Epochen Flashcards

1
Q

Warum wird die traditionelle Einteilung der Musikgeschichte in Stilepochen kritisiert?

A

Die traditionelle Einteilung wird als zu grob und schematisch kritisiert. Sie wird der Vielfalt und Komplexität der musikalischen Entwicklungen, besonders im 18. Jahrhundert, nicht gerecht.

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2
Q

Welche alternative Herangehensweise wird für die Musikgeschichtsschreibung vorgeschlagen?

A

Es wird eine chronologische Gliederung nach Jahrhunderten vorgeschlagen, um ein differenzierteres Bild der musikalischen Entwicklungen zu ermöglichen.

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3
Q

Warum ist das 18. Jahrhundert in Bezug auf die Epocheneinteilung besonders problematisch?

A

Im 18. Jahrhundert überschneiden sich mehrere traditionelle Epochen (Barock, Klassik), und es gibt keine allgemein akzeptierte Bezeichnung für die Übergangszeit.

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4
Q

Welche Bezeichnungen werden für die Musik zwischen Barock und Klassik verwendet, und warum sind sie problematisch?

A

Bezeichnungen wie Rokoko, Sturm und Drang, Empfindsamkeit und Vorklassik werden verwendet, sind aber problematisch, da sie jeweils nur einzelne Aspekte der Musik dieser Zeit erfassen und keine umfassende Beschreibung bieten.

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5
Q

Was sind die Ebenen der Musik, auf denen der Stilwandel im 18. Jahrhundert stattfand?

A

Der Stilwandel betraf die Kompositionsweise, die Klangästhetik, die Berufsauffassung der Komponisten sowie den Instrumentenbau und -einsatz.

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6
Q

Welche Städte waren zu Beginn des 18. Jahrhunderts wichtige Zentren der italienischen Oper?

A

Mailand, Venedig und Neapel waren wichtige Zentren der italienischen Oper.

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7
Q

Welche Rolle spielte London in der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts?

A

London wurde durch Händel zu einem Zentrum der italienischen Oper und später des Oratoriums.

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8
Q

Warum war Mannheim um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein bedeutendes Musikzentrum?

A

Unter Karl Theodor versammelten sich in Mannheim herausragende Musiker und Komponisten, was der Stadt internationalen Ruf einbrachte. München löste Mannheim ab, als der Kurfürst seinen Hof dorthin verlegte.

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9
Q

Was kennzeichnet den Empfindsamen Stil?

A

Der Empfindsame Stil ist durch den Ausdruck subjektiver Gefühle und Empfindungen gekennzeichnet, vor allem in der Klaviermusik von C.P.E. Bach. Er ist auf Norddeutschland beschränkt.

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10
Q

Was sind die Merkmale des Galanten Stils?

A

Der Galante Stil zeichnet sich durch Natürlichkeit, Volkstümlichkeit und leichtere Fasslichkeit aus und steht im Gegensatz zum kontrapunktischen Stil des Barock.

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11
Q

Was versteht man unter dem Begriff Rokoko in der Musik?

A

In der Musik ist Rokoko eine Übergangszeit vom Spätbarock zur frühen Klassik (ca. 1720-1770), ohne dass klare musikalische Merkmale definiert sind.

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12
Q

Welche Merkmale kennzeichnen den Sturm und Drang in der Musik?

A

Der Sturm und Drang in der Musik ist durch eine emphatische, oft rebellische Grundhaltung und die Verwendung von Molltonarten gekennzeichnet.

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13
Q

Warum ist der Begriff Vorklassik problematisch?

A

Die Bezeichnung “Vorklassik” ordnet die Musik dieser Zeit der Klassik unter und wertet sie dadurch ab. Zudem umfasst die “Vorklassik” eine längere Zeitspanne als die Klassik selbst, was die Bezeichnung unscharf macht.

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14
Q

Was ist der Vorteil der Bezeichnung “Generalbasszeitalter”, und was ist ein Nachteil?

A

Vorteil: Die Bezeichnung ist technisch/musikalisch wertneutral und beschreibt ein wesentliches musikalisches Stilmerkmal dieser Zeit.

Nachteil: Das Ende des Generalbasszeitalters ist schwer abzugrenzen, da der Generalbass in der Kirchenmusik länger Bestand hatte. Zudem wird der stilistische Wandel übergangen, da der Generalbass auch in späteren Stilen (z.B. im galanten Stil) noch verwendet wurde.

