FLB 2 - Verbale Fragen Flashcards

1
Q

Was ist die Messinvarianz?

A

liegt vor, wenn sich die interindividuellen Unterschiede in einem meist kontinuierlichen Merkmal (intendiertes Konstrukt) unabhängig von einer etwaigen Gruppenzugehörigkeit in den gemessenen Variablen (z.b. Items) niederschlagen.

Mit anderen Worten bedeutet Messinvarianz, dass eine Messung invariant ist, wenn sie unabhängig von bestimmten Faktoren bzw. Variablen wie Geschlecht, Alter oder kulturellem Hintergrund zuverlässige und vergleichbare Messungen/Ergebnisse liefert.

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2
Q

Was ist die prädiktive Invarianz?

A

liegt vor, wenn sich die interindividuellen Unterschiede in einem meist kontinuierlichen Prädiktor unabhängig von einer etwaigen Gruppenzugehörigkeit in dem Kriterium niederschlagen.

Wenn ein Modell prädiktiv invariant ist, bedeutet dies also, dass es unabhängig von bestimmten Gruppenmerkmalen oder Kontexten konsistente und genaue Vorhersagen liefert

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3
Q

Was ist ein Test-Bias?

A

(dt. Testverzerrung) bedeutet, dass Personen – wegen ihrer Gruppenzugehörigkeit – aufgrund des Prädiktors (Tests) keine ihrer Eignung entsprechende Chance haben, ausgewählt zu werden.

Ein Test kann beispielsweise ein Bias aufweisen, wenn er für eine bestimmte Gruppe von Menschen weniger genau oder gerecht ist als für andere Gruppen.

Test-Bias kann aufgrund von Unterschieden in den kulturellen Hintergründen, den sprachlichen Fähigkeiten oder anderen Faktoren auftreten.

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4
Q

Was versteht man unter Normen?

A

Normen werden benötigt, um die Ergebnisse einer Person in einem breiteren Kontext zu interpretieren und einzuschätzen.

Sie ermöglichen es, individuelle Werte in Bezug auf eine repräsentative Referenzgruppe einzuordnen und beurteilen zu können, ob ein bestimmter Wert im Vergleich zur Bevölkerung über- oder unterdurchschnittlich ist

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5
Q

Definition von Normen?

A

Normen sind Maßeinheiten, in dem man die Rohwerte verschiedener diagnostischer Verfahren transformieren kann, um sie vergleichbar zu machen und um sie in den Kontext einer möglichst repräsentativen Referenzgruppe einzuordnen

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6
Q

Welche 3 Stichprobenarten gibt es?

A
  1. Gebietsstichprobe
  2. Quotenstichprobe
  3. sekundäre Qoutenstichprobe
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7
Q

Was ist die Gebietsstichprobe?

A

Ein Staat oder Bezirk wird in Teilgebiete aufgeteilt und aus jedem Teilgebiet wird eine Teilstichprobe getestet.

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8
Q

Was ist eine Quotenstichprobe?

A

Zunächst wird das Populationsverhältnis der relevanten sozial-ökonomischen Gruppen ermittelt. Dann wird der Plan für die Erhebung der Eichstichprobe entsprechend ausgerichtet.

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9
Q

Was ist die sekundäre Quotenstichprobe?

A

Hierbei werden aus einer Gesamtstichprobe nachträglich Teilstichproben gezogen, um die relativen Häufigkeiten verschiedener Personengruppen zu berücksichtigen.

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10
Q

Welche Verzerrungstendenzen in Fragebögen gibt es?

A
  1. Soziale Erwünschtheit
  2. Selbsttäuschende Erhöhung
  3. Akquieszenz
  4. Tendenz zur Mitte
  5. Tendenz zu Extremantworten
  6. Simulation
  7. Aggravation
  8. Dissimilation
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11
Q

Durch welche drei Merkmale sind Verzerrungstendenzen in Fragebögen nach Holden und Book gekennzeichnet?

A
  1. Verzerrungstendenzen sind bewusst.
  2. Verzerrungstendenzen stellen eine Form des Täuschens dar.
  3. Verzerrungstendenzen beziehen sich zumeist auf andere Personen.
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12
Q

In welche zwei Kategorien können Verzerrungstendenzen nach Paulhus unterteilt werden?

