Fette Flashcards
Was sind Fette?
Fette, auch Neutralfette genannt, sind Ester von drei langkettigen Carbonsäuren mit Glycerin.
Jede Fettsäure (Carbonsäure) geht mit einer OH-Gruppe des Glycerins eine Esterbindung ein, dies wird auch als Dreifachester bezeichnet. Bei jeder Esterbindung wird ein Molekül H2O abgespalten, es handelt sich um eine Kondensationsreaktion.
Was ist Glycerin?
Glycerin (synonym: Glycerol) ist der Trivialname (gebräuchliche Name) von Propan -1,2,3-triol, also einem Propan mit drei Alkoholgruppen, an jedem C-Atom eine.
Was sind Fettsäuren?
Fettsäuren sind gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit nur einer Carbonsäuregruppe.
Fette werden auch als Triacylglycerine, Triacylglyceride oder Triglyceride bezeichnet. Wieso?
Eine Formation mit einem C-Atom, das über eine Doppelbindung mit Sauerstoff verbunden ist und zwei Reste hat wird allgemein als „Acyl“ bezeichnet. Bei Fetten liegt dies dreifach vor, daher Triacyglycerine.
Was zeichnet gesättigte Fettsäuren aus? Wo kommen diese vor? In welchem Aggregatzustand liegen sie bei Raumtemperatur vor?
Hier gibt es im Kohlenwasserstoffrest nur Einfachbindungen, die C-Atome haben also die maximale Anzahl an H-Atomen gebunden, sie sind an H-Atomen gesättigt.
Gesättigte Fettsäuren kommen in den meisten tierischen Fetten vor, aber auch in manchen pflanzlichen Fetten, z.B. als Palmitinsäure (in Palmöl vorkommend).
Sie sind bei Raumtemperatur meist fest.
Was zeichnet ungesättigte Fettsäuren aus? Wo kommen diese vor? In welchem Aggregatzustand liegen sie bei Raumtemperatur vor?
Hier gibt es im Kohlenwasserstoffrest Doppelbindungen. Um die Doppelbindung ausbilden zu können, haben beide beteiligten C-Atome je ein H-Atom weniger. Sie sind daher ungesättigt an Wasserstoff.
Ungesättigte Fettsäuren kommen in den meisten pflanzlichen Fetten vor, häufig sind sie auch mehrfach ungesättigt, das heißt haben mehrere Doppelbindungen.
Sie sind bei Raumtemperatur meist flüssig, da sie durch die Doppelbindung eine andere Form haben (einen „Knick“) wodurch sich die Moleküle schlechter aneinanderlagern können und geringere Van-der-Waals-Kräfte ausbilden.
Wovon hängen viele Eigenschaften von ungesättigten Fettsäuren ab?
Vom letzten an einer Doppelbindung beteiligten C-Atom, welches mit ω (Omega) angegeben wird.
Was gibt die Zahl in Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren an?
Die Zahl gibt die Position des an der letzten Doppelbindung beteiligten C-Atomas an. Die C-Atome werden mit ω (Omega) angegeben, abhängig von der Position des C-Atoms, wobei von hinten (rechts) nach vorne (links) gezählt wird. Bei Omega-3 liegt das entsprechende C-Atom an dritter Stelle, bei Omega-6 liegt es an sechster Stelle.
Welche zwei Konfigurationen gibt es bei Fettsäuren? Was beschreiben diese? In welcher Form liegen ungesättigte Fettsäuren normalerweise vor?
Cis- und Transkonfiguration.
Bei jeder Doppelbindung können zwei Reste entweder auf der gleichen Seite liegen (cis-Konfiguration) oder auf gegenüberliegenden Seiten (trans-Konfiguration).
Die ungesättigten Fettsäuren kommen in der Natur fast nur in der cis-Form vor (nur sie hat den „Knick“).
Was geschieht bei der künstlichen Härtung von ungesättigten Fettsäuren? Welches Problem kann hierbei auftreten?
Bei der Härtung werden Doppelbindungen der Fettsäuren durch Hydrierung (anhängen von H-Atomen) gelöst und entsprechend gesättigt.
Manchmal kommt es dabei dazu, dass die cis-Form der Doppelbindung ungewollt zur trans-Form umgewandelt wird. Dabei entstehen die sogenannten trans-Fettsäuren, oder Transfette, die als gesundheitsschädlich gelten.
Was geschieht bei der Herstellung von Kernseife?
Kernseife, also harte Seife, ist ein Salz (Ionenverbindung) von Fettsäuren. Dafür wird die Esterbindung eines Fettes wieder hydrolytisch (unter Einwirkung von Wasser) in Glycerin und Fettsäuren gespalten. Das Wasser wird benötigt, damit beim Glycerin und der Carbonsäure wieder die OH-Gruppen entstehen.
Den Fettsäuren wird dann durch eine Base ein H+ an der OH-Gruppe entzogen, wodurch die negativ geladenen Anionen der Carbonsäuren (Carboxylat-Anion) zurückbleiben.
Sie bilden zusammen mit Natrium ein Salz, das wir als Kernseife kennen.
Wie funktioniert Seife?
Die Wirkung der Seife beruht darauf, dass die Fettsäureanionen amphiphil sind, also sowohl wasser- als auch fettlöslich.
Der Kohlenwasserstoffrest ist unpolar und damit fettlöslich, die Carboxylat-Gruppe ist negativ geladen, damit polar und wasserlöslich.
Die Fettsäureanionen verbinden sich mit dem unpolaren Teil mit dem fetthaltigen Schmutz der Haut und lösen sich dann über den polaren Teil zusammen mit diesem Schmutz im Wasser.
Was sind anionische bzw. kationische Tenside?
Künstliche Seifen und Seifen aus Fettsäureanionen werden allgemein als „waschaktiven Substanzen“ oder auch „Tenside“ bezeichnet.
Bei künstlich hergestellten Tensiden kann der hydrophile „Kopf“ geladen oder ungeladen sein, weshalb auf der Rückseite von Waschmittel oder Geschirrspülmittel die Bezeichnungen „anionische Tenside“, „kationische Tenside“ oder „nichtionische Tenside“ steht.