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15
Q

Welche Probleme gibt es mit der Bezeichnung “Klassik”, auch mit dem Zusatz “Wiener”?

A

Der Zusatz “Wiener” schließt viele Komponisten aus, die nicht in Wien tätig waren. Ohne Zusatz ist der Begriff “Klassik” mehrdeutig (z. B. im Sinne von “klassischer Musik” allgemein). Außerdem wird impliziert, dass alle Werke dieser Zeit “zeitlos” seien, was nicht zutrifft. Und, der Begriff “Wiener Klassik” sagt über die Bedeutung von Komponisten wie Haydn und Beethoven für die Oper nichts aus.

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16
Q

Was ist ein Hauptnachteil der Bezeichnung “Barock” in Bezug auf die Musik?

A

Die wörtliche Übersetzung des Begriffs “Barock” (von “barrueco” = unebene, bizarre Perle) ist abwertend und wird der Musik dieser Zeit oft nicht gerecht, da sie als “überladen” oder “überkompliziert” wahrgenommen wurde.

17
Q

Nenne drei Hauptgründe, warum es so schwierig ist, eindeutige und allgemein akzeptierte Epochenbezeichnungen in der Musikgeschichte zu finden.

A
  • Stile und Epochen überlappen sich zeitlich; es gibt keine klaren, aufeinanderfolgenden Abgrenzungen.
  • Die Musikgeschichtsschreibung ist oft von einer nationalen (insbesondere deutschen) Perspektive geprägt.
  • Die Epochenbezeichnungen stammen aus unterschiedlichen Bereichen (Kunstgeschichte, Literaturgeschichte, Ästhetik) und haben daher unterschiedliche Bedeutungen und Schwerpunkte.
18
Q

Nenne zwei bedeutende Komponisten, die um 1700 lebten, und gib an, für welche Art von Musik sie bekannt waren.

A
  • Alessandro Scarlatti: Bekannt für Vokalmusik, insbesondere Opern, Oratorien und Kantaten. Er trug zur Etablierung der Da-capo-Form und der dreiteiligen Opernsinfonia bei.
  • Arcangelo Corelli: Bekannt für Instrumentalmusik, insbesondere als Schöpfer des Concerto grosso und für seine einflussreichen Triosonaten.
19
Q

Welche Form der Instrumentalmusik machte Corelli berühmt?

A

Corelli war berühmt als Schöpfer des Concerto grosso und für seine Triosonaten.

20
Q

Warum wird Bachs Bedeutung um 1700 oft überschätzt?

A

Bach war zu Lebzeiten hauptsächlich regional bekannt und hatte nicht die europaweite Ausstrahlung, die ihm heute zugeschrieben wird.

21
Q

Ab wann spricht man von einem Ende des Barock, und warum ist 1750 (Bachs Todesjahr) nicht der passende Zeitpunkt?

A

Ein sinnvolleres Datum für das Ende des Barock ist 1720/30, weil sich um diese Zeit ein neues Stilideal der Einfachheit, Klarheit und Sangbarkeit durchsetzte. Bachs Musik galt um 1750 bereits als “antiquiert”. Bach hatte den größten Teil seines Werkes bereits um 1730 abgeschlossen.

22
Q

Warum markiert das Jahr 1814 einen wichtigen Einschnitt in der Musikgeschichte? Nenne drei musikalische Ereignisse oder Entwicklungen

A
  • Beethovens kompositorische Hauptphase endete; er wandte sich einem esoterischeren Spätwerk zu.
  • Schubert komponierte mit “Gretchen am Spinnrade” eines der ersten romantischen Kunstlieder.
  • Rossini feierte seinen internationalen Durchbruch als Opernkomponist.
23
Q

Welche Stoffe kamen in der Oper um 1813/14 auf?

A

In der Oper kamen romantische Stoffe auf, wie sie in den Opern Undine, Faust, und Der Freischütz und in Märchenstoffen zu finden sind.

24
Q

Welche politische Entwicklung begann 1815?

A

Mit dem Wiener Kongress begann 1815 die politisch meist repressive Restaurationszeit.