A

Reaktionsstile (beschreiben die Tendenz, Reaktionen in eine bestimmte Richtung zu verzerren, mehr oder weniger unabhängig vom Item- oder Stimulusinhalt) → eher mit Trait-bezogenen Persönlichkeitsmerkmalen in Zusammenhang gebracht

Reaktionssets (beschreiben die mehr oder minder bewusste Tendenz, so zu reagieren, dass ein bestimmter Eindruck entsteht) → eher situationale und vorübergehende Reaktionsmuster

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13
Q

Was ist soziale Erwünschtheit?

A

Tendenz, in Abhängigkeit von der vermuteten gesellschaftlich-sozialen Erwartung vermeintlich sozial akzeptierte Merkmale als stärker ausgeprägt darzustellen. Bewusste Dissimulation von Reaktionen oder die Kontrolle von Reaktionen, um bei anderen einen positiven Eindruck zu hinterlassen ( → Fremdtäuschung)

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14
Q

Was ist die selbsttäuschende Erhöhung?

A

Tendenz zur Positiven Verzerrung im Antwortverhalten, um das Selbstbild zu schützen bzw. das Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten (→ Selbsttäuschung)

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15
Q

Was ist die Akquieszenz?

A

Beschreibt die Tendenz, Aussagen in einem Fragebogen zuzustimmen

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16
Q

Was ist die Tendenz zur Mitte / Infrequenz?

A

Beschreibt die Tendenz bei ungerader Anzahl von Antwortmöglichkeiten die mittlere auszuwählen

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17
Q

Was ist die Tendenz zu Extremantworten?

A

Tendenz, möglichst demonstrativ zu antworten. Unter Umständen ohneinhaltlichen Bezug zur Fragestellung

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18
Q

Was ist die Simulation?

A

Vortäuschen von Krankheitssymptomen (z.B. stellt sich eine Person als weniger leistungsfähig dar, als sie es tatsächlich sind)

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19
Q

Was ist Aggravation?

A

Bewusste Übertreibung vorhandener Krankheitssymptome

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20
Q

Was ist Dissimulation?

A

Bezeichnet das Bagatellisieren oder Weglassen von Symptomen, obwohl sie vorhanden sind

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21
Q

Möglichkeiten zur Messung der Verzerrungstendenzen.

A
  1. Fragebögen und Skalen (enthalten gezielte Items um Verzerrungen zu messen)
  2. Indirekte Verfahren (messen unbewusste Verzerrungen)
  3. Antworttendenzen
22
Q

Was sind Vorteile von Fragebögen?

A

• Personen können am besten selbst über sich Auskunft geben.
• Fragebögen sind praktikabel und ökonomisch.

• Menschen berichten normalerweise gerne über sich.

• Fragebögen liegen zur Erfassung vieler Persönlichkeitsmerkmale vor (incl. Verzerrungstendenzen)

• Vergleiche mit anderen Personen sind auf der Basis von Normen möglich.

23
Q

Was sind Nachteile von Fragebögen?

A

• Personen können sozial erwünschte Antworten generieren, die die Konstruktvalidität des Inventars beeinflussen können.
• Setzt Introspektion voraus

• Bei Interneterhebungen kann oftmals nicht kontrolliert werden, wer die Aussagen bearbeitet.

• Beim Beantworten wird auf bestimmte Situationen oder Zeitpunkte fokussiert, so dass die Generalisierbarkeit der Beantwortung eingeschränkt sein kann.

24
Q

Nenne beispielhaft ein
Fragebogenverfahren, welcher gezielt entwickelt wurde, um Verzerrungstendenzen zu erfassen (bewusste
Messung).

A
  1. Eyseneck-Persönlichkeits-Inventar (Lügenskala, 9 Items)
  2. Eyseneck Personality Questionaire (Lügenskala, 22 Items)
  3. Freiburger Persönlichkeitsinventar (Skala Offenheit, 12 Items)
25
Q

Verfahren zur Messung von unbewussten Verzerrungstendenzen, also Verfahren, welche nur zusätzliche
Skalen zur Erfassung von Verzerrungstendenzen beinhalten (In den Altklausuren wurde explizit nach dem
CRT- Test zum konditionalen Schlussfolgern gefragt!)

