F4- Somatoforme Störungen Flashcards
ICD10: F45 somatoforme Störungen
Unterformen:
F45.0 Somatisierungsstörung
F45.1 undifferenzierte somatoforme Störung
F45.2 hypochondrische Störung
F45.3 somatoforme autonome Funktionsstörung
F45.4 anhaltende somatoforme Schmerzstörung
-F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
F45.5 körperdysmorphe Störung
F45.8 sonstige somatoforme Störungen
F45.9 somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet
Definition somatoforme Störung nach ICD10
Anhaltende Körperbeschwerden, die subjektiv als belastend und beeinträchtigend erlebt werden und für die in der somatischen Abklärung keine ausreichende organische Erklärung gefunden wurde
ICD 11:
Bodily Distress Disorder
Zusätzliche Kennzeichnung durch Schweregrad (mild, moderat, schwer)
Hypochondrie (Einteilung in Zwangsspektrumsstörungen)
Körperdysmorphe Störung (-“-)
ICD 11: Bodily Distress Disorder
Definition
Belastung und Beeinträchtigung durch eine körperliche Symptomatik und das Vorhandensein affektiver, kognitiver und behavioraler psychologischer Kriterien
-> kann auch bei org. erklärbaren Beschwerden diagnostiziert werden, wenn die Symptomatik von den psych. Merkmalen dominiert wird
Prognostisch ungünstige Faktoren
1) schwerer Verlauf
2) sekundärer Krankheitsgewinn (Aufmerksamkeit, Mitgefühl)
3) Unabhängigkeit der Symptomatik von belastenden Lebensereignissen/ emot. Belastungen
4) anhaltende Überzeugung einer ausschließlich org. Genese
5) komorbide psych. Störungen
6) lange Vorgeschichte invasiver Diagnostik und Therapien
F45.0 Somatisierungsstörung
A) Vorgeschichte von mind 2 JAHREN mit anhaltendem Klagen über wechselnde körp. Symptome, die durch keine diagnostizierbare körperliche Krankheit erklärt werden können
(Eine bereits vorliegende körp. Erkrankung erklärt die Symptomatik nicht)
B) ständige Sorge um die Symptome führt zu andauerndem Leiden -> mehrfache ärztliche Konsultationen oder andauernde Selbstmedikation
C) hartnäckige Weigerung, die med. Feststellung zu akzeptieren, dass keine ausreichende körperliche Ursache vorliegt; Akzeptanz allenfalls für kurze Zeiträume (bis zu einigen Wochen)
D) insgesamt 6 oder mehr Symptome (aus mind. 2 versch. Gruppen):
- GIT:
1. Bauchschmerz
2. Übelkeit
3. Gefühl der Überblähung
4. schlechter Geschmack im Mund/ belegte Zunge
5. Erbrechen/ Regurgitation
6. Häufiger Durchfall/ Flüssigkeit aus Anus - ♥️:
7. Atemlosigkeit ohne Anstrengung
8. Brustschmerz - 🍆:
9. Dysurie/ Klagen über Miktionshäufigkeit
10. unangenehme Empfindungen im Genitalbereich
11. ungewöhnlicher vaginaler Ausfluss - Haut- und Schmerzsymptome:
12. Fleckigkeit/ Farbveränderungen der Haut
13. Gliederschmerz
14. Taubheit/ Kribbelgefühl
E) häufigstes Ausschlusskriterium: die Störung tritt nicht ausschließlich während einer Schizophrenie (oder F2) oder einer affekt. Störung oder einer Panikstörung auf
F45.1 undiff. Somatisierungsstörung
Siehe F45.0 mit einer kürzeren Zeitdauer von mind. 6 Monaten und geringerer Anzahl von Symptomen (Männer mind 4, Frauen mind 6)
F45.3 somatoforme autonome Funktionsstörung
A) Symptome der autonomen Erregung, die von den Pat. einer körperlichen Krankheit in einem/ mehreren der folgenden Systeme oder Organe zugeordnet werden: ♥️, GIT, 🫁, 🍆
B) 2 oder mehr der folgenden veget. Symptome:
Palpitationen, Schweissausbrüche, Mundtrockenheit, Hitzewallunven/Erröten, Druckgefühl/ Kribbeln/ Unruhe im Bauch
C) eines oder mehr: Brustschmerz/Druckgefühl in Herzgegend, Dyspnoe/Hyperventilation, außergewöhnliche Ermüdbarkeit, Aerophagie/Singultus/brennendes Gefühl im Epigastrium, häufiger Stuhlgang, Dysurie/erhöhte Miktionsfrequenz, Gefühl der Überblähung/Völlegefühl
D) Kein Nachweis einer Störung von Struktur oder Funktion der Organe oder Systeme, über die die Patienten klagen
E) häufigstes Ausschlusskriterium: die Symptome treten nicht ausschließlich im Zusammenhang mit einer phobischen oder einer Panikstörung auf
F45.4 anhaltende somatoforme Schmerzstörung
A) mind. 6 Monate kontinuierlicher, an den meisten Tagen anhaltender, schwerer und belastender Schmerz in einem Körperteil, der nicht adäquat durch den Nachweis einer körp. Störung erklärt werden kann
B) häufigstes Ausschlusskriterium: die Störung tritt nicht während einer Schizophrenie oder einer verwandten Störungen (F20-F29) auf oder ausschließlich während einer affektiven Störung (F30-F39), einer f45.0, f45.1 oder f45.2
F68.1 artifizielle Störung
1) anhaltende Verhaltensweisen, mit denen Symptome erzeugt oder vorgetäuscht werden, u/o Selbstverletzungen, um Symptome herbeizuführen
2) es kann keine äußere Motivation gefunden werden (zB finanzielle Entschädigung)
3) häufigstes Ausschlusskriterium: Fehlen einer gesicherten körperlichen oder psychischen Störung, welche die Symptome erklären könnten