25
Was sind die Vorteile und Nachteil der Bezeichnung "Zeitalter des galanten Stils" für die Musikgeschichte?
Vorteile: - Die Bezeichnung ist international anwendbar. - Sie betont den Kontrast zur Musik des Barock. - Sie passt gut zu den einfacheren, melodiebetonten Werken dieser Zeit. Nachteile: - Die Bezeichnung erfasst nicht alle musikalischen Strömungen dieser Zeit, insbesondere nicht die Werke des musikalischen Sturm und Drang, die oft expressiver und weniger "zurückhaltend" sind.
26
Was sind die Vorteile und Nachteile der Bezeichnung "Zeitalter der Empfindsamkeit"?
Vorteil: - Die Bezeichnung betont die subjektive, gefühlsbetonte Haltung in der Kunst, im Gegensatz zu den "objektiveren" Affekten des Barock. Nachteile: - Er ist zu eng, wird nur einem Teil der musikalischen Phänomene der Zeit gerecht (ebenso, wie es beim Begriff „galanter Stil“ der Fall ist) - Er ist zu weit: Er benennt nämlich eine Rezeptions- und Ausdruckshaltung, die keineswegs mit dem Beginn der (Wiener) Klassik einer neuen Haltung weicht, sondern bis weit ins 19. Jahrhundert weiterwirkt, in gewisser Weise sogar bis ins frühe 20. Jahrhundert.
27
Beschreibe den Typus des "galant homme" im 18. Jahrhundert.
Der "galant homme" war ein Idealbild des Adeligen im 18. Jahrhundert. Er war eloquent, gebildet, hatte gute Manieren und zeichnete sich durch eine vornehme Zurückhaltung aus.
28
Welche Eigenschaften sollte Musik haben, um dem Ideal des "galant homme" zu entsprechen?
Die Musik sollte leicht verständlich, gefällig und unaufdringlich sein. Sie sollte eine klare Melodie haben, geringstimmig und homophon gesetzt sein, und keine abrupten Wechsel oder Überraschungen enthalten, die die Konversation stören könnten.
29
Nenne ein konkretes Musikbeispiel, welches dem Ideal des "galant homme" entspricht.
Ein Beispiel, in dem diese Eigenschaften umgesetzt sind, ist das Quintett von Johann Christian Bach.
30
Was ist das Besondere an der Musik der Empfindsamkeit im Vergleich zur Musik des Barock?
In der Musik der Empfindsamkeit drückt der Komponist seine persönlichen, subjektiven Gefühle aus, im Gegensatz zu den eher standardisierten Affektdarstellungen des Barock. Dies spiegelt den aufklärerischen Gedanken wider, den eigenen Verstand und die eigenen Empfindungen zu betonen.
31
Nenne ein Beispiel eines Komponisten und Werkes, die typisch für die Musik der Empfindsamkeit sind.
Carl Philipp Emanuel Bachs Fantasien sind ein typisches Beispiel für die Musik der Empfindsamkeit, da sie stark von subjektiven Gefühlsschwankungen und Ausdruckswechseln geprägt sind.
32
Nenne zwei mögliche Zeitpunkte, die als Beginn der Epoche der "Klassik" diskutiert werden, und nenne jeweils ein musikalisches Beispiel.
- Um 1760: Haydns frühe Streichquartette (op. 1) oder Mozarts frühe Menuette könnten als Beginn der Klassik gesehen werden, da sie bereits Merkmale des neuen, einfacheren Stils zeigen. - Um 1781: Haydns Streichquartette op. 33 oder Mozarts Streichquartette KV 387-465 markieren eine "Fusion" von galantem Stil und barockem Kontrapunkt, was als typisch für die Wiener Klassik gilt.
33
Wie werden die Wiener Klassiker (Haydn, Mozart, Beethoven) nach dem Modell von Hegel in drei Phasen eingeordnet?
- Haydn: Repräsentiert die "symbolische" Phase, in der die Form im Vordergrund steht. - Mozart: Repräsentiert die "klassische" Phase, in der Form und Inhalt in einem idealen Gleichgewicht stehen. - Beethoven: Repräsentiert die "romantische" Phase, in der der Inhalt (Ausdruck, Emotion) die Form dominiert.
34
Wie unterschied sich das Verhalten des Publikums bei Konzerten im 18. Jahrhundert von dem heutigen Konzertverhalten?
Im 18. Jahrhundert war es üblich, dass das Publikum während eines Konzerts nicht still und aufmerksam zuhörte. Stattdessen unterhielt man sich, las, spielte Karten oder aß. Die Musik diente oft als angenehme Hintergrundbeschallung und sollte nicht zu komplex oder anspruchsvoll sein.
35
Wann und warum beginnt sich das Verhalten beim Konzertbesuch im 18. Jahrhundert zu ändern?
Das Verhalten änderte sich langsam, als Komponisten begannen, Werke zu schreiben, die eine intensivere Auseinandersetzung und aktives Zuhören erforderten.