A

Indirekte Maße: Neben Fragebögen, mit denen bewusste Selbsteinschätzungen erfasst werden, wurden indirekte Maße entwickelt, um implizite (weniger bewusste oder unbewusste) Verzerrungen und Rationalisierungen zu untersuchen, die mit latenten Motiven in Zusammenhang stehen

26
Q

Welche indirekten Maße gibt es?

A
  1. Impliziter Assoziationstest
  2. Quad Modell
  3. CRT
27
Q

Was ist der implizite Assoziationstest?

A
  • Basiert auf Reaktionszeiten und soll automatische Assoziationen (=unkontrollierte, unabsichtliche Prozesse) untersuchen
  • Der IAT soll weniger anfällig für sozial erwünschte Antworten sein und erfordert keine bewusste Introspektion
  • Der Test wird als objektiver Persönlichkeitstest betrachtet und weist eine geringere Verfälschbarkeit auf
  • Befunde zum IAT zeigen akzeptable interne Konsistenzen (durchschnittlich .79), aber niedrigere Retest-Reliabilitäten (.51).
  • Der IAT zeigt auch prädiktive Validität, da er eher spontanes, weniger kontrolliertes Verhalten vorhersagen kann, im Vergleich zu Fragebogenmaßen, die eher kontrolliertes Verhalten vorhersagen können
  • Da die internen Validität des IAT in Frage gestellt wird, wurde als Weiterentwicklung des IAT das Quad Modell entwickelt
28
Q

Was ist das Quad Modell?

A
  • Das Quad-Modell erweitert das IAT, indem es Fehlerraten anstelle von Reaktionszeiten verwendet und verschiedene Parameter zur Unterscheidung von Reaktionen einführt
  • Es integriert sowohl automatische als auch bewusste Prozesse
  • Die Kombination von IAT- und Fragebogendaten liefert valide Informationen.
29
Q

Was ist der CRT?

A
  • Der Conditional Reasoning Test (CRT) untersucht, ob Antworten, die auf impliziten kognitiven Verzerrungen basieren, logisch ansprechend sind
  • Der CRT erfasst implizite kognitive Verzerrungen und enthält Antwortoptionen, die eine Rechtfertigung des eigenen Verhaltens beinhalten
  • Im Vergleich zum IAT, das unbewusste affektive Einschätzungen erfasst, liegt der Fokus des CRTs eher auf impliziten kognitiven Verzerrungen
  • Der CRT kann auch zur Messung von Aggression verwendet werden.
30
Q

Welche drei bekannten Antworttendenzen gibt es?

A
  1. Akquieszenz
  2. extreme Reaktionsneigung
  3. Sozial erwünschte Antworten
31
Q

Was ist Akquieszenz?

A

Die Tendenz, einem Item zuzustimmen oder es abzulehnen, unabhängig vom Iteminhalt

32
Q

Was ist die extreme Reaktionsneigung?

A

Die Tendenz, entweder vor allem mittlere oder extreme Antwortkategorien anzukreuzen, unabhängig vom Iteminhalt.

33
Q

Was sind sozial erwünschte Antworten?

A

Reaktionen, von denen eine antwortende Person annimmt, dass sie den Erwartungen relevanter anderer Personen entsprechen und daher auf ihre Zustimmung stoßen.

34
Q

Welche Argumente können sie für Grenzen von Verzerrungstendenzen in diagnostisch relevanten Situationen anführen?

A
  1. Marcus argumentiert, dass sowohl verfälschbare subjektive Persönlichkeitstests als auch weniger verfälschbare objektive Tests in der Eignungsdiagnostik eingesetzt werden können, solange sie vergleichbar zur Vorhersagegenauigkeit beitragen und der Nutzen einer angemessenen Prognose die
    zusätzlichen Kosten übersteigt.
  2. Kerstin betont, dass die Möglichkeit der Verzerrung von Antworten in Persönlichkeitsfragebögen die Akzeptanz von Fragebögen bei der Personalauswahl beeinflussen könnte, insbesondere wenn wenige Fachkräfte aus einer großen Bewerbergruppe ausgewählt werden sollen. Die Bewertung und Gewichtung
    von Verzerrungstendenzen hängen von den Anforderungen der Stellenbeschreibung ab.
  3. Verzerrungstendenzen können auch die Konstruktvalidität von Persönlichkeitsinventaren beeinflussen.
    Wenn ein Inventar aufgrund von Verzerrungstendenzen nicht mehr das misst, was es messen soll, kann
    selbst bei gegebener Kriteriumsvalidität nicht beurteilt werden, welches Konstrukt tatsächlich gemessen
    wurde. Daher ist es wichtig, den Einfluss verschiedener Arten von Verzerrungstendenzen auf die
    Konstruktvalidität zu untersuchen.
35
Q

