallsverteilung folgen können
-Allerdings lassen sich besonders Prozesse, in denen verschiedene Zufallsvariablen zusammenwirken, häufig gut mit Hilfe der Normalverteilung approximieren

24
Q

Normalverteilung Streuung berechnen können

A

Formeln……..

25
Q

Was ist Andon als ein Baustein des TQM?

A

 Fehler und Zustände so früh wie möglich
offenbaren
 Transparenz auf Prozessebene ist
Grundvoraussetzung zur Prozessverbesserung

26
Q

Was ist Jidoka/Autonomation als ein Baustein des TQM?

A
 autonome Automation versetzt Systeme in
die Lage sich bei Auftreten von Fehlern
jederzeit selbst zu stoppen
 Fehler werden nicht in nachfolgende
Prozessschritte übernommen