Tabelle: häufig vorkommene normierte Testwerte.

A

Standardwerte: 100 + 10 • z
IQ-Werte: 100 + 15 • z
T-Werte: 50 + 10 • z
Staninewerte: 5 + 2 • z

36
Q

Was sind Konfidenzintervalle?

A

Konfidenzintervalle sind Intervalle um einen gemessenen Testwert herum, innerhalb derer die wahren Test- und Skalenwerte einer Person mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit liegen.

Sie werden bestimmt, um Testwerte zu beurteilen und diagnostische Einschätzungen abzuleiten.

Die Messinstrumente, die zur Messung von Persönlichkeitsmerkmalen oder Leistungsmerkmalen verwendet werden, haben eine gewisse Messfehleranfälligkeit, die durch ihre Reliabilität gemessen wird.

Die Reliabilität der Skala beeinflusst also entscheidend die Weite des Konfidenzintervalls.

Eine höhere Reliabilität führt zu einem engeren Konfidenzintervall, während eine niedrigere Reliabilität zu einem breiteren Konfidenzintervall führt.

Ein Testwert, der in einem breiten Konfidenzintervall liegt, liefert kaum verwertbare Informationen für diagnostische Unterscheidungen zwischen Personen oder Vergleichsgruppen

37
Q

Was sind Vorteile der Konfidenzintervalle?

A

Einfaches Verständnis, schnelles Ablesen des Bereichs, ähnliche Infos wie Signifikanztest, ermöglicht Schätzung des Populationsparameters, Erlaubt Aussagen über Genauigkeit der Schätzung

38
Q

Was sind Nachteile der Konfidenzintervalle?

A

Kann passieren, dass Wert nicht innerhalb des Intervalls liegt. Kein konkreter Wert.

39
Q

Was ist ein psychologisches Gutachten?

A

• Ein psychologisches Gutachten ist eine wissenschaftliche Leistung eines fachlich qualifizierten psychologischen Sachverständigen
• Auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Untersuchungsmethoden und Beurteilungskriterien wird eine Fragestellung bearbeitet.

• Zur Beantwortung der Fragestellung werden beim Probanden Daten erhoben, ausgewertet und beurteilt.

• Auf der Grundlage der erhobenen Daten, des Fachwissens des Sachverständigen, der Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands und der einschlägigen Berufserfahrung wird die Fragestellung beantwortet.

• Gutachten werden in Strafverfahren immer und in anderen gutachterlichen Kontexten zumeist schriftlich verfasst und ggf. mündlich ergänzt.

40
Q

Was sind ethische und rechtliche Standards bei der psychologischen Begutachtung?

A

• Einhaltung von Schweigepflicht und Offenbarungspflicht
• Transparenz im diagnostischen Prozess

• Fairness und Respekt gegenüber dem Klienten

• Neutralität, Objektivität, Unabhängigkeit, Unbestechlichkeit

41
Q

Was sind fachliche Standards bei der psychologischen Begutachtung?

A

Diese Standards beziehen sich auf die fachliche Kompetenz und Qualität der Gutachten
• hinreichende fachliche Qualifikation

• wissenschaftsorientiertes Vorgehen bei der Bearbeitung der Fragestellung

42
Q

Was ist ein psychologisches Gutachten (schriftlich)?

A
  • Wissenschaftliche Leistung einer fachlich qualifizierten Person, auf Grundlage wissenschaftlichanerkannter Untersuchungsmethoden.
  • Beinhaltet Datenerhebung und -auswertung, um eine Fragestellung zu beantworten
43
Q

Was ist ein psychologischer Befund?

A
  • Fokussiert sich primär auf die Darstellung von Testergebnissen aus Informationsquellen in Bezug auf die Fragestellung
  • Der Auftraggeber interpretiert hier die Testergebnisse selbst
44
Q

Was ist eine gutachterliche Stellungnahme?

A
  • Hierbei handelt es sich um die Beantwortung eines vergleichsweise wenig komplexen Sachverhalts oder einer ergänzenden Frage
  • Ein ausführliches Gutachten liegt in diesem Fall meistens bereits vor
  • Kann sich beispielsweise in Ergänzung zu einem neurologischen Gutachten auf die Untersuchung der Konzentrationsfähigkeit eines Probanden beziehen
45
Q

Zusammenfassung der formalen Merkmale eines psychologischen Gutachtens.

A

Ein Gutachten sollte ein Deckblatt aufweisen, den bisherigen Sachverhalt darlegen, die formulierten
Hypothesen wiedergeben, ein Anforderungsprofil aufweisen, den Einsatz der zur Erhebung der diagnostischen
Informationen relevanten Inventare dokumentieren, relevante Informationen des diagnostischen Gespräches
dokumentieren, Testergebnisse wiedergeben. Sofern durch Beobachtung relevante diagnostische
Informationen erhoben wurden, sollten auch diese Informationen in die Ergebnisdarstellung einfließen. Diese
Ergebnisse werden im Gutachten zusammengefasst und bezogen auf die Fragestellung interpretiert, sodass
schließlich die eingangs mit dem Auftraggeber vereinbarte Fragestellung beantwortet werden kann. Sofern
Empfehlungen Bestandteil der Fragestellung sind, sollte diese ebenfalls in das Gutachten aufgenommen
werden. Das Gutachten muss die Unterschrift des Gutachters beinhalten sowie die Versicherung der
Unparteilichkeit und der fachlich bestmöglichen Qualität. Testprotokolle werden im Anhang zusammengestellt

Ein Gutachten sollte ein Deckblatt aufweisen, den bisherigen Sachverhalt darlegen, die formulierten
Hypothesen widergeben, ein Anforderungsprofil aufweisen, den Einsatz der zur Erhebung der diagnos-
tischen Informationen relevanten Inventare dokumentieren, relevante Informationen des diagnostischen
Gespräches dokumentieren, Testergebnisse widergeben. Sofern durch Beobachtung relevante diagnos-
tische Informationen erhoben wurden, sollten auch diese Informationen in die Ergebnisdarstellung ein-
fließen. Diese Ergebnisse werden im Gutachten zusammengefasst und bezogen auf die Fragestellung
interpretiert, sodass schließlich die eingangs mit dem Auftraggeber vereinbarte Fragestellung beantwor-
tet werden kann. Sofern Empfehlungen Bestandteil der Fragestellung sind, sollte diese ebenfalls in das
Gutachten aufgenommen werden. Das Gutachten muss die Unterschrift des Gutachters beinhalten sowie
die Versicherung der Unparteilichkeit und der fachlich bestmöglichen Qualität. Testprotokolle werden im
Anhang zusammengestellt.

46
Q

Wie kann die diagnostische Genauigkeit bzw. Qualität eines psychologischen Gutachtens erhöht werden (4 Qualitätskriterien)?

A

Die diagnostische Genauigkeit bzw. Qualität eines psychologischen Gutachtens kann durch bestimmte Qualitätskriterien erhöht werden. Die wichtigsten Qualitätskriterien, wie von Zuschlag (2006) zusammengefasst, sind:

Nutzen für den Auftraggeber

Lesbarkeit, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit

Nachprüfbarkeit

Überzeugungskraft

47
Q

Was bedeutet das Qualitätskriterium “Nutzen für den Auftraggeber”?

A

Das Gutachten sollte die Fragestellung des Auftraggebers beantworten und innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens erstellt werden. Die Relation von Kosten und Nutzen sollte angemessen sein.

48
Q

Was bedeutet das Qualitätskriterium “Lesbarkeit, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit”?

A

Das Gutachten sollte eine klare und verständliche Struktur aufweisen, eine verständliche Wortwahl verwenden und Fachbegriffe erklären. Die Fragestellung sollte strukturiert sein und Ergebnisse sollten von Interpretationen klar getrennt sein.

49
Q

Was bedeutet das Qualitätskriterium “Nachprüfbarkeit”?

A

Das Gutachten sollte die Quellen der diagnostischen Informationen angeben, den Untersuchungsablauf dokumentieren und Auswertungsmethoden sowie Beurteilungskriterien explizieren.

50
Q

Was bedeutet das Qualitätskriterium “Überzeugungskraft”?

A

Das Gutachten sollte die Fragestellung konkret beantworten und relevante Aspekte nicht unbeantwortet lassen oder irrelevante Aspekte einschließen. Die Kommunikation zwischen Gutachter und Auftraggeber sollte Missverständnisse vermeiden und präzise Fragestellungen sicherstellen.

51
Q

Psychologisches Gutachten gesamt.

A

Allgemeine Definition: Psychologische Begutachtungen stellen ein genuines Anwendungsbeispiel
für das Durchlaufen eines diagnostischen Prozesses dar. Psychologische
Begutachtungen haben typischerweise beachtliche persönliche, monetäre
und institutionelle Implikationen für die begutachteten Personen. Psycholo-
gische Begutachtungen finden in verschiedenen Teildisziplinen der Psycho-
logie mit recht unterschiedlichen juristischen Bezügen statt. Analog zu den
Richtlinien, die für die Realisierung des diagnostischen Prozesses entwickelt
wurden, wurden in den letzten Jahren zunehmend Qualitätsmerkmale fach-
lich-adäquater psychologischer Gutachten diskutiert und herausgearbeitet.
Vor diesem Hintergund wird in der Literatur auch der Detailliertheitsgrad der
diagnostischen Informationen in psychologischen Gutachten kontrovers dis-
kutiert. Über verschiedene Lehrbücher zur psychologischen Begutachtung
hinweg ist inzwischen ein Konsens zur formalen Gestaltung psychologischer
Gutachten festzustellen, dessen Realisierung auch an dieser Stelle noch
einmal ausdrücklich empfohlen wird. Psychologische Begutachtungen setzen
allerdings nicht nur die Einhaltung formaler Gestaltungsstandards voraus,
sondern erfordern auch eine hohe fachliche Expertise, was den Einsatz
fachlich adäquater psychologischer Inventare (z.B. Persönlichkeits- oder
Leistungsinventare) und Erhebungsmethoden (z.B. entscheidungsorientier-
tes Gespräch, strukturierte Interviews, Beoachtung) betrifft. Mit Ausnahme
weniger Studien ist die Qualität der Informationsverarbeitung für konkrete
psychologische Begutachtungssituationen bisher wenig untersucht, so dass
für die Vermittlung von Qualitätsstandards und die Vermeidung von Verzer-
rungstendenzen an dieser Stelle auf empirische Befunde aus dem Bereich
der klinischen und statistischen Urteilsbildung verwiesen wird, die im Kontext
des diagnostischen Prozesses ausführlicher behandelt wurden.

Formal: Ein Gutachten sollte ein Deckblatt aufweisen, den bisherigen Sachverhalt darlegen, die formulierten
Hypothesen widergeben, ein Anforderungsprofil aufweisen, den Einsatz der zur Erhebung der diagnos-
tischen Informationen relevanten Inventare dokumentieren, relevante Informationen des diagnostischen
Gespräches dokumentieren, Testergebnisse widergeben. Sofern durch Beobachtung relevante diagnos-
tische Informationen erhoben wurden, sollten auch diese Informationen in die Ergebnisdarstellung ein-
fließen. Diese Ergebnisse werden im Gutachten zusammengefasst und bezogen auf die Fragestellung
interpretiert, sodass schließlich die eingangs mit dem Auftraggeber vereinbarte Fragestellung beantwor-
tet werden kann. Sofern Empfehlungen Bestandteil der Fragestellung sind, sollte diese ebenfalls in das
Gutachten aufgenommen werden. Das Gutachten muss die Unterschrift des Gutachters beinhalten sowie
die Versicherung der Unparteilichkeit und der fachlich bestmöglichen Qualität. Testprotokolle werden im
Anhang zusammengestellt.